Priusfreunde.de

skr125 schrieb:
Toyota wird aber doch den Prius nicht ohne Zahlungssicherheit an den Händler geben.Und wenn ich Geld gegen Auto tausche, hab ich den Wagen und den Brief. Wieso soll dann jemand eine erneute Zahlung von mir fordern?
Du wurdest gewarnt, Zahlungen an ein insolventes Unternehmen zu leisten.
Frag den Insolvenzverwalter und/oder einen eigenen (Fach-)Anwalt für Insolvenzrecht.
Mehr Hinweise können wir Dir hier nicht geben.

Toyota hat doch auch ein Interesse daran den Prius den ich konfiguriert habe auch loszuwerden...??
Schon richtig, aber Du hast ja kein Vertragsverhältnis mit Toyota ...

TF104 schrieb:
Ein Bekannter hat mal auf einer Zwangsversteigerung einer insolventen Baufirma einen Geländewagen zum Spottpreis erstehen können.
Hinterher wollte er die überfällige Durchsicht machen und der Vertragshändler wollte das Auto nicht mehr herausgeben da dieses der Leasinggesellschaft gehörte.
Er musste sein Auto per Anwalt einklagen. Und da kam das es halt Pech für die Leasing war, denn das Auto ist in die Insolvenzmasse gewechselt.
Den Gegenwert musste diese dann als Gläubiger einfordern vom Gesamterlös.
Fremdes Eigentum (hier der geleaste Geländewagen) wird normalerweise nicht Bestandteil der Insolvenzmasse, wenn der Eigentümer (hier die Leasinggesellschaft) beim Insolvenzverwalter bzw. beim Insolvenzgericht einen Aussonderungsantrag stellt.

Das nützt skr125 aber nichts, da dieser (noch) nicht Eigentümer des von ihm bestellten aber noch nicht gelieferten Prius sein dürfte.

Datenreisender schrieb:
Frag den Insolvenzverwalter und/oder einen eigenen (Fach-)Anwalt für Insolvenzrecht.

Ohne selbst ein Spezialist in dieser Frage zu sein, aber dein erster Vorschlag, beim Insolvenzverwalter anzufragen, ob er für diesen Vertrag eintritt, dürfte wohl wirklich der einzig sichere Weg sein. Falls nicht eingetreten wird, ist der Vertrag hinfällig und für diesen Fall bin ich ziemlich sicher, dass sich jemand finden wird, der eine neue Vertragspartnerschaft alternativ übernimmt.

Aber auch ich sehe es ganz klar so, an eine insolvente Firma wird keine Zahlung geleistet, ohne dass der Insolvenzverwalter schriftlich zugesichert mit im Boot ist, aber in diesem Fall ist logischer Weise das Geld direkt an den Involvenzverwalter zu zahlen. Eine risikofreie Zug um Zug Abwicklung geht dann wohl wirklich nur bei einem Geldfluss direkt über den Insolvenzverwalter.

@skr125: Dein Auto ist doch garantiert nicht das einzige Auto, welches sich beim insolventen Händler in der Bestellpipeline befindet. Da sollte doch der Insolvenzverwalter naturgemäß eine eigene Meinung entwickeln, wie mit diesen "Altlasten" umgegangen werden soll.

Es gibt übrigens noch einen ganz anderen Punkt, warum ich persönlich eine Lösung mit einem komplett neuen Vertragspartner in Form eines anderen Autohauses favorisieren würde. Selbst wenn Lieferung und Bezahlung risikofrei über die Bühne gehen würden, deine Gewährleistung ist futsch! Du hast zwar immer noch die Werksgarantie, aber auf die Rechte, die sich durch die gesetzliche Gewährleistung ergeben, würde ich nicht gerne verzichten wollen. Ok, wenn jetzt der Händler erst einen Monat nach Lieferung den Geist aufgegeben hätte, wäre es genauso, aber wenn man es noch in der Hand hat, verzichtet man halt nicht darauf.

eppf

Datenreisender schrieb:
TF104 schrieb:
Ein Bekannter hat mal auf einer Zwangsversteigerung einer insolventen Baufirma einen Geländewagen zum Spottpreis erstehen können.
Hinterher wollte er die überfällige Durchsicht machen und der Vertragshändler wollte das Auto nicht mehr herausgeben da dieses der Leasinggesellschaft gehörte.
Er musste sein Auto per Anwalt einklagen. Und da kam das es halt Pech für die Leasing war, denn das Auto ist in die Insolvenzmasse gewechselt.
Den Gegenwert musste diese dann als Gläubiger einfordern vom Gesamterlös.
Fremdes Eigentum (hier der geleaste Geländewagen) wird normalerweise nicht Bestandteil der Insolvenzmasse, wenn der Eigentümer (hier die Leasinggesellschaft) beim Insolvenzverwalter bzw. beim Insolvenzgericht einen Aussonderungsantrag stellt...

