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P3: Benzinmenge bei Reserve-Warnung
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Erfahrungsberichte, Fragen und Diskussionen von allgemeinem Interesse, die nicht in eine der modellspezifischen Rubriken gehören.
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THEMA: P3: Benzinmenge bei Reserve-Warnung
#110138
P3: Benzinmenge bei Reserve-Warnung 13.04.2010 15:10 - vor 14 Jahren  
Hallo Priusfreunde,

mich interessierte die Benzinmenge, die sich beim ersten Blinken der Reserveanzeige des Prius 3 noch im Tank befindet. Wenn man diese Menge genau kennt, kann man unter Berücksichtigung des anschließenden Durchschnittsverbrauches auch die Reichweite berechnen, die man nach dieser ersten Reserve-Warnung noch zurücklegen kann. Um die Benzinmenge zu ermitteln, habe ich meinen Tank in der letzten Zeit drei Mal leergefahren.

Meine ursprüngliche Motivation diese Daten zu ermitteln, war, öfter mit möglichst wenig Sprit zu fahren, um durch das daraus resultierende geringere Fahrzeuggewicht meinen Durchschnittsverbrauch zu senken, und so noch umweltfreundlicher unterwegs zu sein. Ich habe allerdings nach meinen Tests berechnet, dass das durchschnittliche Gewicht des Fahrzeugs nur um etwa 3,5 kg sinkt, wenn man, statt beim ersten Blinken zu tanken, erst 170 km nach dem ersten Blinken tankt (bei 4,7 l / 100 km). Der Verbrauch wird dadurch um etwa 5,258 ml / 100 km reduziert, was umgerechnet 1 Liter Ersparnis auf 19018 km ergibt. Insofern ist der geringere Durchschnittsverbrauch wohl nur für hartgesottene Hypermiler oder sehr engagierte Umweltschützer ein Anreiz so extrem spät zu tanken. Andererseits kann es bei einem realen Durchschnittsverbrauch von 4,7 l auch nicht schaden, regelmäßig erst 140 bis 150 km nach dem ersten Blinken zu tanken, sofern man weiß, dass die nächste Tankstelle ganz in der Nähe liegt.


Neben der geringfügigen Absenkung des Durchschnittsverbrauches kann es aber auch noch andere Gründe geben, warum man den Spritvorrat gelegentlich weit ausreizen möchte oder muss:

Zeitdruck: Wenn man zu einem dringenden Termin in größerer Entfernung fahren muss, und zwischendurch keine 5 bis 10 Minuten für das Tanken opfern will, sondern das lieber im Anschluss an den Termin erledigt.

Finanzielle Gründe: Man ist z.B. auf einer Urlaubsreise durch mehrere Länder und weiß, dass im nächsten Land der Sprit deutlich billiger ist (z.B. Polen: zur Zeit ca. 25 Cent unter deutschen Preisen). Die Grenze ist aber noch 150 km entfernt, wenn die Reserveanzeige das erste Mal blinkt. Oder man ist in Deutschland auf dem Weg nach Hause, und weiß, dass es am eigenen Wohnort in 160 km Entfernung eine besonders preiswerte Tankstelle gibt (z.B. durch clever-tanken.de).

Mangelnde Verfügbarkeit von Sprit: Wenn man auf einer nächtlichen Fahrt in einer ländlichen Großregion unterwegs ist, und am Weg keine geöffnete Tankstelle findet, kann man leichter abschätzen, ob man es mit dem Benzinvorrat noch bis in die nächste, größere Stadt schafft, um dort aufzutanken, oder ob man sich besser eine Unterkunft sucht, um am nächsten Tag an einer nahen Dorftankstelle nachzutanken. Aber auch wenn man am helllichten Tag in einer unbekannten Region unterwegs ist, kann es sehr beruhigend sein, zu wissen, wieviel Sprit man ab dem ersten Blinken der Reserveanzeige noch im Tank hat und wie weit man damit kommt.


Wie viel Sprit tatsächlich noch im Tank des Prius 3 ist, wenn die Warnleuchte der Kraftstoffreserve zum ersten Mal blinkt, ist bisher offenbar nicht völlig geklärt. In der Prius-Betriebsanleitung und in Internetforen findet man dazu unterschiedliche Angaben:

- Toyota schreibt in der deutschen Betriebsanleitung: ca. 6,0 Liter oder weniger (Kapitel 5-2. Vorgehen im Notfall, Seite 474). In der US-Version der Anleitung werden offenbar 1,6 Gallonen angegeben, was 6,06 Litern entspricht. (siehe hier, im ersten Beitrag)

- Im englischsprachigen priuschat.com findet man eine Angabe des dort sehr bekannten, japanischen „ken1784“. Er sagt, dass japanische Prius-Besitzer 7,5 Liter als Benzinrestmenge ermittelt haben (siehe hier).

- Ebenfalls im priuschat.com ermittelte „bwilson4web“ bei insgesamt drei Leerfahr-Tests durchschnittlich rund 2,16 Gallonen = 8,18 Liter (siehe hier).

- Bei den Priusfreunden habe ich den Test von Paridom gefunden, aus dem sich eine Restbenzinmenge von 9,07 Litern errechnen lässt (185 km mit 4,9 l / 100 km; siehe hier.)

Wegen dieser insgesamt widersprüchlichen Angaben habe ich die Reservebenzinmenge meines eigenen P3 (Executive) selbst ermittelt, indem ich Tank und Batterie drei Mal leerfuhr. Bei allen Tests lag ich im Bereich um 9,1 Liter.



