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Probefahrt und Testbericht

Brennstoffzellenauto Toyota Mirai und Vergleich mit Tesla Model S (Video)
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Grüße, Egon

Zitat:
Der Toyota muss sich meines Erachtens aufgrund des Preises und der Größe mit dem Platzhirsch der Elektromobilität, dem Tesla Model S, messen.
Diese Meinung teile ich nicht. Nur weil sich die Listen-Grundpreise ähneln (in der Realität sind die verkauften Model S in der Regel aber deutlich teurer), drängt sich noch kein Vergleich auf.

Vergleichen darf man natürlich trotzdem, obwohl ich das bei unterschiedlichen Antriebskonzepten (hier FCHV und BEV) immer etwas gewollt finde. Meist haben diese nämlich verschiedene Zielgruppen mit divergierenden Anforderungen.

Ein nicht völlig unwichtiger Punkt ist die penible Verarbeitung des Mirai, an welche Tesla-Produkte schwerlich heran reichen. Der Autor dazu:

Hochwertige Verarbeitung ist eben nicht alles, es muss sich vor allem toll fahren und Spaß machen.
Das kann man so sehen und es wird von den meisten Tesla-Fahrern wohl auch so gesehen, es bleibt ihnen ja auch nichts anderes übrig. Es gibt aber sicher Leute, denen dieser Aspekt wichtig ist.

Ich jedenfalls würde lieber in einem japanisch-penibel verarbeiteten Auto sitzen als in dem in dieser Hinsicht ziemlich lässigen US-/NL-Tesla. Ich finde es daher schade, dass dieser Aspekt dem Autor nicht mehr als einen Halbsatz wert war, wenn man schon unbedingt Mirai und Tesla miteinander vergleichen möchte.

Davon abgesehen finde ich den Bericht ausgewogen und bewerte das Thema in den wesentlichen Punkten so wie der Autor.

Mit einem dicken BEV (>= 60 kWh) kann ich mein Fahrprofil mit nur kleinen Einschränkungen gut abbilden, mit einem FCHV aufgrund des löchrigen H2-Tankstellennetzes aber nicht. Hinzu kommt, dass große Zweifel an einer ökologisch verträglichen Wasserstoff-Produktion bestehen, die es bislang nur theoretisch zu geben scheint.

Das Thema FCHV würde ich trotzdem nicht vorschnell abschreiben. Das H2-Tankstellennetz wird weiter ausgebaut werden und namhafte Hersteller und Konsortien treiben das Ganze weiter voran.

Ich schätze, dass man sich mittelfristig ein kleines Stück vom Kuchen alternativer Antriebe dauerhaft abschneiden kann. Ob das allerdings für privat genutzte Fahrzeuge in nennenswertem Umfang der Fall sein wird, bleibt abzuwarten.

Grüße, Egon

Egon schrieb:
Mit einem dicken BEV (>= 60 kWh) kann ich mein Fahrprofil mit nur kleinen Einschränkungen gut abbilden, mit einem FCHV aufgrund des löchrigen H2-Tankstellennetzes aber nicht. Hinzu kommt, dass große Zweifel an einer ökologisch verträglichen Wasserstoff-Produktion bestehen, die es bislang nur theoretisch zu geben scheint. Letztendlich, wenn einzig noch im Raum stehen sollte, wie ökologisch die Herstellung des Wasserstoffs ist, wird der "Kunde" sich für den Antrieb entscheiden, bei dem der "Tankvorgang" schneller von statten geht.

Sollte also heute bei gebotener Reichweite, Verkaufspreis, Unterhaltspreis und "Lade/Tankstellennetzdichte" schon Gleichheit herrschen, wäre mein nächstes Auto Wasserstoff getrieben.

Aber das ist aktuell Theorie.

Gruß
Hybridfan5

Bei Aldi, Lidl, Kaufland, Ikea und anderen Händlern wirst Du aber niemals kostenlosen Wasserstoff tanken können. Sie werden das kostenlose Aufladen zur Kundenbindung auch beibehalten, wie auch MC Donalds oder die Restaurants und Hotels die mittels eines Destination Charger kostenlos Strom abgeben.

