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Hacker erobern Elektronik
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Toyota Safety Sense, dessen einzelnen Bestandteile und weitere Assistenzsysteme in Fahrzeugen. Außerdem geht es hier um vernetztes Fahren, die Sammlung und Auswertung von Daten durch IT-Konzerne und Versicherungen sowie ähnliche Themen.
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THEMA: Hacker erobern Elektronik
#285203
Aw: Hacker erobern Elektronik 22.04.2015 20:28 - vor 9 Jahren  
Nachdem ich nun die letzten paar Tage nur schmunzelnd mitgelesen und auf eine Fortsetzung gewartet habe, will ich doch mal was dazu schreiben.
Ich (Dipl.-Ing. Elektrotechnik und in der Kfz-Zulieferindustrie tätig) halte das beschriebene Verfahren mit nur einer ominösen Box in der Nähe des Fahrzeugs, die den im Haus liegenden Schlüssel "näher ranholt" für mehr oder weniger journalistische Freiheit (allein schon die Fahrräder...).
Möglicherweise verstärkt die Box wirklich das Rufen des Prius nach dem Schlüssel und der hört das. Daraufhin sendet er den Öffnungscode. Nun kann das ja jeder mal selbst probieren und aus der Ferne auf den Öffnungsknopf an der Fernbedienung drücken. Wie weit darf der Schlüssel entfernt sein, damit die Türen entriegelt werden? Bei mir sind es mit direkter Sicht und von der Seite etwa 25 m. Wenn nun der Schlüssel weiter als 25 m (bei Wänden dazwischen sicher weniger) entfernt ist, dann wird der Prius das schwache Antwortsignal vom Schlüssel nicht mehr hören. Es sei denn, es gibt auch in der Nähe des Schlüssels einen ominösen Signalverstärker, doch davon stand nichts im Beitrag.
Wenn dieser ominöse Verstärker nur 17 $ kostet und so leicht zu beschaffen ist, dann sollten wir doch einfach einen praktischen Versuch damit machen. Ich mach‘s nicht, denn ich glaube nicht dran. Aber einen Euro würde ich zum Kaufpreis beisteuern.
Gruß, Micha

Anmerkung 1:
Wenn ich mir ansehe, wie schwer wir es auf der Arbeit haben, irgendwelche Kfz-Elektronik sauber zum Laufen zu bekommen - und wir sind Profis, haben die Tools (allerdings meist ziemlich schlechte) und die gesamte Dokumentation zur Verfügung - dann frage ich mich, wie die Hacker das machen. Irgendwas schaffen sie sicher, aber das System beherrschen? Das schaffen nicht mal wir.

Anmerkung 2:
Warum wird bei sowas eigentlich immer auf der "unsicheren" Elektronik rumgehackt. Hat schon mal jemand gesehen, wie schnell ein mechanisches Schloß geknackt werden kann? Ist beeindruckend!
Micha
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#285206
Aw: Hacker erobern Elektronik 22.04.2015 20:47 - vor 9 Jahren  
Ich verstehe immer noch nicht, warum ein Dieb aufwändig ein Keyless-System knacken will, bei dem man zwei Leute braucht und man dem Besitzer hinterherlaufen muss, wenn er allein in Sekunden die Tür geöffnet hat (das können Autodiebe seit zig Jahren wirḱlich gut) und mit einem OBD-Spezialadapter für unter 17$ mit einem Kopfdruck das Auto startet.

ronin schrieb:

Wobei die 17$-Meßlatte vielleicht auch nicht uneigennützig genannt wurden, da er das Bessere verkauft:

Meine Interpretation: Genau deshalb verschweigt er wohl die wahrscheinlichere Diebstahl-Methode und konzentriert sich darauf die bestehenden Keyless-Systeme schlecht zu machen.
ex_happyyaris
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Letzte Änderung: 22.04.2015 20:47 von ex_happyyaris.
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#285218
Aw: Hacker erobern Elektronik 22.04.2015 21:52 - vor 9 Jahren  
Zitat:
In britischen Medien kursiert seit dem Wochenende ein Video über einen Autodiebstahl. Der Täter schleicht sich in der Nacht zum Sonntag an seine Beute in einem Luxus-Wohnviertel in London heran. Nur wenige Sekunden braucht er um die Fahrertür zu öffnen. Innerhalb von 30 Sekunden ist der Unbekannte samt teurer Beute verschwunden.