Um mein Ergebnis nachvollziehbar und halbwegs überprüfbar zu machen, beschreibe ich meine Tests im Folgenden etwas ausführlicher:


1. Beim ersten Test fuhr ich nach dem ersten Blinken der Warnleuchte (und dem gleichzeitigen Piepsen) noch 193 Kilometer weit. Die Länge der Strecke ermittelte ich anhand der ODO-Gesamtkilometerstände, die ich bei der ersten Warnmeldung sowie nach dem Leerfahren von Tank und Batterie notierte. Für 185,3 km der Strecke, aufgeteilt in mehrere Teilstrecken, hatte ich außerdem die jeweiligen Durchschnittsverbräuche notiert, die der Bordcomputer angab). Für die restlichen 7,7 km schätzte ich den Verbrauch. Zu den jeweiligen Durchschnittsverbräuchen addierte ich je 0,3 Liter, da mein Bordcomputer den Verbrauch zum Zeitpunkt des Volltankens bisher fast immer um annähernd 0,3 Liter zu niedrig angegeben hatte. Auf dieser Basis berechnete ich die Benzinmengen für die einzelnen Teilstrecken („realistischer Durchschnittsverbrauch“ geteilt durch „100“ multipliziert mit den „gefahrenen Kilometern“). Dann addierte ich die auf den Teilstrecken verbrauchten Benzinmengen. Das Ergebnis war eine Gesamtbenzinmenge von 9,11 Litern. Nach dem Leerfahren tankte ich 5 Liter aus einem Kanister nach, den ich im Kofferraum mitführte.


2. Beim zweiten Test fuhr ich den mit 5 Litern gefüllten Tank leer, und füllte anschließend den Tank nach und nach auf. Dazu goss ich zunächst 7,3 Liter Benzin aus einem Kanister in den leeren Tank. Den Kanister hatte ich bereits vor dem Leerfahren an einer Tankstelle mit dieser Menge gefüllt, und dann im Kofferraum mitgeführt. Anschließend füllte ich Benzin in 100-Milli-Liter-Schritten in den Tank (mit Hilfe eines zweiten Kanisters, eines Trichters und eines offenen Messbehälters). Bei 7,6 Litern blinkte die Reserveanzeige noch immer, und ich musste das Nachfüllen wegen eines heftigen Schneesturmes unterbrechen, und nach Hause fahren. Am nächsten Tag setzte ich das schrittweise Nachtanken mit einer 100-ml-Spritze aus der Apotheke fort. Zunächst füllte ich die 180 ml ein, die ich nach meiner Berechnung auf den 3,1 km langen Fahrt seit dem Nachtanken am Vortag verbraucht hatte, so dass ich wieder bei 7,6 Litern lag. Dann füllte ich in 100-ml-Schritten weiter Benzin in den Tank. Nach jeder Teilbetankung prüfte ich, ob die Reserveanzeige noch blinkte. Meine Hoffnung bei dieser Versuchsanordnung war, dass die Warnleuchte nach irgendeiner der 100-ml-Injektionen nicht mehr blinken würde. Wenn das so gewesen wäre, hätte ich die Restbenzinmenge auf etwa 100 ml genau ermittelt.
Ich musste allerdings feststellen, dass die Tankanzeige nicht reagierte, obwohl ich den Motor nach fast jeder Nachfüllung startete, und den Wagen häufiger einige Meter hin und her rangierte, und ihn in einer Garagenauffahrt in verschiedene Schräglagen brachte. Als insgesamt 10 Liter im Tank waren, gab ich diese Vorgehensweise auf, und prüfte, ob eine längere Fahrt die Anzeige beeinflussen würde. Nachdem ich 1,1 Kilometer gefahren war, hielt ich den Wagen an, und stellte fest, dass der letzte Balken der Tankanzeige nicht mehr blinkte. Ich fuhr wieder nach Hause. Am nächsten Tag fuhr ich eine kürzere Strecke bis der letzte Balken der Tankanzeige anfing zu blinken. Jetzt war ich erneut im Reservebereich angekommen.
Später addierte ich die während des Tankens (Rangieren) und danach gefahrenen Teilstrecken (insgesamt 4,2 km) und ermittelte die Durchschnittsverbräuche anhand von Bordcomputerangaben unter Berücksichtigung meines üblichen Korrekturfaktors von + 0,3 Litern (Möglicherweise lag der tatsächliche Faktor wg. der vielen Startvorgänge aber etwas höher). Der Durchschnittsverbrauch war wegen des Rangierens und der häufigen Neustarts ziemlich hoch. Auf dieser Basis errechnete ich die Menge des verbrauchten Benzins (0,8522 Liter) und zog sie von den 10 Litern ab. Die Restbenzinmenge beim ersten Blinken des letzten Digits lag demzufolge bei rund 9,15 Liter.


3. Beim dritten Test fuhr ich mit dieser Ausgangsmenge (9,15 l) 197,1 km weit bis Tank und Batterie leer waren. Der Bordcomputer [Trip B] zeigte für 196,6 km einen Durchschnittsverbrauch von 4,2 Litern an (was computerintern wohl bedeutet: zwischen 4,20 l und 4,29 l). Trip B hatte ich versehentlich erst rund 500 Meter nach dem ersten Blinken genullt. Für diese 500 Meter gehe ich von einem Verbrauch im Bereich von 8 oder 9 Litern / 100 km aus, da der Motor zu diesem Zeitpunkt relativ kalt war. Das entspricht einem Verbrauch von etwa 50 ml für diese Strecke, bzw. 0,025 l/100km.
Wenn man computerintern von 4,28 l oder 4,29 l ausgeht und 0,025 l dazu rechnet, wäre man im Bereich von 4,3 l BC. Da der Realverbrauch um etwa weitere 0,3 Liter höher liegt, käme man auf real 4,6 l / 100 km, was 9,07 Liter Tankinhalt entspräche (4,6 : 100 x 197,1 = 9,0666).
Wenn man statt dessen davon ausgeht, dass 4,2 l BC computerintern 4,20 Litern entsprechen, und diese erst um 0,025 (für die 500 m) und dann um 0,3 Liter (Standardabweichung) erhöht, kommt man auf 4,525 Liter/100 km, was 8,92 Litern Tankinhalt entspräche. Wegen meiner sonstigen Ergebnisse tendiere ich aber dazu 9,07 Liter für das richtigere Ergebnis zu halten. Die Abweichung dieses Ergebnisses zu der vorher berechneten Ausgangsmenge von 9,15 Litern hängt wohl mit der ungenauen Durchschnittsverbrauchsanzeige des Bordcomputers zusammen, aufgrund derer man einen Korrekturfaktor schätzen muss.

