Priusfreunde.de

Hallo.
Ich muss hier mal was los werden.

Mein Vater (75) ist seit ca.50 Jahre Kunde bei einem VW Vertragshändler in seinem Ort, der inzwischen zu einem der größtem im Kreis zählt.

Er vertraut diesem Autohaus blind und wird in meinen Augen seit Jahren nur beschissen.
Jetzt brauchte er einen neuen Wagen, da sein 2003er Passat Variant nach einem selbstverschuldeten Unfall ein Totalschaden war.
Ich muss dazu sagen, das meine Mutter und mein Bruder im Rollstuhl sitzen, und deswegen leichtes ein und aussteigen auf der Beifahrerseite ein muss ist.
Was die Mitarbeiter des Autohauses aber auch wissen.

So wie Vater halt ist sagt er zum Verkäufer. "Suchen Sie mal ein Auto bis max. 10.000€" raus
Was macht der Verkäufer?
Er verkauft Vater einen Golf Variant Blue Motion mit Sportfahrwerk und Sportsitzen, obwohl die zum selben Preis zwei Touran herum stehen haben. Vater wollte vorher nicht mal eine Probefahrt machen. Handeln? Machen nur Bettler...

Jetzt hat er Ihn, würde aber nie zugeben wie schwer es ihm fällt aus den tiefen Sportsitzen heraus zu kommen. Auch Mutter hat beim Aussteigen große Probleme, weil sie beide Beine nicht mehr so einfach zur Tür drehen kann, weil ja die Seitenwange des Sportsitzes im Weg ist.
Leider ist Vater völlig Beratungsresistent, und hat jede Hilfe von mir abgelehnt. "Der Verkäufer wisse schließlich am Besten was ich brauche".
Was haltet Ihr von einem Verkäufer, der einen fast 76jährigen einen tiefergelegten Wagen mit Sportsitze verkäuft ?

Sorry, aber das musste ich einfach mal los werden.

Man sollte nie vergessen, womit ein Verkäufer sein Geld verdient - wahrscheinlich war seine Provision/Marge beim Golf höher. Was ich meine ?? Arschloch. Dein Vater ist aber auch alles andere als unschuldig.

Reif-für-Hybrid schrieb:
Was haltet Ihr von einem Verkäufer, der einen fast 76jährigen einen tiefergelegten Wagen mit Sportsitze verkäuft ?
Das schreibe ich hier lieber nicht.
Aber wahrscheinlich so ungefähr das gleiche wie Du.

Grüße, Egon

Ich würde sagen, Beruf verfehlt. Der wäre auf Kaffeefahrten besser aufgehoben

Kann mich dem allgemeinen Tenor nur anschließen.

Eigene Erfahrung ganz anders:
Schwiegereltern, hochbetagt, meinen, das 5 Jahre alte Auto gegen ein neues austauschen zu müssen (sind ebf ca 50 Jahre Stammkunden). Uns stehen die Haare zu Berge ... wie sollen die alten Leute sich auf größeres Format und neue Bedienkonzepte usw noch umstellen?
Wir rufen den aus persönlicher Bekanntschaft in anderem Autohaus gut vertrauten Verkäufer an und beschreiben unsere großen Bedenken; bitten ihn, die Problematik anzusprechen und möglichst von einem Verkauf eines Neuwagens abzusehen.
Und siehe da, es kommt nicht zu einem Kaufvertrag, sondern das alte, vertraute Auto wird weiter gefahren und tut immer noch hervorragende Dienste (keine 3000 km/Jahr). So geht's auch - nicht alle sind "Schwarze Schafe"!

Gruß!
JoAHa

Reif-für-Hybrid schrieb:
Leider ist Vater völlig Beratungsresistent, und hat jede Hilfe von mir abgelehnt. "Der Verkäufer wisse schließlich am Besten was ich brauche".
Ich sehe das so, dass der Verkäufer besser weiss, was er selber braucht.
Das ist für Dich als Sohn schon hart, wenn er Deine Meinung ignoriert und lieber auf das Verkaufspersonal hört.
Ich hab noch 4 Jahre Zeit, um in so eine "Beratungsresistenz" zu fallen. Ich hoffe doch das trifft niemals zu.
Um Einsicht Deines Vaters zu erreichen, bedarf es nur der Kritik Deiner jetzt "leidtragenden" Familienangehörigen.
Beratungsresistenz kann man in einem gewisses Alter auch anders nennen. Ich schreibe es bewusst hier nicht.

MfG Harzbube.

Hallo,
erinnert mich an "Bankberater" die alten Leute sonst was für
Anlageprodukte verkaufen nur um Provision abzusaugen.
Plötzlich ist das angelegte dann Futsch und die alten Leute
sind völlig konfus.
Möchte hier nicht öffentlich darstellen was Verwandte mit
solchen Bankberatern im dunkeln spielen sollten....

