Priusfreunde.de

Wie ich schon ganz vorn schrieb, finde ich persönlich die durchgängige Sommerzeit OK.

Wisst Ihr was brutal ist/war, wenn meine Arbeitszeit und die meiner Frau um 00:30 begann, 5Tage in der Woche und dann nach biologischer Uhr und der Umstellung zu Folge um 23:30 der Wecker klingelte? Früh um 7-8 Uhr war Feierabend, geschlafen in Etappen und immer auf dem Sprung sein. Wenn um 20:00 Uhr bei Sonnenschein die Leute noch spazieren gingen, haben wir die Rollos runter gezogen, damit man versuchen konnte, zu schlafen. Die Sommerhitze und die Wärme aus dem Betrieb unter dem Schlafzimmer, haben noch Einen drauf gesetzt.

Als Einzelkämfer haben wir dieses Martyrium 21 Jahre durchgehalten. Da war früher 25 Jahre lang der 3-Schicht Betrieb mit der Zeitumstellung, Pillepalle.

Die hier wegen der einen Stunde weinen, bitte die Tränen trocknen. Ich fühle mit Euch!

MfG Harzbube.

Wenn die Umstellung denn schon unbedingt weg soll, dann bitte durchgängig MESZ.

Man sollte vielleicht auch an viele Arbeitnehmer denken, die vor vielen Jahren mit einer Verlängerung der Ladenöffnung auf 20:00 "beglückt" wurden. Da wird ein Großteil davon die eine Stunde länger hell am Abend sehr schätzen.

Im Gegenzug erkenne ich bei der Zeitumstellung die Problematik bei 2 Gruppen eindeutig an:
1. Landwirte mit Tieren im Stall
2. Schüler

Was spricht denn gegen dauerhaft MESZ? Im Prinzip wären das dann während der Winterzeit nur Verhältnisse, wie sie in Frankreich bereits heute vorliegen, weil Frankreich schlicht und einfach seit der deutschen Besatzung in der falschen Zeitzone liegt und aus welchen Gründen auch immer, dies bis heute nicht korrigiert wurde.

Also ich war z.B. jemand, der ziemlich früh seinen Arbeitsplatz verlassen konnte, aber selbst für mich stellte sich der Dezember so dar, dass ich bei Dunkelheit aus dem Haus ging und gerade noch mit den letzten Sonnenstrahlen wieder zuhause ankam.

Von dunkel bis dunkel bleibt es immer noch bei dunkel bis dunkel, egal ob die Uhr jetzt MEZ oder MESZ anzeigt.

Aber im Sommer profitieren viele Leute davon, wenn es um eine Stunde länger hell ist, weil sie eben lange arbeiten MÜSSEN!

Ohne jetzt manchen Leuten zunahe treten zu wollen, aber manches Gejammere über die Zeitumstellung geht mir wirklich auf den Keks. Ich kenn einige, die schimpfen wie ein Rohrspatz, dass sie Wochen brauchen, sich umzustellen. Aber im Gegenzug bringen sie es nicht fertig, ihren Arbeitsanfang eine zeitlang zu verschieben, obwohl es sowohl die Gleitzeit als auch die Aufgabenstellung problemlos ermöglichen würde. Nach dem Motto: "Ich habe immer um 8:00 angefangen und das mache ich jetzt weiter so, weil ich an gewohnten Uhrzeiten festhalten will."

Vermutlich wird es so sein, dass die Leute, welche am lautesten schimpfen, weniger unter der Zeitumstellung leiden, als die wirklich betroffenen, die sich schon längst damit arrangiert haben.

Das Thema Zeitumstellung nimmt offenkundig von Jahr zu Jahr immer mehr populistische Züge an. Durch die bei jedem Umstellungstermin aufkommende Diskussion, welche mehr und mehr aus dem Ruder läuft (man braucht sich dazu nur manche unterirdische Wortwahl in den Foren ansehen), führt dazu, dass jetzt mancher genauso mitschimpft, obwohl er es früher 2 Tage nach der Umstellung schon komplett vergessen hat, dass diese stattfand.

Im Prinzip ist das ein typisches Anti-EU-Thema und so etwas ist zur Zeit leider sehr modern. Wenn man nicht gleichzeitig auf die EU schimpfen könnte, wären die Wortmeldungen gegen die Zeitumstellung um eine Größenordnung weniger.

eppf

Ich habe auch für die Abschaffung der Zeitumstellung gestimmt. Durch meinen Arbeitsweg und Arbeitszeitbeginn bringt mir die Zeitumstellerei anstatt zwei mal im Jahr vier mal die Situationen, bei der man durch die aufgehende Sonne massiv geblendet wird. Unfälle sind da vorprogrammiert. Die Normalzeit wäre mir angenehmer als die Sommerzeit, da die Sommerzeit quasi die Tageshitze zur Nacht hin verschiebt. In den nächsten Jahren dürfte das gerade für Städte nicht uninteressant werden. Ich kann aber Leute verstehen, die den späteren Sonnenuntergang für Freizeitaktivitäten nutzen.

