Priusfreunde.de

Alles klar, so gehts auch.

Damit sich die rund 2000,00€ Mehrpreis rechnen, müßten bei einem Strompreis von 0,28 €/kWh 7143 kWh erzeugt werden. Selbs wenn man das hinbekommt, wäre der Schden am Fahrzeug durch die UV-Strahlung sicherlich nicht unerheblich. Es ist m.E. eine Option für technikverliebte, zu denen ich mich auch zähle.

… und was kostet es.

Gewicht:
Mehrgewicht durch das Solardach: scheinbar 40 kg
Durchschnittliches Gewicht eines PiP4: etwa 1600 Kilo
Durch das Solardach wird das Fahrzeug also etwa 2,5 % schwerer.
Das Fahrzeuggewicht geht linear in etwa 60 % des Energieverbrauchs ein:
2,5 % * 0,6 = 1,5 % höherer Verbrauch
Die durchschnittliche Jahreslaufleistung eines PKWs beträgt etwa 12.500 km.
12.500 km * 1,5 % = 187,5 km.
Das vorhandensein eines Solardachs kostet gewichtsbedingt im Jahr also durchschnittlich etwa 187,5 km an Reichweite.
(Hier kommt es also sehr stark auf die tatsächliche Jahreslaufleistung des betreffenden Fahrzeugs an. Je höher die jährliche Laufleistung, desto unsinniger ist ein Solardach.

Unfallschäden:
Meinem PI2 ist bei Renovierungsarbeiten schon mal aus 12 m Höhe eine zehn Kilo schwere Parabolantenne aufs Dach gefallen. Reparaturkosten 4400 €+ Mehrwertsteuer. Gut dass ich kein Solardach habe. Sonst wäre es vielleicht ein Totalschaden gewesen und mein Auto vorzeitig verschrottet worden, schlecht für die Ökobilanz.

Ökologisch und ökonomisch positiv ist, dass Toyota die Solarzellen nur auf dem Dach montiert. Türen und Motorhaube werden viel zu häufig bei Unfällen beschädigt.

Verschleiß:
Möglicherweise muss die zusätzliche Solardach Speicherbatterie einmal im Fahrzeugleben getauscht werden. Das ist weder ökologisch noch ökonomisch.
Das erhöhte Fahrzeuggewicht führt auch z.B. zu etwa 2,5 % mehr Reifenverschleiß ...

Schwerpunktlage:
Ein Fahrzeug sollte möglichst leicht sein und sein Schwerpunkt möglichst tief liegen.
Mit dem Solardach bringt man viel zusätzliches Gewicht an der höchstmöglichen Stelle des Fahrzeugs an. Das ist wenig sinnvoll.

@Schnappie

Mehrgewicht bedeutet aber auch höheren Rekuperationsgewinn!

Gruß
Herbert

... nachdem vorher eine gleich höhere Ausgangsenergie in das Auto zur Beschleunigung gesteckt wurde, wird diese höhere Energie wieder rekuperiert.

E_kinetisch = ^m/₂ x v²

Genau der gleiche Irrglaube wie: ein schwererer Schlitten fährt schneller den Berg hinunter... tut er nämlich nicht!!!

An einem Hang ist die vortreibende Beschleunigungskraft der Vektor aus sinus Hangwinkel und Gewichtskraft. Und wenn ein 100 kg schwerer Schlitten mit 10 kp (98,0665 N) beschleunigt wird ist die Beschleunigung a die gleiche, als würde ein 200 kg schwerer Schlitten mit 20 kp (196,133 N) beschleunigt werden. Ich führe am Anfang mehr Energie zu, die gleiche zugeführte Menge habe ich am Ende übrig; Rekuperationsvorteil: null. (Einziger Vorteil des schwereren Schlittens: wäre die Kufenreibung des leichten und des schweren Schlittens gleich groß, würde der schwerere unten in der Ebene doppelt so weit rutschen. Dafür habe ich beim Hochziehen des Schlittens auf den Berg aber auch vorher die doppelte Arbeit verrichtet (Wegstrecke konstant bei doppelter Zugkraft) und damit die doppelte Energie reingesteckt!