Nach dem Leerfahren des Tanks füllte ich 9,8 Liter per Kanister ein, und fuhr wieder los. Dieses Mal dauerte es 4 Kilometer bevor der Wagen die Nachfüllung erkannt hatte, und der letzte Balken aufhörte zu blinken. Bei etwa 1 km und bei 4 km stellte ich dabei jeweils den Motor kurz aus, um festzustellen, ob sich das auf die Anzeige auswirkte. Beim zweiten Mal blieb der Balken nach dem Losfahren unbewegt.
17,6 km nach dem Einfüllen der 9,8 Liter, begann die Reserveanzeige wieder zu blinken. Hier war also der Punkt erreicht, an dem der Reservebereich begann. Der Durchschnittverbrauch laut Trip B lag bis dahin seit dem Nachtanken aus dem Kanister bei 3,8 l (Bordcomputer). Ich erhöhte diesen Wert um 0,3 l und kam zu einem Realverbrauch von = 4,1 Litern. Die verbrauchte Benzinmenge war daher 0,7216 Liter (4,1 : 100 x 17,6). Die verbleibende Benzinrestmenge beim ersten Blinken und Piepen war demzufolge 9,08 Liter.
Nachdem ich anschließend ca. 2 km weit gefahren war und dann etwa eine Stunde gehalten hatte, fuhr ich weiter. Jetzt war der letzte Balken noch einmal für etwa 2 km stabil, bis er wieder zu blinken anfing. Bei meinen Berechnungen beziehe ich mich aber immer auf das erstmalige Blinken des Balkens.



Mein Fazit der Test-Ergebnisse ist, dass bei meinem Prius 3 Executive die erste Tankwarnung dann kommt, wenn noch knapp unter 9,1 Liter Benzin im Tank sind. Abweichungen von 0,1 Litern nach oben oder unten scheinen mir möglich zu sein, da man die Abweichung des BC-Verbrauches vom Realverbrauch nie ganz genau einschätzen kann.

Es wäre natürlich interessant zu wissen, ob die Reserveanzeige anderer deutscher Prius 3 ebenfalls im Bereich von 9,1 Litern anfängt zu blinken. Die oben genannte. Angabe von Paridom scheint dafür zu sprechen, wenn er seine Durchschnittsverbrauchsangabe (4,9 l) unter Berücksichtung eines Korrekturfaktors gemacht hat, der die Abweichung seines realen Verbrauchs von den Bordcomputerangaben berücksichtigt.


Im Folgenden stelle ich noch zwei weitere Beiträge für Prius-Fahrer ein, die ihre Reservebenzinmenge selbst testen wollen, bzw. ungewollt in die Situation kommen, dass ihr Tank zu Neige geht:

1. Zu den Warnmeldungen und Anzeichen kurz bevor Tank bzw. Akku leer sind, und welche Konsequenzen man daraus für eine Teststrecke ziehen sollte

2. Basierend auf meinen Erfahrungen: wie ein Testaufbau idealerweise aussehen könnte<br><br>Posting ge&auml;ndert von: Prisearchus, am: 13/04/2010 15:16
Prisearchus
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#110139
Re: P3: Benzinmenge bei Reserve-Warnung 13.04.2010 15:10 - vor 14 Jahren  
Wie meldet der Prius 3 einen leeren Tank?


Nach meinen Erfahrungen meldet der Prius 3 den leeren Tank und die Entleerung des Akkus sehr spät und sehr unauffällig.

Die deutlichste Meldung ist die rote Warnleuchte der elektrischen Servolenkung, die das Versagen der Servolenkung anzeigt bzw. ankündigt (siehe Prius-3-Betriebsanleitung, Seite 473). Der Wagen ist dann nur noch relativ schwer steuerbar.

Bei meinen drei Versuchen bemerkte ich diese Meldung im rechten Bereich der Instrumententafel einmal ca. 50 Meter, einmal ca. 200 Meter und einmal ca. 500 Meter vor dem endgültigen Stillstand des Fahrzeuges. Wie lange man nach dem Auftauchen des Signals noch fährt oder ausrollt, hängt wohl vor allem von der gefahrenen Geschwindigkeit ab, evtl. auch vom Füllstand der Batterie. Wahrscheinlich ist die Batterie zu diesem Zeitpunkt aber auch schon so erschöpft, dass die Servolenkung versagt.

Da mit der Warnleuchte der Servolenkung kein akustisches Signal verbunden ist, wird man sie vielleicht erst dann bemerken, wenn der Wagen ganz offensichtlich langsamer wird, da man ja während der Fahrt vor allem auf die Straße achten muss.