[...] Geholfen hat dem Langfinger offenbar eine Vorrichtung, die an der Tür des Wagens als „Bypass“ angesetzt wird. Laut einem Bericht der britischen „Daily Mail“ wird diese Vorrichtung im Netz verkauft. Im Preis inbegriffen ist eine visuelle Bedienungsanleitung. Das ausführliche Video erklärt anschaulich, wie man das Auto ohne Bohren und mühsames Aufbrechen mitgehen lässt, heißt es weiter.



- www.tageblatt.lu/panorama/story/Wie-Auto...kunden-geht-15159780
- www.qatarday.com/news/international/gone...ws-thief-break/17976 (Englisch)

Grüße, Egon
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#285223
Aw: Hacker erobern Elektronik 22.04.2015 22:33 - vor 9 Jahren  
Beim Video ist mir was aufgefallen: Ist das nicht seltsam, daß da die Innenraumbeleuchtung gleich am Anfang schon an ist? Ich weiß ja, daß mein Prius die Beleuchtung einschaltet, wenn ich mich mit Schlüssel nähere (vielleicht nähert sich der Dieb mit eingeschaltetem "Gerät" oder sogar mit dem echten Schlüssel). Oder es wurde "vergessen", das Licht auszuschalten - so ein Video ist mit Licht ja viel schöner.
Gruß, Micha

Nachtrag (ich häng das hier mal nachträglich dran):
Abgesehen davon, daß der Landrover mit eingeschaltetem Fahrlicht weggefahren wird (als Dieb hätte ich es ausgeschaltet), fährt das Auto dann auch noch auf der rechten Straßenseite davon. Aus eigener Erfahrung (ist aber gerade noch mal gutgegangen) weiß ich, daß man so in London nicht weit kommt. Seltsames Video!
Micha
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Letzte Änderung: 23.04.2015 20:03 von Micha.
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#285229
Aw: Hacker erobern Elektronik 22.04.2015 23:36 - vor 9 Jahren  
Micha schrieb:
Beim Video ist mir was aufgefallen: Ist das nicht seltsam, daß da die Innenraumbeleuchtung gleich am Anfang schon an ist?
Gut beobachtet. Sieht nach Fake aus oder hat jemand eine Erklärung dafür!
ex_happyyaris
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#285280
Aw: Hacker erobern Elektronik 23.04.2015 16:07 - vor 9 Jahren  
Zitat:
Amazon liefert ab dem kommenden Monat auch an Parkplätze. Im Großraum München stellen für das Projekt einige Testkunden ihren Autokofferraum als Paketbox zur Verfügung. [...] Die Idee: Der Postbote erhält eine Zugangsberechtigung, um den Kofferraum des Wagens zu öffnen. Dort legt der Zusteller das Paket hinein. Sobald er die Heckklappe schließt, werden automatisch alle Türen verriegelt. Der Code verfällt, sobald der Kofferraum einmal geöffnet wurde.
- www.spiegel.de/netzwelt/web/amazon-will-...efern-a-1030138.html

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#285287
Aw: Hacker erobern Elektronik 23.04.2015 17:19 - vor 9 Jahren  
Amazon liefert ab dem kommenden Monat auch an Parkplätze. Liebe Zeit. Hoffentlich ist das wenigsten nicht mit dem Internet gekoppelt sondern lokal per Bluetooth o.ä. Die machen das wahrscheinlich wieder unsicher genug, daß die Kiddies viel Spaß haben werden.

