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Seit über einem Jahrzehnt wird fast täglich das baldige Scheitern von Tesla vorhergesagt.

Die bisherige Realität zeigt eigentlich nur dass alle Vorhersager gescheitert sind. Ich frage mich nur, warum man das immer noch als Schlagzeile verkaufen kann? Aber die meisten Menschen haben eben ein sehr schlechtes Gedächtnis. Ansonsten würde jeder von uns locker 10 Sprachen sprechen .

Klar, nach den veröffentlichten Produktionszahlen von Anfang Januar dachte ich auch kurz darüber nach, aber dann setzte wieder die Vernunft ein. Es war Anfang April abschätzbar dass Tesla nahe an den revidierten Plan herangekommen ist (und weit über dem ursprünglichen Plan liegt). Nach der Veröffentlichung der wöchentlichen Ist-Produktionszahlen der kommenden 2 Wochen war wiederum klar, dass sie ihrem Ende 2017 / Anfang 2018 revidierten Plan nur noch 2 Wochen hinterherlaufen. Ich kenne aus eigener Erfahrung ganz andere Verzögerungen, von Hamburg, Berlin und Stuttgart ganz abgesehen. Dort geht es um Jahre. Oder um Jahrzehnte?

Klar, wirtschaftlich gut ist das für kein Unternehmen. Aber da Tesla noch genügend Cash hat (incl. Kreditlinien), ist es nicht existentiell. Das anschliessende Verkünden von wieder erhöhten 6000 M3 pro Woche zum Ende von Q2 hätte ich zwar nicht gemacht, aber Musk hatte schon immer ein Faible für ambitionierte Pläne und mit dem damit verbundenen hohen Risiko der Untererfüllung.

Ich finde es aber ok. Lasst uns schauen wie die Entwicklung weitergeht. Ich hoffe er veröffentlicht weiterhin alle 2 Wochen die Zahlen und nicht nur einmal pro Quartal.

Wer disruptive Innovation vorantreibt, wandelt ständig auf dem Grat zwischen Ruhm und Absturz. Die Frage der nächsten Monate wird sein, ob das Unternehmen den immer schneller werdenden Wettlauf mit den traditionellen Autobauern gewinnen kann. "Kopieren und die Fehler der anderen vermeiden" ist ein bewährtes Geschäftsprinzip.

Genau darin liegt die größte Gefahr für Tesla. Während das Unternehmen - aktuell eher negativ - die Schlagzeilen beherrscht, sind die Mitbewerber dabei, die Fehler der Amerikaner von außen zu analysieren und selbst schnell besser zu werden.
Ich bewerte das ähnlich wie der Autor. Dass Tesla bislang so munter agiert, liegt in erster Linie an der Trägheit der Konzernriesen. Doch auch wenn die endlich ihre seit 2012 mit steigender Frequenz bis zum Abwinken angekündigten nicht existenten "Tesla-Fighter" auf den Markt bringen, hilft das der E-Mobilität nicht weiter.

Was gebraucht wird sind eine große Auswahl an E-Autos der Kompakt- und unteren Mittelklasse im Bereich zwischen 30 und 40.000 Euro (billiger wäre gut, ist aber unrealistisch) und dazu ein einfach nutzbares gut ausgebautes Ladenetzwerk. Das würde die Sache im Massenmarkt in Schwung bringen.

Bis dahin wird noch viel Zeit vergehen.

Meine Prognose für die nächsten Jahre: Tesla wird weiterhin hochpreisig an eine ziemlich kleine Zielgruppe verkaufen - ich erwarte, dass fast alle verkauften Model 3 die 50k-Grenze reißen. Die irgendwann folgenden Modelle der Mitbewerber werden mindestens in der oberen Mittelklasse angesiedelt und preislich darüber liegen (ich rede nicht von künstlich gebastelten Grundpreisen. Niemand kauft nackte Basismodelle). Weitere Zeit wird vergehen, bis die Hersteller ihren Kunden Zugriff auf ein dem Supercharger-Netz vergleichbares Schnelllade-Netz bieten.