Bei einem meiner drei Versuche fiel mir außerdem 1,3 km vor dem endgültigen Stillstand des Fahrzeugs die gelbliche Warnleuchte für Turbolader und Motor auf, die ich für vielleicht fünf Sekunden wahrnahm. Außerdem meinte ich – ungefähr zu diesem Zeitpunkt - ein leichtes Nachlassen der Motorleistung bzw. ein leichtes Sauggeräusch wahrzunehmen. Dies ist vermutlich der Zeitpunkt, wenn der Benzintank leer ist und der Wagen auf rein elektrischen Antrieb umschaltet, mit dem er dann je nach Batteriestand und Streckenprofil vielleicht noch zwischen ein paar hundert Metern und zwei oder drei Kilometern weit fahren kann.

Wenn man im Multiinformationsdisplay die Energie-Überwachungsanzeige eingeschaltet hat, also die Grafik, die anzeigt, ob Energie vom Benzinmotor oder vom Elektromotor fließt, kann man wahrscheinlich auch daran erkennen, dass kein Benzin mehr im Tank ist, weil dann nur vom Elektromotor Pfeile ausgehen dürften. Bei sehr langsamer Fahrt muss das allerdings nicht unbedingt auf einen leeren Tank hindeuten, da der Prius dann ja sowieso meist elektrisch fährt. Ich selber hatte die Energie-Überwachungsanzeige bei meinen Tests nicht eingeschaltet.

Da die Hinweise zur Entleerung des Tanks und des Akkus insgesamt so unscheinbar sind, dass man sie nur schwer rechtzeitig bemerkt, und da der Stillstand des Wagens aus diesem Grund sehr überraschend kommt, würde ich dieses Ereignis in Anlehnung an die Sportsprache fast als „Sudden Death“ bezeichnen.

Damit dieses Ereignis nicht auch zum „Sudden Death“ für den Prius-Fahrer und andere Verkehrsteilnehmer wird, rate ich dringend davon ab, die letzten Kilometer vor dem Stillstand des Wagens auf öffentlichen Straßen zu absolvieren. Das Wichtigste beim Ermitteln der Restbenzinmenge ist meiner Meinung nach daher, bereits vor dem Versuch eine Strecke bzw. ein Gelände ausfindig zu machen, auf der man den Tank gefahrlos leerfahren kann. Auf dieser Strecke sollte man dann vielleicht die voraussichtlich letzten 20 Kilometer fahren.


Für diesen Rat gibt es auch rechtliche Gründe:

- In Deutschland scheint man zumindest eine Ordnungswidrigkeit zu begehen, wenn man in verkehrsgefährdender Weise ohne Sprit liegen bleibt. ( siehe hier).

- Und in der Schweiz macht man sich offenbar schon strafbar, wenn man mit sehr wenig Sprit im Tank auf öffentlichen Straßen fährt (siehe hier).

Ich bin allerdings kein Jurist, weshalb ich hier nur unverbindlich und unvollständig auf die Rechtslage hinweisen kann.




Testen außerhalb des öffentlichen Straßenverkehrs

Eine risikoarme Teststrecke könnte z.B. ein Verkehrsübungsgelände (ADAC) sein, auf dem man dann beständig seine Runden zieht. Oder aber ein anderes großes Privatgelände wie der Großparkplatz einer Fabrik, eines Einkaufszentrums oder einer anderen Institution an einem Nichtarbeitstag. Infrage kommen auch stillgelegte Industrie-, Zechen-, Flughafen- oder Militärgelände, oder eine fast unfrequentierte Privatstraße. Natürlich sollte man jeweils das Einverständnis der Eigentümer einholen.

Wenn jemand den Test trotz des damit verbundenen Risikos auf einer öffentlichen Straße durchführt, sollte die Straße zumindest folgende Eigenschaften aufweisen: praktisch kein Verkehr; kaum Bepflanzung und keine Hügel oder sichtbehindernde Gebäude, damit andere Verkehrsteilnehmer den manövrierunfähigen Prius schon von Weitem erkennen können; außerdem sollte an jeder Stelle ein Randstreifen vorhanden sein, so dass man den Prius jederzeit neben der Straße abstellen kann. Der Randstreifen sollte dabei idealerweise so breit sein, dass er genügend Platz für den Prius und den Fahrer bietet, der den Tank befüllt. Außerdem sollte der Randstreifen so fest und trocken sein, dass der Prius darauf nicht einsinkt oder sich beim Neustart festfährt. Eine Strecke mit solchen Eigenschaften findet man mit etwas Glück vielleicht im ländlichen Raum, oder in einem Gewerbegebiet an einem Feiertag.

Auf einer geeigneten Strecke, die wahrscheinlich relativ kurz sein wird, kann man dann hin- und her bzw. im Kreis fahren bis Tank und Akku leer sind. Wann man damit beginnt, diese Strecke zu befahren, hängt vom tatsächlichen Durchschnittsverbrauch ab. Wenn man einen realen Durchschnittsverbrauch von 4,7 l / 100 km hat und davon ausgeht, dass sich etwa 9 Liter im Tank befinden, könnte das z.B. 170 km nach der Reservemeldung sein. Dann hat man zu Beginn der Teststrecke noch einen Liter im Tank.

Zu bedenken ist auch, dass das Befüllen des Tanks mit 9,5 bis 10 Litern aus einem Kanister (inkl. Aus- und Einpacken), das Notieren der Daten von Trip B und das Neueinstellen des Bordcomputers rund 15 Minuten dauern kann. Das ist also keine Aktion, die man am Rand einer vielbefahrenen oder auf einer engen Straße durchführen sollte, zumal der Prius seine Tanköffnung auf der Fahrerseite hat, man also direkt auf der Straße steht, wenn man den Wagen am rechten Fahrbahnrand oder gar auf der Fahrbahn abstellen muss. Das Parken auf einem linken Fahrbahnrandstreifen hätte dagegen den Vorteil, dass sich die Tanköffnung auf der von der Straße abgewandten Seite befindet. Wenn man an einer ungünstigen Stelle zum Stillstand kommt, kann man evtl. zunächst auch nur wenig nachtanken, und dann ein kleines Stückchen weiterfahren, um den Tank an einer sicheren Stelle weiter zu befüllen.

