Priusfreunde.de

Wobei man sagen muss, dass das nicht wirklich so ist
Das ist eine Untertreibung. Tatsächlich gibt es unglaublich viele Möglichkeiten, den Tempomaten zu setzen und zu variieren. Die Seiten 90 bis 96 in diesem Dokument vermitteln einen Eindruck davon:

- www.tesla.com/sites/default/files/model_...ual_europe_de_de.pdf

Ich war jetzt schon ein paar Monate nicht mehr am Steuer eines Model 3, aber bei meiner letzten Fahrt ging es dort genauso flexibel zu. Nur ist der Lenkstockhebel im Model 3 an anderer Stelle und wird etwas anders bedient.

Grüße, Egon

Egon schrieb:
Das ist eine Untertreibung. Tatsächlich gibt es unglaublich viele Möglichkeiten, den Tempomaten zu setzen und zu variieren. Die Seiten 90 bis 96 in diesem Dokument vermitteln einen Eindruck davon:

- www.tesla.com/sites/default/files/model_...ual_europe_de_de.pdf

Wobei das die Anleitung vom Model S ist.
Hier die fürs Model 3: www.tesla.com/sites/default/files/model_...manual_europe_de.pdf
(Tempomat ab Seite 106).

Ich hab die vom Model S nur überflogen, aber IMHO ist der Funktionsumfang bei beiden gleich.

Unterschiedlich ist halt die Bedienung. Der Lenkstockhebel im Model S/X ist auch fürs setzen der Geschwindigkeit und wenn ich mich richtig erinnere auch ein eigener Hebel nur für diesen Zweck.

Beim Model 3 ist das Aktivieren des Tempomaten (einmal nach unten drücken), bzw. des Autopiloten (zweimal nach unten drücken) eine weitere "Zusatzfunktion" des "Gangwahlhebels".

Ich denke was der Autor des Heise-Artikels halt vermisst hat, ist über den Hebel auch die Geschwindigkeit bzw. Abstand zum Vordermann regeln zu können, wie es beim expliziten Tempomat-Lenkstockhebel von Model S/X der Fall ist.

Er hätte mal bei aktiviertem Tempomat mit dem rechten Lenkradknopf herumspielen sollen. Da findet sich das nämlich beim Model 3.

Helo hat das bezüglich des Model 3 ganz richtig erklärt. Hinzufügen möchte ich noch, dass das Display zu jedem Zeitpunkt anzeigt, welche Geschwindigkeit der AP als Sollwert einstellen wird, sobald er aktiviert wird Das ist in dem von Egon verlinkten pdf auf Seite 90 ebenfalls zu erkennen.

Als ich den Autopiloten 2018 für zwei Wochen zum Ausprobieren hatte, war das noch ganz anders. Inzwischen ist das System ganz brauchbar, auch wenn es an einzelnen Stellen noch hakt.

So entspricht es zumindest nicht meinem Fahrstil, mit 80 km/h ein 60 km/h-Schild zu passieren und dann 30 m später recht spürbar runterzubremsen. Das könnte man sicher besser machen, indem man in sinnvollem Abstand zum Schild anfängt, die Geschwindigkeit zu reduzieren.

Es nervt außerdem, wenn die Kartendaten nicht stimmen. So kommt es zum Beispiel gelegentlich vor, dass der Autopilot meint, ich dürfe nur 60 km/h fahren, obwohl 80 km/h erlaubt sind. Der Autopilot erlaubt mit den von mir gewählten Einstellungen keine Geschwindigkeitsüberschreitung >10 km/h. Damit stehen mir weder Autopilot noch TACC zur Verfügung, wenn das Kartenmaterial nicht korrekt ist.

Das kommt aber eher selten vor. Gleichwohl ist das Kartenmaterial trotz gelegentlicher und kostenfreier Updates nicht immer aktuell. Im Nachbarort hat es vor über zwei Jahren eine Umbaumaßnahme gegeben, bei der zwei Kreuzungen durch Kreisverkehre ersetzt wurden. Diese Änderung ist bis heute nicht eingepflegt.

Das sind aber Kleinigkeiten. Im Grundsatz funktioniert das System schon ganz gut, wenn auch nicht perfekt.

helo schrieb:
Was der Autor des Artikels meint: Man aktiviert den Tempomat über den rechten Lenkradhebel, indem man [...]
Ja, genau so wurde es in den Kommentaren erklärt. Wenn ich also die von allen Marken gewohnte Funktion will, muss ich u. U. stark eingreifen. So etwas kaufe ich nicht. Ist also für mich ein weiterer, großer Negativpunkt am M3, neben dem kargen Armaturenbrett und der Kofferraumform.

