Priusfreunde.de

Kurzes Beispiel zur Einleitung:
im Oktober fuhren wir in einen Stau, aufgrund eines LKW-Unfalls. Überraschenderweise bildeten alle vor mir Fahrenden eine vorbildliche Rettungsgasse. Ich habe mich wirklich darüber gefreut - bis wenige Minuten später mehrere Autofahrer meinten, dass die freie Verkehrsfläche nur für sie geschaffen wurde und alle Anderen nur darauf warteten, dass diese Schlaumeier die "Lücke" füllen. Der kurz darauf eintreffende Bergekran steckte 20 Minuten fest und das auf einer Strecke von ca. 600-700 Metern bis zur Unfallstelle. Nicht auszumalen, wenn es anstatt des Bergekrans die Feuerwehr oder der Rettungsdienst gewesen wäre. Das hätte über Leben und Tod entscheiden können.

Da immer noch viele Verkehrsteilnehmer nicht wissen wann, wie und warum eine Rettungsgasse gebildet wird, hat der Gesetzgeber die Formulierung abgeändert und per 30.11.2016 in der "Ersten Verordnung zur Änderung der Straßenverkehrsordnung" veröffentlich:

(2) Sobald Fahrzeuge auf Autobahnen sowie auf Außerortsstraßen mit mindestens zwei Fahrstreifen für eine Richtung mit Schrittgeschwindigkeit fahren oder sich die Fahrzeuge im Stillstand befinden, müssen diese Fahrzeuge für die Durchfahrt von Polizei- und Hilfsfahrzeugen zwischen dem äußerst linken und dem unmittelbar rechts daneben liegenden Fahrstreifen für eine Richtung eine freie Gasse bilden.

Nachzulesen:
www.bgbl.de/xaver/bgbl/start.xav?startbk...27%5D__1481893498104


Die Ferien- und Reisezeit steht bevor - denkt bitte an die Rettungsgasse, denn es kann jeder mal davon profitieren.

www.rettungsgasse-rettet-leben.de/

Endlich, die Formulierung wie ich sie seit Jahren verwende wird Gesetz.

LG
Klaus

Ich denke das Problem wird auch manchmal sein das der betroffene Fahrer nicht weiß wo er bei mehrspurigen Strecken die Rettungsgasse gebildet werden muss.
Bei zwei Spuren einfach, bei mehreren eigentlich mit einer Eselsbrücke auch.
Man nehme die rechte Hand von der Schaltung und spreize den Daumen ab. Dazwischen ist die Gasse zu bilden. Funktioniert bei bis zu 6 Fahrspuren problemlos...

Einzigste Schwierigkeit wird sein zu erkennen ab wann es tatsächlich stockt. Gerade mit Gespann fahre ich persönlich absolut ungern dicht an Begrenzungen irgendwelcher Art heran.

Wenn jetzt die Rettungsgasse bereits konsequent bei Schrittgeschwindigkeit gebildet wird, besteht durchaus die Gefahr, dass diese z.B. bei Autobahndreiecken vom einmündenden Verkehr versehentlich als zusätzliche Fahrspur missinterpretiert wird.

Das sollte man natürlich innerhalb kurzer Zeit bemerken, aber dies wieder aufzulösen ist beim immer und überall vorhandenen Herdentrieb gar nicht so einfach. Und dann gibt es natürlich noch die Hirnis, die im täglichen Rush-Hour-Stau damit schneller vorwärts kommen wollen.

So wünschenswert eine bereits bei langsam fahrenden Verkehr gebildete Rettungsgasse sein kann, so schnell kann sie auch Fehlverhalten provozieren.

eppf

Also ich habe mir prinzipiell angewöhnt rechts zu fahren, wenn's stockt, erst recht in "fremden" Gegenden ...
Die "Einheimischen" (Pendler) kennen ihre Staufallen und denken häufig nicht daran, daß ggf. ein Notfall Ursache sein kann.
Wenn man beobachtet, daß auf der Ü-Spur i.d.R. permanent viiiel zu dicht aufgefahren wird (so geht's eh' keinen Deut schneller ! ), braucht man sich nicht zu wundern, daß am Ende zum Rangieren für eine Rettungsgasse praktisch kein Platz mehr bleibt ...
mfG schwarzvogel

Dobrindt will Rettungsgassen-Blockierer strenger bestrafen
- www.spiegel.de/auto/aktuell/rettungsgass...rafen-a-1149009.html

Grüße, Egon

Das auch Prius-Fahrer so was machen:




Das Video in der ARD-Mediathek

Also mir geht hier gleich aus mehreren Gründen der Hut hoch!

Als erstes ist es unglaublich, was da los ist-wie doof muß man eigentlich sein!?
Sowohl bei der Ursache (Leute fahren bewusst durch das Öl und verlängern damit die "Unfallstelle") als auch beim "Problem" (dem Stau und dem wenden).

