Priusfreunde.de

Meine Güte...hier wird der Ioniq verurteilt, als wenn er die übelste Feinstaubschleuder wäre. Bei manch einem ist da ganz schön der Maßstab verrutscht.

haarthhoehe schrieb:
Verstehe nicht, das man ein "neues" Auto wie den Ioniq über den grünen Klee lobt, obwohl er technisch nicht den Stand der Technik repräsentiert. Verstehe auch nicht, dass der Preis und das Design wichtiger sind, als gesundheitliche Aspekte.
Auch wenn es für manch einen unverständlich sein mag: es gibt tatsächlich Leute, die haben ein Budget von allerhöchstens 20.000,- und müssen für dieses Geld ein Auto finden, das 100% familien- und alltagstauglich ist, auch für die Urlaubsreise taugt, geringe Kosten verursacht und obendrein noch durch die persönliche Geschmackskontrolle (und vor allem die der Partnerin) kommt.

Wenn man jetzt noch die Optionen "Stinkediesel" und "trinkfester Benziner" streicht, wird die Luft plötzlich seeeeeeehr dünn. Und mehr Möglichkeiten als P3 FL, Auris 2 und eben der Ioniq fallen mir da nicht ein. Muss dann vielleicht doch ein Diesel her, weil ich einen niedrigen Verbrauch möchte und mein Umfeld meint, der Ioniq sei eine Rußschleuder?!

Timo

Timo, ich stimme Dir voll zu!
Warte es ab: Wenn ab Herbst alle Hyundai/Kia-Benziner mit Partikelfilter ausgestattet sind, werden neue Argumente gegen sie gefunden.
Gruß Thorsten

Und wenn ich jetzt stänkern wollen würde (will ich natürlich nicht), könnte ich jetzt alle Prius 4 Besitzer an den Pranger stellen, weil die ein vergleichsweise umweltschädliches Fahrzeug bewegen.

Denn es geht besser. Exemplarisch (und natürlich rein zufällig ) will ich hier den Honda Jazz Hybrid nehmen. Denn laut der Daten des Kraftfahrzeugbundesamtes ist dieser sauberer als ein Prius 4.

Zudem hat ein Jazz deutlich weniger Ressourcen bei der Herstellung verbraucht.

Jetzt aber wieder zurück zum Ionic. Ich wollte mit diesem leicht überzogenen Beispiel nur mal aufzeigen, dass man sich sehr genau überlegen sollte, ob man auf Andere mit dem Finger zeigt.

Wir alle hier machen uns Gedanken, wie wir Wirtschaftlichkeit und Ökologie möglichst sinnvoll unter einen Hut bringen, da muss sich niemand über den Anderen stellen.

Fahrverbote? Nein, die sind ziemlich unwahrscheinlich und wenn dann höchstens in sehr ferner Zukunft und in bewährt lächerlich-nutzlosem Umfang.

Man sollte sich nur darüber im Klaren sein, dass es sehr gute Gründe dafür gibt, warum die Hersteller nun plötzlich Partikelfilter in Benzin-Direkteinspritzern verbauen werden.

Viele Jahre lang haben sie das nicht getan, aber nicht weil es emissionstechnisch nicht nötig gewesen wäre, sondern weil man sie nicht dazu gezwungen hat. Sie hatten es nämlich durch erfolgreiche Lobbyarbeit rechtzeitig geschafft, äußerst großzügige Regelungen in der Gesetzgebung zu verankern. Das heißt, sie konnten jahrelang ungehemmt Partikelschleudern verkaufen und genau das haben sie auch getan und tun es noch immer, wahrscheinlich bis zum Stichtag.

Das kann man ignorieren oder eben nicht, ganz nach persönlicher Setzung der Prioritäten.

Im Übrigen war es - allgemein gesprochen - noch nie eine gute Idee, Leistung erst schmutzig zu erzeugen und anschließend großen Reinigungsaufwand treiben zu müssen. Für weitere Diskussionen zu diesem Thema eignet sich dieser Thread:

- Benzin-Direkteinspritzer

Grüße, Egon

markprius schrieb:
Ich sehe das einfach so: Die Diskussion um den Feinstaub des Ioniq Hybrid war mir bekannt ... aber mit Problemen rechne ich nicht, dann müsste man auch 95% der zugelassenen Benziner aus den Städten verbannenHier liegst du mit der Prozentzahl "etwas" daneben. Auch ich rechne nicht mit einem breiten Fahrverbot für Benzin-Direkteinspritzer, aber beschwere sich keiner, der sich trotz dieses Wissens heute einen Direkteinspritzer kauft, wenn er in ein paar Jahren bezüglich Zeitwert etc dasselbe Schicksal erleidet, wie heute viele Dieselfahrer, weil eine später gültige Mindesteinstufung für eine blaue Plakette ohne Nachrüstung eines Partikelfilters nicht erreicht werden kann.

