Priusfreunde.de

Zitat:
Notrufsystem eCall: Verräterischer Lebensretter // Tausende Menschenleben soll das Notrufsystem eCall pro Jahr retten. Bei einem Verkehrsunfall löst das Fahrzeug automatisch Alarm aus und ruft Hilfe. Die EU-Kommission wird das System höchstwahrscheinlich zur Pflicht machen - trotz großer Bedenken von Datenschützern.
- www.spiegel.de/auto/aktuell/ecall-eu-wil...uwagen-a-955359.html

Grüße, Egon

So ein Ding finde ich gut und auch zur Nachrüstung empfehlenswert!
Nach eingetretenem Notfall will ich ja auch in finsterer Nacht vom Acker oder aus dem Gebüsch gerettet werden, wenn ich selbst nicht mehr Hilfe rufen kann - da ist mir "Datenschutz" ehrlich gesagt völlig wurscht !
mfG schwarzvogel

Dir ist der Datenschutz so lange völlig Wurst bis Du im Jahr 2018 dann den ersten Strafzettel bekommst weil Du in der Baustelle 80 gefahren bist statt 60. Dank der Positionsmeldungen der eCall Box.

Oder damit plötzlich die technischen Voraussetzungen für eine PKW-Maut auf allen Straßen geschaffen sind.

Oder ...

Manchmal ist hier etwas Weitsicht erforderlich. Und ich finde die Bedenken durchaus begründet.

Gegen die (automatische) Notruf-Funktion als solche spricht nichts, sie ist wie Du schreibst durchaus sinnvoll. Nur muss das System unter Kontrolle des Nutzers bleiben, d.h.

a) abschaltbar sein wenn der Nutzer es will

b) auch rechtlich abgeschaltet werden dürfen

c) transparent UND nachprüfbar (offener Quelltext usw.) sein, was wann an wen übermittelt wird

Aber die Chancen dass so etwas in diesem Sinne realisiert wird (ohne die Bürger noch weiter zu entmündigen) halte ich für nahezu null. Wie so oft werden da "Huckepack" noch ganz andere Interessen verwirklicht.

Und den meisten ist es "völlig wurscht"

Grüße, Santosha

Moin

Datenschutz...
Wie sagte mein Arzt mal auf Anfrage warum er meist die Türen aufläst beim Gespräch?
"Wenn ich hier jemanden sage was er hat, dann verbreitet er das über facebook schneller als ich hier die Tür zu machen kann."

Alle Welt regt sich über Datenschutz zu recht, auf, hier aber postet jemand seine Angst, dass er ein Ticket wegen zu schnellem fahren bekommen könnte, was man auch als Absicht zum Gesetzesbruch auslegen könnte. Die Menschen veröffentlichen von sich selber viel mehr freiwillig, als alle der NSA mit all seinen Agenten raus bekommen könnte.



Wer in einer 60 Zone zu schnell war, und dann ein Ticket bekommt, na ja, da hat er ja dann auch was flasch gemacht, oder? Zumal ja dann gesagt werden muß, wie man darauf kommt, und dann eventuell dieses System ganz offen benannt wird.

Viel Schlimmer finde ich: Mein Auto erzählt jemanden, das ich jede Woche einmal nach Hamburg in ein Fachzentrum für Krebspatienten fahre um meine Mutter zu besuchen. Beim nächsten Termin mit meiner Bank für einen Kredit bekomme ich plötzlich kein gutes Rating mehr! Man hat bedenken bezüglich eines Kredites für mich... Nur das man dir da nicht mitteilt warum und woher.



Du fährst tatsächlich immer etwas zu schnell, und deine nächste KFZ-Versicherung kostet plötzlich mehr.


Die freie Wirtschaft ist das Problem. Ebenso, wei man immer genau dafür Werbung bekommt, was man kurz vorher gegoogelt hat.


Fährst du also regelmäßig zu Ikea, so bekommst du eventuell demnächst vermehrt Werbung für Ikea, je mehr ein Verkäufer über dich weis, desto besser kann er dir ein Verlangen einpflanzen.

Warum reden Autoverkäufer so viel? Sie wollen wissen mit welchen Worten sie bei dir Emotionen auslösen. So wird der gleiche Wagen beim jungen Menschen, mit dem Golf GTI auf dem Parkplatz, die Beschleunigung, das Handling, die Freiheit beworben, beim älteren Herren mit dem SUV eher die Eleganz, der geringe Verbrauch, das Schaltfaule fahren, der hohe Nutzwert.

Jetzt weiß dieser Verkäufer das du gerne ans Meer fährst, gerne schnell fährst, öfters am Golfplatz parkst, und schon kann er dir ein ganz persönliches Verkaufsgespräch anbieten.

Zunächst nicht schlecht, nur verkauft er dir dann mehr als du wolltes.

Nichts gegen ein Notrufsystem, dieses würde aber reichen, wenn es im Falle eines Notfalls erst das Telefon aktiviert, und sich dann über die Sedenmasten einpeilen läst.

Moin
Björn

santosha schrieb:
transparent UND nachprüfbar (offener Quelltext usw.) sein, was wann an wen übermittelt wird

Das ist der Punkt... es muss klar sein wann das Modul was macht.

Bei einem Unfall in einem Tunnel, kann nicht erst nach dem Unfall das Modul angeschaltet werden und ein GPS-Signal gesucht werden. Das wird nicht funktionieren.

Die Positionsdaten müssten demnach z.B. in einem Intervall lokal (!) gespeichert werden (immer wieder durch die neueste Position überschreiben).

Aber ja, solange nicht klar ist zu was das Modul alles fähig ist/sein soll, ist große Skepsis angebracht!