Nachdem man also eine ungefährliche Teststrecke gefunden hat, kann man mit den eigentlichen Versuchen beginnen.
Prisearchus
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#110140
Re: P3: Benzinmenge bei Reserve-Warnung 13.04.2010 15:11 - vor 14 Jahren  
Vorgehensweisen zur Ermittlung der Restbenzinmenge


Zur Ermittlung der Restbenzinmenge des Prius 3 zum Zeitpunkt der ersten Reserve-Warnmeldung schlage ich zwei aufeinander folgende Tests vor, die ich - wie oben beschrieben - in ähnlicher Weise durchgeführt habe, wenn auch nicht immer ganz perfekt, weil ich Teilstrecken addieren musste und einmal in 100-ml-Schritten nachtankte, was zu leichten Ungenauigkeiten führen kann.

Bei den beiden Tests muss man den Wagen nur einmal leerfahren, erhält aber zwei Werte für die Restbenzinmenge. Man schlägt also zwei Fliegen mit einer Klappe.




Test A

1. Beim erstmaligen Aufblinken der Warnleuchte der Kraftstoffreserve und dem gleichzeitigen akustischen Signal stellt man Trip B auf Null (da man die Kilometerangabe und die Durchschnittsverbrauchsangabe bei der späteren Berechnung braucht). Da das Signal plötzlich kommt, muss man ziemlich schnell reagieren. Wenn man Trip B verspätet nullt, sollte man sich die seit dem Beginn des Blinkens gefahrene Distanz und den Durchschnittsverbrauch notieren.

2. An einer Tankstelle füllt man einen 10-Liter-Benzinkanister mit einer Benzinmenge, die etwa 0,5 Liter über der vermuteten Restbenzinmenge liegt (also z.B. mit 9,60 Liter). Die genaue Menge der Kanisterbetankung notiert man, bzw. man bewahrt die Tankquittung auf.

3. Man fährt den Tank und die Batterie ganz leer
Die voraussichtlich letzten 20 Kilometer fährt man außerhalb des öffentlichen Straßenverkehrs. Um zu ermitteln, ab wann man die ausgewählte Teststrecke aufsuchen sollte, beobachtet man seinen Durchschnittsverbrauch und berechnet auf dieser Basis die wahrscheinliche Reichweite bis zum Stillstand des Wagens. Formel für die Reichweite ab erstem Blinken: Vermutete Restbenzinmenge (z.B. = 9,1 l) geteilt durch realistischen Verbrauch (z.B. = 4,7 l) multipliziert mit 100.

4. Nach dem endgültigen Stillstand des Prius notiert man die von Trip B angezeigte Kilometerzahl und den dort angezeigten Durchschnittsverbrauch.

5. Bei der späteren Berechnung (im Anschluss an die praktischen Tests) korrigiert man die Angabe des Durchschnittsverbrauchs auf der Basis bisheriger eigener Erfahrungen (Bei mir z.B. ist die Durchschnittsverbrauchsanzeige des Bordcomputers beim Volltanken in der Regel um rund 0,3 Liter zu niedrig. Also habe ich zum Durchschnittverbrauch 0,3 Liter hinzugerechnet.).

6. Die Restbenzinmenge berechnet man dann nach folgender Formel: Den realistischen Durchschnittsverbrauch durch 100 teilen und dann mit der Anzahl der gefahrenen Kilometer multiplizieren.



Test B

1. Nachdem man den Tank des Prius in einer sicheren Umgebung ganz leergefahren hat, und die Kilometerzahl und den Durchschnittsverbrauch von Trip B notiert hat (das ist Punkt 4 von Test A), leert man den mitgeführten Kanister bis zum letzten Tropfen in den leeren Tank.

2. Danach stellt man Trip B wieder auf Null.

3. Man fährt bis der unterste Balken der Kraftstoffanzeige nicht mehr blinkt, was nach meiner Erfahrung nach 1 bis 4 Kilometern der Fall ist. Wenn der Balken nach ein paar Kilometern nicht mehr blinkt, weiß man, dass man oberhalb der Kraftstoffreservemenge liegt. Falls der Balken nach 10 km aber immer noch blinkt, hat man vermutlich so wenig Benzin nachgefüllt, dass man nicht aus dem Reservebereich herausgekommen ist. Dann muss man die Tests neu starten, oder aber zusätzlich eine genau abgemessene Menge Benzin nachfüllen, und die auf den 10 Kilometern verbrauchte Benzinnenge bei späteren Berechnungen berücksichtigen.

4. Wenn der letzte Balken der Tankanzeige unbewegt ist, fährt man weiter, bis er wieder anfängt zu blinken. Jetzt hat man den Reservebereich erreicht.

5. Man notiert zu diesem Zeitpunkt die Kilometerzahl und den Durchschnittsverbrauch von Trip B.

6. Anschließend berechnet man die bei Trip B verbrauchte Benzinmenge (also seit dem Nachtanken aus dem Kanister) nach der Formel: Den realistischen Durchschnittsverbrauch (also inklusive Korrekturfaktor) durch 100 teilen und dann mit der Anzahl der gefahrenen Kilometer multiplizieren.

7. Die so ermittelte Benzinmenge zieht man von der Benzinmenge ab, die man per Kanister in den Tank gefüllt hat. Damit hat man die Rest-Benzinmenge ermittelt, die sich beim ersten Blinken des letzten Balkens der Tankanzeige noch im Tank befindet.

