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Verwässerung der Marken-Identität
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Erfahrungsberichte, Fragen und Diskussionen von allgemeinem Interesse, die nicht in eine der modellspezifischen Rubriken gehören.
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THEMA: Verwässerung der Marken-Identität
#723055
Verwässerung der Marken-Identität 25.05.2022 20:49 - vor 1 Jahr, 11 Monaten  
Es war mir schon immer ein Dorn im Auge, dass weitgehend baugleiche Autos von Ford als Mazda verkauft werden (und umgekehrt), Suzuki und Isuzu als Opel, Autos des PSA-Konzerns als Opel, Peugeot und Toyota, solche von Chrysler als Fiat und so fort.

Das waren nur einige wenige Beispiele. Tatsächlich ist die Automobilgeschichte fast seit Anbeginn voller Kooperationen, was ja nicht unbedingt etwas Schlechtes sein muss. Das Versehen von Autos mit einem anderen Badge, das heißt das Anbieten unter anderem Markennamen, ist nichts Neues. Ich habe aber den Eindruck, dass es immer weiter zunimmt.

Besonders aufgefallen ist mir das bei diesem neuen Kandidaten hier:


Zitat:
Pampersbomber mit Stern
T-Klasse - ist das der Luxus-Hochdachkombi?

Die T-Klasse ist mit Sicherheit der letzte Versuch von Mercedes, den Hochdachkombi Citan in die Herzen der Luxus-Zielgruppe zu fahren. Auf Basis des neuen Renault Kangoo hat man in Stuttgart hart daran gearbeitet, den Flair in den City-Titanen zu bringen, den man gemeinhin vom Stern gewohnt ist. Aber reicht das aus?
- www.n-tv.de/auto/T-Klasse-ist-das-der-Lu...article23350554.html
- www.spiegel.de/auto/fahrberichte/mercede...d5-9b61-52d865176255


Das ist ein Renault Kangoo, der hier teuer als Mercedes verkauft wird! Nun schätze ich mich selbst als nicht besonders markenaffin ein, aber würde ich einen Mercedes kaufen, wenn ich weiß, dass ich dafür einen modifizierten Renault Kangoo erwerbe? Eher nicht.

Grüße, Egon
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#723062
Aw: Verwässerung der Marken-Identität 25.05.2022 21:21 - vor 1 Jahr, 11 Monaten  
Bereits der Vorgänger, der Citan aus 2012, war baugleich mit dem Kangoo...
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#723066
Aw: Verwässerung der Marken-Identität 25.05.2022 21:57 - vor 1 Jahr, 11 Monaten  
Mit dem Unterschied, daß Mercedes sich hier wesentlich an der Entwicklung beteiligt hat, anstatt - wie beim Vorgänger - dem Kangoo einfach ein neues Gesicht zu verpassen.

Aber das "badge engineering", also Modelle einfach umzulabeln, finde ich vom Thema her gar nicht unspannend. Toyota vertreibt beispielsweise den Suzuki Baleno in einigen Schwellenländern als "Starlet" und bei den von Egon zitierten Opel-Modellen ist sogar noch simpler: Suzuki (zeitweise) und Isuzu gehören wie einst Opel zu GM und nahezu jedes Modell gab es je nach Zielland als Chevrolet, Daewoo, Holden, Isuzu oder eben als Opel. Und manchmal auch als Subaru. Oder Saab.


youtu.be/H69jd12q_0U

Timo
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#723074
Aw: Verwässerung der Marken-Identität 25.05.2022 22:54 - vor 1 Jahr, 11 Monaten  
Ein Beispiel, das mir sehr viel näher und präsenter ist: Toyota bZ4X. Nach dem m.E. völlig mißlungenen UXe hätte ich hier folgendes erwartet: 100% made in Japan! Ein Auto von ausschließlich Toyota-Ingenieuren entwickelt, mit Akkus von Panasonic in höchster Qualitätsstufe und wie der Prius 2 auch gebaut in Japan. 100% Japan.
Ich pers. würde da eher einen e-208 = e-Corsa fahren und dabei womöglich danach auswählen, wessen Service für mich am günstigsten gelegen ist. Nicht weil ich komplizierte Defekte erwarte, sondern für die Standardarbeiten zum Erhalt der Garantie und normale Arbeiten wie Bremsscheiben und Reifenwechsel.

Historisches Beispiel Opel: 80er-90er Jahre: Neuwagenkäufer haben es oft erst erfahren, als es zu spät war: es wurden Schrott-Motoren von GM verbaut und mittelprächtige von Isuzu. Bevor man sowas gemacht hat, war der Werbespruch zutreffend: "Opel, der Zuverlässige".

LG
Klaus
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#723082
Aw: Verwässerung der Marken-Identität 25.05.2022 23:41 - vor 1 Jahr, 11 Monaten  
bZ4X? So weit muss man nicht gucken: der GT86 ist eigentlich ein Subaru BRZ, die neue Supra ein gut getarnter, in Österreich gebauter BMW Z4. Man hat sich nicht einmal die Mühe gemacht, die diversen BMW-Gongs durch eigene zu ersetzen. Und die gusseisernen Toyota-Fans sollen den Wagen als neue Supra akzeptieren. Und den Yaris Hybrid kann man seit einigen Wochen auch als Mazda 2 kaufen.

Timo
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#723083
Aw: Verwässerung der Marken-Identität 25.05.2022 23:45 - vor 1 Jahr, 11 Monaten  
@Timico Du hast Vauxhall vergessen.

Daß in einer Fahrzeugklasse Chevrolet, Pontiac, Buick und Oldsmobile unter dem Blechkleid gleich waren sei nur der Erinnerung halber erwähnt.

Der Citan war 2012 natürlich ein Extrembeispiel. Baugleich (außer Stern, Sitzpolster und Fußmatten) mit dem Kangoo, unter dem Blechkleid mehr oder weniger identisch mit dem Dacia Dokker. Das war natürlich ein Schlag ins Gesicht von Mercedesfans.

Dafür sieht der Technologietransfer so aus, daß die ganzen 300er "Lettercars" von Chrysler mit Kofferräumen des Strichachter bzw. der E-Klasse fahren, die Dieselmotoren in Chrysler und Jeep Mercedestechnik sind, sofern sie nicht von Renault sind oder von Cummins stammen. Das gilt natürlich nicht für die etwas neueren, kleinen Dodge- oder RAM-Transporter, die Cummins-, Fiat- oder PSA-Dieselmotoren drin haben und für Nordamerika in der Türkei gebaut wurden.

Was ist eigentlich mit dem spanischen E-Sportwagen, dem Cupra, der in Mosel zusammen mit dem iD.3 vom Band rollt?

Oder e-Up!, City Go und ???, die ein luxemburgischer Investitionsfond in Bratislava zusammenschrauben läßt?

Oder Porsche Cayenne und VW Touareg, ebenfalls aus Bratislava in der Slowakei mit Dieselmotoren aus Ungarn? Was ist daran noch "aus Zuffenhausen"?

In Zeiten schließender, auch großer, Autohäuser habe ich mich von Markenloyalität ohnehin verabschiedet. Die Nichtfortführung von Modellen tut ihr übriges.

_____________________

Was ist eigentlich mit dem umgekehrten Fall? Gleicher Modellname (z.B. Yaris), aber unterschiedliche Modelle für Japan, Europa, Australien und Brasilien? Das ist für mich auch eine Verwässerung der Identität, in diesem Fall des Modells.
autogasprius_berlin
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Letzte Änderung: 25.05.2022 23:51 von autogasprius_berlin.



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