Priusfreunde.de

eppf schrieb:
Man sollte vielleicht auch an viele Arbeitnehmer denken, die vor vielen Jahren mit einer Verlängerung der Ladenöffnung auf 20:00 "beglückt" wurden. Da wird ein Großteil davon die eine Stunde länger hell am Abend sehr schätzen.
Man könnte ja alternativ auch darüber nachdenken, die Ladenöffnungszeiten zu ändern.

Mir wäre alles Winter-/Normalzeit am liebsten. Wenn man sieht, wie sich Kinder früh aus dem Bett quälen müssen, wäre abends länger (also früh später) hell kontraproduktiv.

Gerade habe ich das Formular problemlos ausgefüllt. Da mich die Umstellung nicht stört, soll es so bleiben wie es ist. Im Sommer abends länger hell und im Winter morgens früher hell finde ich praktisch sinnvoll. Ich könnte auch mit nur Sommerzeit leben, sonst fehlt mir abends die Sonne auf der Gartenterrasse.

priusb78 schrieb:
Führen wir doch eine neue Zeitzone in Europa ein:Die "neue europäische Normalzeit (NENZ)" genau in der Mitte von Sommer- und Winterzeit.
Die Zeitverschiebung zur benachbarten Zeitzonen beträgt (mit wenigen Ausnahmen) jeweils eine Stunde. Es ist schlimm genug, dass es global noch immer unterschiedliche Termine für den Wechsel von Winterzeit auf Sommerzeit gibt. In Nordamerika z.B. beginnt die Sommerzeit zwei bzw. drei Wochen früher und endet eine Woche später, als in Europa. Bei allem Lokalpatriotismus: Bitte nicht zurück zu einer preußischen oder bayrischen Lokalzeit.

Viele Grüße, yarison

Erstaunlich, wie viele Schichtdienstler es hier gibt. Gehöre selbst auch dazu...

Eine interessante Abhandlung zu der Thematik gibt es hier. Auszug: "Über die Vorschläge einiger Politiker, die Sommerzeit ganzjährig beizubehalten, braucht man angesichts dieser Resultate nicht zu diskutieren. Sie zeugen von erschreckender Naivität. Im Gegenteil: Die Sommerzeit muss endlich abgeschafft werden!"

Ich selbst habe - trotz meines Alters - keine Probleme mit der zweimaligen Änderung im Jahr. Trotzdem bin ich für die Abschaffung. Es sollte, wie so oft im Leben, eine einfache Abwägung stattfinden: Welche Vorteile (für wen) hat die Umstellung - und welche Nachteile (für wen) stehen dem gegenüber. Da mir keine Vorteile bekannt sind (die vermeintliche Energieersparnis hat sich ja nicht eingestellt), sehe ich die vielen Nachteile überwiegen. Ergo: weg mit der Sommerzeit!

priusnovice schrieb:
Mir zeigt meine Erfahrung, das die lautesten Schreier eben nicht die Masse sind und die Masse einfach stillschweigend leidet nach der Zeitumstellung.Die Erfahrung im Internetzeitalter zeigt aber ebenso auf, dass besonders laute Schreier die allgemeine Meinung sehr stark beeinflussen können, selbst wenn diese in der Minderheit sind.

Dass das Thema Sommerzeit die letzten Jahre zweimal im Jahr immer stärker aufkocht, hat sicherlich weniger damit zu tun, dass sich die Leute durch die Zeitumstellung mehr belastet fühlen als früher, sondern es hängt auch sehr stark damit zusammen, dass via Online-Plattformen dieses Thema viel stärker in den Vordergrund rückt.

Das Problem ist wirklich, dass eine rationale und nüchterne Diskussion über dieses Thema kaum noch möglich ist und man kann alleine über die Fragestellung ein Umfrageergebnis massiv beeinflussen.

Nimm z.B. 2 folgende Alternativfragen für eine Volksabstimmung:
a) Wollen Sie weiterhin zweimal im Jahr eine Zeitumstellung haben? Ja/Nein.
b) Wollen Sie weiterhin im Sommer eine Stunde länger Tageslicht haben? Ja/Nein.
Im Prinzip zweimal dieselbe Frage, aber garantiert mit einem deutlichen Unterschied beim Ergebnis einer diesbezüglichen Volksbefragung.