Dieses Risiko würde ich, auch unabhängig von meiner persönlichen Ablehnung von Direkteinspritzern ohne Filter, schlicht und einfach nicht eingehen. Dass die Fahrzeugauswahl damit schlagartig massiv eingeschränkt wird, ist mir bewusst. Meine Lösung würde dann ggf. lauten, die alte Kiste noch solange weiterzufahren, bis die Hersteller zumindest den Filter ab Werk einbauen und damit EURO 6C ausweisen können.

Für mich ist das oben beschriebene Szenario, bis also Direkteinspritzer ohne Filter ebenso am Pranger stehen, wie derzeit die Diesel, nur eine Frage der Zeit, einer überschaubaren Zeit.

... das ist mir dann wichtiger als zu den top 2% beim Feinstaub zu gehören.Es stimmt zwar, dass Benziner-Neuzulassungen weitgehend Direkteinspritzer sind, wenn man aber den Fahrzeugbestand ansieht, dann bist du mit einem Direkteinspritzer sehr viel weiter als 2% von der Topposition entfernt. Damit wird man wohl sogar noch hinter der Mehrzahl aller Diesel-PKWs rangieren.

@Mod: Meinetwegen kann man diesen Beitrag in den Direkteinspritzer-Thread verschieben. Ich wollte aber hier nochmals markprius direkt antworten.

eppf

Guten Morgen!

Ich kann durchaus verstehen, dass man bzgl Feinstaub ein Probelm sieht. Aber seien wir doch mal ehrlich: Wirklich sauber ist Auto fahren nie! Wenn ich alleine in meinem Hybrid fahre ist das ökologisch gesehen äußerst egoistisch. Das in einem VW Diesel zu tun noch viel eher. Auch in einem eAuto zu fahren macht einen nicht zum Weltenretter. Alleine die Produktion eines Pkws, egal welcher Antrieb, verbraucht unglaubliche Ressourcen. Und trotzdem haben wir alle eins
Das "gönnt" man sich halt. und dann gönne ich mir lieber einen RELATIV sauberen Wagen, der ins Budget passt.
Und wo es geht wird Fahrrad gefahren oder zu Fuß gegangen. Das ist übrigens am ökologischsten

markprius schrieb:
Ich kann durchaus verstehen, dass man bzgl Feinstaub ein Probelm sieht. Aber seien wir doch mal ehrlich: Wirklich sauber ist Auto fahren nie! Damit begibst du dich aber wieder in eine wenig zielführende Relativierung.

Aber nochmals, ich möchte dich jetzt nicht wegen deiner Entscheidung kritisieren, einen Ioniq gekauft zu haben, sondern vor allem darauf hinweisen, dass der Kauf eines Direkteinspritzers in Verbindung mit der Kenntnis der Feinstaubproblematik dieser Motorenart, ein Risiko darstellt, über das man sich bitte anschließend nicht beschweren darf, wenn der Risikofall auch eintritt.

Ich möchte von keinem Käufer eines Direkteinspritzers, der die zugehörige Problematik kennt, irgendwann einmal hören, dass der Schaden wieder am kleinen Mann hängen bleibt.

eppf

eppf schrieb:
Ich möchte von keinem Käufer eines Direkteinspritzers, der die zugehörige Problematik kennt, irgendwann einmal hören, dass der Schaden wieder am kleinen Mann hängen bleibt.

FULL ACK! - hier kommt noch ein Thema - mit Vorankuendigung.
Sehe ich genauso - Und mir war uebrigens der Umweltgedanke nicht Prio-#1.

Ich kuemmere mich einmal um die Fahrzeug-Auswahl - und dann will ich Ruhe haben - und scheint im Rueckblick so OK gewesen zu sein.

Abgesehen davon, dass bei Belastungen durch den Staat immer der kleine Mann ausgegraben wird und beim Ermitteln des Platzes im Innenraum der große Mann.

Sollte ich heute ein neues Auto in der Kompaktklasse benötigen, würde der Ioniq ein heißer Kandidat für mich sein. Direkteinspritzer hin oder her - welche Alternativen bleiben denn (der P4 ist aus optischen Gründen für viele nicht kaufbar oder zu teuer, der Auris kurz vor der Ablösung)? Dann doch lieber einen Ioniq Hybrid als einen anderen Direkteinspritzer ohne Elektrounterstützung.

Mein CT war diese Woche beim Kundendienst, und da mein Freundlicher auch Hyundai hat, bin ich spontan den Ioniq probe gefahren. (ich glaube Ausstattungslinie Style)

Ich kann diesen Fahrbericht leider nicht ganz neutral schreiben, da ich vom Toyota-Hybridsystem einfach völlig überzeugt bin. Ich fuhr schon einige Nicht-Toyota Hybriden, und auch wenn einige ihre Vorzüge haben, in der Gesamtheit kann mich kein System so überzeugen, wie das HSD.
... auch der Ioniq nicht.