Gut beobachtet. Sieht nach Fake aus oder hat jemand eine Erklärung dafür! Vielleicht hat er bevor er auf dem Video erscheint das KFZ bereits "gehackt", woraufhin das KFZ meinte der Besitzer wäre da und das Licht ging vorher an. An der Tür benötigt er wenig Zeit. Nur im KFZ dauerts ein wenig.
Die Versicherungen wird es freuen, die werden ein arrangierten Diebstahl kaum von einem echten mehr unterscheiden können. Bleibt nur höhere Gebühren für Keyless -KFZs
ronin
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#285615
Aw: Hacker erobern Elektronik 27.04.2015 19:52 - vor 9 Jahren  
Ich habe Boris Danev angeschrieben. Er meinte, daß ein Radio-Amateur selbst mit einem digitalen Audio-Verstärker wie dem hier:

www.amazon.com/DROK-TDA2030A-Digital-Amp...annel/dp/B00D2QRM0A/

plus

Zitat: "Also there are very nice technical notes from TI on how to the extend the LF range using an amplifier they propose."

www.ti.com/lit/an/scba031/scba031.pdf

Zitat: "Any radio amateur shall be able to build a very cheap circuit with an power amplifier and two loop antennas and excite the key."

Scheint also bei 17$ zu landen.
ronin
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#285621
Aw: Hacker erobern Elektronik 28.04.2015 00:23 - vor 9 Jahren  
Hey, das ist ja interessant! Das habe ich mir sehr genau angesehen und ausführlich durchgespielt. Ich habe sogar einen Ablaufplan gezeichnet, um es gedanklich besser nachvollziehen zu können.

Nein, das mit den 17 Dollar wird garantiert nichts. Aber darauf herumzureiten ist sowieso albern. Viel wichtiger ist, dass der Ansatz nun zum ersten Mal grundsätzlich nachvollziehbar erscheint. Wenn einige Rahmenbedingungen gegeben sind, könnte das mit ein paar Einschränkungen tatsächlich funktionieren - nicht so und vor allem nicht so einfach, wie im NYT-Artikel beschrieben, aber auch nicht unmöglich.

Beginnen wir mit dem PDF von TI. Das gibt einiges her: Beachtlich, was der TMS3705 so alles kann und vor allem wie schnell er ist. 100 Mikrosekunden Schaltzeit, das sind 100 Millionstel, also eine Zehntausendstel Sekunde - nicht schlecht. Ob das tatsächlich reicht, ist ohne Kenntnis des exakten Protokolls des Keyless-Systems nicht zu sagen.

Wenn aber nicht, so ist im PDF ein einleuchtender Trick beschrieben, wie man das ganze nochmal um mehr als Faktor 6,5 beschleunigen kann: Wenn man den 3705 nur als Sender benutzt, die Modulation aber diesem Kollegen (KLICK) überlässt, dann schafft er auf 134 kHz minimal 15 Mikrosekunden Schaltzeit. Das ist richtig schnell und sollte - in Ermangelung einer detaillierten Dokumentation der Schließanlage nur über den Daumen gepeilt - locker reichen.

Die Eignung des verlinkten NF-Verstärkers ist hingegen stark zu bezweifeln. Der wird spätestens bei 25, 30, höchstens 35 kHz dicht machen. Da es in der Schaltung darum geht, den passiven RFID im Schlüssel oberhalb 130 kHz zu triggern, was ein halbwegs unverzerrtes Signal erfordert, wird es damit nicht gehen - was aber trotzdem nicht gegen den aufgezeigten Weg spricht. Einen Verstärker mit einem geeigneten Übertragungsbereich und ausreichender Linearität aufzubauen ist nicht ganz banal, aber auch kein Hexenwerk.

Spielen wir das ganze gedanklich durch. Wer einen Denkfehler entdeckt, möge sich bitte melden:

Hat man einen halbwegs linearen VLF-Verstärker hinbekommen, kann man zwei dieser Komponenten (frequenzmäßig vice/versa) auf Basis des TMS3705 und nachgeschaltetem UCC27424 basteln. Dann hat man im Prinzip ein System wie KLICK, wenn auch vielleicht nicht ganz so elegant umgesetzt.

Damit sind wir aber immer noch an einem Punkt, wo wir zwei korrespondierende Komponenten benötigen, von denen sich eine in unmittelbarer Nähe des Autos und die andere in unmittelbarer Nähe des Schlüssel befindet. Die Story mit den Kindern auf den Fahrrädern funktioniert bis hierher also nicht.