Nach allen mir vorliegenden Daten erwarte ich nicht, dass wir in Deutschland vor 2025 etwas erleben, was in Bezug auf die Elektro-Mobilität tatsächlich den Begriff "Durchbruch" rechtfertigt. Herrn Thomsens Popcorn-Theorie - wann wird die sich erfüllen? 10 Jahre später?


Zukunftsforscher Thomsen hat in seinem vielbeachteten Vortrag im September 2013 auf der "Motor und Umwelt"-Konferenz in Graz folgendes prognostiziert:

• Mitte 2014 Batteriepreis < 120 US$/kWh und 2400 Lade-/Entladezyklen
• 2015 Mehr als 5% BEV-Anteil der Neuzulassungen in Nordamerika, China, Japan, USA, Europa
• 2016 Massiver Rückgang der Nachfrage nach Verbrenner-Fahrzeugen
• 2017 Gebrauchte Verbrenner-Fahrzeuge sind nahezu unverkäuflich
• 2017 Letzte Hybridfahrzeuge im Angebot
• 2017 Ende der Formel 1, letzte Rennsaison
• 2018 Hybride nur noch als Range Extender
• 2018 Keine Verbrenner mehr in Stadtbussen

Grüße, Egon

alupo schrieb:
Seit über einem Jahrzehnt wird fast täglich das baldige Scheitern von Tesla vorhergesagt.

Die bisherige Realität zeigt eigentlich nur dass alle Vorhersager gescheitert sind. ... die meisten Menschen haben eben ein sehr schlechtes Gedächtnis. ... Es war ... abschätzbar dass Tesla nahe an den ... Plan herangekommen ist ..., aber Musk hatte schon immer ein Faible für ambitionierte Pläne
Warum vergleichen die Unkenrufer die tatsächlichen Produktionszahlen an Elektroautos bei Tesla nicht einfach mal mit den tatsächlichen Produktionszahlen von Elektroautos bei den selbsternannten Premiumherstellern oder selbsterklärten Marktführern bei Elektromobilität (die nicht mal ein einziges E-Auto pro Jahr (!!!) bauen)??? Einfach mal die Anzahl an Äpfeln mit der Anzahl an Äpfeln vergleichen!!!

Tesla hat genügend Cash ?
Es ist doch vielmehr das Geld anderer Leute das Tesla Stunde für Stunde und Tag für Tag in den brennenden Ofen schmeißt.
Ob von der Asche noch etwas gerettet werden kann,bleibt erstmal noch abzuwarten.
Interessant wird es,wenn die anderen demnächst nachziehen,bis dahin sollte Tela vielleicht auch mal Gewinn verbucht haben,wenn sie in den bis dahin deutlich härteren Wettbewerb bestehen wollen.
Es wird "Model 3s" mit HUD und deutlich interessanteren Dashboards geben.
Wird auf jeden Fall nicht einfach für Tesla in der Zukunft.

Ja ganz offensichtlich!

Wenn sie kein Cash hätten wären sie Pleite und das würden wir hier in Deutschland ganz erstaunlich schnell erfahren. Jedes Unternehmen ist dann Pleite wenn es kein Cash mehr hat. Das war mit Grundig, AEG oder Kodak so und wird bei Tesla genauso sein, wenn dieser Fall eintreten sollte. Und das gilt auch für Honda oder Toyota.

Aber aktuell ist es ganz offensichtlich bei Tesla nicht so.
Das nennt sich dann eben "fact", not "fake" . Du erkennst den Unterschied?

Musk hat übrigens angekündigt in Q3 einen operativen NCF zu erwirtschaften. Wenn es keine Änderungen im Finanzierungsteil von Tesla gibt würde dann sein Cash steigen im Vergleich zu Q2. Wir werden abwarten und sehen...