@Harzbube
Schichtarbeit ist immer grenzwertig und als gesundheitsschädigend einzuschätzen. Als junger Mann habe ich mehrere Jahre in einem rollierenden 3-Schichtsystem gearbeitet, d.h. Frühschicht, 8 Stunden frei, Nachtschicht, 8 Stunden frei, Spätschicht, 2 Tage frei und dann wieder von vorn – also ein 4 Tagesrhythmus mit Sa/So und Feiertag. Zwischen den Schichten hat man dann in Baracken auf dem Firmengelände geschlafen, da eine Heimfahrt sich nicht gelohnt hat (das war auch der Grund für die Einführung dieses Schichtsystems, da die Verkehrsanbindung schlecht war). Die Baracken waren schlecht wärmeisoliert. Im Sommer waren Schlaftemperaturen von 28°C aufwärts der Normalfall.

@eppf
Im Prinzip ist das ein typisches Anti-EU-Thema
Eigentlich nicht. Die evtl. Abschaffung der Zeitumstellung beschäftigt die Menschen schon seit Jahren (Jahrzehnten?) und die Anzahl der älteren Menschen in der EU, die es mehr und mehr betreffen werden halt nicht weniger. Sicher, es gibt wichtigere und dringendere Probleme zu lösen aber wenn eine Neuregelung seit Jahren immer wieder vertagt wird kann ein unwichtiges Thema irgendwann auch mal wichtiger und dringender werden.
Die Energieeinsparung als Hauptgrund zur Einführung der Zeitumstellung kann in jedem Fall nicht mehr als Notwendigkeit angesehen werden.
Ohne jetzt manchen Leuten zunahe treten ... festhalten will."
Klingt für mich nach pure Ignoranz von Deiner Seite her.

VG
priusnovice

@ Harzbube

Warum heißt es Normalzeit? Weil eben diese Zeit eine normale Zeit ist. Die Sommerzeit wurde unter heute fragwürdigen Gesichtspunkten eingeführt.

Biologisch gesehen gibt es keinen Grund dafür.
Der Morgentau lässt auch keine Stunde eher vom Heu ab, die Kühe geben nach ihrer inneren Uhr die Milch. Nur um mal zwei Gründe zu nennen.

Jeder Mensch ist individuell.

eppf schrieb:
Was spricht denn gegen dauerhaft MESZ? Im Prinzip wären das dann während der Winterzeit nur Verhältnisse, wie sie in Frankreich bereits heute vorliegen, weil Frankreich schlicht und einfach seit der deutschen Besatzung in der falschen Zeitzone liegt und aus welchen Gründen auch immer, dies bis heute nicht korrigiert wurde.

Einmal eine Zeitzone (auch wenn es um eine Stunde falsch sein sollte) und dann dabei bleiben ist allemal besser als alle halbe Jahre umzustellen.

Manche Uhren werden gar nicht mehr umgestellt und gehen nach einem halben Jahr wieder richtig.
Beim Prius 2007 früher war mir das piepegal.
Korrigieren ging nur vorwärts und das war schon ein übles Einstellen, weil eine Stunde zurück nicht ging.

Gruß
Helmut

Zeitumstellung gab es doch schon mal:
www.welt.de/geschichte/article126298210/...Ersten-Weltkriegs.ht

MfG Harzbube.

priusnovice schrieb:

Ohne jetzt manchen Leuten zunahe treten ... festhalten will."
Klingt für mich nach pure Ignoranz von Deiner Seite her.
Naja, wenn jemand nach der Umstellung auf Sommerzeit nicht so richtig aus den Federn kommt, weil sein Rhythmus noch nicht umgestellt ist, er aber OHNE jegliche Probleme genauso gut um 9:00 statt um 8:00 bei der Arbeit erscheinen könnte, dies aber aus Prinzip nicht macht, dann ordne ich dieses Gejammere als unangebracht ein.

@TF104:
Das mit dem Sonnenstand ist in Zusammenhang mit der Sommerzeit eine Scheindebatte, solange es auch noch Länder gibt, die von Grund auf in einer falschen Zeitzone liegen, so wie Frankreich und Spanien.

Wir sollten hier in D nicht groß über den etwas verschobenen Mittagszeitpunkt mit dem höchsten Sonnenstand jammern. Schau einmal nach Spanien, da kann dieser Zeitpunkt sogar um 14:40 liegen.

Jeder Mensch ist individuell, da liegst du vollkommen richtig, man kann es aber nicht allen Menschen rechtmachen, was die Zeit betrifft. Es gibt Leute, die MÜSSEN bereits um 4:00 bei der Arbeit antanzen, genauso gibt es im Gegenzug sehr viele Leute, die bis 20:00 arbeiten MÜSSEN! Letztere sollte man nicht ganz aus den Augen verlieren.

eppf

@eppf
Nun ja, wenn in DEINER Einschätzung jemand OHNE jegliche Probleme genauso gut um 09:00 statt um 08:00 bei der Arbeit erscheinen könnte mag das Gejammere vielleicht unangebracht sein.
Mir zeigt die Praxis in der Masse jedoch, das es trotz Gleitzeit, Homeoffice etc. viele Zwänge/Termine gibt, die man eben NICHT verschieben kann (und wenn es nur eine blöde Kitaregelung ist).