(Ergänzung dazu ^^ siehe unten: Nr.1*)

Als zweites (und auch wenn ich es dank Einsparungen usw bei Polizei durchaus verstehen kann) dieses däml***** Gelaber und Gesülze hätte, wäre, wenn, vielleicht, könnte...nicht labern, machen!
Teilweise ist es ja schon so, das die Polizei an irgendwelchen Sachen vorrüber fährt ohne auch nur zu schauen ob sie vielleicht irgendwie gebraucht werden!? Denn dafür das die Polizei da "selbst mal zum Gaffer wird" hätte ich durchaus noch Verständnis...doch so?

Und generell:
Die ganze Debatte, die Zeit und alles was da (ergebnislos) dran hängt, kann man sich sparen! Das ist alles sinnlos vergeudetete Zeit!

Die Regelung zur Rettungsgasse ist eindeutig beschrieben und das nicht erst seit gestern!
...bitte jetzt keine Wortklauberei wegen irgendwelchen Kleinigkeiten, wenn der Großteil bereits am großen ganzen scheitert:
"Was? Rettungsgasse? Ja! Hab ich von GEHÖRT!"

Was hilft also nur?
Die es nicht begreifen, werden nur durch zwei Dinge klug:
a.)
entweder durch Schaden...
Das erste Einsatzfahrzeug ist dann entsprechend groß und macht halt die Straße frei und der entstandene Sachschaden wird danach eben NICHT beglichen, da eigens/selbst verursachte Behinderung und im schlimmsten Fall noch in Verbindung mit Gefährdung/Lebensgefahr anderer Personen die die Einsatzkräfte brauchen.


(Ergänzung dazu ^^ siehe unten: Nr.2*)

oder / und

b.)
Durch ordentliche Strafen
Dazu braucht es allerdings auch mal jemanden den das überhaupt interessiert und der nicht nur herumsülzt!


Und bevor wieder welche aufschreien:

(Nr.1*)=

Ich stehe auch nicht gern im Stau, doch wenn es so ist, dann ist es halt so! Irgendwie ist es auch mal schön auf der Autobahn "herumzulaufen", wann kann man das sonst denn mal machen?
Es stehen sooooo viele Leute dort, die sicherlich genauso wichtige Termine/Planungen haben, doch solche "Dringlichkeiten" rechtfertigten weder andere zu gefährden und viel wichtiger:
Die Helfer zu behindern!!!!! Was soll denn das?

Natürlich, das mit dem umdrehen/zurückfahren zur Aus-/Einfahrt kenne ich auch, habe ich selbst (sowie alle anderen auf der Bahn, incl LKW´s und Busse) auch schon gemacht-nur halt mit dem klitzkleinen Unterschied, das dieser Vorgang von der Feuerwehr eingeleitet und überwacht wurde sowie "geregelt hintereinander" (und nicht so ein durcheinadner wie da oben) und auch ohne Behinderung der Rettungsdienste ablief!

(Nr.2*)=

Damit meine ich ausdrücklich keine Situationen, in denen es nicht anders geht!
Es verlangt niemand von einem, das man sich sein Auto ramponiert (Bordstein, kein Platz, u.ä.), selbst in Gefahr begibt oder nur weil 100m hinter einem irgendwas los ist, man in eine rote Ampel fährt (was man darf wenn der Einsatzwagen fast direkt hinten einem ist!) und dann einen Unfall hat.

MezzoL schrieb:
...
b.)
Durch ordentliche Strafen
Dazu braucht es allerdings auch mal jemanden den das überhaupt interessiert und der nicht nur herumsülzt!
...

Dito !!!
Konsequent verfolgen und sofort bestrafen - nicht erst nächstes Jahr ...
Bei unserem südlichen Nachbarn kostet das >2000 EUR !
Vielleicht würde das manche zur Vernunft bringen.
mfG schwarzvogel

Es gibt da eigentlich schon eine ganz einfache Lösung dafür:



Wie gerne ich das mal live sehen würde !

Sorry das musste jetzt sein.

Viele Grüße

Servus.

MezzoL schrieb:
Das erste Einsatzfahrzeug ist dann entsprechend groß und macht halt die Straße frei und der entstandene Sachschaden wird danach eben NICHT beglichen...
Gibt es in gewisser Weise m.W. schon. Wenn ein falsch geparkter Wagen die Feuerwehr bei z.B. Brand behindert, schiebt diese den Wagen dann auch zur Seite.

