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Interessant, dass der PHEV abgebildet wird, wobei es sich doch ganz klar um den HEV handelte...
So entstehen Gerüchte - stille Post im Netz

Meine Lebensgefährtin und ich praktizieren das "Zwei-Wohnungs-Modell". Zwischen uns liegen rund 30 Km. Fahre ich von mir zu Ihr (Start und die ersten 15 Km in HH), liegt mein Durchschnittsverbrauch am Ziel (außerhalb, längere Strecken ohne Ampeln) praktisch immer 0,2 bis 0,3 Liter höher, als in umgekehrter Richtung.

Ob das damit zu tun hat, dass ich beim Start von ihr aus erstmal 6 Km ruhige Straßen bei 50 Km/h fahre, während ich beim Start von mir erstmal mit typischem Stadtverkehr (häufiges Bremsen und Beschleunigen) beginne?

Könnte es daran liegen, dass im Stadtverkehr der Verbrenner langsamer wärmer wird?
Andererseits ist er da aber auch häufiger aus...

Wir wohnen etwa auf gleicher Höhe über NN. Das ist es also nicht.
Die Verkehrslage ist auch immer sehr ähnlich.
Ich fahre auch nicht aggressiver, wenn ich bei mir starte

(Übrigens bis jetzt liegt mein P4 nach 6000 Km bei einem Durchschnitt von 4,2 l laut BC.)

Das mit der Stadt und dem Aufwärmen ist sicherlich der wichtigste Aspekt, vor allem im Winter.
Es ist immer besser mit mehr Last zu starten und mit weniger Last abzuschließen.
Ein weiterer Aspekt ist dann noch, wie voll der Akku ist, wenn man am Ziel ankommt. Das schlimmste was passieren kann: Man kommt am Ziel mit vollem Akku an und startet dann aber mit niedriger Last und viel Leerlauf für die Heizung.

Ich habe Glück, dass ist geographisch so wohne, dass ich meinen Akku jedes mal auf den Punkt leer fahren kann. Ich starte so immer mit leerem Akku und kann so auch im Winter fast die komplette Aufheizphase im Stadtverkehr in der Akku puffern. Das Puffern ist zwar nicht übermäßig effizient, aber besser als nichts.

Haehnchen schrieb:
Ob das damit zu tun hat, dass ich beim Start von ihr aus erstmal 6 Km ruhige Straßen bei 50 Km/h fahre, während ich beim Start von mir erstmal mit typischem Stadtverkehr (häufiges Bremsen und Beschleunigen) beginne?

Was Dir dabei hilft das auf den ml genau raus zu bekommen ist der Hybrid Assistant.

Ich habe auf dem Weg zur Arbeit immer einen höheren Verbrauch als zurück (70 km einfach). Laut Hybrid Reporter liegt das an den Höhenmetern. Das sagt auch Openstreetmap. Dort kann man sich beim Routing in Open Route Service die Berg und auch die Talmeter anzeigen lassen.

maps.openrouteservice.org/directions?n1=...p;k1=en-US&k2=km

Gib dort dein Start und dein Ziel ein du siehst genau wie viele Meter du hoch und runter fährst.

Nach 76.000 km treibt folgendes den Verbrauch hoch:
–schnell beschleunigen, so lange der Verbrennungsmotor kalt ist
–schnell beschleunigen
–beschleunigen überhaupt
–elektrisch fahren
–Heizung, wenn der Verbrennungsmotor nur dafür läuft
–gegen den Luftwiderstand anfahren (dazu gehört auch Minusgrade)
–Gegenwind
–daraus erschließt sich die Geschwindigkeit, sobald man die vorbei strömende Luft hört, fährt man schon zu schnell
–Berge treibt den Verbrauch aber richtig heftig
–60 km/h laut Tacho konstant fahren (dann lieber 70 km/h dafür im Heretical Mode)


Und sinkenden Verbrauch habe ich durch
–rollen lassen
–sehr wenig elektrisch fahren, dann lieber rollen lassen
–Heizung nur an, wenn auch Wärme als Überschuss da ist
–60/70/80 km/h je nach Verkehr als Maximal Geschwindigkeit
–Pulse&Glide
–Heretical Mode


Das wie es geht.

Deine Frage: ich würde sagen ja das häufig beschleunigen und bremsen treibt den Verbrauch hoch.
Aufwärmen würde ich aus der Praxis nach wie vor an 2. Stelle setzen. Warum? Weil ich egal ob schnell im Heretical Mode oder langsam mit Pulse&Glide fahre. Ich bin immer an der gleichen Stelle in Stage 4 auf der Hinfahrt. Sogar Temperaturen von 10 Grad Unterschied ändern im Moment daran nichts.