Wenn man wüßte, welchem Kartenanbieter man die Fehler mitteilen muß, würden diese sicher schnell besser werden...
(Am Alter der Karten liegt das nicht, wie man am Zeitstempel ablesen kann.)
Immerhin kann man in dem Fall das die Karte zuwenig anzeigt mit dem Strompedal nachhelfen - der AP bleibt dann aktiv - bis man mit dem Scrollrad (meist sind es ja nur 4 mal kurz drehen) oder es von selbst wieder paßt.
Und das rechtzeitige herunterregeln der Geschwindigkeit mit dem Scrollrad vor einem Schild kann ich mit leben.
Wird ja hoffentlich nicht mehr so lange dauern mit der
Schildererkennung.

Beim Prius schalte ich jetzt immer als erstes den Scheibenwischer ein, wenn ich losfahren möchte

Das momentane Tempo kann man dem Tempomat als Wert übergeben, indem man das Drehrädchen schnell (ratsch) dreht.
Das habe ich aus einem Video gelernt, das ich auf Youtube gefunden habe.
Schaut ab 10:30 auf diesem Video.

Gruß
Helmut,

der nur theoretisch Model 3 fährt

helo schrieb:
Wobei das die Anleitung vom Model S ist. Hier die fürs Model 3
Schon klar und danke. Ich hatte unterwegs den passenden Link nicht griffbereit, da musste das S als Beispiel herhalten. Denn:

[...] IMHO ist der Funktionsumfang bei beiden gleich
[...] wenn ich mich richtig erinnere auch ein eigener Hebel nur für diesen Zweck.
Ganz richtig (beides).


bgl-tom schrieb:
Wenn ich also die von allen Marken gewohnte Funktion will
Wenn Dir schon dieses Detail Gedanken macht, dann halte Dich besser von Tesla fern. Die konzeptionellen Unterschiede zu E-Autos aller anderen Hersteller sind enorm, was sich nicht unbedingt schon beim ersten Kontakt erschließt. Der Tempomat ist dafür nur ein Beispiel.

Was der bei Tesla alles bietet, was sich dort alles einstellen und machen lässt, ist ganz beachtlich. Kein Wunder, dass im Manual 7 dicht bedruckte Seiten nur diesem Thema gewidmet sind, obwohl es sich lediglich als Teil eines größeren Ganzen versteht. Diese Aussage lässt sich sinngemäß auf andere Funktionen ausweiten: Wenn man glaubt, etwas sei ausentwickelt, der Gipfel des technisch Machbaren erreicht und im eigenen Auto verbaut, wird man am Steuer eines Teslas sehr schnell eines Besseren belehrt.

Ich habe den Eindruck, dass das da draußen in der Welt gar nicht richtig ankommt. Deshalb werde ich nicht müde, es immer mal wieder wortreich darzulegen. Man muss einfach umdenken, ein Tesla ist völlig anders. Man kauft hier kein Auto, das bis zu seinem Lebensende funktional praktisch gleich bleibt, sondern es ist ganz im Gegenteil alles permanent im Fluss. Die Behauptung, Tesla denke Autos völlig neu, ist tatsächlich nicht übertrieben. Das umfasst vom Kauf über die Wartung, vom Ladenetz bis zum Fahrgefühl alle Aspekte eines Automobils.

Man muss nur mal einen Blick auf die Systemarchitektur und das Netzwerk der Fahrzeuge werfen - das ist beeindruckend anders. Wer sich damit befassen möchte: Wie viele Netzwerk-Server laufen in einem Tesla? Tipp: Mehr als einer. Ein anderes augenfälliges Detail am Rande: Per OTA-Update werden nicht nur die System-Firmware, sondern auch sämtliche Steuergeräte ständig auf den neuesten Stand gebracht. Wer ein bisschen tiefer im Thema drin ist weiß, was das bedeutet.

Gegenüber dem Fahrer manifestiert sich das Anders-Sein nicht nur im Look and Feel, sondern in ganz handfesten funktionellen Weiterentwicklungen. Voraussetzung dafür ist die Art und Weise, wie beispielsweise Assistenzsysteme realisiert werden. Bei Tesla ist das nicht beschränkt auf die immer gleiche Auswertung eines mehr oder minder tumben Sensors, sondern große Teile werden per Software mit Schnittstellen zum Mutterschiff umgesetzt. Das bietet einen ungeheuren Mehrwert, mit allen Vor- und Nachteilen, die einer permanenten aktiven Weiterentwicklung innewohnen.

