Priusfreunde.de

Guten Tag!
Lohnt es sich verbrauchstechnisch, den Outlander PHEV im Winter (an der Steckdose) vorzuheizen, oder gleicht dies einem Nullsummenspiel?

Mein P3 hat einen block heater. Offen gesagt macht das wenig Unterschied. Bei den hiesigen Temperaturen (ca. -15 °C...-30 °C) springt der Verbrenner sofort an, wenn ich das Hybridsystem starte, und zwar unabhängig davon, ob ich vorgeheizt habe oder nicht. Die Heizungswirkung ist auch nicht spürbar anders, lediglich auf der Verbauchsanzeige kann ich sehen, dass der Verbrauch sich seinem stationären Wert etwas schneller nähert.

Bezüglich Verschleiss mag das Sinn machen, wenn der Motor von Anfang an etwas wärmer ist. Ob es sich finanziell lohnt, wage ich eher zu bezweifeln. Allein schon die Anschaffungskosten kommen wahrscheinlich nie wieder rein. Sowohl Stromverbrauch als auch zusätzlicher Benzinverbrauch liegen jeweils im einstelligen Cent-Bereich. Wie gesagt, verschleisstechnisch mag es anders aussehen.

Ob sich das 1:1 auf den Outlander übertragen lässt, kann ich leider nicht sagen. Für den Prius würde ich das System jedenfalls nicht wieder bestellen.

Bei meinen 5km-Arbeitsweg lohnt es sich auf jeden Fall, weil ich den sowieso völlig ohne Verbrennereinsatz fahre und wenn der PHEV dann vorher an der Steckdose hing, ist er vorgeheizt, ohne dass die EV-Reichweite darunter leidet und ich muss nicht wie ein Eskimo angezogen sein.

Hintergrund: wenn man die Innenraumtemperatur auf 15 Grad oder darunter und den ECO-Modus einstellt, fährt der PHEV auch bei Minus-Temperaturen elektrisch ohne Verbrennereinsatz.

Ganz ohne Verbrenner ist auf jeden Fall imemr das Sparsamste, weil die sehr verbrauchsintensive Aufwärmphase des Verbrenners entfällt.

Es lohnt sich auch dann, wenn man länger als die EV-Reichweite fahren will, weil der Verbrenner dann schneller warm wird und man auch bei noch kaltem Verbrenner im Auto nicht frieren musss.

@Klappohr: wieviel elektrische Leistung hat das Heizelement beim Outlander und wie lange heizt Du vor? Ich bin überrascht zu hören, dass der Innenraum spürbar wärmer ist. Das kann ich beim P3 so nicht beobachten. Mein Heizelement hat 400W und gewöhnlich heize ich ca. eine halbe bis eine Stunde vor. Wie gesagt, die Temperaturen hier sind ziemlich brutal.

Wahrscheinlich vergleiche ich hier Äpfel mit Birnen, da der P3 ja nicht ernsthaft im EV-Modus genutzt werden kann . Es würde mich nicht wundern, wenn der Outlander wesentlich stärker vorheizt.

CA-Klaus schrieb:
Mein Heizelement hat 400W und gewöhnlich heize ich ca. eine halbe bis eine Stunde vor.
Hallo Klaus,

400W sind - ohne dir nahe treten zu wollen - ein Witz. Wenn der Verbrenner in Teillast mit nur 15.000W (70.000W max.) läuft produziert er schon 10.000W Abwärme. Ich habe mal bewusst alles in gleicher Einheit geschrieben!

Und wie lange es dann dauert bei Minusgraden, bis man im Innenraum was merkt, weiß hier jeder.

Für die Mathematiker hier (ich hoffe, ich habe mich nicht verrechnet):

400W in 0,5h sind 200Wh oder 720.000 Joule. Pro Kilogramm zu erwärmender Masse sind das ca. 720°C (bei einem geschätzten C von 1, Wasser hat rund 4).

Bei einem Motorgewicht von 100kg (?) erhöht sich dann die Temperatur des Motors um 7°C, also bei -20°C Außentemp. von -20°C auf -13°C

Gilt aber auch nur, wenn die Wärme nicht wieder an die Umgebung abgegeben wird, der Motor also gut eingepackt ist (ist er das?).

