Priusfreunde.de

alupo schrieb:
Lithium gibt es ja genug auf der ErdeÜberschätze das mal nicht.

Die derzeit vorhandenen Minenreserven von 14 Millionen Tonnen würden theoretisch dazu ausreichen, den derzeitigen weltweiten KFZ-Bestand mit jeweils 60kWh auszustatten.

Soviel zur Theorie.
Man sollte aber auch noch folgende Punkte beachten:
- Riesige Mengen an Akkus braucht es nicht nur für die Mobilität, sondern auch als Energiespeicher. Da wäre zunächst die Frage zu klären, inwieweit auch hier Lithium eine tragende Rolle spielen wird.
- Die Menschheit darf nicht wieder den Fehler machen und den Großteil einer endlichen Ressource innerhalb weniger Generationen zu verbraten, so wie es beim Öl vorgemacht wurde.

Eine Politik nach dem Motto, die Folgegenerationen werden sich schon etwas Neues einfallen lassen, sollte eigentlich sein Ende haben.

Einen kurz- und mittelfristen Engpass wird es sicherlich nicht geben, da stimme ich zu, aber gedankenlos Lithium zu verbraten, weil momentan ohnehin genug da ist, darf nicht passieren.

Das wäre ähnlich gedankenlos, wie eine schnell aufgezogene Wasserstoffmobilität nach dem Motto, die Energie für die Wasserstoffbereitstellung werden wir schon hinbekommen.

eppf

Die Ölreserven wurde seit der Erfindung des Verbrennungsmotors gut ein Jahrhundert lang nach oben korrigiert. Ich will mich nicht darüber streiten ob man hier Ölsandöl dazuzählt oder nicht.

Lithium ist aber erst am Anfang der Explorationskurve, da wird man noch sehr viel finden. Und wie gesagt,es vermehrt sich...

Im Gegensatz zum Öl wird das einmal aus der Erde entrissene Lithium (als Lithiumsalz) nicht verbraucht sondern besteht in den wertvollen Akkus weiter und kann recycled werden. Aus dem Rohöl wird eben CO2, Wasser und in medizinisch wirksame Gifte. Alles wird vernichtet.

Die letzten 12 Beiträge sind aus meiner Sicht nicht geeignet, die Arbeit der Moderatoren zu vereinfachen.

Ja, ich verrutsche auch manchmal im Thema. Aber von den vorangegangenen 12 Beiträgen paßt aus meiner Sicht keiner zur Überschrift.

Aus meiner Sicht wären sie besser aufgehoben bei:

- Wasserstoffgewinnung und -verteilung
- Tesla
- Akku... E-Autos... usw.

Danke für's Verschieben.

alupo schrieb:
Die Ölreserven wurde seit der Erfindung des Verbrennungsmotors gut ein Jahrhundert lang nach oben korrigiert. Ich will mich nicht darüber streiten ob man hier Ölsandöl dazuzählt oder nicht.Korrektur nach oben hin oder her, wo liegt der große Unterschied, ob nun wertvolle, in Jahrmillionen entstandene Rohstoffe, innerhalb von 200 Jahren oder doch "erst" in 400 Jahren zum überwiegenden Teil aufgebraucht sind?
Lithium ist aber erst am Anfang der Explorationskurve, da wird man noch sehr viel finden. Und wie gesagt,es vermehrt sich...
Wie gesagt, genau hier darf man nicht denselben Fehler machen und sich auf weitere Vorräte verlassen.

Die Menschheit muss endlich einmal lernen, ressourcenschonend umzugehen.

Auch das Recycling sollte man nicht überbewerten. Bei einem theoretischen Szenario eines kompletten Verbrennerersatzes durch BEV und nehmen wir einfach mal an, zusätzlich derselben Menge an Akkus zur Strompufferung, bräuchte mam im Bestand mit heutiger Technik ungefähr die doppelte Menge der vorhandenen Lithium-Minenreserven. Die derzeit angenommene insgesamt vorhandene mögliche Fördermenge liegt in etwa bei Faktor 3 der Minenreserven. Bei einer Bestandsbetrachtung bleibt Recycling außen vor.

Insofern kann ich es durchaus verstehen, wenn im Gegenzug viele Leute von der unbegrenzt verfügbaren Menge an Wasserstoff reden, auch wenn der Energiebedarf bei der Gewinnung bzw. die Probleme mit der Transportfähigkeit oft ausgeblendet werden.

