Priusfreunde.de

Danke für die vielen Antworten. Das wird die erste Sache, die ich testen und ändern werde. Ich berichte, sobald der Prius da ist.

Hallo,
kennt jemand die freq auf der der Schlüssel sendet ?
sind das zufällig 125 Khz ?

gruss marc

Hi. Also ich hab das Keyless-System deaktiviert. Wichtig ist, dass der Wagen an ist, damit man in die Einstellung über die Mittelkonsole kommt (ist alles im Manual beschrieben). Der Wagen öffnet jetzt nur noch mit Druck auf die Fernbedienung und Schließen ebenso. Den Schlüssel hält man dann einmal kurz an den Startknopf und dann kann man das Fahrzeug starten. Ziemlich simpel, wenn auch etwas weniger komfortabel als der Smartkey-Modus.

Der ADAC hat eine Tabelle mit den getesteten Autos mit Keyless veröffentlicht, die auf recht einfache Weise illegal geöffnet und auch gestartet werden können.

Darunter auch folgende Modelle von Toyota:
Mirai 2/2016
Prius 1.8 Hybrid 1/2016
RAV4 12/2015
Verso 7/2015
Lexus RX 450h 12/2015
(Monat und Jahr sind das Datum der Erstzulassung)

Man kann wohl davon ausgehen das alle Modelle mit Keyless von Toyota und Lexus betroffen sind.

Was nun?

Wisedrum

Das System im Infotainment System abschalten, wer es nicht nutzen will bzw. Sicherheitsbedenken hat.

Dafür gibts ja die Option..

Wenn ich's mal recht verstanden hab', muss das Funksignal des P4 Schlüssels abgegriffen werden, um das Auto zu 'knacken' und zu entführen. In den 5 Jahren mit meinem P3
kam das nicht vor. Auch dort müsste das bei dessen Keyless System möglich gewesen sein. In dem 1.Jahr des P4 unterlief mir auch kein solches, von Fremden angetragenes, mieses Unterfangen.

Also, meine Bedenken halten sich in Grenzen, selbst wenn eine mögliche Wahrscheinlichkeit dafür besteht. Zu gern nutze ich das schlüssellose System, als dass ich es deaktivieren würde, im Gegensatz zu anderen durchaus für mich entbehrlichen Assistenten, die ich ungenutzt lasse.

Gut, ich weiss, dann darf ich mich nicht beschweren, wenn.... Das Leben ist auch ein Risikospielplatz.
Ein netter, aber auch ein gefährlicher bisweilen.

Tolle Digitalisierung mit ihren entschlüsselbaren Codes.
Nicht von allen, aber von einigen, die es meist mit nicht freundlichen Absichten wollen. Ist dann so und der Hersteller guckt kleinbeigebend diesem Treiben zu, ohne ein nicht knackbares Keyless Go anbieten zu können.....
brave new world Toyota!

Mal so als Funklaie ins Unreine gedacht, wie wär's denn zum Schutz mit Störsignalen, die den Empfang für alle anderen Abgreifer ausser Kraft setzen bis auf den eigenen Wagen, der dann noch die richtigen Wellen versteht. Kriegt man, Toyota, so was überhaupt hin, sollte es im Rahmen des Machbaren sein, eine Art semipermeable Firewall der Doppelcodierung oder so ähnlich, statt als einzigen Schutz in die 'Steinzeit' des Automobilbaus per herkömmlich altmodischen
Schlüsselzugang zurückzufallen, was sicher immer noch besser sein wird, als sich über einen entwendeten Wagen und die damit verbundenen Unannehmlichkeiten zu ärgern?

Wisedrum

Luzifer schrieb:
...auf recht einfache Weise illegal geöffnet...

Was heisst denn "recht einfach" (Link dazu?)? Krieg ich das mit den mir in einem normalen Haushalt verfügbaren Mitteln hin?

Bei YouTube gibt es jede Menge Videos dazu, einfach "Keyless Go" eingeben.
Die einfachste Lösung gegen den Diebstahl ist die Alufolie.
Man kann auch eine RFID-Tasche kaufen.