Aber, der Totalverbrauch ist unterschiedlich. Mit Pulse&Glide nämlich kleiner. Obwohl der Motor immer wieder ein paar Grad abkühlt. Um auf Temperaturen zukommen, brauche ich diesen langen Berg. Merkwürdig ist eben das der bei weniger Totalverbrauch (Pulse&Glide), trotzdem an der gleichen Stelle warm ist. Würde für Abkühlung durch den Fahrtwind beim Heretical Mode sprechen. Und nicht für Abkühlung durch Glide Phasen.

Aber Temperaturen beobachten stehe ich ganz am Anfang. Dafür kann ich aber jede Fahrt zur Arbeit nachvollziehen. Jeder Screenshot der Zusammenfassung von Hybrid Assistant wird bei Google Fotos gespeichert. Mal sehen was Dezember 2019 als Ergebnis steht.

Hoffe mein Roman hilft dir weiter.

Da der Yaris keinen automatischen Grillshutter besitzt, wohl aber der P4, verhält es sich mit dem Abkühlen dadurch nicht anders während der Fahrt? Vergleichsweise ließe sich der Grill manuell angebracht in unterschiedlichem Maße blocken, wie ich es beim P3 auch im Winter machte. Machen auch andere HSDler ohne automatische Vorrichtung dafür.

Wisedrum

Der Verbrauch bei kalten Motor ist überproportional höher, als wenn er bereits warmgefahren ist. Logischerweise ist auch der Verbrauch bei dementsprechender Leistungsabforderung um einiges höher. Eine eingeschaltete Heizung sorgt dafür, dass die Warmlaufphase sich verlängert. Es macht meiner Ansicht nach also durchaus Sinn, die Warmlaufphase wenn möglich ruhig und entspannt zu beginnen und die Heizung erst ab 70-80Grad hinzuzuschalten.

dukesim schrieb:
Es ist immer besser mit mehr Last zu starten und mit weniger Last abzuschließen.
Ein weiterer Aspekt ist dann noch, wie voll der Akku ist, wenn man am Ziel ankommt. Das schlimmste was passieren kann: Man kommt am Ziel mit vollem Akku an und startet dann aber mit niedriger Last und viel Leerlauf für die Heizung.Danke! Vielleicht habe ich die Funktionsweise des HSD noch immer nicht ganz verstanden...
Ich versuche eigentlich immer, mit möglichst vollem Akku am Ziel anzukommen. Eigentlich nur, damit er nicht leer ist, wenn ich nach einer oder auch mal zwei Wochen Pause wieder losfahre. Hab' aber inzwischen mitgekriegt, dass dies wohl nicht der Fall sein dürfte. Und auch weil ich immer dachte, dass ich beim nächsten Start dann erstmal ein Stück rein elektrisch fahren kann. Aber die Elektronik entscheidet fast immer anders...

Reisender schrieb:
Was Dir dabei hilft das auf den ml genau raus zu bekommen ist der Hybrid Assistant.Gibt's den auch ohne ein Smartphone benutzen zu müssen? Ich habe nämlich keines... Nur ein iPad.

Hoffe mein Roman hilft dir weiter. Danke in jedem Fall für deinen "Roman"!

Ganz ehrlich: Ich muss mir abgewöhnen, mehr auf die Verbrauchsanzeige, als auf die Straße zu achten. Natürlich fahre ich am liebsten Sprit sparend aber ob ich mit 0,3 l weniger die Umwelt rette, ist mehr als fraglich. Mein Konto wird deshalb auch nicht überquellen. An anderer Stelle erspare ich dem Klima weit mehr CO2 als diese Menge (kein Fleisch essen, keine Kreuzfahrten, nur seeehr selten Flüge).

In jedem Fall aber eine interessante Materie! Und wenn es Optimierungsmöglichkeiten gibt, dann probere ich sie gern - so sie denn nicht zu aufwändig sind. Vor Reisender's Fahrweise ziehe ich den Hut! Mir wäre das aber doch zu kompliziert

Mit "leerem" Akku (Prius 4: 2 Striche) stelle ich allerdings auch nicht gerne ab. Ich habe zumindest subjektiv den Eindruck, dass der Motor in diesem Fall zum Aufwärmen noch länger läuft, um den Akku um 1-2 Striche zu laden. Und das wird vermutlich bei schlechtem Wirkungsgrad für den Verbrenner passieren...

In diesem Zusammenhang sehe ich es z.B. auch problematisch, mit kaltem Motor höhere Geschwindigkeiten oder Steigungen zu fahren. Bei mir wird dabei ein voller Akku extrem schnell entladen, da nahezu komplett elektrisch beschleunigt wird. Das finde ich (auch wieder rein subjektiv) nicht gerade verbrauchsfördernd.