Ich sehe aber trotzdem eine Möglichkeit, und zwar dann, wenn alle der drei folgenden Voraussetzungen erfüllt sind:

1. Der Schlüssel empfängt im VLF- und antwortet im UHF-Bereich (nicht umgekehrt)
2. Man kommt sehr nahe an das Auto heran
3. Der Schlüssel ist nicht weiter als höchstens einige zehn Meter vom Auto entfernt

Wenn man nun den zyklischen Ruf des Autos ("Schlüssel, bist Du da") im VLF-Bereich empfängt und verstärkt wieder aussendet, kann der Schlüssel - wenn nahe genug - diesen Ruf empfangen, auf UHF antworten und das Auto geht auf, sofern man in diesem Moment den Türöffner berührt. Jedenfalls theoretisch. Ganz so einfach ist es in der Praxis natürlich nicht, aus den folgenden Gründen:

1. Ich kann nicht ein Signal auf einer Frequenz empfangen und zeitgleich auf derselben Frequenz wieder aussenden, weil ich dann ja mit meiner eigenen Aussendung das zu übertragende Signal überlagere. Ich muss also mit Zeitversatz arbeiten. Ist das Protokoll der Schließanlage zeitkritisch abgestimmt, ist an dieser Stelle Feierabend.

2. Das Empfangssystem des Schlüssels ist passiv. TI gibt die Reichweite mit maximal zwei Metern (!) unter Idealbedingungen an, bei Toyota ist es in der Praxis vielleicht die Hälfte. Das macht es nicht einfacher und erfordert eine hohe Verstärkung, um auch nur einige zehn Meter weit zu überbrücken. Die Rede ist hier nicht vom UHF-Rückkanal, der auch ohne zusätzliche Verstärkung weit genug reicht.

3. Ein ausreichend starkes Signal im VLF-Bereich zu produzieren ist schwierig. Bei einer Wellenlänge von 2,23 Kilometern (!) wird jede praktikable Miniatur-Antenne (Ferritstab o.Ä.) einen katastrophalen Wirkungsgrad aufweisen und fast die gesamte Sendeleistung in Wärme wandeln.

Ist das zu knackende Schließsystem vom Protokoll her nicht zeitkritisch und ein ausreichend potenter VLF-Verstärker vorhanden und der Schlüssel nicht zu weit vom Auto entfernt, muss ich jetzt nur noch mit meinem Elektronik-Geraffel in der Nähe vom Auto sein und den Türöffner berühren. Dann bin ich drin. Übrigens ist das Ganze keine Frage der Verschlüsselung - setze ich einfach linear die Kommunikation zwischen Auto und Schlüssel um, muss ich dazu keinen Code knacken.

Der Aufwand dazu ist aber nicht unerheblich und ganz billig wird das auch nicht, aber es erscheint machbar. Ist es tatsächlich so, könnten es die Hersteller beispielsweise durch ein zeitkritischeres Timing auf der Protokollseite unterbinden, es sind aber auch andere Maßnahmen denkbar.

Das war ein Gedankenexperiment und beweist nicht, dass es tatsächlich funktioniert - aber es könnte. Fürchtet sich jemand davor, ist das Aufbewahren des Schlüssels weit vom Auto entfernt (oder das Abschirmen durch Aufbewahren in einem geschlossenen Metallbehälter) durchaus geeignet, es zu unterbinden.

Zu bezweifeln ist allerdings, dass Profis so eine komplizierte Methode zum Autodiebstahl einsetzen würden. Die haben andere Methoden, um ein Auto zu öffnen. Sind sie erstmal im Auto und haben dadurch OBD-Zugriff, hat man sowieso verloren.

Grüße, Egon
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Letzte Änderung: 28.04.2015 01:08 von Egon.Grund: Tippfehler korrigiert.
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#285626
Aw: Hacker erobern Elektronik 28.04.2015 09:19 - vor 8 Jahren, 12 Monaten  
Hallo!

Wenn wir mal in dem Szenario bleiben, sind wir viele Meter vom Schlüssel weg. Wir müssen also die Signale im Frequenzbereichs des Schlüssels stark verstärken, um in der Nähe des Autos etwas von Schlüssel empfangen zu können.
Leider werden wir jede Menge Störungen mit verstärken und haben garantiert das Problem, die Signale des Schlüssels herauszufiltern. An dieser Stelle würde ich behaupten, es funktioniert z.B. in 10 Meter Entfernung garantiert NICHT mehr!