Grüße
Peter

Wenn ich das Fahrzeug 10-15 Minuten vorheize, sinkt der Ladestand der Batterie gemäss Anzeige deutlich, obwohl sie sich an der Steckdose befindet. Dies besagt, dass die Batterie durch das Vorheizen mehr Energie abgibt, als ihr innert dieser Zeit durch das Netz wieder zugeführt werden kann. Ergo ist sie früher leer als ohne Vorheizen. Aufgrund dessen denke ich, dass das Vorheizen an der Steckdose zwar einen Zugewinn an Komfort bringt, verbrauchstechnisch jedoch keinen (in etwa ein Nullsummenspiel).

wagenwinde schrieb:
400W sind - ohne dir nahe treten zu wollen - ein Witz.
Keine Sorge, genau so sehe ich das ja auch. Ich habe mir nie die Mühe gemacht, die Erwärmung des Motors über die Zeit auszurechnen, aber natürlich hast Du recht, das Wasser steht in direktem Kontakt zum Motorblock und heizt diesen daher mit auf. Da das ganze kein adiabates System ist, wird während dieses Vorgangs natürlich auch wieder Wärme an die Umgebung abgegeben, wie Du geschrieben hast. Daher ist es zwar bezüglich der aus dem Stromnetz entnommenen Energie kein Unterschied, ob ich zwei Stunden lang mit 400 W heize oder eine halbe Stunde mit 1600 W, für die Motortemperatur macht es aber sehr wohl einen Unterschied, weil in letzterem Fall eine geringere Wärmemenge an die Umgebung abgegeben wird.

So oder so sind Deine Berechnungen aber in erster Näherung richtig (ohne jetzt alle Massen und ihre Wärmekapazitäten einzeln aufzuführen) und die Erwärmung des Motors ist im Vergleich zu seiner Eigenerwärmung im Betrieb vernachlässigbar.

@Mario1: ich habe Deinen Beitrag eventuell falsch gelesen: geht es überhaupt um eine Motorvorwärmung oder heizt der Outlander PHEV direkt den Innenraum?

Hallo Klaus
Da liegt tatsächlich ein Missverständnis vor. Meine Heizung wärmt lediglich den Innenraum, nicht aber den Motor.
Grüsse
Maro1

Maro1 schrieb:
Da liegt tatsächlich ein Missverständnis vor. Meine Heizung wärmt lediglich den Innenraum, nicht aber den Motor.
so sollte es auch sein, der PiP kann das leider nicht

Ist aber vermutlich der kleinere Kapazität des Fahrakkus geschuldet.

Wenn ich so alles zusammenfasse, was ich über den Outlander PHEV bisher so hier gelesen habe, so haben sich die Ingenieure da wirklich Gedanken gemacht

Aber trotzdem wird er nicht in meiner Garage stehen...

Grüße
Peter

Hallo liebe Leute,

habe mal eine Frage zur Vorheizung DES MOTORS. Ich will nämlich nicht nur möglichst wenig umweltfeindlich ein paar Jahre fahren, sondern das Auto möglichst lange am Leben halten - deshalb ist Verschleiß für mich ein großes Thema (auch Rostvorsorge mit Mike Sanders - aber anderes Thema).

Jetzt meine Frage: Lässt sich der neue Mitsubishi Outlander PHEV 2.4 per Fernbedienung vorheizen, so dass der Motor schon nicht mehr so kalt starten muss? Bei meinem Prius III mit Standheizung mache ich das immer, damit der Motor möglichst warm ist beim Starten. Die 1 Million km des berühmten Taxis in Wien kommt sicher auch motormäßig so zustande, dass das Prius-Taxi im Prinzip kaum/keinen Kaltstart hat.

Also: Kann ich per Fernbedienung (oder anders) das Kühlwassers des Outlanders vorheizen, ohne dass er am Stromnetz angeschlossen ist? Bei mobile.de und anderen sind ja viele Angebote mit "Standheizung".