Wie schon öfter hier zu lesen war, dient dieses Verhalten nicht der Verbrauchsoptimierung, sondern der Motorschonung und der Minimierung der Emissionen.
Der sog. Flammenwerfermodus erwärmt erst den Motor und den Katalysator, darum wird in einer ersten kurzen Phase überwiegend die Kraft des Akkus zum Vortrieb genutzt. Es macht also wenig Sinn, zB bis nach dem ersten Ampelstart zu warten, bis man den ICE zum Einsatz kommen lässt. Das verschärft nur die unwirtschaftliche Betriebsphase, in der viel Strom aus dem Akku entnommen wird.

Gruß!
JoAHa

Test der TU Darmstadt: Toyota Prius verbraucht unter 4 Liter auf 100 km im Realverkehr
- www.grueneautos.com/2019/03/test-der-tu-...0-km-im-realverkehr/

Grüße, Egon

Wenn es so einfach wär', wie die Uni in Darmstadt herausgefunden hat (oder sollte ich eher schreiben zu glauben scheint?), ja dann sähe der Durchschnittsverbrauch auf Spritmonitor für den P4 anders, weil niedriger aus. Manchmal verbraucht der P4 auch unter 4l auf 100km bei manchen, so einfach sehe ich das.

Wisedrum

"einfach" geht nicht immer...

ökologisch effizient wollen die wenigsten Menschen fahren... - die Gründe können sehr vielfältig sein...

Aber ein recht einschlägiger Grund ist weit verbreitet - wenn die Karre billig zu treten ist (geringer Verbrauch oder billiger Sprit wie LPG oder CNG), dann wird sie auch getreten... - toll nicht...???

Warum gleich negativ reagieren. Ich finde super was die Uni da gemacht und "erfahren" hat.
Siegfried

Haehnchen schrieb:
Meine Lebensgefährtin und ich praktizieren das "Zwei-Wohnungs-Modell". Zwischen uns liegen rund 30 Km. Fahre ich von mir zu Ihr (Start und die ersten 15 Km in HH), liegt mein Durchschnittsverbrauch am Ziel (außerhalb, längere Strecken ohne Ampeln) praktisch immer 0,2 bis 0,3 Liter höher, als in umgekehrter Richtung.

mMn liegt das an dem hier im Norden immer vorhandenen "Lüftchen". Ich hab ähnlichen Beobachtungen mit einem normalen Fahrzeug gemacht (was anderes hab ich noch nicht). Die gegen den Luftwiderstand zu verrichtende Arbeit (und damit Kraftstoffverbrauch) ist: cw-Wert * effektive Fläche des Fahrzeugs * Geschwindigkeit^3. Dabei ist die Geschwindigkeit nicht die Fahrgeschwindigkeit zum Boden, sondern die Relativgeschwindigkeit zum umgebenden Medium, also der Luft. Wir haben i.A. Westwind. Selbst wenn der Wind nicht direkt von Vorne oder direkt von Hinten kommt, hat er einen Beitrag zur Relativgeschwindigkeit (Vektorsumme). Ihr kennt das vielleicht vom Fahrradfahren (ganz schlechter cw-Wert von Fahrrad + Mensch), dass es in einer Richtung immer schwerer ist als in der anderen Richtung, selbst auf ebener Fläche (zumindest hier im Norden)und bei wenig Wind. Auch der cw-Wert und die effektive Fläche hängen von der Windrichtung ab.

Nur wenn Du zu ihr schnurstracks nach Osten fährst, ist diese Erklärung weniger wahrscheinlich.

Sehe in dem erzielten Verbrauchsergebnis der Uni nur eine momentane Bestandsaufnahme. Sie ist schön und es ist weiterhin gut, dass an ihm mehrere Fahrer beteiligt waren. Doch so kommen reißerische Überschriften "Im Realverkehr..." zustande, die für mich keine Allgemeingültigkeit besitzen, sondern im Gegenteil sehr relativ wirken.

Interessanter ist es, wenn die Uni den Realverbrauch mit ihren Versuchsbedingungen über 1, besser 2 Jahre erforscht hätte in unterschiedlichsten Wetterbedingungen, topographischen Verhältnissen und Beladungszuständen. Das würde ein für mich aussagekräftigeres Bild auf das Sparpotential des P4 werfen, so wie er sich im harten Autoalltag seiner Besitzer gemeinhin wiederfindet. Ob dann die 3,95l als Durchschnittsverbrauch auf der Habenseite stehen, wage ich mehr als zu bezweifeln. Der P4 kann das zwar, ob die Tester das auch vermögen, sei dahingestellt. Die überwiegende Vielzahl der Priusbesitzer vermag es derzeit nicht.

Wisedrum