Priusfreunde.de

Richtig, danke!

Grüße, Egon

Egon schrieb:
Das ist technisch gut nachvollziehbar: Ist der SOC niedrig, ist der Innenwiderstand hoch.Oder anders herum?

Egon schrieb:
Ich weiß schon, warum ich bei der Suche nach meinen Model S einigen Aufwand getrieben habe und kann nur hoffen, von derlei zumindest in dieser Häufung verschont zu bleiben.


Kann man denn der Pauschalisierung (ab und an im Netz zu lesen), dass die 2015er Model S die problemlosesten sind glauben schenken?

Was rätst du selbst alles bei der Suche und beim Kauf zu beachten, sollte man um ein Model S nicht herumkommen?

@VIP

Es ist eine Badewannenkurve. Das heißt Richtung SOC Null und Richtung SOC 100 Prozent steigt der Innenwiderstand stark an.

@Daihatsu-Fahrer

Bin gerade unterwegs, Antwort folgt.

Grüße, Egon

Egon schrieb:
@VIP
Es ist eine Badewannenkurve. Das heißt Richtung SOC Null und Richtung SOC 100 Prozent steigt der Innenwiderstand stark an.Danke, das wusste ich nicht.

Vor kurzem habe ich den kompletten Datensatz aus dem Spritmonitor exportiert und mit einer Tabellenkalkulation ausgewertet. Die Ergebnisse finde ich ganz interessant.

- www.spritmonitor.de/de/detailansicht/856153.html?cdetail=1

Seit August 2017 bin ich 13.000 Kilometer elektrisch gefahren. Meinem fetten blauen Stromer habe ich dabei auf folgende Weise Strom zukommen lassen:



Ich verwende also eher selten Supercharger, bin aber viel unterwegs und nutze dabei kosten- und barrierefreie Ladesäulen aller erdenklichen Anbieter. Die suche ich mir dort, wo ich die Zeit sinnvoll nutzen kann. Meist lade ich beim Einkaufen, beim Abendessen oder auch mal beim Kinobesuch.

Passende Ladestationen sind mit entsprechenden Filtereinstellungen einfach lokalisierbar über www.goingelectric.de/stromtankstellen oder mit der auf dieselbe Datenbank zugreifenden "Wattfinder"-App (KLICK). "Barrierefrei" bedeutet in diesem Zusammenhang, dass man keine Berechtigung zur Freischaltung der Ladestation benötigt.

Stromkosten sind dabei bislang keine angefallen. Hin und wieder aber Parkgebühren, wenn sich beispielsweise die Ladesäule in einem Parkhaus befunden hat. Das erklärt meine "Stromkosten" von ein paar Cent pro 100 Kilometer.

Anfänglich habe ich das Auto auf 80 Prozent SOC geladen, später meist nur noch auf 70 Prozent. Mehr bei Bedarf, weniger bei Zeitmangel. Das verteilt sich so:


In der aktuellen Übergangszeit, wo sehr viele kostenfreie Ladestationen fast überall verfügbar sind, geht das sehr gut. Aber es werden ganz allmählich mehr BEV.

Heute Morgen auf der Durchreise waren in Speyer sowohl der Chademo-Schnelllader durch einen Leaf als auch die Typ 2-Station der Stadtwerke belegt, davon ein Port vom Stadtwerke i3, der dort als fahrbarer Werbeträger offenbar dauerhaft parkt. An der nächsten Station, 2 x 22 kW Typ 2, hingen ein Elektro-Smart mit französischem Kennzeichen und eine Zoe. In Bruchsal hatte ich ebenfalls kein Glück, die Säule war von einem Verbrenner zugeparkt.

Ich bin dann ungeladener Dinge zum Ziel gefahren und habe erst Stunden später auf der Rückreise einen freien 50 kW-Chademo-Lader genutzt. Für mich dank fettem Akku an Bord alles unproblematisch, aber wenn man nur noch ein paar Prozent SOC übrig hat, wird man das natürlich anders bewerten.

Grüße, Egon

@Egon:

Egon schrieb:

@Daihatsu-Fahrer

...Antwort folgt.

Ist nicht vergessen. Ich antworte demnächst im passenden Thread.

Grüße, Egon

Danke

Die Liste der Dinge, die vor Ablauf der Werksgarantie zu beheben sind, wird länger:

• Poltergeräusche auf schlechter Wegstrecke. Entweder die Luftfederung oder fehlende Unterfütterung von Verkleidungsteilen im vorderen Kofferraum.


• Die Ladeklappe öffnet sich nur noch selten automatisch, meistens muss ich von Hand nachhelfen. Bekannter Serienfehler, der Schließmechanismus muss neu justiert werden.