HSD-Besitzer fahren in der Baustelle auch nicht 80 sondern maximal 75 damit sie noch elektrisch fahren können

Baustelle mit 80 war nur ein Beispiel. Da bin ich relativ entspannt.

Björn hat den entscheidenden Punkt schön herausgearbeitet, nämlich wer die Hoheit über die Daten hat. Wenn man Möglichkeiten schafft, werden sie irgendwann genutzt ...

Grüße, Santosha


Edit: habe kein Facebook, kein Wathsapp, kein ... dafür sogar echte Freunde, bei denen ich nicht erst eine "Freundschaftsanfrage" stellen muss

Auf "Datenschutz" pocht wohl am lautesten, wer etwas zu verbergen hat !
Für den Schutz seiner Geheimnisse ist jeder auch vor allem selbst verantwortlich bevor mit dem Finger auf andere oder den "Gesetzgeber" gezeigt wird !
Keine Frage: Ordnung muß sein ! oder: "Getroffene Hunde bellen !"
Man muß ja nicht alles mitmachen seine "Daten" zu verbreiten: z.B.
eigene Adresse auf Zeitungen oder Briefkuverts gehören eben nicht mit in's (öffentliche) Altpapier = "Blaue Tonne" ... usw. usf. ...
Bei Online-Banking bin ich auch seeehr altmodisch !
mfG schwarzvogel

schwarzvogel schrieb:
Auf "Datenschutz" pocht wohl am lautesten, wer etwas zu verbergen hat !

Das ist mit Verlaub gesagt Blödsinn! Auf den Datenschutz pocht der, dem es wichtig ist.

Moin
Die Aussage von Schwarzvogel ist die ultimative von allen Befürwortern eines Überwachungsstaates.

In den 20ern war Schwul sein nicht verboten, nur der Akt war es. Um im Falle einer beschwerde schneller gegen solche Unholde vorgehen zu können wurden alle bekannten Schwule erfasst. Ohne sex passierte ihnen nichts. Ungefähr bis 1933..... Ihr könnt euch denken was dann mit dieser, eigentlich unverfänglichen, Liste passierte.

Moin
Björn

schwarzvogel schrieb:
Auf "Datenschutz" pocht wohl am lautesten, wer etwas zu verbergen hat !
Von wem kommt diese Aussage ursprünglich?
Lass mich raten: Keith Alexander?

Anonius schrieb:
Das ist mit Verlaub gesagt Blödsinn! Auf den Datenschutz pocht der, dem es wichtig ist.Ich würde es nicht so harmlos schreiben. Vielmehr pocht derjenige darauf, der die Demokratie erhalten will, bzw. das, was heute noch davon übrig geblieben ist.

Aber zum eigentlichen Thema. Es sollte kein Problem sein, ein Notrufsystem aufzusetzen, welches wirklich nur im Falle eines Unfalls nach Hause telefoniert. Ich habe allerdings in der heutigen Zeit das Vertrauen komplett verloren, dass man willig ist, ein System mit diesen "Einschränkungen" zu bauen.

eppf

VW-Chef zur Cebit-Eröffnung: "Das Auto darf nicht zur Datenkrake werden"

- www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/cebi...nkrake-a-957753.html

Grüße, Egon

EU-Rat beschließt Auto-Notruf eCall

Der Ministerrat hat einen Gesetzentwurf verabschiedet, wonach Neufahrzeuge bald mit einem Ortungssystem ausgerüstet werden sollen. Beim Datenschutz hat das Gremium etwas nachgebessert, die Übergangsfrist verlängert.

www.heise.de/newsticker/meldung/EU-Rat-b...f-eCall-2198684.html

Zitat:
Werkstätten fürchten Nachteile durch Notrufsystem eCall // Das von der EU geplante automatische Notrufsystem für Autos eCall könnte nach Einschätzung des Zentralverbands Karosserie- und Fahrzeugtechnik (ZKF) zu einem erheblichen Wandel in der Branche führen.
- www.heise.de/autos/artikel/Werkstaetten-...m-eCall-2196283.html

Grüße, Egon

Hallo,

wer schnell ist, gerade läuft ein sehr interessanter Vortrag beim 31C3 in Hamburg:

The automobile as massive data gathering source and the consequences for individual privacy
The next big privacy heist

We report about a LOAD e. V. study regarding data collection of cars, future developments of this technology field, how this data is accessed and secured and what the stakeholders (car manufacturers, car owners and users) positions are on this data gathering. In a summary we outline necessary consequences.

We present a LOAD-study regarding car data. Aspects within the study are:
- Car data gathering today and expected developments,
- Data security and privacy of this data,
- Car manufacturers position regarding data ownership and access to this data,
- Survey results regarding current knowledge and understanding of car data gathering from car owners and users.

Aim of the study is to highlight current issues with car data gathering and outlining necessary consequences.

Über LOAD e. V. :
Das Internet ist ein Versprechen von Freiheit. LOAD ist der Zusammenschluss von Menschen, die sich gemeinsam für den Schutz dieser Freiheit einsetzen. LOAD ist Denkfabrik und Interessenvertretung und fördert die aktuellen und zukünftigen Netzbürgerinnen und Netzbürger bei der Verwirklichung ihrer Grundrechte. Wir werden den gesellschaftlichen digitalen Wandel konstruktiv unterstützen. Unsere Grundwerte sind Freiheit, Eigenverantwortung und das vorurteilsfreie Interesse an Neuerungen.

https://events.ccc.de/congress/2014/Fahrplan/events/6265.html

Livestream:

http://streaming.media.ccc.de/saal6/

Grüße, Santosha

Wer langsam ist - die Aufzeichnungen sollten bald hier landen.