Priusfreunde.de

Nach einigem Suchen in den Tiefen des Internets bin ich der Versuchung erlegen und habe mich für die sehr preisgünstigen Rotalla S210 entschieden. Die kosten nur etwa ein Drittel dessen, was die Michelin Sottozero II gekostet hätten, die Tesla im Winterpaket verkaufen würde, wenn sie denn dazu in der Lage wären.
Das sind nun nicht die allerbesten Reifen, die der Markt zu bieten hat, aber das Preis/Leistungsverhältnis ist unschlagbar und da ich eh keine nennenswerten Steigungen oder Gefälle in der Nähe habe, sollte ich mit diesen Reifen gut zurechtkommen, zumal die Bewertungen so schlecht nicht sind. Wir werden sehen.

haette ich auch genommen. Die Reifen sind mittlerweile so nah beieinander, dass bei normaler Fahrweise (und gutem Fahrwerk) so gut wie nichts passiert. Weiterhin sind bei dir in CA die Geschwindigkeiten sehr niedrig.

Ich hatte mal vor fast 20 Jahren mal einen Nankang Winterreifen auf meinem Toyota Picnic. Den Reifen hatte der Vorbesitzer 4 Monate gefahren. Die Testergebnisse waren vernichtend - Todesreifen usw., aber ich habe es trotzdem gewagt und bin damit 3 Jahre gut zurecht gekommen und das im Allgäuer Winter!

Allerdings liegen die Reifen von Nankang nach wie vor bei den Tests weiter hinten...

Gruß
Martin

Die Test bilden Extrembedingungen ab, was vollkommen in Ordnung ist.

Man faehrt nur selten unter selbigen.

Mittlerweile habe ich meine neuen Winterreifen montiert, und zwar auf ebenfalls neuen Alufelgen mit TPMS-Sensoren. Ich hatte ein etwas ungutes Gefühl bzgl. der Sensoren, wurde dann aber angenehm überrascht: nach weniger als einem Kilometer Fahrt poppte auf dem Touchscreen eine Meldung auf, dass neue TPMS Sensoren erkannt wurden. Ich wurde nach dem Felgendurchmesser gefragt und kurz darauf wurde mir dann der Reifendruck für jeden einzelnen Reifen angezeigt.

So einfach kann das gehen. Kein Besuch beim FTH, kein Hin- und Herprogrammieren zweimal pro Jahr, einfach losfahren, auf Anfrage den Raddurchmesser auswählen und sich dann wichtigeren Dingen zuwenden.

Zum Aufbocken habe ich einen hydraulischen Wagenheber verwendet. Da die Bodenfreiheit des Model 3 nicht ausreicht, habe ich mir aus einem simplen Brett eine Rampe gebastelt. Die überteuerten Adapter von Tesla habe ich nicht verwendet, stattdessen habe ich einen Hockey Puck als Auflage verwendet. Den gibt's hierzulande für umgerechnet etwa einen Euro. Ein Satz Adapter hätte hingegen ca. 100 CAD gekostet.

Nun kann der Winter jedenfalls kommen. Einen kleinen Vorgeschmack hatte ich bereits vor ein paar Tagen, als die Temperaturen auf -20 °C abgesackt sind. Mit der richtigen Lade- und Vorwärmstrategie war das absolut kein Problem (nochmals Danke für die Tips, Egon!), aber als ich später am Tag mit eiskalter Batterie losgefahren bin, stand überhaupt keine Regeneration zur Verfügung. Auch das war aber natürlich beherrschbar, wenn auch etwas ungewohnt.

Hi,

die Rotalla S210 sehen doch nett und vernünftig aus - und auch wir haben mit unseren Gripmax-WR einen ähnlichen Wahl für "The Blue Whale" getroffen, und es nicht bereut.

Bezüglich deiner positiven Erfahrungen mit den OEM-Reifen - waren da nicht zufällig All-Season-Reifen drauf ab Werk? Das konnte erklären, warum die sich auch bei nicht-sommerlichen Bedingungen ordentlich verhalten.

Im Netz kursiert gerade ein Video über das Model 3, das sich nach einer Standzeit bei Minustemperaturen fast nicht mehr öffnen lässt.

Ist das bei deinem Fahrzeug bisher kein Problem?

Und hast du schon das Software-update drauf, das das zufrieren verhindern soll? (Scheibensteuerung subtil anders).