• Wenn das Auto längere Zeit schräg steht (einseitig rechts auf dem Bordstein), treten vorne links einzelne Tropfen einer öligen Flüssigkeit aus, die Schlieren auf feuchter Straße bildet. Mit meinen Mitteln nicht eindeutig zu lokalisieren. Die Tesla-Werkstatt hat per Datenverbindung die überwachten Flüssigkeitsstände - Kühlmittel Batterie, Bremsflüssigkeit - ausgelesen und nichts Ungewöhnliches festgestellt. Das Auto fährt normal und gibt keine Fehlermeldungen aus.


• Windgeräusche Seitenfenster vorne links bei höherer Geschwindigkeit.


• Sitzwange Fahrersitz rechts hat Kontakt mit der Mittelkonsole und knarzt deshalb.


• Der feste Teil des Doppel-Glasdachs ist nicht exakt eingepasst. Ich spiele aber mit dem Gedanken, das so zu belassen, weil es Berichte über Undichtigkeiten in diesem Bereich gibt und mein Auto ist wenigstens dicht. Das will ich lieber nicht aufs Spiel setzen, zumal es nicht weiter auffällt.

Die Verarbeitungsqualität des Tesla Model S ist einfach schlecht. Man darf in diesem Punkt nur sehr niedrige Maßstäbe anlegen, sonst wird man mit diesem Auto nicht glücklich werden. Zur Ehrenrettung: Die US-Serienautos, die ich im Laufe meines Lebens gefahren habe, waren allesamt auch nicht besser. Japanischer Großserien-Standard wird nicht im Ansatz erreicht, US-Hersteller setzen die Schwerpunkte offenbar anders.

Aber zurück zum Model S; es geht noch weiter:

Die Versicherungsprämie wurde gerade um 20 Prozent erhöht. Ich zahle ab 2018 exakt das Fünffache (!) meines letzten Lexus-Hybriden. Ein guter Anlass, nochmals eindringlich davor warnen, sich so ein Auto schön zu rechnen: Zusammen mit dem Wertverlust ist das eine Hochleistungs-Geldverbrennungsmaschine. Soviel Benzin kann man gar nicht einsparen, als dass sich das finanziell lohnen würde. Wer sich Gedanken um seine Altersvorsorge machen muss, sollte sein Geld anders investieren.

Ich verstehe aber, warum viele Tesla-Fans dazu neigen, ihr Auto auch jenseits seiner "politischen" Bedeutung über den grünen Klee zu loben. Ich muss zugeben, dass das Model S im Alltag mit traumhaftem Fahrgefühl, beeindruckenden Fahrleistungen, hoher Reichweite und anspruchsloser Strom-Verdauung (frisst alles außer CCS) zu überzeugen weiß.

Auch ich selbst bin bis jetzt nicht ernsthaft verstimmt. Schön sind die ganzen Mängel nicht, aber soweit seitens des Herstellers kostenfrei abgeholfen wird, kann ich damit leben. Hätte mein Model S allerdings keine Werksgarantie mehr, würde ich das sehr wahrscheinlich anders bewerten und entsprechend säuerlich kommentieren. Kann noch kommen.

Grüße, Egon

Wie erwartet frisst das Heizen jetzt bei Temperaturen unter Null Strom ohne Ende. Meine regelmäßig mitfahrenden Passagiere sind allesamt Frostbeulen und möchten es auch auf Kurzstrecke schön gemütlich warm haben. Das bedeutet Einstellung 23,5 Grad - da fließen die Kilowattstunden nur so dahin... Von der Standheizung (1/2 Stunde vor Abfahrt) wird gleichfalls rege Gebrauch gemacht.

Auf Kurzstrecken und im urbanen Bereich, wo der Innenraum immer wieder auskühlt, können es dem entsprechend schon mal 25 kWh/100 km werden, und mehr, plus Ladeverluste. Auf Langstrecken ist das hingegen halb so wild, weil sich der Energiebedarf für das Halten der Temperatur im einmal aufgeheizten Auto in Grenzen hält.

Gestern wurde der ungewohnt hohe Stromverbrauch erstmals zum Problem: Ich begann den Tag bei Minusgraden mit beruhigenden 60 Prozent SOC, das sind mindesten 200 Kilometer, wahrscheinlich sogar 250 (habe nicht nachgeschaut, lasse die Anzeige aus Gewohnheit immer auf SOC stehen).

Ich machte mehrere Fahrten mit Pausen dazwischen. Die Rückfahrt begann mit 35 Prozent SOC, doch die auf dem Weg liegende angepeilte Schnelladesäule (Chademo) war dauerhaft von ladenden Kollegen belegt (25 Prozent), die wenige Kilometer entfernte Typ2-Säule ebenso (23 Prozent). Der nächste Supercharger hätte 70 Kilometer Umweg bedeutet. Also peilte ich eine andere Chademo-Station an, immer noch 40 Kilometer Umweg.