Positives zuerst: ich war überrascht vom nahezu ruckfreien Zusammenspiel zwischen Benziner, DKG und Elektromotor. Der Ioniq fährt genauso sanft elektrisch an wie jeder HSD, dass der Benziner dann (afaik) über eine Kupplung zugeschaltet wird, ist nicht mehr oder minder spürbar als beim HSD.
Ich bin eine meiner typischen Strecken gefahren, u.a. habe ich den Dillberg überquert, welcher genug Steigung hat, um die meisten HSDs zum "dröhnen" (andere nennen es jaulen) zu bringen. Ums kurz zu machen: beim Ioniq dröhnt da einfach nix. Auch bei Vollgas ist die Geräuschentwicklung angenehm niedrig, der Benziner klingt einfach wie in jedem X-beliebigen Fahrzeug mit Schalt- oder Stufengetriebe. Das war zwar so zu erwarten, ich möchte es aber trotzdem betonen, da das ein eindeutiger Nachteil der HSDs ist.

Nun aber zum Negativen: das Zu-/Abschalten des Benziners ist kaum spürbar, das hat Hyundai gut hin bekommen, aber die normalen Gangwechsel spüre ich - und das sollte bei einem guten Automatikgetriebe nicht der Fall sein. Gerade der Wechsel vom 1. in den 2. Gang ist sehr präsent, geradezu irritierend. Meiner Meinung nach hätte eine andere Übersetzung der ersten Gänge Wunder gewirkt, wenn der Gangwechsel vom 1. in den 2. erst bei ~ 40-50 km/h stattfinden würde, nicht bei 20-30 km/h, wäre das Fahrzeug für mich angenehmer zu fahren. Genug Elektropower hat der Ioniq ja, um den Benziner zu entlasten.
Auch die Dauer der Gangwechsel ist eher nicht rühmlich. Ich fahre häufig einen Passat 2.0TDI mit DSG, welcher die Gänge in einer Zehntelsekunde durchballert, der Ioniq erinnert mich spontan an meinen ehemaligen Yaris 1.3 mit MMT-Getriebe. Das fiel mir allerdings nur bei Vollgas direkt auf - wie etwa die fehlende Leistung. 141PS sollten sich deutlich flotter anfühlen, als es beim Ioniq der Fall ist, ein Prius 4 mit fast 20PS weniger dürfte keine Mühe haben, an einem Ioniq dran zu bleiben...

Zum Auto selbst: Sitze, Fahrwerk, Dämmung: völlig ok, darüber brauche ich nicht viele Worte verlieren. Materialauswahl innen: sehr gemischt. Einerseits ist man von viel Soft-Touch-Zueg umgeben, die Mittelkonsole fühlt sich angenehm an und sieht gut aus, das Lenkrad passt, die Schalter sind ok, andererseits hat Hyundai z.B. bei den Türverkleidungen wohl völlig die Lust verloren. Die fühlen sich genauso sch.. an wie sie aussehen (tristes Hartplastik).
Der Tacho ist auch so ein zweischneidiges Schwert. Das Tacho-Display ist einfach super. Hochauflösend, die Animationen sind flüssig, die Bedienung einfach. Hoffentlich wird der nächste Auris einen Displaytacho dieser Qualität erhalten. Links und recht vom Display befinden sich allerdings ziemlich altbackene Segmentanzeigen für Tankinhalt und Energiefluss, welche farblich einfach nicht zum super Display in der Mitte passen, und meiner Meinung nach das gesamte Tachodesign ruinieren.

Das sollte erst mal reichen, viel Kritik, ich weiß, bitte nehmt es nicht zu ernst, insgesamt hat mir der Ioniq ganz gut gefallen, aber für mich wäre er natürlich nichts. Toyota hat bei der Hybridtechnik einfach noch einige Jahre Vorsprung (auch wenn das HSD durchaus auch Nachteile hat - eben die Geräuschentwicklung bei höherer Last) und ein Prius ist imho auch abseits des Antriebes das bessere Auto.

Wenn ein überzeugter HSD-Fahrer schon so viel Positives berichten kann, muss Hyundai vieles richtig gemacht haben.
Der Verbrauch war sicherlich auch okay, sonst wäre er ggf. negativ erwähnt worden.
Danke für den kurzen Vergleich. Er macht Lust auf eine Probefahrt.

