Priusfreunde.de

Nach meiner zweiten längeren Fahrt in der Dunkelheit hier mal eine Erfahrungen mit der Fernlicht-Automatik.

Die erste Fahr ging über Landstraße und Dörfer. Es gab kaum anderen Verkehr. Bei entegenkommenden Fahrzeugen blendete er schnell und zuverlässig ab. Straßenlaternen in Dörfern lassen ihn unbeeindruckt, da bleibt er aufgeblendet.

Eher mau sind meine Erfahrungen auf der Autobahn. Hat man keinen vor sich, blendet er auf. Entgegenkommende LKWs sind da aber gekniffen. Ihrer Schweinwerfer wurden von der Mittelleitplanke gut abgedeckt, der Prius sieht sie nicht und blendet auf. Der Fahrer aber in seiner hohen Kabine bekommt die Blendung voll ab und wehrt sich mit Lichthupe.

Auch wenn man überholt wird funktioniert das abblenden nicht immer. Schert der Überholende vor einem wieder rechts ein, bekommt eine volle Ladung Fernlicht von hinten.

Mein erstes Fazit: Die Fernlicht-Automatik ist interessant, sollte aber auf Autobahnen vermieden werden. In anderen Fahrsituationen immer gut aufpassen und notfalls per Hand abblenden. Blind drauf verlassen werde ich mich bei dieser Funktion leider nicht.

Gruß Holger

Danke für den Bericht. Meine Erfahrungen sind die gleichen.

Holger schrieb:
Entgegenkommende LKWs sind da aber gekniffen. Ihrer Schweinwerfer wurden von der Mittelleitplanke gut abgedeckt, der Prius sieht sie nicht und blendet auf. Der Fahrer aber in seiner hohen Kabine bekommt die Blendung voll ab und wehrt sich mit Lichthupe.
Das ist generell ein Problem der automatischen Lichtsteuerungen, egal ob Fernlicht oder Matrix-Licht. Es werden in erster Linie nur normale, entgegenkommende PKW geschützt.

Sobald etwas von der Norm abweicht, wird es geblendet. Ich spreche das aus leidvoller Erhahrung als Berufswegeradler im Winter bei Nacht. Linksseite Radwege, die ja leider auch benutzungspflichtig sein können, sind da richtig schlimm. Man muss bei entgegenkommenden Autos fast immer stehen bleiben, da man aufgrund der Blendung nichts mehr sieht.

Deshalb sehe ich das auch immer kritisch, wenn man sein Licht an die obere Grenze des erlaubten hochstellen lässt. Das ist dann zwar für einen selber gut, aber für alle anderen schlecht.

Grüße
Thomas

Das Problem gibt es umgekehrt auch. Ich musste letztlich feststellen, dass das Matrix-LED-Licht des aktuellen A6 die komplex geformten Rückleuchten eines P4 nicht einzuordnen weiß. Da wurde das Segment zwischen beiden Rückleuchten ständig auf- und abgeblendet. Minutenlang immer wieder bis ich beschloss so langsam zu fahren, dass mich der Audi endlich überholte.

Bezüglich Autobahnfahrten:

Ich dachte, ich hätte in Erinnerung, dass man dort kein Fernlicht benutzen darf...Weiß das jemand genauer?

in österreich - wenn schneller als 50 km/h erlaubt ist und niemand geblendet wird, also auch auf der autobahn und auf überlandstraßen. auch wenn die straßenbeleuchtung nicht ausreichend ist.
esox

Ich würde sagen: Ja, aber...

Autofahrer dürfen mit Fernlicht auf der Autobahn fahren, sofern die übrigen Verkehrsteilnehmer nicht geblendet werden. Ist der Mittelstreifen zwischen den Fahrtrichtungen nicht ausreichend lichtdicht, sollte jedoch generell darauf verzichtet werden, um die entgegenkommenden Fahrer nicht zu beeinträchtigen.
https://www.bussgeldkatalog.org/fernlicht/

Schaut man in die Bussgeldtabelle, dann dürfte wohl jeder am Ende einer Fahrt bei Dunkelheit den einen oder anderen Taler abgeben

Gruß
Tom

Ach du sch... Da hab ich das Fernlicht ja auch dort benutzt, wo es Bußgeld kostet. Ich gestehe reumütig, die gesetzliche Regelung nicht gut genug gekannt zu haben.

Auf jeden Fall reicht es nicht aus, sich auf die Fernlichtautomatik zu verlassen. Komplett gesetzreskonforma arbeitet sie nicht.