Zerpflückt mir aber jetzt nicht die Frage b) in der Richtung, dass die Sonnenscheindauer eines Tages nicht verlängert werden kann. Es geht um die NUTZBARE Zeit am Tag. (Fast) kein Mensch nutzt die Zeit vor dem Aufstehen, wo die Sonne bereits scheint, aber durch Jalousien ausgesperrt bleibt.

bgl-tom schrieb:
Man könnte ja alternativ auch darüber nachdenken, die Ladenöffnungszeiten zu ändern.Das ist leider nur graue Theorie, dass man die 20:00 wieder auf 19:00 vorverlegt bekommt.

Ich persönlich sehe im Falle eines Wegfalls der MESZ auch noch folgendes Problem. Bei mancher Bergwanderung, wie z.B. auf den Daniel bei Ehrwald müsste man die Abfahrtszeit um 1h vorverlegen, um nicht bereits bei größter Hitze in den Latschenbereich zu kommen. Also von derzeit 6:00 auf dann 5:00. Mir reicht schon das heutige Geschachere um die Abfahrtszeit, nochmals um 1h verschärft brauche ich das gewiss nicht.
Ok, ist ein Nebenschauplatz, aber von denen findet man sicherlich insgesamt nicht wenige, wenn man danach sucht.

Mir geht es bei der ganzen pro/kontra Sommerzeit-Diskussion vor allem darum, dass die Option mit durchgängig MESZ nicht weitgehend unbeachtet unter die Räder kommt.

Dass es ein Unding ist, wenn wie derzeit in Spanien der Mittagsstand teilweise erst um 14:40 erreicht wird, sagte ich ja schon. Aber was spricht auch nur ansatzweise dagegen, Spanien in dieselbe Zeitzone einzordnen wie Portugal? Die iberische Halbinsel in 2 Zeitzonen aufzuteilen, wo Spaniens Norden praktisch genauso weit nach Westen reicht wie der westlichste Punkt Portugals, kann man ohnehin nur als Schnapsidee einstufen.

eppf

esox schrieb:
die zeitumstellung macht auch tieren zu schaffen

mein nachbar hat einen bauerhof mit milchkuhhaltung.
die tiere leiden besonders im herbst stark unter der zeitumstellung.
mit vollem euter warten sie nun eine stunde länger aufs melken. daher habe ich für eine abschaffung der zeitumstellung gestimmt.
Oh, ich glaube, die Zeitumstellung ist das mit Abstand kleinste Problem der Milchkühe.

bei uns schaut's so aus, die bauern in meiner umgebung halten ihre tiere artgerecht, auch ihre hörner dürfen sie behalten. ich esse wenig rotes fleisch, dafür achte ich genau woher es kommt. ich kaufe fleisch vom rind oder huhn nur aus der region. eier habe ich von den freilandhühnern meines nachbarn, fische fange ich mir selber mit der angel.
esox

Abschaffung der Sommerzeit gevotet,ohne Probleme beim Server. Grund ich muss zwei Mal im Jahr die Uhren umstellen, und im Auto ist das eine Katastrophe!
Biologischer Rhythmus ist für mich kein Thema, gehe halt später oder früher in die Koje!

Dann hättest du im Sinne der Schichtdienstler auch pro Sommerzeit votieren können.

Timo

Ehrlich, an "die" habe ich auch gedacht, die haben aber den Biorhythmus im Blut.

Ähm...nein. Jede Woche zu anderen Uhrzeiten schlafen, essen, kac**n und arbeiten killt jeglichen Biorhythmus.
Welche Auswirkungen das hat, hab ich erst festgestellt, als ich mal aus familiären Gründen für einige Monate von 8-16 Uhr arbeiten durfte.

Timo

eppf schrieb:
...

@TF104:
Das mit dem Sonnenstand ist in Zusammenhang mit der Sommerzeit eine Scheindebatte, solange es auch noch Länder gibt, die von Grund auf in einer falschen Zeitzone liegen, so wie Frankreich und Spanien.

Wir sollten hier in D nicht groß über den etwas verschobenen Mittagszeitpunkt mit dem höchsten Sonnenstand jammern. Schau einmal nach Spanien, da kann dieser Zeitpunkt sogar um 14:40 liegen...

eppf

Schön, aber davon habe ich nicht gesprochen.
Normalzeit ist die richtige Zeit.
Das ist mein Standpunkt.

Ich fand die Zeitumstellung schon immer blöd. Sie macht einem zu schaffen. Jetzt mit Schichtdienst ist es der Killer, wenn ich vom Wechsel von Spät auf Früh eine Stunde weniger Erholzeit habe oder wenn eine Nacht nochmal eine Stunde länger dauert. Danach fühle ich mich, wie vom Traktor überfahren.