Die Vorgehensweise sollte also in meinen Augen wie folgt aussehen:
- Wasserstofftechnik nur in Nischenmärkten, wo es wirklich Sinn macht.
- BEVs mit für die benötigte Anwendung ausreichend großen Akkus, aber nicht größer, also keinesfalls 200 kWh Ungetüme bei PKWs.
- Für derzeit noch für BEV problematische Langstreckenanwendungen vorübergehend noch Verbrenner auf Basis von HSD oder ähnlich, also mit einem Verbrauch von ca. 5l Benzin, bei niedrigem Schadstoffausstoß, verbunden mit einem allgemeinen Speedlimit von 120 oder 130kmh, damit dieser Verbrauch auch erreichbar ist.
- Massivst möglicher Aufbau der erneuerbaren Energien, damit in ein paar Jahrzehnten einmal genügend davon abfällt, verstärkt auf die Wasserstoffgewinnung setzen zu können.

Vorhandene Lobbys werden aber leider dafür sorgen, dass möglichst wenig davon eintreten wird.

Um das zu erreichen, bräuchte es nämlich diverse staatliche Regulierungen, wie eine nennenswerte CO2-Abgabe oder eine progressiv gestaltete Zulassungssteuer auf CO2-Basis bei PKWs, welche Spritschluckern das Leben schwer macht. So etwas ist leider nur eine Illusion, vor allem hier in D.

eppf

eppf schrieb:
Die Menschheit muss endlich einmal lernen, ressourcenschonend umzugehen.
Endlich lernen ist gut. Das hat man uns in den letzten Jahrzehnten aberzogen. Aber klar, wir müssen es wieder verstehen und vor Allem umsetzen.

Auch das Recycling sollte man nicht überbewerten.
...
Insofern kann ich es durchaus verstehen, wenn im Gegenzug viele Leute von der unbegrenzt verfügbaren Menge an Wasserstoff reden

Was ist mit Palladium in den Brennstoffzellen?
Kobalt wurde aktuell von Tesla von üblichen knapp 8% auf 3% Anteil im Akku reduziert. Da wird es wahrscheinlich wirklich in 10 Jahren nochmals deutlich bessere Lösungen geben.
Aber bei der BSZ sieht es schlecht aus. Von alupo angesprochene Naturgesetze. Physik ist Mathematik mit passenden Formeln. Allein die 850Bar bzw. für den Fahrzeugtank 700Bar Nominalwert sind abartig. Ich sehe das wie 2000Bar Einspritzung beim Verbrenner. Wieviele defekte Einspritzdüsen im Prius hatten wir bisher? Gab es eine? Dazu der immense Energieaufwand, nur um den "Kraftstoff" H2 zu komprimieren.

- BEVs mit für die benötigte Anwendung ausreichend großen Akkus, aber nicht größer, also keinesfalls 200 kWh Ungetüme bei PKWs.
Nix für ungut, aber was qualifiziert Dich für eine Festlegung, was für Andere "ausreichend" ist?
Für derzeit noch für BEV problematische Langstreckenanwendungen
Derzeit? Nö. Ich bin 2014 im Model S von e-motion mitgefahren, R.I.P. Holger. Dieses Auto schon hätte meinen Bedarf vollumfänglich abgedeckt, inkl. Urlaubsfahrten bis 1000km bisher, Model S60! Aber klar, ein S80+ ist hier im Vorteil.
Was man braucht, möge bitte jeder selbst entscheiden.

LG
Klaus

KSR1 schrieb:
Nix für ungut, aber was qualifiziert Dich für eine Festlegung, was für Andere "ausreichend" ist?Dass ein Akku kein ökologisch unproblematisches Teil ist, angefangen bei der Produktion, darüber sollte hoffentlich Einigkeit bestehen.

Meine "Festlegung" ist keine größere Anmaßung als z.B. die Aussage, dass PKWs mit einem CO2-Ausstoß von jenseits 300g/km nicht mehr auf den Markt gehören, obwohl es immer noch viele Leute gibt, die behaupten, so etwas zu brauchen.

Ein BEV-PKW mit 200kWh Akku ist im Prinzip ein 'elektrifizierter' Hummer. Wenn du mir jetzt sagst, es steht mir ebenso nicht zu, so etwas wie einen Hummer zu kritisieren, dann akzeptiere ich o.g. Zitat .

eppf

Größere Akkus und/oder schnelleres aufladen sind ab einen gewissen Punkt Luxus:

Beim Model3 benötigt man (bei Richtgeschwindigkeit) gerade Mal 10% mehr Zeit für Strecken um die 1000-1500km als mit einem Verbrenner.
(Wenn man es schafft, die Ladepausen zusätzlich zu den bisherigen Pausen zu machen.)

