So, heute sind die 10 Tage Entscheidungsverbot, die ich mir selbst gesetzt hatte, um.
Und ich bin zu dem Ergebnis gekommen, dass der Tesla als Gesamtpaket, mit den guten und den weniger guten Aspekten, die richtige Entscheidung ist. In der Theorie bisher, die Praxis steht noch aus.
Dazu geholfen hat mir der Rat einer guten Freundin, die mich (wieder) darauf hingewiesen hat, dass ich zum Perfektionismus neige und manchmal "das Kind mit dem Bade ausschütte".
Ich habe z.B. ein komplettes Jahr ohne Handy gelebt, was in meinem Beruf eigentlich "nicht vorgesehen" ist
Bin allerdings zu der Erkenntnis gekommen, dass mit dieser Verweigerungshaltung auch die Möglichkeit abnehmen, die Dinge mit zu gestalten. Veränderung (in der Gesellschaft, in Fachgebieten) passiert immer durch positive Beiträge.
Trotzdem ist es wichtig, das im Auge zu behalten und auch mal zu versuchen. Kann daher das Experiment Handy-Komplettverzicht jedem mal empfehlen.
Zurück zum Tesla:
Ich habe seit dem Termin in Frankfurt eine Option auf eine Probefahrt kommenden Montag. Man wäre bereit, mir den Wagen für 24 Stunden auszuleihen. Das werde ich wahrnehmen.
Praktischerweise habe ich auch gleich einen Termin im Ruhrgebiet am Montag, so dass der Tesla voll im Alltag getestet wird, und innerhalb der 24 Stunden dann knapp 1000 Kilometer fahren darf. Ich werde sehen, wie er sich da schlägt, werde die Typ2 Ladestationen in der Heimat ausprobieren, und werde schauen, ob das Auto vom praktischen Aspekt etwas für mich ist.
Dann muss ich mir Gedanken machen über die Austattung. Das Vorführfahrzeug ist wahrscheinlich ein S85D mit relativ kompletter Austattung: Luftfahrwerk, Hifi-System, Schiebedach, Autopilot, ...
Der kleinste Tesla ohne Ausstattung, der S70, kostet 78000 Euro. Es gibt nur zwei Muss-Optionen von mir: Autopilot und die guten Sitze, jeweils 2800 Euro Aufpreis. Also minimum knapp 84000 Euro mit Überführung.
Es werden noch viele Tabellen erstellt und Gespräche geführt werden müssen, um das mit meiner finanziellen Realität in Einklang zu bringen.
Zuletzt nochmal zurück zu dem Aspekt, den Frufus ganz am Anfang hervorgebracht hatte: die kritische Betrachtung, ob ich mir mit meiner Motivation nicht in die Tasche lüge. Das kann ich inzwischen relativ klar mit NEIN beantworten. Ich habe die Gegenprobe gemacht, und einen GS450h konfiguriert, sowie (nur zum Spass) mal eine E-Klasse Hybrid.
In beiden Fällen würde ich das Geld nicht in die Hand nehmen, weil mir das wichtigste fehlt: der Entzug vom Öl.
Der Tesla wird für mich auch einige inner-europäische Flugreisen ersetzen. Obwohl das sehr lange Strecken sind, werde ich das auf mich nehmen. Erstens werde ich dann nicht mehr wie ein Terrorist behandelt im Flughafen und zweitens ist es umweltfreundlicher.
Einer meiner Ideen, den Tesla zu refinanzieren, ist: wie früher schon wieder vermehrt Mitfahrer suchen. Leider kam dann irgendwann dieses
Münchner Unternehmen und hat die einst blühende und tolle Mitfahrerszene in Deutschland kaputtgemacht. Ich hatte sogar zwei tolle Freunde gefunden, wo ich heute noch viel Kontakt zu einem von beiden haben, über die Mitfahrzentrale damals. Heute fühlt man sich dort nur noch als Taxi-Fahrer ("Buchung", "Online-Bezahlung"), daher habe ich das ungefähr 2014 eingestellt. Vielleicht hat sich inzwischen wieder auf einer Plattform der alte Mitfahrer-Geist etabliert?
Soweit meine Gedanken... eine Hiobs-Botschaft bekam ich gestern noch: Tesla macht kein Leasing bei höheren Laufleistungen, d.h. mein ursprünlgicher Ansatz zur Finanzierung wurde über den Haufen geworfen.
Viele viele offene Fragen noch, aber immerhin eine Entscheidung! Und zwar bereits vor der Probefahrt
Santosha