Priusfreunde.de

Im Tesla-Forum ist gerade zu lesen:

Falls Du Inspektion machen willst (ist nicht verpflichtend), 500 € kleine Inspektion und 800€ große Inspektion. [...] Wenn mal ein Stoßdämper wackelt, ein Türgriff nicht öffnet oder ein Sensor nichtmehr will wird es halt leider auch gleich vierstellig auf der Rechnung. Das darf man nicht außer Acht lassen.

THEORETISCH ist ein Tesla sehr günstig in den Nebenkosten. Praktisch bisher mit Abstand mein teuerster Wagen ever!
Der erste Satz meines mittlerweile doch sehr umfangreichen Threads lautet:

Es gibt tatsächlich sehr viele Gründe, sich keinen Tesla zu kaufen. Ich kenne sie alle und werde darüber noch viel zu schreiben haben.
Daran hat sich nichts geändert. Ich warne ausdrücklich davor, sich so ein Auto zu kaufen und auf niedrige Unterhaltskosten zu hoffen. Das kann ganz böse ins Auge gehen. Wenn ich die irre teuren Reparaturen, die bislang alle auf Garantie erledigt wurden, selbst hätte bezahlen müssen, würde mein Zwischenfazit nicht gut ausfallen.

Da das nicht der Fall war, macht Tesla fahren nach wie vor echt Laune, jeden Tag.

Grüße, Egon

Wir fahren seit ein paar Tagen kreuz und quer durch Oberbayern, zwischen München und Salzburg. Kein Urlaub, aber vom Fahrprofil ähnlich. Der riesige Kofferraum des Model S ist ständig bis obenhin voll, das Auto ist erheblich schwerer als sonst, die Luftfederung musste nach dem Beladen nachregulieren. Ich schätze die Beladung auf etwa 330 Kilo, inklusive Passagiere.

Wenn man davon absieht, dass ich auf der Autobahn die rechte Spur bevorzuge und den Autopiloten einfach machen lassen, achte ich nicht weiter auf den Verbrauch. Beim ständigen Rauf und Runter auf den kurvigen oberbayerischen Landstraßen wäre das eher schwierig. Auch auf der Autobahn werden nennenswerte Höhenunterschiede überwunden, insbesondere zweimal am Tag der Irschenberg. Und das Ganze mit den Winterreifen.

Trotzdem bin ich auf den letzten 1200 Kilometern unter 14,3 kWh/100 km gelandet, wie immer zuzüglich Ladeverluste in unbekannter Höhe. Das ist ein beeindruckend guter Wert für ein derart schweres und üppig motorisiertes Auto.



Die 420 PS wuchten die 2,5 Tonnen derart mühelos sogar aus dem Stand bergauf, das kann man sich kaum vorstellen. Selbst mit erheblich reduzierter Leistung im Chill-Modus (bei einem S90 sind das etwa 270 PS) geht es munter voran.

Und überall stehen Supercharger: Auf dem Irschenberg, am Chiemsee, in Salzburg, in Kitzbühel, demnächst noch einer in Brannenburg. Es ist beeindruckend, wie gut Tesla das hauseigene Ladenetz ausgebaut hat. Es stehen aber auch reichlich andere Ladepunkte zur Verfügung (Gemeinden, Supermärkte), sowohl auf der bayerischen als auch auf der österreichischen Seite.

Der Vorsprung von Tesla ist weiterhin erheblich, das wird mir auch bei den vielen netten Gesprächen mit anderen E-Mobilisten an den diversen Ladesäulen immer wieder klar. Model S und X sind lieferbar, verfügen über ein exzellentes Ladenetz, ziemlich weit entwickelte Assistenzsysteme, unterliegen einer ständigen Weiterentwicklung per OTA-Update und bieten eine hohe Alltagstauglichkeit unter allen Bedingungen.

Ob man auch den Rest gut findet (Leistung, Größe, Preis, Unterhaltskosten und vor allem das Mundwerk des Firmenchefs) - naja, das muss jeder selbst wissen. Da ich von anderen Anbietern aber nach wie vor in erster Linie Ankündigungen, absurde Lieferzeiten oder Autos mit eingeschränktem Nutzwert sehe, bin ich nicht unzufrieden mit meiner Entscheidung.

Trotzdem wären zwei Nummern kleiner auch ok. Was dann fehlen würde wäre vor allem das Supercharger-Netzwerk, obwohl ich das meist nur als Backup brauche.

Grüße, Egon

eigentlich waerst du mit einem Model 3 gut beraten, als SR und in Grundausstattung.

Das Model 3 hat keine große Heckklappe sondern nur eine kleine Kofferraumöffnung und passt damit gar nicht zu unserem Hobbyspediteur...

Timo

Es ist vorherrschende Meinung, dass offene Fenster und Schiebedächer die Aerodynamik eines Fahrzeugs stören können und dadurch für einen Mehrverbrauch sorgen. Ich weiß das, konnte es aber nie bestätigen. Die Unterschiede waren so marginal, dass sie in den vielen anderen Verbrauchsfaktoren einfach untergegangen sind. Ein Unterschied war nicht mess- oder reproduzierbar.