Es wurden schon Autos aus abgesperrten Garagen und mehrfach gesicherten Lagerplätzen oder Innenhöfen geklaut, trotz Alarmanlagen und mechanischen Sperren und sogar völlig zugeparkt. Wer ein Auto unbedingt haben will und keinen Aufwand scheut (inklusive Kranwagen), der wird es auch bekommen. Man muss es ihm aber nicht auch noch unnötig leicht machen.

Tolle Digitalisierung mit ihren entschlüsselbaren Codes.
Nein, die werden nicht entschlüsselt. Das ist gar nicht notwendig, über dieses Stadium sind professionelle Diebe schon lange hinaus.

Das Funksignal wird weitergeleitet und dabei verstärkt, so dass die Distanz zwischen Schlüssel und Fahrzeug viel größer sein darf als normal. Allerdings ist der dazu notwendige technische Aufwand nicht unerheblich und es muss sich jemand mit der entsprechenden Ausrüstung in relativer Nähe zum Schlüssel befinden. Schlüssel in der Jackentasche an der Garderobe hinter der Haustür kann allerdings schon ausreichen, um das Auto mit dieser Methode zu stehlen.

Eine andere verbreitete Methode der Profis ist es, das Auto zunächst mechanisch aufzubrechen, einen Laptop mit spezieller Software an die OBD-Schnittstelle anzuschließen und mit diesem einen passenden Schlüssel zu programmieren. Es gibt dazu ein Video, das ganze dauert keine 15 Sekunden, es ist erschreckend. Der Dieb hat dann einen passenden Schlüssel für das Auto und kann es ganz normal benutzen.

Gegen die erste Methode würde herstellerseitig eine Laufzeitauswertung helfen. Die Verlängerung des Signals benötigt nämlich etliche Millisekunden Zeit, was sich problemlos messen lässt (gibt es in Mobilfunknetzen schon seit den 80er Jahren). Zu lange Laufzeit bedeutet zu große Entfernung, also Schlüssel nicht direkt am Fahrzeug, obwohl er den korrekten Code übermittelt. Da stimmt was nicht - Fahrzeug bleibt zu. Das müssten die Hersteller nur softwarerseitig in ihre Smartkey-Systeme einbauen.

Gegen die zweite Methode würde herstellerseitig helfen, dass per OBD nicht ohne Weiteres auf die sicherheitsrelevanten Steuergeräte zugegriffen werden kann. Im Grunde gilt dasselbe wie bei der ersten: Müsste man nur wollen.

Grüße, Egon

Ja, danke Egon. So oder so ist "einfach so" nicht korrekt, da brauchts zumindest nicht unerhelblich technische Ausstattung für, die es, soweit ich jedenfalls weiß, nicht in jedem Baumarkt zu kaufen gibt.

Sicherlich ist heutzutage ein Risiko durchaus vorhanden, aber der Eindruck "jeder der zufällig dran vorbeigeht kann ganz einfach dein Auto klauen" ist schlicht falsch und Panikmache. Es gibt aber auch keinen 100%igen Schutz und alle Mechanismen um es den Dieben schwerer zu machen gehen entweder massiv auf Kosten der Bequemlichkeit (keyless ausschalten, Lenkradkrallen, ...) oder kosten zusätzliches Geld (andere Alarmanlage, GPS-Tracking, ...).

Im Zweifel wird aber auch all das wirklich interessierte nicht dran hindern. Man kennt die Problemstellung ja bei Wohnungen auch, da geht auch maximal einbruchshemmend, also verzögernd, aber nie wirklich sicher, jedenfalls nicht auf Dauer, die Verbrecher sind vieleicht etwas der aktuellen Technik hinterher, aber recht pfiffig was neue Techniken adaptieren angeht, alles eine Frage der Zeit..

Der wichtigste Satz ist demnach wohl Wer ein Auto unbedingt haben will [...]der wird es auch bekommen.

Genau das sagte heute im Gespräch auch ein Toyotameister, dem ich die hier aufgekommene Diskussion schilderte.
Das Keyless Go deaktiviert, eine Alufolie oder spezielle Schutzhülle um den elektrischen Schlüssel wird einen wirklich interessierten Dieb nicht daran hindern, das erspähte Auto zu entwenden. Er verschafft sich mechanisch Zugang zum Wagen, greift über die OBD-Schnittschnelle Daten aus den tiefsten Tiefen des Steuergeräts ab und weg ist der Prius. Der Abgriff funktioniert selbst mit einem alten Nokiahandy und entsptechender App/ Software so der Meister.
Was lehrt mich das? Ruhig bleiben, don't panic, es komme, was wolle. Hoffentlich in diesem Sinne nichts nerviges.
Ich nutze den P4 weiterhin so wie bisher. Keyless gegot!
Alles andere ist mir zu nervig.

