Priusfreunde.de

Hallo miteinander,

in mir keimt seit ein paar Wochen der Gedanke, von meinem RAV4 Hybrid (2016) auf einen BEV oder einen Prius 4 PHEV zu wechseln.

Gründe dafür sind:

1) Ich hatte den RAV4 damals angeschafft, um mit meiner Familie unserem Hobby (alles Musiker) nachgehen zu können ohne mit mehreren Autos zum Auftrittsort fahren zu müssen. Nur der RAV4 hatte einen ausreichend großen Kofferraum ohne den Lieferwagencharme der möglichen Alternativen. Und außerdem hatte uns das Hybride Antriebssystem überzeugt.

2) Aber der RAV4 ist, vor allem meiner Frau, eigentlich zu groß. Bei der Einfahrt in unsere Garage sind z.B. links und rechts am Tor nur knappe 2 cm Luft. Da muss man schon genau zielen.

3) Zwei meiner Kinder ziehen noch dieses Jahr überraschen aus. Und damit hat sich das mit der gemeinsamen Fahrt zum Auftritt ohnehin erledigt.

4) Ich bin seit 1 Jahr selbstständig und brauche jetzt das Auto so gut wie gar nicht mehr, da fast alles vom Büro zu Hause aus erledigt werden kann. Es wird also nur noch einmal die Woche Kurzstrecke zum Einkaufen und in die Musikprobe gefahren. Das sind dann 2 x 12 km. Und dann fahre ich noch vielleicht 4 mal im Jahr zum Kunden. Das sind dann aber mindestens 200 km am Stück.

5) Bei den vielen Kurzstrecken fängt der RAV zum saufen an. Zumindest wenn man den Verbrauch mit dem zu meiner früheren Arbeitsstrecke vergleicht. Da komme ich dann nicht mehr unter 7 l/100km.

Ich denke damit wäre der Prius 4 PHEV passend. Alles bis auf die Kundentermine könnte elektrisch erledigt werden. Ich habe eine Garage mit Stromanschluss. Laden über Nacht ist also kein Problem.

Warum ich das alles jetzt hier schreibe? In erster Linie, damit mich jemand von der Idee wieder abbringt

Ernsthaft: Ich fahre normalerweise meine Autos bis zum Ende, also bis sie nicht mehr wirtschaftlich zu reparieren sind. Daher widerstrebt es mir nach erst 4 Jahren schon wieder ein neues Fahrtzeug anzuschaffen.

Andererseits gibt es die oben aufgeführten guten Gründe.

Es ist natürlich auch ein finanzielles Risiko, denn für umsonst werde ich einen PHEV nicht bekommen. Dazu kommt, dass ich keinerlei Erfahrung mit einem Gebrauchtwagenkauf habe und technisch auch zu wenig Ahnung, als dass ich ein entsprechendes Angebot beurteilen könnte.

Wie würdet Ihr euch in so einem Fall entscheiden?

Mich reizt das rein elektrische Fahren schon sehr. Aber bisher habe ich noch kein BEV gefunden, das mir wirklich passt.

Ein PHEV scheint für mein Profil ideal zu sein. Weil ich vom Toyota Hybridsystem aber absolut überzeugt bin kommt als Plug-In auch nichts anderes in Frage.


Grüße
Thomas

RAV sind gesucht und dürften vom Verkauf unproblematisch sein.

Bei einer Jahresfahrleistung von ca. 3.000 km bedeuten 7 Liter/100 km ca. Spritkosten von 273 Euro.
Mit einem P4 PHEV (50% elektrisch, 50% Benzin) kannst du das auf 180 Euro verringern.
Also roundabout ca. 100 Euro Kraftstoffkosten im Jahr gespart zzgl. Ersparnis Kfz-Steuer & ggf. Versicherung.