Siehe:

Wenn Leute im Wagen sitzen bzw. im Falle des Staus ist die Forderung jedoch m.M.n. totaler Quatsch, denn es könnte dabei jemand verletzt werden.
Darüber hinaus stellt sich dann auch die Frage, was man (wie z.B. KosinusHybrid) dazu sagen würde, wenn der hinter ihm in der Rettungsgasse stehende Wagen mit Gewalt zur Seite und gegen seinen Wagen geschoben werden würde. Und das passiert dabei ganz schnell.


Grüße ~Shar~

[quote]Shar schrieb:
Darüber hinaus stellt sich dann auch die Frage, was man (wie z.B. KosinusHybrid) dazu sagen würde, wenn der hinter ihm in der Rettungsgasse stehende Wagen mit Gewalt zur Seite und gegen seinen Wagen geschoben werden würde.

Als ehemaliges Mitglied einer freiwilligen Feuerwehr mit Autobahnabschnitt und als Rettungsdienstler kenne ich das Gefühl, wenn man zur eingeklemmten Person fährt und im Stau nicht mehr oder nur sehr langsam vorwärts kommt.

Deswegen wäre meine Lösung ganz einfach: wer die Rettungsgasse blockiert und eine Räumung (z.B. zur Seite rammen mit schwerem Gerät) erforderlich macht, der ist für die Begleichung der daraus resultierenden Schäden all jener, die sich richtig verhielten, verantwortlich. Im Anschluss darf er seinen Führerschein dauerhaft abgeben.

Aber anstatt radikal und rigoros zu handeln lassen wir lieber die Rettungskräfte im Stau stecken, während am Anfang des Staus Leute eingeklemmt in ihrem Fahrzeug verrecken - und das nur um die ganzen Blödis, die es nicht schaffen das Prinzip einer Rettungsgasse in ihre Hirne zu meiseln, bestmöglich zu schützen.

Hätte, wäre, wenn - das ist Deutschland, weil jeder ungestraft machen kann, was er will, während andere das Fehlverhalten ausbaden dürfen.

Wenn Leute im Wagen sitzen bzw. im Falle des Staus ist die Forderung jedoch m.M.n. totaler Quatsch, denn es könnte dabei jemand verletzt werden.

Es geht nicht darum mit Voll-Speed durch den Stau zu hämmern, sonder Blockierer mit niedrigem Tempo dabei zu unterstützen Platz zu schaffen.

Shar schrieb:
S
Darüber hinaus stellt sich dann auch die Frage, was man (wie z.B. KosinusHybrid) dazu sagen würde, wenn der hinter ihm in der Rettungsgasse stehende Wagen mit Gewalt zur Seite und gegen seinen Wagen geschoben werden würde. Und das passiert dabei ganz schnell.


Grüße ~Shar~

@Shar Ich hätte da kein Problem mit dem Verursacherprinzip.

Ich bin viele Jahre regelmäßig ehrenamtlich Rettungsdienst gefahren. Über die Erlebnisse in der Gesellschaft und insbesondere mit dem deutschen Autofahrer könnte ich ein ganzes Buch füllen.

Das ganze ging so weit, dass ich auf einer einseitig abgesperrten Landstraße, bei der Erstversorgung eines Schwerstverletzten von einer Autofahrerin angefahren wurde die es absolut nicht einsehen wollte warum sie im Stau stehen sollte.

Die Fälle in denen mir mit dem RTW keine Rettungsgasse gebildet wurde kann ich nicht mal zählen, oder sich einfach Autos an den RTW gehängt haben um schneller durch den Stau zu kommen ...

Das ganze gab es schon vor 20 Jahren und ich habe nicht den Eindruck das es auch nur einen Deut besser wurde bis heute.

Die Ignoranz und Arroganz die mir jeden Tag beim Autofahren begegnet ist unerträglich und mein Auto ist auch nicht my castle

Viele Grüße
KosinusHybrid

Passend zu obigem Video scheint es ab und zu auch Folgen zu haben-leider klingt "Ihnen droht" auch schon wieder nach Wischiwaschi....


Mit dem Video als Beweismittel eröffnete die Kölner Polizei in 13 Fällen Straf- oder Ordnungswidrigkeitsverfahren gegen die gefilmten Autofahrer. Ihnen droht der Verlust des Führerscheins.

www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt.vide...b2-b6d2a607902f.html

Aber immer wieder droht der Ruf: "Wir brauchen ein neues Gesetz (zum Thema) ... !!"
Man sollte erst mal die bestehenden konsequent anwenden und unnütze §§§ ausmisten !
Wofür bekommen unsere "Volksvertreter" sonst ihr fürstliches Gehalt ?
Beim nächsten "Kaiser" nach der Wahl mit neuer Mehrheit wird wieder alles anders, weil man sich nicht mit sachlichem Hintergrund einigen kann sondern Parteibefindlichkeiten wichtiger sind.
Es ist eben "Demokratie" ...
mfG schwarzvogel