Gruß Holger

Es freut mich, daß ich mit Holger nun wenigstens einen kenne, der da ein schlechtes Gewissen bzgl. des immerzu aufblendenden automatischen Fernlichts hat.
Wenn ich nachts fahre, und früher bin ich als Wochenendpendler wirklich viel im Dunkeln gefahren, dann bietet sich nur selten die Möglichkeit, mal das Fernlicht zu benutzen. Entweder man hat vorausfahrende oder entgegenkommende Fahrzeuge. Oder der nächste Ort kommt gleich. Es lohnt eigentlich kaum, den Hebel auf Fernlicht zu schalten, weil man die Hand zum Wiederabschalten gleich in der Nähe lassen kann. Außerdem mögen Glühlampen das ständige Aus/Ein nicht.
Eine Fernlichtautomatik kennt solche Überlegungen nicht. Die kennt keine Spaziergänger, keine Radfahrer, keine Kuppen usw. Ganz schlimm finde ich es - außer generell als Radfahrer - auf der Autobahn, wenn jemand hinter mir fährt. Da wird von hinten voll reingeleuchtet und meine automatisch abblendenden Rückspiegel können gar nicht so stark abdunkeln. Ich gebe zu, ich leuchte dann zurück. Bei meiner Geschwindigkeit überholt er/sie früher oder später und wann immer sich dann die Möglichkeit bietet, so einem mit Fernlichtautomatik heimzuleuchten, ohne daß der Gegenverkehr geblendet wird, wird geleuchtet. Meine Hand ist dann nur noch am Lichtschalter. Fernlichtautomatik ist m.E. eine der blödesten technischen Entwicklungen, wird aber vom gezielten Anleuchten (Blenden!) von Fußgängern durch eine Nachtsichtautomatik noch übertroffen.

Mmh das ich niemanden blenden darf sollte sicher jedem klar sein. Aber man sieht es am Bußgeldkatalog auch, das es teilweise eine Pflicht zur Nutzung von Fernlicht gibt. Darum ist die Automatik nicht schlecht. Auf der BAB ist Fernlicht meinerseits nicht unbedingt erforderlich. Erstmal ist alles größer, logischerweise kein direkter Gegenverkehr und selten ist man alleine auf der BAB. Auf der Landstraße ist es viel wichtiger, engere Straßen, Bäume, Wild usw. und selbst wenn die Automatik nicht funktioniert, spätestens bei der Lichthupe des Gegenverkehrs geht die Automatik ggf schneller als ich selber reagieren könnte. Auch wenn das nicht das optimale wäre.

Ich kann den Beobachtungen von Holger voll und ganz zustimmen. Habe die Geschichte ausprobiert und fahre wieder "normal" um mir Ärger zu ersparen.
Siegfried

Ich weiß nicht in wie weit das P4-spezifisch ist oder besser in eine allgemeine Rubrik passt. Denn nach meinem Eindruck ist es herstellerübergreifend. In den letzten Jahren kommen mir zunehmend Autos auf der Landstraße entgegen, die zu spät abblenden, wenn sie mich nämlich schon geblendet haben und sei es nur einen Sekundenbruchteil. "Früher" hat man das Fernlicht ausgeschaltet, kurz bevor der Gegenverkehr in einer Kurve direkte Sichtverbindung bekam.

LG
Klaus

Benny80 schrieb:Auf der BAB ist Fernlicht meinerseits nicht unbedingt erforderlich.Aber - shit happens, dennHindernisse könne es immer geben, natürlich auch auf der Autobahn, betonte das Oberlandesgerichtund ohne Fernlicht ist man am Ende der Dumme.

Ich sehe die Fernlicht-"Automatik" eher als kleine Unterstützung im normalen Fahrbetrieb. Ähnlich wie den Notbremsassistenten.

Ich nutze das Fernlich normalerweise manuell und blende normalerweise auch manuell ab. Aber wem ist es noch nie passiert, dass er bei einer längeren Überlandfahrt vergessen hat, dass das Fernlicht an ist?

In dieser Situation hilft die Automatik den Gegenverkehr nur so kurz wie möglich zu blenden.

Für mehr ist ist aber normalerweise wirklich nicht gut.

Grüße
Thomas

Mir geht es wie @ttha. Mehrere Jahrzehnte habe ich das Fernlicht manuell bedient, erst jetzt im Frühjahr habe ich mit meinem Auris einen Fernlichtassistenten im Auto. Der Assistent ist soweit eigentlich ganz brauchbar, in der Regel blendet er ab bevor ich es manuell mache. Und die paar Mal wo er nicht erkennt mache ich es halt. Gemeinsam bekommen wir das gut hin.

Es sind ja auch alles nur Helferlein

Auf keines der Helferleine sollte man sich zu 100% verlassen!