VG
priusnovice

priusnovice schrieb:

Im Prinzip ist das ein typisches Anti-EU-Thema
Eigentlich nicht. Na dann schau dir mal tausende von Kommentaren in anderen Foren oder nach Presseberichten an, was da im Zusammenhang mit der Sommerzeitdiskussion über die EU gewettert wird! Ohne EU-Bezug gäbe es sehr viele davon garantiert nicht. Das Diskussionsniveau ist sehr ähnlich zum Glühlampenverbot.

und die Anzahl der älteren Menschen in der EU, die es mehr und mehr betreffen werden halt nicht wenigerDas ist für mich ein Argument auf sehr dünnem Eis! Ja, wir werden immer mehr Rentner, das steht unzweifelhaft fest. Da sollte man aber vorher schon einmal ermitteln, wie viele davon unter der Zeitumstellung leiden, weil sie sich von heute auf morgen umstellen MÜSSEN (z.B. Nebenjob Zeitungsausträger).

Leute, die sich unbedingt sofort umstellen wollen obwohl sie es nicht müssen, sollten jedenfalls anderen Leuten, die für sich persönlich Vorteile in der Sommerzeit sehen, nicht im Wege stehen.

Der für mich beste Kompromiss wäre nach wie vor durchgängig MESZ.

eppf

die zeitumstellung macht auch tieren zu schaffen

mein nachbar hat einen bauerhof mit milchkuhhaltung.
die tiere leiden besonders im herbst stark unter der zeitumstellung.
mit vollem euter warten sie nun eine stunde länger aufs melken. daher habe ich für eine abschaffung der zeitumstellung gestimmt.

esox

priusnovice schrieb:
Mir zeigt die Praxis in der Masse jedoch, das es trotz Gleitzeit, Homeoffice etc. viele Zwänge/Termine gibt, die man eben NICHT verschieben kann (und wenn es nur eine blöde Kitaregelung ist).Dem widerspreche ich nicht im Geringsten. Aber die Erfahrung zeigte auch, dass gerade unter den lautesten Schreiern gegen die Sommerzeit welche dabei sind, die problemlos ihre Termine/Arbeitszeiten so anpassen könnten, dass sie den Übergang schonend über z.B. 2 Wochen verteilen.

eppf

esox schrieb:
die zeitumstellung macht auch tieren zu schaffen
...
daher habe ich für eine abschaffung der zeitumstellung gestimmt.
Eine vollkommen logische Begründung, auch ich sehe die massiven Probleme bei der Tierhaltung. Aber es gäbe halt auch die Möglichkeit, dauerhaft bei MESZ zu bleiben, dann ist dieses Problem ebenso gelöst.

eppf

@eppf
Das ist für mich ein Argument auf sehr dünnem Eis! Ja, wir werden immer mehr Rentner, das steht unzweifelhaft fest. Da sollte man aber vorher schon einmal ermitteln, wie viele davon unter der Zeitumstellung leiden, weil sie sich von heute auf morgen umstellen MÜSSEN (z.B. Nebenjob Zeitungsausträger).
Es geht mir hier nicht primär um die Rentner, sondern um die älter werdende hauptberuflich arbeitende Bevölkerung, die, je älter sie wird Probleme mit der 2x im Jahr stattfindenden Zeitumstellung hat und sei es nur darum, dass sich die Tageshitze zur Nacht hin verschiebt, schlaffördernde Abkühlung erst später stattfinden kann oder besoffene Touris noch länger die Nachtruhe stören.
...nicht im Wege stehen
Ja das passt zur heutigen Ellenbogengesellschaft.
Der für mich beste Kompromiss wäre nach wie vor durchgängig MESZ.
Wäre für mich auch ein Kompromiss, dann bitte aber nur noch einmal wechseln und das wars!

VG
priusnovice

Führen wir doch eine neue Zeitzone in Europa ein:
Die "neue europäische Normalzeit (NENZ)" genau in der Mitte von Sommer- und Winterzeit.
Alle stellen sich noch einmal um, dann ist es dauerhaft gut, auch für die Milchkühe!

Gruß Thorsten

@eppf
Dem widerspreche ich nicht im Geringsten. Aber die Erfahrung zeigte auch, dass gerade unter den lautesten Schreiern gegen die Sommerzeit
Mir zeigt meine Erfahrung, das die lautesten Schreier eben nicht die Masse sind und die Masse einfach stillschweigend leidet nach der Zeitumstellung.
...welche dabei sind, die problemlos ihre Termine/Arbeitszeiten so anpassen könnten, dass sie den Übergang schonend über z.B. 2 Wochen verteilen.
Ja, solche gibt es und wird es wahrscheinlich immer geben. Das ist dann ähnlich mit den Schreihälsen gegen Feinstaub durch Dieselfahrzeuge die dann aber im trauten Heim einen Baumarkt Holzofen haben und sich daran erfreuen was gutes für die Umwelt und gegen die Luftverschmutzung zu tun.

VG
priusnovice