8. Wenn die in Test A und B ermittelten Werte annähernd gleich sind, kann man einen Mittelwert bilden. Wenn die in Test A und B ermittelten Werte jedoch stark voneinander abweichen, hat man vermutlich etwas falsch gemacht, und sollte die Tests wiederholen, um weitere Vergleichswerte zu erhalten.

Wenn man Test A und B zweimal nacheinander durchführen will, nullt man Trip B nach Punkt 5 des Test B (das entspricht Punkt 1 von Test A) und fährt den Tank dann erneut leer.



Einige größere und kleinere Unsicherheitsfaktoren bei den Berechnungen sind:

- Der selbst gewählte Korrekturfaktor für den vom Bordcomputer (BC) angegebenen Durchschnittsverbrauch. Hier sollte man den bisherigen Erfahrungen mit seinem eigenen Wagen folgen, und einen Fahrstil wählen, der dem bisherigen ähnlich ist. Nach Berechnungen von Coupéspace (siehe hier) liegt der tatsächliche Verbrauch des Prius 3 durchschnittlich um 7,2 % höher als der BC-Verbrauch. Allerdings variiert die Abweichung von Fahrer zu Fahrer und von Betankung zu Betankung, wie man z.B. bei spritmonitor.de sehen kann (siehe hier).

- Das rechtzeitige Nullen von Trip B und das korrekte Notieren von Daten: Das Nullen von Trip B durch das längere Drücken der Trip-Taste während der Fahrt kann problematisch sein, da man sich auf die Straße und den Verkehr konzentrieren muss (z.B. bei Test A, wenn man den Reservebereich erreicht). Hier kann es je nach Umständen also zu gewissen Verzögerungen kommen.
Das Notieren von Daten während der Fahrt (z.B. bei Test B, wenn man den Reservebereich erreicht) kann aus gleichem Grund schwierig sein. Eine langsame Fahrt auf einem Privatgelände wird das aber erheblich vereinfachen, da man dann schnell anhalten kann, um sich seine Notizen zu machen. Ein Diktiergerät oder ein gutes Gedächtnis kann auch hilfreich sein.

- Die Benzinmenge, die möglicherweise nach dem Leeren des Benzinkanisters im Kanister verbleibt, könnte das Ergebnis leicht verfälschen. Also den Kanister so leer wie möglich machen.

- Die Genauigkeit und die Konstanz der Angaben der Bordinstrumente und der Meldungen (Durchschnittsverbrauch; Kilometerangaben, Zeitpunkt der Reservemeldung). Daran kann man leider nicht viel ändern.


Im Prinzip jedoch sollte man die Restbenzinmenge mit den beiden Tests recht genau ermitteln können, sofern man sich beim Korrekturfaktor nicht zu sehr verschätzt.
Prisearchus
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#110147
Re: P3: Benzinmenge bei Reserve-Warnung 13.04.2010 16:30 - vor 14 Jahren  
Hallo Prisearchus,

Sehr schöne, informative wissenschaftliche Arbeit. Großes Lob. Da Du den Tank ja mehr als einmal leergefahren hast, konntest Du sicher die Gesamtfüllmenge bei Dir ermitteln. Liegt sie bei Dir auch bei knapp 46l?

Grüße
/Jürgen
P3undIQ
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#110151
Re: P3: Benzinmenge bei Reserve-Warnung 13.04.2010 17:09 - vor 14 Jahren  
Nach meinem dritten Test, bei dem ich 9,8 Liter per Kanister nachgetankt hatte, fuhr ich bis zum nächsten Volltanken 24,0 Kilometer weit. Auf dieser Strecke hatte ich einen Verbrauch von 4,0 Liter laut Bordcomputer, also real etwa 4,3 Liter / 100 km. Insofern habe ich zwischen Kanister-Tanken und Tankstelle etwa 1,032 Liter verbraucht (4,3 : 100 x 24).

An der Tankstelle füllte ich den Tank wie immer bis die Zapfpistole den Vorgang automatisch beendete (bis zum ersten Klick). Dabei wurden 36,66 Liter eingefüllt.

Als Gesamtmenge ergeben sich daraus 45,43 Liter (9,8 – 1,032 + 36,66 = 45,428).
Prisearchus
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#110152
Re: P3: Benzinmenge bei Reserve-Warnung 13.04.2010 17:11 - vor 14 Jahren  
Hallo Prisearchus,

was Du da mit Deinem Beitrag hingelegt hast, ist ja schon fast eine Doktorarbeit. Hut ab und alles ohne Fehler, die Groß-und Kleinschreibung perfekt, auch mit Punkt und Komma. Das ließt man gern. Ich meine es aufrichtig und hänge hier auch keine Smilies an.


Hallo P3undIQ,

die vom Hersteller angegebenen Füllmenge des Tanks ist schon richtig. Zu Abweichungen kann es kommen, da der Tank noch oben Ausbuchtung(en) hat, die als Ausdehnungspuffer dienen. Diese sind mit Luft gefüllt und Luft lässt sich nun mal verdichten und kann so einen möglichen Überdruck ausgleichen. Durch bestimmte Fahrmanöver oder Schrägstand des Fahrzeuges beim betanken, kann es zu unterschiedlichen Füllmengen kommen.
Ich habe das mal in einem Filmbericht gesehen, aber ich kann nicht mehr sagen wann und wo.