Vor Jahren hatte sich eine Automobil-Zeitschrift des Themas angenommen, aber nur in Bezug auf Schiebedächer. Die haben Dutzende von Vergleichsfahrten mit verschiedenen Fahrzeugmodellen unternommen und kamen genau zum selben Ergebnis: In der Theorie führt ein offenes Schiebedach zu einem Mehrverbrauch, in der Praxis tut es das nicht.

Nun aber habe ich erstmals ein Auto, für das die Erkenntnisse zu gelten scheinen. Mein Tesla Model S benötigt auffallend mehr Strom, wenn die Fenster und das Panoramadach offen sind. Und zwar gleich soviel mehr, dass zumindest auf Autobahn-Langstrecke eine laufende Klimaanlage überkompensiert wird, wenn man Fenster und Dach geschlossen hält. Das konnte ich auf den letzten 2000 Kilometern mehrfach reproduzieren.

Der Unterschied liegt bereits bei Tempo 100 bei über 1 kWh/100 km, ist also nicht unerheblich. Ich kann mir das nur mit der besonders ausgefeilten Aerodynamik des Model S erklären. Ich hatte schon Dutzende von Autos und keines hat derart verbrauchs-sensibel auf offene Fenster reagiert. Das ist ziemlich doof, denn ich bin unbelehrbarer Frischluftfan und fahre bei jeder Gelegenheit komplett offen.

Grüße, Egon

Wenn bei einem Verbrenner 2/3 der hinten reingeschütteten Energie über Kühler und Auspuff entsorgt werden und nochmals 1kW im Getriebe verreckt, machen sich 1kW bei einem Heizwert von 8,5 kWh/l nicht so bewerkbar.

Da ein E-Auto mit guter Aerodynamik effizienter fährt, merkst du "große prozentuale" Unterschiede zwischen Sommer/Winter, Heizung an/aus, Schiebedach offen/zu; außerdem ist ein Panoramadach noch mal was anderes als ein Schiebedach in der Größe eines Briefbogens mit Windabweiser.

Gestern mal wieder im Kino gewesen, bin Science Fiction-Liebhaber. Technisch toller Film mit schwacher Story, aber prima Ladestation im Parkhaus mitten in der Großstadt:

1 x Typ2 22 kW
3 x Typ2 11 kW
2 x Schuko

Ich habe meinen Tesla mit 28% SOC an einen der 11 kW-Ports gehängt, die Ladeleistung auf 8 kW gedrosselt und als ich ein paar Stunden später wieder kam, war der Akku gerade auf 70%. Hat also genau gepasst; hatte ich vorher grob über den Daumen kalkuliert.

Dort kann man das ohne schlechtes Gewissen machen, weil es so viele Ladepunkte gibt und diese unter der Woche wenig frequentiert sind. Sicherheitshalber lege ich aber meine Handy-Nummer ins Fenster, falls wider Erwarten jemand in Ladenot dort aufschlägt und alles belegt sein sollte. Ist aber noch nie passiert.

Für diesen tollen Service zahle ich dann auch gerne ein paar Euro für den Parkhaus-Betreiber, der zudem einen zeitunabhängigen Sondertarif für Ladende anbietet. Im Spritmonitor trage ich das bei den Stromkosten ein.

Neben mir stand übrigens ein BMW 530e, mit einem Ladeziegel an einer Schuko-Dose. Der war schon da, als ich kam und hing immer noch dran, als ich wieder weg war. Stört dort aber auch nicht weiter, die zweite Schuko-Dose blieb frei.

Grüße, Egon

Hier eine Stelle, an welcher der Autopilot meines schönen Teslas etwas Merkwürdiges macht:

- goo.gl/maps/1VKrV9XHWWU2

Ich fahre auf der A659 Richtung Osten, auf der Karte also nach rechts. Das an dieser Stelle geltende Tempo 100-Limit wird korrekt erkannt und angezeigt. Es sind noch genau 800 Meter bis zum Autobahnende, ab dann gilt Tempo 70, vorher ein Stück Tempo 90.

Immer kurz bevor ich unter der A5 durchfahre reduziert er durch leichte Rekuperation gemütlich auf Tempo 68. Das ist beliebig oft reproduzierbar; ich komme bestimmt fünfmal im Monat an dieser Stelle vorbei und es passiert je-des-mal.

Durch einmaliges Antippen des Strompedals oder des Tempomat-Hebelchens wird sofort wieder das eingestellte Tempo aufgenommen. Ein echtes Problem ist das also nicht, aber warum er das tut und warum ausgerechnet dort, bleibt rätselhaft.

Grüße, Egon

Vielleicht hält der AP auch einfach bloß Egon für schlauer und fügt sich bzw. gibt nach. Fragt sich, wer wirklich klüger ist!