Der Fall liegt auch gute 10 Jahre zurück und der Bekannte war dort wegen Baumschinen. Er hatte zu dem Zeitpunkt selbst eine Baufirma. Aber die Geräte gingen relativ teuer weg und der Geländewagen war preislich interessant. Bei ca. 50% des Marktwertes hatte er zugeschlagen. Wie das im Detail aussah weiß ich nicht, nur das er den Wagen in die betreuende Werkstatt zur Durchsicht brachte. Als dort seine Freundin das Auto abholen wollte, rückten die das nicht heraus. Sie wollten von ihm die offenen Leasingraten haben.

Ob dort etwas versäumt wurde...keine Ahnung. Nur hatte er irgendwann den Wagen. Da er aber zwischenzeitlich sich ein anderes Zugfahrzeug besorgen musste hatte er den dann gleich wieder mit Gewinn verkauft.

Am Ende bleibt für mich jur das ich einem insolventen Händler nichts überlasse. Mag für die betroffnen Firmen schlecht sein, aber bevor da ein Risiko entsteht.

Ich würde die Abwicklung in diesem Fall definitiv bei einem anderen Händler machen lassen.Gewährleistung wurde schon genannt, Kulanz würde ich dazu zählen.
Sei es nur der kostenfrei überlassene Leihwagen.

Ich habe heute den Insolvenz erwählter gesprochen. Er hat mir erklärt. Dass es sich um eine "vor" Insolvenz handelt. Alles bliebe beim alten. Er würde die Fahrzeuge der bestehenden Verträge bei Toyota einkaufen.
Er hat mir angeboten das Fahrzeug samt Brief mit zu nehmen und das Geld dann in Ruhe von zu Hause aus anzuweisen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand von mir nach Übergabe des Fahrzeugs und des Fahzeugbriefs noch Geld fordern kann. Kann man sich auf das Wort eines Insolvenzanwalts verlassen?

Ich habe heute den Insolvenz erwählter gesprochen. Er hat mir erklärt. Dass es sich um eine "vor" Insolvenz handelt. Alles bliebe beim alten. Er würde die Fahrzeuge der bestehenden Verträge bei Toyota einkaufen.
Er hat mir angeboten das Fahrzeug samt Brief mit zu nehmen und das Geld dann in Ruhe von zu Hause aus anzuweisen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand von mir nach Übergabe des Fahrzeugs und des Fahzeugbriefs noch Geld fordern kann. Kann man sich auf das Wort eines Insolvenzanwalts verlassen?

Bürgschaft? Treuhandkonto?

skr125 schrieb:
Ich habe heute den Insolvenz erwählter gesprochen. Er hat mir erklärt. Dass es sich um eine "vor" Insolvenz handelt. Alles bliebe beim alten. Er würde die Fahrzeuge der bestehenden Verträge bei Toyota einkaufen.
Übernimmt er dann auch die Gewährleistung? Ich glaube kaum, dass ein Insolvenzverwalter im Zuge einer Abwicklung dazu verpflichtet ist.

Kann man sich auf das Wort eines Insolvenzanwalts verlassen?Ich würde sagen, die "Schrift" ist hier immer noch besser als das "Wort". Es liegt in der Natur eines Insolvenzverwalters, ein einnehmendes Wesen zu haben. Zahlst du den Kaufpreis dann direkt an den Insolvenzverwalter? Falls ja, sollte eine Doppeltforderung ausgeschlossen sein, aber es bleibt eben wohl der Nachteil einer fehlenden Gewährleistung.

Ich würde auf alle Fälle eine diesbezügliche Nachfrage stellen, wenn ich keine Partei genannt bekomme, die offiziell den Part der Gewährleistung übernimmt, gäbe es bei mir keinen Kauf. Auf dieses mir zustehende Recht als Privatkäufer würde zumindest ich nicht verzichten, außer die fehlende Gewährleistung wird durch einen besonders guten Kaufpreis "kompensiert". Oder es läge eine Lieferzeit von 3-4 Monaten vor, von der bereits der Großteil der Zeit verstrichen ist, dann wäre eine Vertragsauflösung auch lästig.

Ich würde mich mal im Internet umschauen, für welchen Preis die günstigen Anbieter wie Autohaus24 bzw. apl24 dein gewünschtes Auto anbieten. Das wäre für mich jetzt der Vergleichsmaßstab, den ich beim Kaufpreis anlegen würde. Du musst dir ohnehin einen anderen FTH suchen, da ist es egal von welchem Händler in D das Auto zuvor ausgeliefert wurde.

Du musst es so sehen, Aufgabe die Insolvenzverwalters ist es naturgemäß, Geld einzutreiben. Wenn er die bestehenden Verträge abwickelt, nimmt er genau das Geld ein, was zwischen deinem Kaufpreis und dem Einkaufspreis des Händlers als Marge hängenbleibt. Alleine deshalb ist er wohl daran interessiert, die bestellten Fahrzeuge "durchlaufen" zu lassen. Bloß halt bitte nicht mit Nachteilen (Stichwort Gewährleistung) für die Kunden.