Mit einer Verdoppelung der Ladeleistung kann man den Wert nicht mehr halbieren, weil (wie beim Verbrenner oder H2 Auto auch) von der Autobahn bis zum Rüssel reinstecken schon Mal ein paar Minuten drauf gehen.

Wir reden hier also darum, pro Jahr ein paar Stunden Zeit einzusparen um von 90% vielleicht auf 95% zu kommen, als Hindernis die gegen BEV und für H2 oder Verbrenner sprechen und jeder von uns steht länger im Stau als dieser Unterschied.

@eppf
Öl wird verbraucht und ist danach als klimaschädliches CO2-Gas in der Athmosphäre und als unschädliches Wasser in der Luft bzw. im Boden.

Lithium ist dagegen nur eine Umlagerung betriebswirtschaftlichen Sinne. Das in den Akkus gebundene Lithium bleibt auch nach dessen Lebensdauer ein begehrter Rohstoff und ist verfügbar, nichts wird verbraucht oder verschwindet unwiederbringlich.

Für mich ist das ein wirklich sehr großer Unterschied und daher ist für mich ein LiIonAkku sogar besser als die seltsamerweise nicht kritisierte Blei-Schwefelsäurebatterie.

Sicher ist der Unterschied zur unwiederbringlichen Verbrennung wie beim Öl riesig, aber einen notwendigen schonenden Umgang mit den verfügbaren Ressourcen darf man beim Lithium dennoch nicht außen vor lassen.

Wie schon gesagt, mit durchgängig unnötig großen Akkus bei den PKWs, zusammen mit einer ebenso großen Akkukapazität bei den Energiezwischenspeichern, würde man im Prinzip die gesamten derzeit bekannten Lithiumvorräte, also nicht nur die derzeitigen Minenreserven verplanen. Und das dann ggf. in einem Zeitraum von nicht einmal 100 Jahren!

Dabei ist eine Erhöhung der bisher vorhandenen Anzahl an Autos weltweit noch gar nicht "eingepreist".

eppf

Zitat:
Die von CSIRO entworfene Membran trennt ultrahochreinen Wasserstoff von Ammoniak und blockiert gleichzeitig alle anderen Gase. Es löst das Problem des derzeit komplexen und relativ teuren Transports von Wasserstoff in großen Mengen unter Verwendung von flüssigem Ammoniak.
- www.businessinsider.de/einer-laengst-ver...ruch-gelingen-2018-8

Grüße, Egon

Erste Wasserstofftankstelle in Nordhessen wird eröffnet
...
Wasserstoff als alternativer Antrieb ist bei Autos in Deutschland bisher eine Randerscheinung. Auto- und Mineralölhersteller setzen aber auf Wachstum.
www.t-online.de/nachrichten/id_84251564/...-wird-eroeffnet.html
Hervorhebung von mir, da geht bei mir der Alarm an...

LG
Klaus

Wie aus Ammoniak nach Transport & Lagerung H2 wird
- www.electrive.net/2018/08/09/wie-aus-amm...rt-lagerung-h2-wird/

Grüße, Egon

Das reduziert das Transport Problem, allerdings wird bei der Herstellung von 1t Ammoniak ca. 1.7t CO2 freigesetzt.

Aufgrund der Giftigkeit sollte es besser keine Leckagen geben.

KSR1 schrieb:
Erste Wasserstofftankstelle in Nordhessen wird eröffnet
...
Wasserstoff als alternativer Antrieb ist bei Autos in Deutschland bisher eine Randerscheinung. Auto- und Mineralölhersteller setzen aber auf Wachstum.
www.t-online.de/nachrichten/id_84251564/...-wird-eroeffnet.html
Hervorhebung von mir, da geht bei mir der Alarm an...

LG
Klaus

Na sicher doch.
WER kontrolliert denn den Markt?
Es wird angeboten, was Profit bringt.Gerüchteweise sollen nicht wenige Patente die alternative Antriebsquellen betrifft in den Händen bzw. in den Schubladen der Minaerlölmultis liegen. Warum wohl?
Wer glaubt das sie irgendwelche Entwicklungen verschlafen der irrt gewaltig.

Und deswegen wird es niemals DEN günstigen Kraftstoff geben.
Und auch Strom zum Fahren wird eines Tages nicht mehr unbesteuert geben.

Egon schrieb:
Wie aus Ammoniak nach Transport & Lagerung H2 wird
- www.electrive.net/2018/08/09/wie-aus-amm...rt-lagerung-h2-wird/

Grüße, Egon

Lieber nicht, ist ein Sauzeug!

gasekatalog.airliquide.de/sdb/002-DE-DE-Ammoniak.pdf

Grüße Christian