Hallo Roller,

Die elektrische Heizung hat nur max 5kW Leistung, also ca so viel wie eine normale Standheizung, da darf man keine Wunder erwarten nur weil die jetzt elektrisch ist. Das braucht einfach 15-20min bis da bei Minusgraden der Kühlwasserkreislauf ausreichend auf Temperatur ist um wirklich Wärme in den Innenraum abzugeben. Die normale Standheizung lässt man ja i.d.R. auch 30min vorwärmen wenn man ein wirklich warmes Fahrzeug möchte.
Der Verbrennungsmotor hat locker die 5-10-Fache Abwärmeleistung, damit gehts natürlich dann bedeutend schneller. Heizt man während der Fahrt weiterhin nur mit der elektrischen Heizung, fährt diese ggf je nach Lastanforderung mit deutlich weniger Leistung, zudem kühlt das Fahrzeug während der Fahrt aus. Fährt man also ohne vorheizen los dauert es bei EV-Betrieb natürlich auch einige Zeit bis der Innenraum spürbar gewärmt werden kann. Also entweder Vorheizen oder für ~5min den Motor mitlaufen lassen, dann wirds schneller warm...

Es gibt eine App fürs Handy damit kann man die Standheizung programmieren, man muss aber sehr nah am Fahrzeug sein die Übertragung hat keine große Reichweite.

Habe meinen Outi jetzt schon fast 7 Monate und bin sehr zufrieden damit.

Gruß hessebub

Hi hessebub,

vielen Dank für deine Ausführunge, aber die sind genau das, was mich NICHT so interessiert. Ich schrieb ja extra oben, ich will DEN MOTOR erwärmen (Innenraum ist mir völlig wurscht!), um den Verschleiß zu vermindern. Das geht bei einem P3 mit Webasto-Standheizung bei 0° C (so wie jetzt ungefähr) in ca. 15 Minuten auf ca. 45 bis 55° C. Für mich sind Temps von 40 bis 60° die Zieltemp - klar, dass der Motor noch nicht so warm ist, aber er ist vor allem nicht mehr ganz kalt und kann viel, viel schneller warm werden, weil das Kühlwasser eben schon die Hälfte der normalen Temp erreicht hat. Mir geht es auch nicht um den Spritverbrauch, da weiß ich, dass man dadurch kaum sparen kann.

Also, kann man den Motor des Outlanders PHEV per Fernbedienung aufheizen oder nicht (am besten so, dass der Innenraum nicht aufgeheizt wird)? Wenn 5kW nötig wären für eine Viertelstunde, wären das ja ca. 1,25kWh, also nur ein relativ kleiner Teil der Fahr-Batterie und für mich akzeptabel.

Fahr 0W20 oder 0W16, und lass ihn 2km warm werden.
Das ist der minimal mögliche Umweltterror, weil du den Motor mit Abwärme aufheizt.

Beim kalten Motor sind die Lagerspiele nicht optimal, daher anfangs möglichst nicht voll belasten.
Durch das 0W20 hat der Motor aber Sofort Öldruck, es tritt also bei kaltem Motor kein erhöhter Verschleiß ein.
Vom 0W20 wird mehr Öl umgewälzt. Damit verteilt sich die Wärme auch schneller.

Kurzfassung : fahr Dünnes Öl, der Motor überlebt den Rest vom Auto.

Vielleicht ist jemand so nett und könnte meine Frage beantworten: Kann man das Kühlwasser des Outlanders per Fernbedienung vor dem Fahren beheizen wie bei einer normalen Standheizung bei einem Verbrenner?

Ich würde mal bei Mitsubishi, Bosch oder einen, der sich mit Standheizungen auskennt erfragen. Manche Hersteller haben einen sogenannten "Zuheizer" von Werk an eingebaut. Wenn dem so sei, so benötigt man nur noch ein passendes "Einbaukit" welches man mit diversen Fernbedienungen oder per Smartphone ansteuern kann. Dieser Einbaukit sollte nicht mehr kosten als 1/3 einer Standheizung.

LG Reiner