LG
Klaus

TF104 schrieb:
Schön, aber davon habe ich nicht gesprochen.
Normalzeit ist die richtige Zeit.
Das ist mein Standpunkt.Aber die Zeitzoneneinteilung gehört in die Betrachtung eindeutig mit dazu. Und solange z.B. in Frankreich niemand darüber jammert, dass man dort in der falschen Zeitzone liegt, sondern nur über die Zeitumstellung, ist das ein Indiz dafür, dass das Problem Zeitumstellung heißt und nicht Mittagsstand erst zwischen 13:00 und 13:40, so wie es in D momentan während der MESZ ist.

Hat jemand gehört, dass sich in Frankreich Widerstand gegen MEZ regt und die Leute zur Greenwich-Zeit wechseln wollen? Ich bisher nicht ansatzweise.

Ein Mittagssonnenstand um ziemlich genau 12:00 wäre doch nur dann optimal, wenn dies auch annähernd der Mitte des Arbeitstages entsprechen würde. Bloß davon hat man sich doch immer weiter entfernt.

Früher war selbst bei Büroberufen Arbeitsanfang um 7:30, für alle! Heute kommen die meisten Leute nicht vor 8:30, sehr viele erst um 9:00, dies bei MESZ und auch MEZ.
Früher öffneten alle Läden um 9:00, heute die allermeisten Non-Food-Läden nicht vor 10:00.
Diese Gegebenheiten gehören doch zwingend mitberücksichtigt. D.h. die sogenannte Normalzeit hat sich im täglichen Leben über die Jahrzehnte hinweg um mindestens eine Stunde verschoben.

Wer hat etwas davon, wenn die Bürgerliche Dämmerung ohne MESZ bereits um 3:00 Uhr beginnt und der Wecker erst um 7:00 läutet?

Was bedeutet Mittag?
Leider für die meisten Leute starr 12:00, weil sie psychologisch in Zeitzahlen gefangen sind. Der wahre Mittagszeitpunkt ist für mich die Mitte der täglichen Arbeitszeit und da liegt man im Durchschnitt über alle Arbeitnehmer mit MESZ eindeutig näher an der Wahrheit, wenn man den Sonnenstand mitbetrachtet.

Macht diese Verschiebung des täglichen Lebens nach hinten wieder rückgängig, dann kann man meinetwegen über durchgängig MEZ diskutieren.

Eines ist für mich sicher, wie das Amen in der Kirche. Sollte in ein paar Jahren die Sommerzeitumstellung durch MEZ und nicht MESZ ersetzt werden, gibt es spätestens im Jahr darauf wieder genauso heftige Diskussion wie derzeit! Dann werden die Unmengen an Leuten, die ein Arbeitsende von 18:00 bis 20:00 haben, so richtig mitbekommen, was sie an Sonnenlicht verlieren. Im Winterhalbjahr ohnehin nie Sonne, wenn man zuhause ankommt und im Sommer dann um eine wertvolle Stunde weniger. Da könnte die Gegenwehr dann schlagartig stärker werden, als derzeit gegen die Zeitumstellung.

Man kann nur hoffen, dass eine Änderung des Status Quo nicht basierend auf der nun laufenden Internetbefragung angegangen wird. Selbst wenn man eine sensationelle Umfragebeteiligung von 50% zustande bringen würde, wäre die Fehlerquote gegenüber einer echten Abstimmung an der Urne mit genauer Darlegung aller 3 Optionen
a) MEZ
b) MEZ + MESZ
c) MESZ
noch sehr beträchtlich.
Die Gegenwehr gegenüber Option b) ist so groß, dass sehr viele Leute nicht mehr lange rational weiterüberlegen, ob man nun a) oder c) ankreuzen soll. Die jeweiligen Vor- und Nachteile von a) bzw. c) müssen neutral und für jeden ersichtlich dargelegt werden und zwar mit Bekanntgabe der Bandbreite der zugehörigen Sonnenaufgangs- und Sonnenuntergangszeiten, die sich für Deutschland ergeben können.

eppf

Achja, fällt mir gerade noch ein, hat jemand gestern ttt gesehen?

Schluss mit Moor bringt es auf den Punkt, wie dieses Thema unter allen Problemen von Europa einzuordnen ist:

www.ardmediathek.de/tv/ttt-titel-thesen-...;documentId=53907816

eppf