Nochmals zusammengefasst, welche Optionen ich sehen würde (falls ich betroffen wäre):
1. Es gibt einen offiziellen Ansprechpartner für die Gewährleistung (bloß wer?), dann wie geplant abwickeln, schriftlich fixieren und direkt an den Insolvenzverwalter bezahlen.
2. Ohne Gewährleistung preislich nachverhandeln, danach weiter wie unter 1. vorgehen.
3. Vertrag auflösen (ohne Gewährleistung kein Kauf) und woanders kaufen.

eppf

eppf schrieb:
3. Vertrag auflösen (ohne Gewährleistung kein Kauf) und woanders kaufen.
Da dürfte der Insolvenzverwalter vermutlich nicht mitspielen.

Garantie ist doch Toyotas Angelegenheit, egal wo das Auto gekauft wurde?!

Datenreisender schrieb:
Da dürfte der Insolvenzverwalter vermutlich nicht mitspielen.
Wieso, ich habe einen Vertrag mit dem Autohaus geschlossen und wenn dieser Vertragspartner wegfällt…
Eines geht jedenfalls nicht, dass der Insolvenzverwalter auf Erfüllung des Vertrages besteht, ohne dass der Kunde die Möglichkeit hat, seine Gewährleistungsrechte geltend zu machen! Also entweder zieht sich der Insolvenzverwalter selbst den Gewährleistungsschuh an, oder er muss einen aus dem Vertrag entlassen. Das wäre jedenfalls mein Rechtsverständnis. Das Gewährleistungsrecht steht mir zu und nur wenn der Gegenpart nach Lieferung den Geist aufgibt, habe ich Pech gehabt.

Vielleicht gibt es hier ja einen Rechtskundigen der eine „verbindliche“ Aussage hierzu treffen kann.

Timico schrieb:
Garantie ist doch Toyotas Angelegenheit, egal wo das Auto gekauft wurde?!
Ich rede nicht von der Garantie, sondern von der gesetzlichen Gewährleistung, die an keinerlei Herstellerbedingungen gebunden ist.

eppf

Ich bitte um ein Beispiel: Gewährleistung ohne Herstellerbedingungen- Herstellergarantie. Wo liegt der Unterschied?
Zum Fahrzeug: ich warte jetzt schon 3 Monate. Am 05.06 steht er beim Händler. Ich kann mir nicht vorstellen nochmal so lange zu warten, denn Schiebedach mit PCS ist von der Stange nicht so leicht zu bekommen.
Eigentlich muss man sich doch auf eine Dr. Rechtsanwalt als Insolvenzverwalter verlassen können. Wo leben wir denn, wenn da üble Geschäfte gemacht werden.

skr125 schrieb:
Ich bitte um ein Beispiel: Gewährleistung ohne Herstellerbedingungen- Herstellergarantie. Wo liegt der Unterschied?

Also nur ein Beispiel:
Ohne Gewährleistung hast du rechtlich keine Chance, bei einem "Montagsauto", welches mehrmals bei ein und demselben Fehler vergeblich nachgebessert wurde, nachträglich vom Vertrag zurückzutreten oder Minderung einzufordern.

Wirf einfach Google an und suche nach Gewährleistung vs Garantie, dann wirst du von Treffern erschlagen.

Die Gewährleistung kannst du nur über den Händler einfordern, der dir das Auto verkauft hat.
Man kann sich jetzt natürlich überlegen, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass so ein Fall eintritt. Wenn man die Wahrscheinlichkeit für sehr gering hält, dass man ein defektanfälliges Auto bekommt, kann man dann gleich bei einem Internetvermittler kaufen und es ist dann egal, wenn der ausliefernde Händler 500km entfernt ist. Dafür kann man aber im Gegenzug sicherlich 500 bis 1000 EUR oder gar noch mehr beim Kaufpreis sparen.

eppf

Noch eine Nachbemerkung:
Wenn du nicht nochmals warten willst, würde ich dennoch das Thema Gewährleistung beim Insolvenzverwalter ansprechen. Ohne hast du zweifelsfrei bei einem mangelhaften Produkt weniger Rechte als mit.
Ich würde mich nicht scheuen, ggf. über einen Preisnachlass als Kompensation zu diskutieren.

Du hast jetzt einen anderen Verhandlungspartner, mit dem du nicht auf "schön Wetter" zu machen brauchst, wie mit deinem FTH. Die alte Devise leben und leben lassen zählt nicht mehr, der FTH ist offensichtlich schon tot. Jetzt geht es um die "Resteverwertung" und ich würde als Kunde nicht schlechter dastehen wollen, als gegenüber einem lebenden FTH.

eppf

Oka,y ich werde es beim Insolvenzverwalter ansprechen und weiter berichten.