Andere zur Zeit kostenlose Lieferung wie bei T&R, Tiefgaragen oder bei einigen Kommunen werden zwar sicherlich nicht kostenlos bleiben können aber bis dahin hat dann jeder Aldi und Co überall in Deutschland/Europa eine kostenlose Lademöglichkeit mittels eigener PV Anlage auf dem Firmendach.

Übrigens, das Fahren mit Wasserstoff war schon immer etwas teurer als mit Benzin (oder gar Diesel). Bei mir um den Faktor 2 bis 2,5 im Vergleich zum P3. Wasserstoff ist also nichts für "geiz ist geil" Jünger (in einem Jahr hätte ich mit dem Mirai gut 3000€ höhere Treibstoffkosten gehabt, plus die eingesparten Kosten für Inspektionen und Steuern, allerdings minus Versicherungskosten. Andererseits würde mich das Ventilatorgeräusch doch ziemlich nerven).
Wenn man eine H2-Tankstelle schon einmal kostenmässig in Augenschein genommen hat wird das auch in Zukunft nicht günstiger werden. Die Energie und das Betriebsmittel Stickstoff wird in Kleinstmengen mittels Diesel-LKWs herangeschafft und mit hohem lokalem Stromverbrauch (Anschlusswert 350 kW!!!) zur Weitergabe an die PKWs vorbereitet. Ein Kabel und ein Trafohaus ist einfacher und damit billiger, zumal eine Wasserstoff Station auch beides benötigt, bei ziemlich vergleichbarem Anschlusswert.

H2-LKWs können an den neuen H2-Tankstellen übrigens nicht betankt werden. Ihre Auslegung soll laut einer internen Quelle dafür ungeeignet sein.

Dennoch ist mir jedes Wasserstoff Auto lieber als jeder Verbrenner.

Zum Thema: obwohl Ich als Person mit meinem Model S kein persönliches Verarbeitungsproblem habe finde ich es dennoch immer wichtig auf diese teslaspezifische Schwachstelle hinzuweisen. Das sollte in so einem Vergleich dann auch klar zum Ausdruck kommen. Denn wenn die persönliche Spaltmassschwelle überschritten ist nützt es demjenigen nichts wenn einem bei einer Model S Besichtigung erzählt wird welche Unzuverlässigkeit der eigene Phaeton hätte (aber er will da durch, denn er ist noch nicht so alt und irgendwann sollte die Werkstatt das Problem doch in den Griff bekommen).

alupo schrieb:
Bei Aldi, Lidl, Kaufland, Ikea und anderen Händlern wirst Du aber niemals kostenlosen Wasserstoff tanken können.Deine Antworten respektiere ich selbstverständlich. Ich sprach von "einzig". Also alles andere bis auf das eine, die Herstellung, nicht diskussionswürdig.

Im hohen Norden (SH) ist m.M.n. PV unrentabel.
Im hohen Norden als auch in MVP (MeckPom) herrschen die höchsten Stromkosten in Dtl.
Im hohen Norden hat lokal in meinem Ort Aldi seit 8 Wochen neu und größtmöglich gebaut.
Quadratmeter kann ich jetzt nicht nennen, aber sehr groß.
Weder gibt es kostenlosen noch sind überhaupt Anschluß für E-Fahrzeuge vorhanden.
Edeka und Lidl bauen ebenso großzügig im direkten Umfeld an Aldi neu.
Ebenso wenig ist PV noch etwas für E-Fahrzeuge in Planung.

Auch in einer großen Stadt in NDS sehe ich keinerlei PV auf sehr großen Supermärkten. Schon gar nicht auf kleineren.
E-Anschlüsse wären mir auch (bislang) unbekannt.

Ist halt WOB Diesel Region/Bundesland.
In NDS sind meines Wissens 1,5 Mio Diesel unterwegs. (HH 150.000, SH 500.000)
Hingegen hat in NDS jeder, der etwas auf sich hält, oder aus anderen Gründen, eine PV Anlage verbaut.

Laden beim Arbeitgeber ist mir vermutlich nicht möglich.
Laden auf dem Weg von / zur Arbeit an einer H2 Tankstelle aber möglich.

Die Entscheidung wird also durchaus beeinflusst.

Gruß
Hybridfan5