Hattet Ihr in der Schule den Versuch mit der Vakuum-Röhre, in der eine Stahlkugel, ein Schnipsel Papier und eine Feder gleich schnell nach unten fallen? Das Prinzip ist bei einem Fahrzeug mit Rekuperation das gleiche! Deshalb (unter Vernachlässigung geringer Umwandlungsverluste) ist es egal, ob ein Elektrofahrzeug (Voraussetzung: vorwiegend rekuperatives Bremsen) 800 kg oder über 2,5 t Tonnen wiegt. Den Energiemehraufwand beim Beschleunigen holt man beim rekuperativen Bremsen wieder rein! Leichtbau bei E-Fahrzeugen ist deshalb physikalisch gesehen sinnlos; es ist nur ein Element der PR, weil sich bei Verbrennern in den Köpfen festgesetzt hat: "schwerer = mehr Verbrauch" und "Leichtbau = modern". Das gilt nur für einen reinen Verbrenner: eine schwere Kiste erfordert mehr Kraftstoffeinsatz beim Beschleunigen; die höhere kinetische Energie geht beim Abbremsen als Wärme über die Bremsscheiben komplett flöten und ist unwiderbringlich weg!

Da hat einer im Physik- und Matheunterricht gut aufgepasst.

Klasse und sehr gut erklärt. Sogar ich hab's verstanden!

Dennoch,- die Idee mit Solar finde ich klasse.

Mensch Autogas,

so ganz sauber ist die Argumentation aber auch nicht!

-- Erstmal ja, Rekuperation ist besser als die Energie zu verheizen.
Aber keine Energie zu wandeln ist besser! Denn bei der Rekuperation hast Du zweimal Wirkungsgradverluste, nämlich beim Rekuperieren und bei der späteren Nutzung der Energie!
Deshalb: Den Energieaufwand beim Beschleunigen kann man durch Rekuperation nicht wieder ganz reinholen. Es bleibt ein erheblicher Teil buchstäblich "auf der Stercke".

-- Genauso ist es Quatsch, dass "Leichtbau bei E-Fahrzeugen sinnlos" sein soll... Offensichtlich machen alle Autobauer etwas falsch. Alleine der geringere Leistungsbedarf beim Beschleunigen einer geringeren Masse zahlt sich aus! Die geringere Masse macht geringere Strukturlasten. Die Struktur kann nochmal leichter gebaut werden. Nennt man "sekundärer Leichtbaueffekt".
Zusammen mit dem vorherigen Listenpunkt: Je größer der Masseunterschied, desto überpropotional größer ist der Energieverlust zwischen dem leichten und dem schweren Fahrzeug bewim Rekuperieren. Die Quote des "wieder reinholens" wird also immer schlechter...

-- Das Beispiel mit der Vakuum Röhre zeigt sehr deutlich, dass die physikalischen Prinzipien unzutreffend wiedergegeben wurden.
Die kinetische Energie in der Feder ist um Größenordnungen kleiner als die der Stahlkugel. Nur die Beschleunigungen sind gleich. (Bis hierhin stimmt die Theorie, hat aber nix mit dem Auto zu tun).
Die Energie, die rekuperativ umgesetzt werden muss, ist aber deutlich unterschiedlich. Und dann greift: Siehe oben.
Und wenn dann auch noch die max. Rekuperationsleistung erreicht wird, ist eh Feierabend mit dem Vergleich.

-- Das leichte und das schwere Auto sind nur dann gleich, wenn:
1. genau horizontal gefahren wird. Keine Höhenänderung, keine Beschleunigung oder Verzögerung.
2. Der masseabhängigen Widerstände (z.B. Reifen-Roll- und Lager-Widerstände)vernachlässigt werden.