MfG Harzbube.
harzbube
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Meine Hybridvergangenheit anno 1956, damaliger Antrieb: Muskel-Benzin, Systemleistung 1,5 PS.
Damals, kein TÜV, keine ASU, keine ABE, kein Führerschein.
PRIUS fahn is wi wennze fliechst!
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#110153
Re: P3: Benzinmenge bei Reserve-Warnung 13.04.2010 17:27 - vor 14 Jahren  
Hallo Harzbube und Prisearchus,

meine Messung ergab 45,8l (2xgetestet). Da ich aber so tanke bis ich das Benzin im Einfüllstutzen sehen kann und Prisearchus beim ersten klick aufhört ist der Unterschied dann ca. die Menge, die zwischen erstem klick und Oberkante Einfüllstutzen zusätzlich in den Tank geht.

So betrachtet scheinen die Exemplarstreuungen des Tanks sehr klein auszufallen. Das macht die Restreichweite aus dem Durchschnittsverbrauch berechenbar.

Danke nochmal Prisearchus für die Mühe und Deinen hervorragenden Beitrag.

Grüße
/Jürgen
P3undIQ
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#110165
Re: P3, P2: Benzinmenge bei Reserve-Warnung 13.04.2010 22:03 - vor 14 Jahren  
Hallo Prisearchus,

nach einer Faustformel aus der &quot;Automobil Industrie&quot; Sonderausgabe &quot;Leichtbau in der Automobilindustrie&quot; dürften 3,5 kg Gewichtseinsparung bei einen Durchschnittsverbrauch von 4,7 l/100km zu einer Einsparung von etwa 8,225 ml / 100 km führen.
(1% Verbrauchssenkung bei 20 kg Gewichtsreduktion. Da es in dieser Sonderausgabe immer um den Normverbrauch geht, dürfte die Faustformel auch für den Normverbrauch gültig sein. Ich würde daher im reinen Stadtbetrieb eine größere, auf Autobahnen eine geringere Einsparung erwarten.)
Wie bist du auf dein Einsparergebnis gekommen?

Ein weiterer Vorteil eines relativ leeren Tanks und dem damit verbundenen niedrigem Fahrzeuggewicht ist die erhöhte Nutzlast. Die angegebene Zuladung wird mit einem zu 90% gefülltem Tank ermittelt. Bei einem zu 40% gefülltem Tank erhöht sich die Zuladung um etwa 20 kg. Außerdem sieht das Fahrzeug leichter aus. Wird z.B. ein P2 mit vollem Tank und 40 kg Urlaubsgepäck abgestellt, so sieht man dem Prius an, das er beladen ist. Bei leerem Tank kann man dem Fahrzeug die 40 kg im Kofferraum nicht ansehen.

Ich tanke meinen P2 in der Regel immer 0 .. 50 km nachdem die Anzeige das Blinken angefangen hat. Leergefahren habe ich den Tank noch nie. Normalerweise fängt meine Tankanzeige etwa 50 km nach dem Erlöschen des vorletztem Balkens das Blinken an.

Eine einmalige Erfahrung habe ich auf einer Fahrt in die Alpen gemacht. Ziel der Reise war ein Sackgassen-Tal ohne Tankstelle. So dass wir über 80 km ohne Tankmöglichkeit zurücklegen mussten. Da wir schon sehr spät dran waren, bin ich an der letzten Tankstelle vorbeigefahren. Kein Problem dachte ich: Es reicht bei normaler Fahrweise noch für mindestens 100 km. Als wir bald drauf eine längere Steigung hinauf gefahren sind, setzte das Blinken etwa 25 km früher als erwartet ein. Zur Tankstelle haben wir es auf der Rückfahrt problemlos geschafft. Die getankte Menge Kraftstoff hat mich in meiner Vermutung bestärkt, dass das Blinken meines P2 an der Steigung früher als üblich eingesetzt hat.

Für mich ist das unter anderem eine Erklärung, für die recht großen Abweichungen der hier gemeldeten P2 Restreichweiten.

Gruß, Thomas
Schnappie
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Rettet die Energiewende - Stoppt die PV Subvention
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#110173
Re: P3: Benzinmenge bei Reserve-Warnung 14.04.2010 05:35 - vor 14 Jahren  
&gt;&gt; Der Verbrauch wird dadurch um etwa 5,258 ml / 100 km reduziert &lt;&lt;

Hmm, Ich hab im ersten Moment gedacht, du schreibst da nen recht ausführlichen Aprilscherz aber du hast dich da ja so richtig wissenschaftlich reingesteigert, Reschbeggt!

Aber mal ehrlich: Verbrauch minimieren is ja ok, aber den Tank bis auf den letzten Liter leer zu machen, nur um Gewicht zu sparen, is schon echt krass.

Dazu hab ich dann auch noch gleich ein paar Tipps aus meinen Tests: Um noch einige MilliLiter mehr pro hundert Kilometer zu sparen, kann man die Rückbank und den Beifahrersitz ausbauen, das bringt locker weitere 20kg Ersparnis. Und zwei Tage vorm Test hungern, nur leichte Kleidung, und vorher noch aufn Topf sind auch noch für 3 kg gut. Dann noch das Scheibenwaschwasser ablassen sind auch nochmal 2kg Ersparnis. Die vier Radzierkappen sind auch nur unnützer Ballast, weg damit....

Als ich dann noch las, dass du mit ner 100ml Spritze dann wieder aufgetankt hast, und ich mir das bildlich vorgestellt hab, hat's mich entgültig vom Hocker gehauen. Aber nachdem jeder hier nen Kniefall macht, muss es wohl tiefernster Ernst gewesen sein....

Mir persönlich reicht's zu wissen, dass ich nach Aufblinken der Tankanzeige irgendwann in den nächsten 100km mal nachfüllen sollte. Und falls ichs wirklich verbummel, hab ich noch nen 5ltr Reservekanister unter der Kofferaum-Bodenplatte. Upps: Schon wieder 5Kg zu viel mitgeschleppt....

So, nu steinigt mich!