Wisedrum

Die Autoindustrie ist nicht interessiert hier tätig zu werden, denn was passiert:

Für ein geklautes Auto zahlt meist eine Versicherung und dann wird ein neues Auto gekauft. Aber auch ohne Versicherung wird der Kauf getätigt, wenn es gebraucht wird.

Das nennt sich Umsatz für die Autoindustrie und hier machen alle mit wie die Liste des ADAC zeigt. (www.adac.de/keyless)

Der Zahlende ist immer der kaufende Autofahrer der die Kosten hat, so oder der einen immer höheren Versicherungsbeitrag leisten muß.

Interessant ist, das es sogar Hersteller gibt die ihren Kunden Keyless Go zum Extra-Preis andrehen und Kunden die darauf hereinfallen.

Naja also ich empfinde das immer noch als eine sehr gewagte Behauptung.

Schließlich kann man das System ja in jedem Toyota deaktivieren, wenn man wirklich ein "Geschäftsmodell" damit machen will, würde man es nicht "deaktivierbar" machen oder?

Hallo,

ich werde das Keyless Go auch nicht deaktivieren - man kann sich nicht vor allem Schützen.

Zum Thema Sicherheit:

1. OBD2: Sicherlich gibt es Möglichkeiten die OBD2 Schnittstelle so zu sichern, das kein Schlüssel angelernt werden kann ohne das ein original angelernter Schlüssel vorhanden ist. Das ganze dann über die CAN Busse koppeln mit mehreren Steuergeräten, dann ist das nahezu 100% sicher.
   Das möchte aber der Kunde nicht: Es kommt regelmäßig(!) vor, das Fahrzeugbesitzer erst dann zum Autohaus gehen, wenn sie garkeine Schlüssel mehr haben.
   Ist ja auch bequem und billig: Wenn der erste Schlüssel verloren wurde, wird der Zweite genutzt.
   Und irgendwann ist auch der verloren...
   
   Wenn man dann die OBD2 Schnittstelle so sichert, das man darüber ohne mindestens einen angelernten Schlüssel keinen weiteren angelernten kann, würde das Autohaus dem Kunden mitteilen müssen, das das Auto nun verschrottet werden kann.




2. Laufzeitmessung: Das funktioniert bei Mobilfunknetzen in der Tat seit Ewigkeiten.
   Aber: Da sind es ganz andere Strecken. Per Laufzeitmessung unterscheiden ob jemand 20 oder 200m Weg ist ist unproblematisch. Aber: Im Bereich unter 1-2m ist da nix machbar, ohne massiven finanziellen Aufwand.
   Zudem sind dort Störungen zwischen verschiedenen Empfängern (Handys) dadurch zu verhindern, das der Sendemast über alle "Bescheid" weiss - das gibt es beim Auto nicht, da sind beide Seiten dezentral und wissen nichts von anderen. Durch Störungen anderer Schlüssel etc. muss da ganz anders mit Störungen umgegangen werden, was auch zu Laufzeitdifferenzen, Neuübertragungen etc. führt.
   
   Hinzu kommt, das das Mobilfunknetz dort mehr Zeit hat für die Messungen. Erst 1-2 Sekunden vorm Auto stehen zu müssen, bis dann Keyless Go endlich funktioniert möchte auch niemand...

Insofern: Hier ist wieder mal die Dummheit des Menschen (verlieren des Schlüssels) und die damit einhergehende Erwartungshaltung, das diese Dummheit nicht zu Mehrkosten führen darf der eine begrenzende Faktor.
Der andere ist die Bequemlichkeit. Das kann man abschalten, indem man Keyless Go deaktiviert.

Ist bei Haustüren/Fenstern etc. übrigens auch nicht anders: Da gibt es immer Zugangsmöglichkeiten, damit der Kunde keinen Bagger braucht um die Tür rauszureißen, wenn er mal den Schlüssel hat drinnen liegen lassen...

Viele Grüße
Broesel