@Krouebi: schwer zu sagen. Hier darf sich so ziemlich alles "All Season" nennen, was nach Nordamerikanischem Verständnis bedeutet, dass die Reifen bei allen Temperaturen gefahren werden dürfen. Schnee- oder gar Eistauglichkeit ist aber eben nicht inbegriffen, so dass Winterreifen (also die mit dem Schneeflockensymbol und nicht nur "M+S") weiterhin ein Muss sind.
Der Grund, warum ich mit der Serienbereifung bisher halbwegs gut zurechtgekommen bin, dürfte hauptsächlich das hohe Fahrzeuggewicht sein. Im Moment sind die Temperaturen hier wieder über Null und es liegt kein Schnee mehr auf den Straßen. Ich werde auf jeden Fall berichten, wie sich die Reifen im Winter schlagen.

@Monarch/gcf: ich habe die Software 2018.44.2 drauf. Von einer Änderung, die das Zufrieren verhindern soll, habe ich bisher nichts gelesen. Das Zufrieren ist auch nicht wirklich ein Problem. Wie gessgt, der Wagen stand kürzlich für etwa 9 Stunden bei zweistelligen Minustemperaturen im Freien und die Türgriffe sowie die Fensterheber funktionierten einwandfrei.
Was allerdings Probleme verursacht ist, wenn ich bei Minustemperaturen in die Waschanlage fahre. Dann dringt Wasser in die Türgriffe ein und dann passiert genau das, was im Video zu sehen ist.

CA-Klaus schrieb:
Von einer Änderung, die das Zufrieren verhinders soll, habe ich bisher nichts gelesen.

Siehe:
electrek.co/2018/11/22/tesla-model-3-sof...cold-weather-issues/

electrek.co/2018/11/21/tesla-new-cold-weather-features-winter/

electrek.co/2018/11/16/tesla-model-3-sof...-anti-theft-feature/

Ich finde es im Übrigen ebenfalls durchaus nachvollziehbar, dass das Zufrieren tendenziell nur dann zum Problem wird, wenn vorher Wasser durch temporäres Auftauen bei Temperaturen über dem Gefrierpunkt oder eben durch eine kürzliche Fahrzeugwäsche in die Spalten eingedrungen ist.

Danke Moff, das erklärt die "cold weather improvements", von denen in der Versionshistorie die Rede war, ohne dass das näher erklärt wurde.

Danke für den Erfahrungsbericht. Ich war nur neugierig!

Waschanlagen sollte man bei Minustemperaturen ja sowieso eher meiden, nicht nur beim Tesla

So, es ist wieder mal Zeit für ein Update:

• Das Fahren im Winter ist überhaupt kein Problem, auch nicht bei -20 °C. Die Rotalla S210 Winterreifen verrichten Ihren Job einwandfrei, auch wenn ich angesichts des Preises von umgerechnet nur rund 77 € pro Reifen zunächst etwas misstrauisch war. Selbst wenn ich ein Ausbrechen des Hecks provoziere, fängt die Elektronik den Wagen sofort wieder ab. Auf einem leeren Parkplatz hat sich das kürzlich gar als Spaßbremse erwiesen . Was mir sehr gut gefällt ist, dass ich den Reifendruck im Fahrzeug angezeigt bekomme. Bekanntlich macht es wenig Spaß, sich bei Saukälte und womöglich Wind die Finger an den Ventilkappen schmutzig zu machen, wenn es nicht wirklich nötig ist.
• Nochmal Fahren im Winter: Es dauert nur wenige Minuten, bis das Fahrzeug per App angenehm vorgewärmt ist. Neuerdings kann sogar ausgewählt werden, welche Sitze wie stark vorgeheizt werden sollen.
• Ein Riesenvorteil gegenüber Verbrennern ist, dass bei unvermeidbaren Kurzstrecken, auf denen nicht geheizt werden muss, keine extra Energie zum Aufheizen des Motors vergeudet wird. Nach der Arbeit gehe ich ca. drei Mal pro Woche ins Fitnessstudio, was ca. 2 km von meiner Arbeitsstelle entfernt ist. Üblicherweise bin ich zu geizig, dafür die Heizung anzuwerfen. Dafür schaffe ich es normalerweise, mit einem Verbrauch von nur ca. 14 kWh/100 km dort anzukommen, und das im Stadtverkehr!
• Mittlerweile habe ich meine Unterverteilung in der Garage aufgewertet. Leider sind Sicherungsautomaten in Nordamerika nicht standardisiert, so dass jeder Hersteller hier sein eigenes Süppchen kochen kann. In meinem Fall war es so, dass ich einen 50A Sicherungsautomaten brauchte, der Hersteller des Sicherungskastens aber nicht mehr existiert und ich somit keine Sicherungsautomaten mehr bekommen konnte. Da meine Ingenieursseele es mir nicht erlaubt hat, stattdessen einfach zwei 30A-Automaten parallel zu schalten, habe ich also eine neue Unterverteilung installiert, für die ich all die benötigten Sicherungsautomaten bekommen konnte. Damit kann die Steckdose, die ich zum Laden benutze, nun endlich den vollen Strom bereitstellen. Allerdings weiterhin mit einer Einschränkung, denn "50 A" meint hierzulande den Spitzenstrom. Dauerhaft können nur 80%, also 40 A bereitgestellt werden, und mit dem Ladekabel, das Tesla bereitstellt, sind es gar nur 32 A. Das ist aber immer noch besser als vorher, denn mit dem alten Setup gingen nur ca. 20 A, bevor der Sicherungsautomat nicht mehr zuverlässig eingeschaltet blieb. Damit kann ich nun ca. 48 km/h statt 30 km/h nachladen. Das ist zumindest im Winter vorteilhaft, denn ein Teil der Energie wird gebraucht, um die Batterie zu heizen. Lädt man mit einem geringeren Strom, ist der zum Laden genutzte Strom anteilsmäßig niedriger. Die höheren Leitungsverluste fallen da nicht ins Gewicht. Jedenfalls stehen nun ca. 7,5 kW Ladeleistung bereit. Um noch höhere Ladeleistungen hinzubekommen, müsste ich eine stationäre Lösung installieren, was angesichts des Preises aber den Aufwand nicht wert ist. Die Ladelestung ist auch so hoch genug.
• Die LED Scheinwerfer: ich war zunächst etwas misstrauisch, ob das bei Schneefall gut funktioniert, da die Abwärme deutlich geringer ist. Meine Sorge war, dass die Scheinwerfer nach längerer Fahrt irgendwann "dicht" sind. Entweder produzieren sie trotz besseren Wirkungsgrades trotzdem genug Wärme oder die Aerodynamik ist einfach so gut, dass sich kein Schnee anhäuft. Jedenfalls habe ich damit bisher keine Probleme .
• Und zum Schluss noch eine Peinlichkeit... kürzlich habe ich mir den rechten Schweller so übel verschrammt/verbeult, dass er ersezt werden musste. Das beinhaltet außerdem den hinteren Kotflügel. Ich bin aus einer Parklücke rausgefahren und hatte einen Bordstein gleich neben mir. Anstatt die ersten paar Meter geradeaus zu fahren, habe ich die Lenkung wohl gleich nach rechts eingeschlagen und dummerweise war der Borstein höher als die Bodenfreiheit. Glücklicherweise habe ich eine freie Karosseriewerkstatt in der Nähe, von der ich weiss, dass sie hervorragende Arbeit leistet. Der Spaß hat mich umgerechnet ca. 1000 € gekostet, aber worauf ich hinaus will ist, dass das Ersatzteil problemlos erhältlich war. Tesla mag Probleme haben, in Deutschland eine AGM Battrie aufzutreiben (ich glaube, Egon kann dazu mehr sagen ), aber hier in Nordamerika scheint man diese Probleme bereits im Griff zu haben. Es bleibt zu hoffen, dass das über kurz oder lang auch in anderen Teilen der Welt funktionieren wird.

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Jetzt, wo es endlich etwas wärmer geworden ist, habe ich mal versucht, wie weit ich den Verbrauch drücken kann. Das Ganze war ohne nennenswerten Höhenunterschied oder Wind, keine Autobahn, nur Landstraße und Stadtverkehr.
Unter 10 kWh/100 km sind schon nicht schlecht, auch wenn es mit Ladeverlusten und Vampire Drain vielleicht 12 kWh/100 km sein mögen. Bei den hiesigen Strompreisen ist das immer noch quasi umsonst.

Ich habe in den letzten Tagen einen eigenartigen Effekt festgestellt: nach Abschluss des Ladevorgangs erhöht sich sich die Restreichweite noch geringfügig. Das ist neu, normalerweise solle sie dank (?) der Vampirverluste ja eher langsam sinken. Der Effekt tritt unbhängig davon auf, ob ich das Ladekabel angeschlossen lasse oder nicht.

Heute morgen wurde der Ladevorgang um 6:30 mit 403 km beendet. Als ich gegen Mittag losgefahren bin, hat die Anzeige 406 km angezeigt. Der Wagen steht in einer Garage und die Temperatur ist relativ konstant, so dass ich nicht von einem thermischen Effekt ausgehe.

Ich will mich sicherlich nicht beschweren, aber realistisch betrachtet ist es unmöglich, dass die Batterie ihre Energie aus der Luft schöpft. Möglicherweise hat es mit einer neuen Software zu tun?

Hat von Euch jemand sowas ebenfalls beobachtet?