Priusfreunde.de

Weil man die ambitionierten (und kaum erreichten) angekündigten Produktionszahlen halt nicht erreicht wenn man die Hälfte von den Dingern direkt nach der Produktion wieder zum nachlackieren/Spaltmasse richten/sonstiges direkt wieder an den Anfang der Produktionslinie fahren muss? (ja, ich übertreibe da (vermutlich) jetzt ein wenig)

Man darf nicht vergessen wie lange es Tesla erst gibt! Die sind noch lange nicht so professionell wie die alten Herstellern.

Für die ersten Japaner in Deutschland bin ich noch zu Jung, aber an die Anfänge von Hyundai, Daewoo und Kia kann ich mich noch erinnern. Ja klar, Tesla ist teurer aber halt auch vollgestopft mit Elektronik, Akkus, Touchdisplays, Autopiloten und sie bieten Supercharger!

Es ist aber auch nicht mehr 1980 sondern 2019..

Nunja, die Etablierten sond ja auch noch nicht in 2019 angekommen...

Solange man sich in seiner Nische aufhält und jedes Jahr max. 10-20.000 Kunden bedient, kann man es sich als Leuchtturm bequem machen und sich einige Freiheiten rausnehmen - aber sobald man den Massenmarkt entert, bekommt man auch die Kundschaft vom Massenmarkt und muss sich mit der Konkurrenz vom Massenmarkt messen. Und an diesem Punkt ist Tesla gerade angekommen und muss jetzt zusehen, hier nicht unterzugehen.

Timo

RaiLan schrieb:
[...] wollte Nextmove die Fahrzeuge in Chargen zu mindestens 6 Stück vor der Auslieferung besichtigen, überprüfen und ggf. verbindliche Nachbesserungstermine vereinbaren. Erst danach sollten die Fahrzeuge bezahlt und abgenommen werden. Das hat Tesla nicht mitgemacht und den Auftrag über die verbleibenden 85 Stück storniert.

Und das ist eben der springende Punkt: Tesla verkauft Autos nicht über Autohäuser und Filialen, sondern Online über genau definierte Prozesse. Wenn ich 100 Bücher bei Amazon bestelle, braten die mir auch keine Extrawurst, wenn ich sage, ich würde die Bücher gerne vor der Zahlung kontrollieren und ggf. reklamieren. Da hat sich der Herr Möller von Nextmove wohl zu weit aus dem Fenster gelehnt und sich als selbsternannter "Großkunde" für zu wichtig genommen. Tesla hat volle Auftragsbücher und gesagt: Wenn Nextmove zu den vereinbarten Konditionen nicht will, dann stornieren wir halt den Auftrag. Pech für Nextmove. Damit Nextmove jetzt vor den eigenen Kunden, die auf die Mietwagen warten, nicht schlecht dasteht, inszeniert man halt mit der PR-Abteilung einen Tesla-Skandal. Sorry, durchschaut, für mich war der move zu billig.

PS: Ich bin kein Fanboy, mag selbst weder das Vertriebskonzept von Tesla, noch halte ich das Model 3 für ein gutes Auto...

LuiK schrieb:
Und das ist eben der springende Punkt...Der springende Punkt ist: wie konnte es soweit kommen?

LuiK schrieb:
Und das ist eben der springende Punkt: Tesla verkauft Autos nicht über Autohäuser und Filialen, sondern Online über genau definierte Prozesse.
Der springende Punkt ist nicht, dass Nextmove einen anderen Prozess wollte, sondern dass bei Tesla offensichtlich gar kein Prozess für die zeitnahe Nachbesserung von bei der Auslieferung bemerkter Mängel zu geben scheint.
Wäre die Nachbesserung jeweils nach max. 14 Tagen erledigt gewesen wäre das wohl nie eskaliert.