Wegen Geld sparen hat noch nie jemand das Auto gewechselt

Das unterstreiche ich. Das Gegenteil ist der Fall. Es geht dabei zunächst mehr um Geldverbrennung. Aber es geht auch um die zu große Größe des RAV4 neben dem zu großen Durst, so wie ich es herauslas, die 'stört'. 7l wären mir auch zu viel, um sie mir selbst schöngeredet verklickern zu können.

Wisedrum schrieb:
Aber es geht auch um die zu große Größe des RAV4 neben dem zu großen Durst, so wie ich es herauslas, die 'stört'. 7l wären mir auch zu viel, um sie mir selbst schöngeredet verklickern zu können.
Genau so ist es. Ich achte sonst eingentlich überall auf einen geringen ökologischen Fußabdruck, und da passt mir der RAV4h zusehends schlechter.

Meine Jahresfahrleistung liegt bei ca. 10'000 km, es kommen ja zu den absolut notwendigen Fahrten noch ein paar gelegentliche Ausflüge dazu.

Grüße
Thomas

ttha schrieb:
Warum ich das alles jetzt hier schreibe? In erster Linie, damit mich jemand von der Idee wieder abbringt Tu es! Tu es! Tu es!

Die Kosten für den Umstieg hast du bald verschmerzt, die Freude über die Entscheidung begleitet dich Jahre lang jeden Tag!

Also ich liebe meinen P4 Plugin, aber in Deiner Stelle guck Dir für das Geld einen BEV an. Du würdest den Verbrenner ja wirklich nur alle paar Monate anwerfen und das kann eigentlich ein BEV alles auch und die Reichweite die Du benötigtest passt da meist auch. Vielleicht Laesing für zwei bis drei Jahre machen und dann weiter sehen.

Thomas

Zum P4 PHEV gibt es zwei wichtige Fragen zu stellen:
- Reicht es sicher aus, mit max. 4 Leuten unterwegs zu sein?
- Reicht der deutlich geringere Kofferraum im Vergleich zum normalen P4 aus?

Wir reden hier über ein verbleibendes Kofferraumvolumen von 354l, da liegt man im Bereich von gut 20% über dem Yaris.

Wenn man beide Fragen uneingeschränkt mit Ja beantworten kann, ist bei der aktuellen staatlichen Förderung der Prius PlugIn sicherlich keine schlechte Wahl, zumal es auch einer der ganz wenigen PlugIns mit einem vernünftigen Gesamtkonzept ist.

Wobei beim vorliegenden Fahrprofil ein BEV sicherlich auch sehr gut passen würde, aber irgendwie ist das genauso eine Gewissensfrage, wenn man wenig fährt und vielleicht doch einmal die 200km direkt hintereinander hin und zurück abspulen muss.

Ein BEV mit einem Akku für etwa 400km, ist bei einer äußerst geringen Jahreskilometerleistung irgendwie auch nicht der ökologische Hit. Da braucht man dann beim vorliegenden Fahrprofil mindestens 20 Jahre, um den CO2-Rucksack eines um 40kWh größeren Akku im Vergleich zum P4 PHEV hereinzufahren.

eppf

eppf schrieb:Ein BEV mit einem Akku für etwa 400km, ist bei einer äußerst geringen Jahreskilometerleistung irgendwie auch nicht der ökologische HitMeine Gedankengänge genau auf den Punkt gebracht.

Ich fahre nur sehr selten eine lange Strecke, dann aber am Stück und mit Gepäck das nicht nicht wirklich im Zug transportieren kann bzw. zu Orten in die man mit Öffentlichen nur sehr schlecht kommt (Industriegebiete auf dem Land z.B.)

Alle anderen Strecken sind so kurz, dass die Reichweite des PHEV selbst im Winter ausreicht und daher kein Bedarf für eine größere Batterie besteht.

Außerdem werde ich gerade von einem anderen Forumsmitglied schwer in Versuchung geführt, aber das nur am Rande.