Ich traf dort mit 15 Prozent SOC ein, aber es saugte schon ein anderer Tesla. Draußen Minus 3 Grad, die Heizung blies munter Warmluft ins Innere und während ich noch überlegte, was ich jetzt mache, sprang die SOC-Anzeige auf 14 Prozent. Ein Fenster auf dem großen Bildschirm wies mich freundlich darauf hin, dass sich bei niedrigen Temperaturen der Akku schneller entleeren würde und Laden jetzt eine gute Idee sei. Wäre ich nicht drauf gekommen.

Mist, was tun? Mein Fahrtziel hätte ich noch erreicht, dort gibt es aber keinerlei Lademöglichkeit. Zu einem Supercharger hätte es gerade noch so gereicht, wäre aber von dort aus ein Riesenumweg gewesen.

In diesem Moment sah ich erst, dass der andere Tesla gar nicht an Chademo hing, sondern am Typ 2-Port der Kombi-Ladesäule (Typ 2, CCS, Chademo). Ich konnte mich nach einigem Rumrudern schräg daneben quetschen, Hintern an Hintern, mit einem Abstand von vielleicht 15 Zentimetern an der engsten Stelle. Ein ziemliches Gewürge.

Das war notwendig, weil bei Chademo das Ladekabel fest an der Station hängt und eigentlich immer zu kurz ist. Es gibt Ladestationen mit zwei Plätzen, doch wenn der linke belegt ist, kann man mit einem Tesla - Ladeanschluss hinten links - nur Typ 2 laden, weil sowohl vorwärts als auch rückwärts das Chademo-Kabel der Säule auf dem rechten Platz nicht reicht.

Jedenfalls konnte ich erleichtert meinen Tesla ansaften und mit fast 50 kW zügig aufladen. Glück gehabt. Bei diesen Außentemperaturen ist man gut beraten, den deutlichen Mehrverbrauch einzukalkulieren, zumal auch der Eigenbedarf des Autos über Nacht (gerne als "Vampirverlust" bezeichnet) nennenswert ansteigt.

Grüße, Egon

Wie immer sehr interessant und noch dazu kurzweilig zu lesen !

Kannst du eigentlich die Akkutemperatur deines Tesla auslesen?

Ich werde das heute mittels VCDS bei meinem e-tron mal machen, als unbeheizter Garagenparker bin ich gespannt wie "warm" die noch aufgrund ihrer Masse ist..., beheizt werden kann der Akku schließlich nicht.

Die Akkutemperatur wird in den Performance-Modellen im Instrument angezeigt. Vor einem Dragster-Rennen () wird in den P-Modellen der Akku gezielt auf eine ungesund hohe Temperatur aufgeheizt und man kann so erkennen, ob er schon soweit ist.

Im Nicht-P-Modell ist diese Funktion nicht enthalten. Es gibt aber externe Dienstleister (zum Beispiel teslafi.com), die über das API des Tesla per Mobilfunk alle erdenklichen Daten auslesen, aufbereiten und darstellen können.

Grüße, Egon

Auch ich selbst bin bis jetzt nicht ernsthaft verstimmt.

Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie die Einstellung zu einem Fahrzeug auch die Akzeptanz und Schmerzgrenzen verschiebt. Wäre das ein Prius würdest du sicherlich nicht so entspannt bleiben

"Die Liebe" macht schon einiges. Einem Golf würde ich vermutlich auch nichts verzeihen, weil ich den Wagen einfach finde und meine Grundeinstellung eine andere ist. Bei einem Prius ist das anders.

Deshalb ist es für Hersteller auch so wichtig irrationale Emotionen zu vermitteln. Siehe frühe Alfas.

Sehr richtig. Wie mehrfach erwähnt: Ich wusste genau, worauf ich mich einlasse und habe die Schmerzgrenze schon vor dem Kauf entsprechend angehoben. Bislang wurde das Maß des Erwartbaren nicht überschritten, die positiven Eigenschaften überwiegen.

Das kann sich durchaus ändern und hängt davon ab, welche Überraschungen das Auto noch für mich bereit hält und wie der Service darauf reagiert. Wird es mir zu doof, lasse ich den Tesla komplett durchreparieren und verkaufe ihn wieder. Davon bin ich aber aktuell weit entfernt. Ich freue mich weiterhin auf jede Fahrt und schätze die positiven Eigenschaften des Wagens sehr.

Das mag nicht so richtig rüberkommen, weil ich über jedes negative Detail akribisch und ungeschönt berichte. Ich kann ja auch schlecht immer wieder schreiben, wie toll er sich fährt und wie problemlos das mit der E-Mobilität im Alltag funktioniert, wenn man Zugriff auf ein funktionierendes Ladenetzwerk hat. Das machen ja schon die Fans.

Grüße, Egon