Nicht umsonst wird ja die "Zwei Koffer" Lösung diskutiert, wenn ein Koffer nahe am Auto und ein Zweiter am Schlüssel ist, kann ich mir eine entsprechende Lösung vorstellen. Natürlich auch nicht für 17 Dollar und auch nur mit speziellen Elektronik-Wissen.

Gruß Peter
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#285629
Aw: Hacker erobern Elektronik 28.04.2015 10:04 - vor 8 Jahren, 12 Monaten  
Pete schrieb:
Wir müssen also die Signale im Frequenzbereichs des Schlüssels stark verstärken, um in der Nähe des Autos etwas von Schlüssel empfangen zu können.
Nein, das ist ja gerade der Gag! Wenn der Schlüssel tatsächlich auf UHF antwortet und nicht zu weit entfernt ist, müssen wir nur die VLF-Aussendung des Autos verstärken. Genau deshalb könnte die Methode funktionieren. Ansonsten ist das ziemlich aussichtslos, da hast Du völlig Recht.

Grüße, Egon
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#285632
Aw: Hacker erobern Elektronik 28.04.2015 10:26 - vor 8 Jahren, 12 Monaten  
@Egon

Dann verstehe ich es wirklich leider nicht. Warum muss ich die Signale vom Schlüssel nicht empfangen?

Edit: ich verstehe schon, dass die Signale vom Schlüssel im UHF Frequenzbereich gesendet werden, aber trotzdem muss der Signalpegel ja am Auto ankommen?!?

Gruß Peter
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Letzte Änderung: 28.04.2015 10:46 von Pete.
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#285634
Aw: Hacker erobern Elektronik 28.04.2015 11:02 - vor 8 Jahren, 12 Monaten  
Doch doch, das musst Du natürlich schon. Wenn der Aufbau des Toyota-Systems dem entspricht, das im von ronin übermittelten PDF von Texas Instruments beschrieben wird, ist das aber lösbar.

Schau noch einmal genau hin: Der Schlüssel enthält einen passiven RFID-Chip (KLICK). Der muss durch die Sendung des Autos im Langwellenbereich (134 kHz, VLF) angeregt ("getriggert") werden, woraufhin der Schlüssel mit seinem UHF-Sender dem Auto antwortet.

Ich muss also die Aussendung des nahen Autos verstärken, damit sie am RFID des Schlüssels überhaupt ankommt. Das muss in ausreichender Signalstärke passieren, unverzerrt und ohne Timing-Probleme. Nicht einfach.

Die Gegenrichtung ist viel simpler, denn die Aussendung (Antwort) des weit entfernten Schlüssels zu verstärken ist entweder gar nicht notwendig (nämlich wenn er nicht zu weit vom Auto entfernt ist) oder wenn doch, so ist das auf UHF kein so großes Problem.

Wie gesagt, das sind nur Gedankenspiele. Sie setzen neben den weiter oben aufgeführten Punkten voraus, dass der Aufbau des Toyota-Systems dem Prinzip folgt, welches im TI-PDF beschrieben wurde. Ob das so ist, weiß ich nicht, halte es aber nicht für unwahrscheinlich.

Grüße, Egon
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#285636
Aw: Hacker erobern Elektronik 28.04.2015 11:46 - vor 8 Jahren, 12 Monaten  
Liest sich ja doch komplizierter als gedacht.

Hier ist das Paper: "Relay Attacks on Passive Keyless Entry and Start Systems in Modern Cars."

eprint.iacr.org/2010/332.pdf
ronin
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#285637
Aw: Hacker erobern Elektronik 28.04.2015 12:00 - vor 8 Jahren, 12 Monaten  
Ja ok, dann sind wir doch einigermaßen einig.
Ich denke aber immer noch, dass der Signal-Pegel vom Schlüssel sehr gering ist und beim Empfang über viele Meter verstärkt werden muss.

Die klassischen Anwendungen von RFID (z.b. Chip im Haustier, Mülltonne, Bezahl-Systeme u.s.w.) arbeiten immer nur im Nahbereich. Vielleicht ist es aber auf Grund der benutzen Frequenzen möglich.

Gruß Peter
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