Zitat:
„Es stimmt nicht, dass Tesla die Bestellung storniert hat
...sagt Tesla. Die Mail sagt etwas anderes:

- tff-forum.de/download/file.php?id=56606&mode=view

Grüße, Egon

Tesla hat letztendlich die Bestellung storniert, hat sich aber wohl zu diesem Schritt gezwungen gesehen, weil der Kunde sich geweigert hat, den Übergabeformalitäten seitens Tesla zu folgen.

In sofern kann man das schon so sehen, dass der Kunde durch seine Ansprüche die Stornierung erzwungen, wenn auch nicht selbst ausgesprochen hat.

Damit will ich niemandes Verhalten verurteilen oder rechtfertigen. Wenn ich hundert Fahrzeuge abnehmen wollte und ich Grund zu der Annahme hätte, dass ein erheblicher Teil der Fahrzeuge Mängel haben würde, würde ich ebenfalls versuchen, ein Druckmittel in der Hinterhand zu behalten. Ich kann hier beide Seiten verstehen, obwohl ich Teslas Hinhaltetaktik nicht rechtfertigen kann.

Oh, die Mail ist ja schon aus dem März.. ich hatte den Eindruck das wäre jetzt, grade eben, vorgestern quasi, passiert.

Im Video wurde ja erzählt das man sich mit Tesla auf GF-Ebene auf die anderen Bedingungen geeinigt hatte und dann plötzlich ein paar Stunden später der Rückzug von dieser Vereinbarung mit der zeutgleichen Stornierung kam. Das finde ich in zweierlei Hinsicht bemerkenswert: zum einen hat offenbar die deutsch GF keine Handlungsvollmacht für sowas und wird im Zweifel von USA bersteuert und zum anderen macht man dann offenbar nicht mal den Versuch sich anderweitig zu einigen, man hätte ja wenigstens die Lieferung zu den üblichen (Tesla eigenen) Bedingungen anbieten können..

@CA-Klaus

Ich teile Deine Einschätzung.

Eigentlich ärgert mich am meisten dieses zum Kopfschütteln wunderliche Ungeschick. Kann man sich noch blöder das Geschäft versauen als mit anhaltenden Qualitätsmängeln schon bei der Auslieferung, dem Fehlen zeitnaher Abhilfe, konsequenter Unerreichbarkeit der Serviccenter per Telefon und E-Mail, heimlicher Beschneidung der Akkukapazität und damit der Reichweite, heimlicher Beschneidung der maximalen Ladeleistung - und jetzt auch noch dieser Story?! Dass von diesen Dingen jeweils nur ein (kleiner) Teil der Teslafahrer betroffen ist mag zwar für den Einzelnen einen Unterschied machen, die Außenwirkung ist aber insgesamt verheerend.

Was ein Tesla konzeptionell bietet, das bietet sonst niemand. Daran hat sich ebensowenig geändert wie an meiner Zufriedenheit mit meinem eigenen Exemplar. Wenn ich mich aber frage, ob ich unter diesen Umständen jemandem guten Gewissens den Kauf eines Tesla-Neuwagens empfehlen kann, muss ich ehrlicherweise antworten: Vorerst mal besser nicht.

Es würde mich freuen, wenn sich das wieder ändert.

Grüße, Egon

Als Hersteller würde ich alles daran setzen, die Produktion so zu ändern, dass Fehler unwahrscheinlicher werden. Eine Zeit lässt sich mit Makeln ein innovatives Auto verkaufen. Auf Dauer funktioniert das nicht. Hier in diesem Fall hat aber nicht nur die Produktion versagt, sondern auch der Service. Wie hat mal jemand gesagt: beim Hausbau werden Fehler passieren. Der Unterschied zwischen einer guten und schlechten Firma liegt darin, wie damit umgegangen wird.

ilsefit schrieb:
Für mich ist Tesla ein wenig wie Apple, die haben ihre Fans.
Da hast du wohl in vielerlei Hinsicht Recht, z.B. bei außen hui, innen pfui, aber eben auch was die Fanboys betrifft, die mit fanatischem Eifer jeden Kritiker ihres Gottes angreifen.

@rst1: was ist mit GF gemeint?

Timo

Geschäftsführer.

Grüße, Egon