Grüße
Thomas

Weshalb nicht auf einen gebrauchten Ioniq Elektro VFL wechseln?
Laden in der Garage ist möglich. An einem Schnellader ist der in 25 Minuten wieder auf 80% aufgeladen. Für die wenigen Fahren mit mehr als 200 km sicherlich kein Problem.

chaka schrieb:
Weshalb nicht auf einen gebrauchten Ioniq Elektro VFL wechseln?Ist sicherlich auch eine Überlegung wert. Aber den kenne ich noch weniger als den P4 PHEV, was Ausstattung und Zuverlässigkeit betrifft.

Außerdem wird es bei einem reinen BEV noch einen Tick schwerer meine Frau zu überzeugen

Grüße
Thomas

bernd_w schrieb:
Bei einer Jahresfahrleistung von ca. 3.000 km bedeuten 7 Liter/100 km ca. Spritkosten von 273 Euro.
Mit einem P4 PHEV (50% elektrisch, 50% Benzin) kannst du das auf 180 Euro verringern.


Mein P4 PHEV hat lt. Spritmonitor seit 10/2017 463,- EUR an Spritkosten gebraucht. Da ich gerade im Urlaub war und zwei Mal tanken musste, kommt jetzt noch eine Tankfüllung drauf. Also im Jahr locker maximal 200,- EUR an Spritkosten, wenn man viel elektrisch laden kann (was ich tue).

Allerdings würde ich bei dem Fahrprofil auch gleich zu einem BEV raten. Schau Dir mal die BEV's von Kia an, die sind im Moment durch die Förderung relativ günstig zu bekommen.

Ernie schrieb:
Schau Dir mal die BEV's von Kia an, die sind im Moment durch die Förderung relativ günstig zu bekommen.Richtig, und das Autohaus Sangl ist ja auch keine 40 km von mir entfernt, da sollte ich tatsächlich mal einen Ausflug hin unternehmen.

Grüße

Thomas

Bleibt aber immer noch irgendwie der negative Beigeschmack, ein E-Auto mit 39 oder 64kWh Akkukapazität bei nur 4000km/Jahr anzuschaffen.

Bei der 39kWh-Variante wäre es in meinen Augen durchaus vertretbar, aber wegen 4 längerer Fahrten pro Jahr einen 64kWh-Akku zu wählen, ich weiß nicht...

Nehmen wir 100kg/CO2 pro kWh Akkukapazität an, da werden dann beim 64kWh-Akku gegenüber dem Prius etwa 5.5t CO2 zusätzlich verbraten, bevor der erste km gefahren wurde. Mit dem Prius kommt man damit im reinen Verbrennerbetrieb ca. 45000km weit (den Raffineriewirkungsgrad bereits eingerechneet). Bei ca. 2000km Langstrecken pro Jahr reden wir wir gesagt über eine Laufzeit von über 20 Jahren, bis die Akkuherstellung hereingefahren wurde. Beim 39kWh-Akku wären es etwa 12 Jahre, eine durchaus realistische Zeit.

eppf

Tja, die Frage ist: was fährt man lieber sinnfrei spazieren? 500kg Akku oder einen Benzinmotor, denn Beides wird nur 1-2x im Jahr für die Langstrecke gebraucht. Meine Entscheidung wäre den Benzinmotor spazieren zu fahren, Tankstellen gibt es überall, aber mit Lademöglichkeiten sieht es noch nicht überall wirklich rosig aus, dazu kommt das ich persönlich keinen Bock drauf hab zig Ladekarten mit mir rumzuschleppen oder mich von irgendwelchen Anbietern beim Strompreis über den Tisch ziehen zu lassen. Der P4 PHEV ist auch ohne Lademöglichkeit extrem sparsam, liegt etwa gleich auf mit dem P4 HEV. Knackpunkt ist und bleibt Kofferraum und Zuladung, wenn es da passt gibt es kaum ein ökologisch unbedenklicheres Fahrzeug als den P4 PHEV, auch wenn BEV-Fanboys das anders sehen. Selbst der Stromverbrauch ist beim P4 PHEV vorbildlich niedrig.