Trotzdem würdest du bestimmt nicht auf die Idee kommen, wenn der AP "bestimmt fünfmal im Monat an dieser Stelle ... je-des-mal" das gleiche ungewünschte Verhalten zeigt, es noch ein 6. Mal drauf anzulegen, auf dem Schoß 'ne Packung 17a mit Reis, Gemüse und Thai-Curry-Sauce zu essen, dann in der Leitplanke zu landen, um anschließend in sauberstem Juristen-Englisch Tesla dafür zur "Verantwortung" ziehen zu wollen.

Egon schrieb:
Immer kurz bevor ich unter der A5 durchfahre reduziert er durch leichte Rekuperation gemütlich auf Tempo 68.Wer von der A5, von Norden kommend, über das Autobahnkreuz auf die A659 in Richtung Osten fahren will, passiert kurz vorher einen Baustellenbereich, wenn ich die Luftaufnahme richtig lese. Vlt. ist dort Tempo 70 vorgeschrieben und bis zur Einmündung in die A659 nicht aufgehoben. Das könnte den AP irritieren.

Liest der AP1 Verkehrsschilder und richtet danach sein Tempo aus?
Oder nimmt er die Begrenzungen aus Datenbanken? Oder beides in Summe?

Ohne AP nimmt er die Geschwindigkeitsbegrenzungen (für den optischen Hinweis zur Einhaltung) aus Datenbanken und diese sind nach meiner Erfahrung an einigen Straßen nicht aktuell. Vielleicht reagiert Egons AP deswegen so...

Egon, immer noch auf Winterreifen unterwegs?

Egon schrieb:
Hier eine Stelle, an welcher der Autopilot meines schönen Teslas etwas Merkwürdiges macht:

- goo.gl/maps/1VKrV9XHWWU2

Ich fahre auf der A659 Richtung Osten, auf der Karte also nach rechts. Das an dieser Stelle geltende Tempo 100-Limit wird korrekt erkannt und angezeigt. Es sind noch genau 800 Meter bis zum Autobahnende, ab dann gilt Tempo 70, vorher ein Stück Tempo 90.

Immer kurz bevor ich unter der A5 durchfahre reduziert er durch leichte Rekuperation gemütlich auf Tempo 68. Das ist beliebig oft reproduzierbar; ich komme bestimmt fünfmal im Monat an dieser Stelle vorbei und es passiert je-des-mal. Das habe ich jetzt erst gemerkt bzw. mir bewußt gemacht als es mir zum 3. Mal auch passiert ist.

Beim ersten Mal hielt ich es noch für Zufall, aber es passierte immer wieder. Ich hatte allerdings nie ausprobieren können wie weit er die Geschwindigkeit zurücknehmen würde da ich irritierte Mitfahrer dabei hatte oder ich im Konvoy fuhr. 68 km/h ist auf dieser Strecke ist echt übel.

Ich übersteuerte sofort mit dem Strompedal und danach war der Spuk auch schon wieder vorbei.

Am Anfang hatte ich das Ereignis mit dem neusten update (2018.21 ...) in Verbindung gebracht denn bei mir gab es dazu eine gewisse zeitliche Korrelation. Inzwischen denke ich eher, dass das mit den im Teslarechner hinterlegten Fahrdaten zu tun hat. Ich las auf einer amerikanischen Seite (ich finde sie leider nicht mehr) etwas über die von Tesla gesammelten Fahrerfahrungen aller Teslafahrer (die dieses Sammeln erlauben), die dazu führen, dass der AP auch diese Infos mit in seinen Fahrstil einbezieht.

Allerdings sollte inzwischen das Steuerungsproblem durch die Vielzahl der manuellen Übersteuerungen aller hier durchfahrenden Teslafahrer wieder genauso automatisch entfernt worden sein.

Oder hat hier ein Teslafahrer eine Vollbremsung hinlegen müssen und dieses Ereignis beeinflußt den Fahrstil unserer Autos jetzt noch 1-2 Monate länger? Mal sehen wie es weiter geht. Vielleicht bremst er heute auch schon nur noch auf z.B. 80 km/h ab?

@alupo: Dein Tesla, das unbekannte Wesen...

Gruß
Martin

@weinfux
in meinem Alter gibt es fast nichts Unbekanntes mehr. Wenn es doch noch etwas geben sollte, so interessiert es mich nicht

Soviel zur Theorie ....

Aber im Ernst: es ist schon sehr seltsam wenn das Auto auf freier und absolut übersichtlicher Autobahn plötzlich sanft die Geschwindigkeit zurücknimmt, so ganz ohne einen für mich ersichtlichen Grund.

Auch schon vorher testete ich nach jedem Software-update den AP1 auf einer etwas schwierigeren Landstrasse bevor ich ihm das frühere Vertrauen wieder schenkte. Obwohl, die geisterhafte Geschwindigkeitsreduktion hat erst einmal nichts direkt mit dem AP zu tun.