Der Gewichtunterschied wurde anscheinend von Toyota kompensiert !
Eine MOBILE Solaranlage zu haben ist besser als keine zu haben. Das Gesamtpotential nimmt mit dieser Anlage zu. ( Betrieb von Kühlboxen Notbooks usw.) Der Preis dieser Option ist jedoch etwas hoch.Aber das Auto ist ja generell nicht billig in Europa.
In Japan hat das Auto ja die Quickchargefunktion bis 80% SOC in ca. 15-20min. Hier bringt die Solaranlage noch etwas Energie bis auf 90% SOC. Finde ich als Ideale Ergänzung zum Schnellladen.
Vielleicht in geraumer Zeit kommt diese Funktion zum Nach oder Umrüsten auch nach Europa. Zumal dieser Umbau keine grosse Sache ist.

Ich habe schon vor Jahren geschrieben, dass im Gegensatz zu konventionellen Fahrzeugen der Unterschied im Verbrauch in allein- gegen vollbesetzten Fahrzeugen im HSD sehr gering ist. Auch heute im P4 hat sich daran nichts geändert. Das ist sicher der Verdienst der Rekuperation abzüglich Lade- und Abgabeverluste. Aber auch für den geschickten HSD-Fahrer die Nutzung der Hysterese.
BMW will übrigens seine I-Serie nicht mehr mit Plastikkarossen weiterführen, weil es angeblich nichts bringt.

Dix schrieb:

Die Energie, die rekuperativ umgesetzt werden muss, ist aber deutlich unterschiedlich.

via Rekuperation kannst Du mit etwas Glueck 50% der vorher reingesteckten Energie wieder als Batterieladung zurueckbekommen.
Klar, da es sich um rel. hohe Leistungen handelt lohnt es sich immer noch ...

na, meinst du das wirklich? bei 50% ertrag am rad würde ich ja fast mitgehen, das hatten wir so auch mal im forum runtergerechnet. allerdings gab es dann später wimre auch praktische messungen, die deutlich höhere raten auswiesen. ich hab mir daher "50% von rad zu rad im schelchtesten fall" gemerkt, hab aber die threads nicht zur hand.

Na klar. Du hast ne Wirkungsgradkette Rad, mechanischer Antriebsstrang, Generator, Umrichter, Ladung des Akkus. Und wieder zurück das Ganze.
Die Wirkungsgrade werden miteinander multipliziert, dann ist man ganz schnell bei solchen Werten.

Ich hatte den P3 mit Solardach.
Es hatte eine große Wirkung:
Ich konnte in mein schwarzes Auto auch bei schönstem Sonnenschein ohne Hitzeschock einsteigen und losfahren.
Die Leute schauten und lauschten immerzu: Was rauscht denn da ?
Ich glaube nicht, dass die Solarzellen bei Sonnenschein keinen Strom erzeugten. Das geht nicht, aber irgendwohin muß das ja.
Die kleine Autobatterie des P3 hatte nach 8 Jahren noch nicht eine einzige Verschleißspur und war wie neu in der Leistung.
Nicht einmal hat mich das Wägelchen im Winter in Stich gelassen, obwohl er im Freien stand.
Einen Nachteil hatte das Ganze:
Irgendwo entstanden störende Sachen: das Radio war grauenhaft und hatte unterirdischen Klang und Empfang. Das, so sagten mir "Fachleute", habe jedes Auto mit Solardach.

na, ich hab das dann mal einen thread rausgesucht. gemessen wurde hier im ersten post 70% bis zur batterie. also wie gesagt, 50% bis zur batterie sind auf jeden fall zu pessimistisch.

www.priusfreunde.de/portal/index.php?opt...tid=28&id=214093

ich will jetzt nicht unbedingt "Bananen biegen":

ich schrieb (fett hervorgehoben):

via Rekuperation kannst Du mit etwas Glueck 50% der vorher reingesteckten Energie wieder als Batterieladung zurueckbekommen.

widerspricht (meiner Meinung) nach nicht dem, was der verlinkte Artikel behauptet (70%*70%=50%)