Elon hat Larry Page als Freund (CEO Alphabet) und damit Geld im Rücken. Wäre das nicht so hätte man ihm schon schneller den Hahn abgedreht. Ich konnte das schon bei anderen Startups live erleben "Hotzenblitz".

Auf Tesla wird permanent eingeprügelt, aber nur weil sie das ganze System ins Rutschen gebracht haben mit Ihrem Vorsprung. Die anderen ziehen nach, dann zeigt sich wer schnell genug rfeagiert hat.

Zitat:
Tesla hat für seine Kundenbetreuung von Verbraucherschützern in den USA die Note F für Fail erhalten. In knapp einem Viertel der Fälle reagierte das Unternehmen laut dem Bericht des Better Business Bureau nicht einmal auf die Beschwerden von Kunden.
- www.wired.de/collection/business/verbrau...en-tesla-durchfallen

Viele Grüße, yarison

Zitat:
Fehlende Beschleunigungsangabe
Verbraucherschützer werfen Tesla irreführende Werbung vor

Der US-Elektroautohersteller Tesla bietet eine abgespeckte Basisausstattung des Model S an, deren Fahrleistungen wenig transparent sind. Verbraucherschützer sprechen nun von "irreführender Werbung".
- www.spiegel.de/auto/aktuell/tesla-model-...odell-a-1204978.html

Grüße, Egon

Das Basismodell wird schon schnell genug sein !

Dann schlage ich den Verbraucherschützern mit Hilfe der Investigativkraft des "Spiegel" ein neues Betätigungsfeld vor: Abmahnung und Androhung einer Unterlassungsklage mit Zwangsgeldandrohung jedes einzelnen Automobilherstellers für jedes einzelne Modell bei jeder einzelnen Werbung im Fernsehen, Internet, Kino und in der Zeitung, wenn:

- die Verbrauchsangaben nicht stimmen.
- die gesetzlichen Emissionsgrenzen nicht eingehalten werden.
- die angegebenen Fahrleistungen und Verbrauchswerte nicht mit allgemein frei erhältlichen Kraftstoffen erzielt wurden, ohne daß das erwähnt wird.
- die angegebenen Fahrleistungen und Verbrauchswerte mit Ausstattungselementen (Luftfilter, Motoröl, Reifen, Softwareversion) erzielt wurden, die nicht frei verkauft werden und dies nicht bis ins letzte Detail in der Werbung erwähnt wird!

Am besten, beide fangen gleich bei den Werbeanzeigen in den eigenen Blättern an!

Teslas "Autopilot"-Chef Jim Keller geht
- www.heise.de/newsticker/meldung/Teslas-A...ef-geht-4035523.html

Grüße, Egon

Toll wenn man so begehrt auf dem Arbeitsmarkt ist,das man jederzeit den Arbeitgeber wechseln kann,ohne Angst haben zu müssen arbeitslos zu sein.
Ich habe das Gefühl,das jeder der es wagt Elon Musk unbequeme Wahrheiten ins Gesicht zu sagen,in diesen Fall,das anders als versprochen, die derzeitig verbaute Technik im Tesla niemals in der Lage sein wird das Fahrzeug vollkomen autonom fahren zu lassen,gehen muss !

Nach allem, was ich über Jim Keller gelesen habe, erfüllt er bei einem Unternehmen offenbar seine Projektziele und geht dann so um den Zeitpunkt der Markteinführung wieder. So war das bei AMD, Apple und dann wieder AMD.
Dein Gefühl teile ich daher nicht.

Es fällt aber schon sehr auf,das bei Tesla eine hohe Fluktuation von Mitarbeitern in wichtigen Positionen herscht die erst kürzlich angeheuert waren.
Einen Grund dafür muss es ja geben,denn Tesla stellt ja nicht irgendwen ein,sondern Leute die durchaus was auf den Kasten haben!

@Civic2006


LG
Klaus