Servus
Jürgen
Wondzinski
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Lexus CT200h Exec in Navacho-Rot
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#110175
Re: P3: Benzinmenge bei Reserve-Warnung 14.04.2010 08:20 - vor 14 Jahren  
Hallo,

ca. 9 Liter noch im Tank wenn es blinkt und ca. 46 Liter Tankvolumen insgesamt deckt sich mit meinen Erfahrungen. Sicherheitshalber sollte man von 45 Liter ausgehen. Bei der Umrechnung von BC in Real-Durchschnittsverbrauch sollte man zu den durchschnittlich 0,3 (oder 0,4 bei höheren Winterverbräuchen) noch zusätzlich 0,1 Reserve bzw. Toleranz rechnen.

Statt mit den restlichen 9 Litern und genullten Trip-Kilometern und BC-Durchschnittsverbrauch zu rechnen, ist es vermutlich einfacher, mit den Gesamt-Kilometern und Verbrauch seit dem letzten Tanken zu rechnen (bei mir Trip A). Nullen - Trip B - tue ich zur Sicherheit trotzdem. Die Reichweite lässt sich dann leicht mit einem Taschenrechner errechnen oder man hat wie ich eine kleine Excel-Tabelle im Handschuhfach. Nach meiner Rechnung kommt man bei BC 5,2 auf jeden Fall 800 km weit. Wenn ich ca. 30 km vorher zum Tanken gehe, bin ich erst recht auf der sicheren Seite.

Trockengefahren habe ich erst einmal und das nicht ganz freiwillig. Mein Tankverhalten ist im Spritmonitor dokumentiert. Ich tanke jetzt möglichst langsam fließend nach der 1-Klick-Methode.

Grüße
Joachim
JLuecking
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Prius III Life platinsilber (EZ 10/09)
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#110180
Re: P3: Benzinmenge bei Reserve-Warnung 14.04.2010 09:43 - vor 14 Jahren  
Super Beitrag!
Aber wenn ich zwischen Anzeige Restreichweite 0 und leerem Tank 150 km weit komme, stellt sich für mich die Frage nach der Sinnhaftigkeit derselben.
Gut, Sicherheitsreserve ist ja ok, aber 150 km?
Ich für meinen Teil (PIII) werd immer nervös wenn der letzte Balken zu blinken beginnt und such mir früher oder später eine Tankstelle.
Gibt es eine Möglichkeit, das in der Werkstatt justieren zu lassen? D.h. die Restreichweitenanzeige um 100 km zu erhöhen? Dann würde man sich ja auch das vorsinnflutliche Nullen des Trip2 sparen...
Riesi
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#110181
Re: P3: Benzinmenge bei Reserve-Warnung 14.04.2010 09:46 - vor 14 Jahren  
@Wondzinski: Da macht sich jemand die Mühe das auszutesten, wovon sicher hunderte Priusfahrer was haben. Und Du machst Dich drüber lustig?
Finde ich nicht in Ordnung...
Riesi
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#110188
Re: P3, P2: Benzinmenge bei Reserve-Warnung 14.04.2010 11:31 - vor 14 Jahren  
Hallo Schnappie,

lt. ADAC können 100 kg Mehrgewicht zu einem erhöhten Spritverbrauch von „bis zu ca. 0,3 l“ auf 100 km führen (siehe hier).

Ich hatte beim Prius 3 bisher allerdings das Gefühl, dass der Mehrverbrauch deutlich geringer ausfällt (z.B. wenn ich mit einem Beifahrer und Gepäck fahre). Aus diesem Grund bin ich von einem Mehrverbrauch von 0,15 Liter pro 100 kg ausgegangen.

Daraus ergibt sich dann bei ca. 3,5 kg Gewichtsersparnis die folgende Rechnung:

0,15 : 100 x 3,5 = 0,00525 l = 5,25 ml

(bzw. 5,258 ml, wenn man bei den 3,5 kg noch einige Nachkommastellen berücksichtigt, was ich im Text aufgrund einer Vorberechnung gemacht habe)
Prisearchus
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#110192
Re: P3: Benzinmenge bei Reserve-Warnung 14.04.2010 12:35 - vor 14 Jahren  
Riesi schrieb:
@Wondzinski: Da macht sich jemand die Mühe das auszutesten, wovon sicher hunderte Priusfahrer was haben. Und Du machst Dich drüber lustig?
Finde ich nicht in Ordnung...


Da kann ich Jürgen auch nur zustimmen.

Sicher ist das eine riesen Arbeit. Aber mal ehrlich irgendwie dachte ich auch an den 1. April. Sprit sparen in allen ehren. Man kann es auch übertreiben.

Jedenfalls habe ich mich köstlich amusiert. Vielen Dank dafür

Marco
DerSchweizer
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Gruss Marco

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#110194
Re: P3: Benzinmenge bei Reserve-Warnung 14.04.2010 12:42 - vor 14 Jahren  
Hallo Wondzinski,

gar nicht so schlecht, Dein Humor, finde ich. Ich überlege jetzt auch schon ernsthaft, ob ich nicht ein paar Kilogramm abnehmen sollte. Das kann ja nie schaden.

Abgesehen vom wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn, für den man ja manchmal recht unkonventionelle Wege gehen muss, habe ich beim Benzin-Nachfüllen mit der 100-ml-Spritze natürlich vor allem schon mal für das Betanken der nächsten Prius-Generation geübt, sofern sie so sparsam wird, wie ich mir das wünsche.

Steinigen sollte Dich selbstverständlich niemand für Deine Anmerkungen. Aber ich fände es gar nicht so schlecht, wenn Du zur Strafe Deinen P-3-Tank zumindest einmal mit einer 100-ml-Spritze bis zum Rand volltanken würdest.
Prisearchus
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