Ich habe mir schon einige Fahrberichte des neuen Corolla Hatchback mit CVT-Getriebe angesehen und sollte Toyota ähnliches mit dem neuen Auris HSD geschafft haben,sollte die Kritik der angeblich "unangenehmen" Geräuschentwicklung bei Vollgas oder dem Beschleunigen schon bald der Vergangenheit angehören.
Irgendwie haben sie es fertiggemacht das daß Beschleunigen sich anhört als würde da ein Fahrzeug vollkommen ruckfrei "schalten".
Hört sich überhaupt nicht mehr an wie man das von einem konventionellen CVT-Getriebe gewohnt ist !
Eigentlich hatte ich mir erhofft etwas über das neue Safty-Sense 2 zu erfahren,aber Toyota muss diesbezüglich wohl eine Info-Sperre verhängt haben.

Vielen Dank @the_janitor! Ich lese Deine Berichte gern, weil sie immer gut zu lesen sind und außerdem gehaltvoll.
Genau genommen wurde hier der Ioniq aber nicht mit einem HSD verglichen. Sondern mit einem LHD, Lexus Hybrid Drive (so steht es auch auf dem Inverter). Das ist viel exklusiver. Spaß beiseite: wer Fan von HSD ist, hat es schwer. Wenn man Schaltvorgänge spürt, das nervt. Mich nervt schon genug, daß Mutters Meriva ruckt, wenn der ansonsten butterweiche Wandler beim Anhalten in die 1. Stufe zurück geht. Für mich wäre so ein Auto also nichts.
Aber gefallen tut mir der Ioniq und es gibt ja eine Elektro-Version.

LG
Klaus

Hallo in die Runde,

auch ich kann Erfahrungen zum IONIQ Hybrid beisteuern (hatte ich das hier schon mal?) Selbst ein kurzes Video von mir zu dem Auto liegt seit längerem im Netz bereit.

Ich stimme in weiten Teilen janitor zu. Der Wagen ist solide verarbeitet, die Technik sah nicht störanfällig oder langsam aus. Ich fühlte mich wohl. Das rucken beim Schalten beschränkt sich zum Großteil auf 1/2 Gang und beim Anfahren, eben das einkuppeln, statt langsam losrollen, das kann ich besser per Fuß. Durch die lang übersetzten Gänge ist er laufruhig. Im 6 bei 140 lagen etwa 3.000 U/min an. Ruhe war durch die gute Dämmung jederzeit gegeben.
Das Fahrwerk war für mich persönlich angenehm weich aber dennoch Straff.

Vom Verbrauch her bewegte ich mich bei um die 5l über 4 Tage, die ich mit ihm meinen normalen Arbeitsweg gefahren war (10km Straße, 35km Autobahn, 5km Stadt) bei max 140.

Was mir persönlich gar nicht gefiel: die sehr hohe Ladekante beim Beladen. Kofferraum auf und ui… schwarzes Loch Ich bin nun mal vom Kombi und jetzt Prius verwöhnt. Vom Innenraum her bewegt sich der Ioniq auf dem gleichen Niveau wie mittlerweile nicht mehr mein i30. Im Vergleich zum Prius 2 kann ich sagen, dass das Verhältnis Fußraum und Einstellung des Sitzes und Lenksäule besser für große Fahrer gedacht ist. Selbst mein i30 hatte da etwas das Nachsehen.
Komischerweise kann ich im Prius ohne die großen Einstellmöglichkeiten
wunderbar sitzen?!

Ansonsten bleibt meinem Verhalten nach aktuell nur der GDI eine Schwachstelle beim Auto. Mal sehen, was der Filter bringt. Soweit kann ich den Wagen aber Empfehlen. Den Elektro würde ich gerne mal fahren

Gruß
Chris

@KSR1: danke für die Blumen.
Ich bin letzte Woche auch 120km mit dem C-HR meiner Eltern gefahren, daher habe ich auch mit dem (aktuellen) Toyota Hybrid System 2 (THSII) verglichen. Mein CT nutzt ja fast 10 Jahre alte Technik, der C-HR ist schon spürbar neuer.

hungryeinstein schrieb:
Wenn ein überzeugter HSD-Fahrer schon so viel Positives berichten kann, muss Hyundai vieles richtig gemacht haben.

Ja, kann man so sagen. Toyota hat noch einen ordentlichen Vorsprung, aber Korea holt auf. Und im Vergleich zu deutschen Hybriden (Jetta Hybrid oder Golf GTE) hat Hyundai einen richtig guten Job gemacht.

Der Verbrauch war sicherlich auch okay, sonst wäre er ggf. negativ erwähnt worden.

Ich habe auf den Verbrauch gar nicht geachtet, ich habe den Wagen auch ein wenig gescheucht, soweit es im Feierabendverkehr möglich war.
Im Navidisplay standen 5,1l, was vermutlich ein Langzeitwert über verschiedene Probefahrten ist - was natürlich nicht viel Aussagekraft hat.

Dass der Ioniq sehr sparsam ist, zeigt ja Spritmonitor.de.