Thorsten

Ein guter Verkäufer spricht einem Kunden auch mal ins gewissen und verkauft was für den Kunden am besten ist, besonders bei Stammkunden.
Dein Vater hat natürlich auch ein bisschen selber schuld, vielleicht ist der Verkäufer einfach nicht in der Lage sich in die Bedürfnisse hineinzuversetzen, ohne böse Absicht. Zumal der Golf qualitativ das bessere Auto ist und der Touran das Problemkind VWs.

Was ich machen würde? Ich würde ohne das Wissen deines Vaters zum verantwortlichen Händler gehen und ihm Freundlich die Lage schildern und ihn bitten beim evtl. nächsten mal ein bisschen mehr Empathie walte zu lassen.

Reif-für-Hybrid schrieb:

Was haltet Ihr von einem Verkäufer, der einen fast 76jährigen einen tiefergelegten Wagen mit Sportsitze verkäuft ?


Ich denke mal, dass der Golf wahrscheinlich schon länger dort herum stand und der Verkäufer froh war, jemanden zu finden, dem er ihn andrehen kann. Denn mal ehrlich: Einem körperlich behinderten Menschen einen Wagen mit Sprtfahrwerk und Sportsitzen zu verkaufen, so dumm kann niemand sein. Das war Absicht. Opfer gesucht, Opfer gefunden.

Dient auch der Prestigesteigerung. Er kann vor seinen Kollegen damit angeben, ein Auto mit Sportsitzen und fahrwerk an einen Behinderten verkaufen zu können. Bei meinem Bild von Autoverkäufern bekommt er in diesen Kreisen Anerkennung.

Ich pers. halte von "solchen" Verkäufern nichts. Aber der Verkäufer hat einen Blanko-Scheck bekommen. Er hat gemacht, was sein Job ist, nämlich verkauft. So ist das halt in einer von BWL regierten Gesellschaft, in der man schon Kindern beibringt, Ellbogen zu verwenden. So gesehen kann ich da keinen Stein werfen.
Meine Eltern gehen auch zum Kauf und für Werkstattangelegenheiten seit Jahren zu einem Vereinskollegen meines Vaters. Ich gehe da schätzungsweise 19 Jahre nicht mehr hin, weil es Pfuscher und Gauner sind. Da kann man wenig machen...

LG
Klaus

Gehört zwar nicht zum Thema, aber als ich heute erfahren hab, dass der 3 Jahre alte Seat Van meines Bruders mit nicht einmal 60.000 km einen Motorschaden hat, bin ich wieder weit abgerückt vom VW-Audi-Gedanken. Dass die obendrein nur 2 Jahre Garantie geben und nun "kulanterweise" die Kosten zum Teil übernehmen, halte ich für unglaublich.
Wie kann man ein 2-Tonnen-Auto mit einem 1,4-Liter-Motor betreiben?!

Offenbar gibt es genug Leute, die VW blindlings kaufen, sonst könnte sich das ein Hersteller nicht erlauben...

Ford stattet 1,5 Tonnen schwere Autos mit 1.0L- Motörchen aus...

Aber die funktionieren. Frag mch nicht, warum VW das nicht schafft...ebenso wie der ewige Ärger mit den DSG-Getrieben. Bei Mercedes A/B und in diversen Ford funktionieren die doch auch klaglos...

@Reif-für-Hybrid

ja, sowas ist nicht nur ärgerlich, sondern eine Sauerei. Klar, Dein Vater ist ja juristisch gesehen noch voll geschäftsfähig, aber moralisch ist so etwas definitiv nicht.

Wenn er mit dem Auto ein Probleme bekommt, vielleicht kann er doch noch den Kauf wandeln. Sicher hat er keinen Anspruch darauf, aber eventuell mit Hilfe der Presse "Autohaus vverkauft gebrechlichem75-jährigem ein Auto mit Sportaustattung" ? Kommt nicht gutt an, aber der Verlag steht vermutlich dem Autohaus näher .

Es ist leider so dass ein Autoverkäufer Autos verkaufen muß. Und die die er leichter vom Hof bringt kann er sich ja aufheben für kritischere Kunden. Ich denke der hat nach der Unterschrift 3 Kreuze gemacht und seinem Chef das als Beispiel genannt, was für ein toller Verkäufer er ist.

Wahrscheinlich spielte es auch noch eine Rolle, dass er dachte dass es eh sein letztes Auto sein wird. Da braucht er auf langfristige Kundenbeziehungen jetzt keine Rücksicht mehr nehmen. Vielleicht weiß er ja auch dass Du als Hybridfan auch kein Kunde wirst, d.h. er muß nicht mal das Umfeld Deines Vaters berücksichtigen.

Ein Verkäufer eben.

Aber bei Banken ist es ja noch "schräger". Dort heißen die Verkäufer dann Kundenberater, tun aber genau das gleiche. Zur Entlastung der Zunft: sie haben alle Zielvorgaben....