In ein paar Sätzen ist das freilich schwer zu erklären. Vieles jenseits von 4 Räder + Lenkrad ist bei Tesla anders, meist (nicht immer) besser, aber in jedem Fall mit dem sehr viel größeren Potenzial als in den statischen Fahrzeugen sämtlicher anderer Hersteller. Wenn man sich darauf nicht einlassen kann oder möchte: Finger weg.

Bei aller Begeisterung muss man sich darüber im Klaren sein, dass eine derart hohe Flexibilität durchaus Nachteile haben kann. Dazu zählen häufige Änderungen, so dass man sich immer mal wieder umgewöhnen muss, oder auch nervige Fehler oder Entscheidungen des Herstellers, deren negative Folgen erst nach unerfreulich langer Zeit korrigiert werden. Beispiel:


gcf schrieb:
Wenn man wüßte, welchem Kartenanbieter man die Fehler mitteilen muß, würden diese sicher schnell besser werden
Ich halte das für den falschen Ansatz. Es gehört - wie heutzutage sogar schon in vielen modernen Kleinwagen - eine gute kamerabasierte Verkehrszeichenerkennung implementiert mit den Navidaten als Unterstützung. Das ist Standard in den älteren Teslas, aber Musk und Mobileeye haben sich vor vielen Jahren überworfen und seither dieses nicht enden wollende Gewürge. Richtig ärgerlich ist das.


Grüße, Egon

e-motion schrieb:
Tesla-Chefdesigner von Holzhausen im Interview
— 06.12.2013

ab: "Wann können wir die mit Spannung erwartete Mittelklasse-Limousine (hs: Tesla Model E) zum ersten Mal sehen?"

vH: "Wahrscheinlich auf der Messe in Detroit Anfang 2015."

hs

Tesla knapp 7 Jahre später:
falls der Eine oder die Andere derzeit etwas "mehr Zeit" hat...hier eine Superinteressante 2 Std. Doku:



offensichlich ist das Laden in anderen Ländern mittlerweile absolut kein Problem mehr... (z.B. ab 20:00 min)

wenn derzeit bei uns eine Förderprämie u.a. auch für "saubere Verbrenner" diskutiert wird, fällt einem eigenlich nicht mehr ein...

@Egon: Ich weiß, Kartendaten selber pflegen ist nur ein fauler workaround, daher schrieb ich ja auch - nur bis die Schildererkennung endlich kommt.

@ellert: Ja, wenn man schnell dreht springt er in 5kmh schritten, bei 20kmh also 4 mal schnell drehen.

In USA/CAN ist das Problem deutlich kleiner, da er in 5 Meilen Schritten zählt, in Europa wäre eine Änderung auf 10kmh wünschenswert, denn 5er Schritte braucht man eh nicht.

gcf schrieb:
In USA/CAN ist das Problem deutlich kleiner, da er in 5 Meilen Schritten zählt, [...]Es sind 5er-Schritte in der vom Benutzer gwählten Einheit. In den USA werden das in der Regel mph sein, in Kanada km/h, da hier das metrische System gilt.

Zu der Kritik am Model 3-Tempomaten möchte ich noch anmerken, dass der in der Bedienung eher einfacher ist als bei anderen Marken. Immerhin ist es in der Regel nur eine Bewegung des Wählhebels nach unten und schon ist er aktiv. Bei anderen Marken muss man den Tempomaten erst einmal einschalten, woraufhin zunächst gar nichts passiert. Erst wenn man dem bereits eingeschalteten Tempomaten durch eine weitere Aktion mitteilt, was man möchte, wird er aktiv.

Das wäre für mich kein KO-Kriterium. Im Prius 3 konnte ich damit leben, obwohl es außerdem mehr Aufmerksamkeit brauchte, um die Geschwindigkeit um 10 km/h zu ändern. Bei meinem Tesla sind das zwei schnelle Drehungem am Scrollrad, ohne dass ich jemals den Blick von der Straße nehmen muss. Beim Prius muss ich den Hebel bewegen und halten, während ich die Geschwindigkeit im Auge behalte.

Mir persönlich gefällt die Umsetzung im Model 3 besser, aber das ist eine Geschmacksfrage. Genau wie bein analogen vs. digitalen Tacho, woran sich ja ebenfalls die Geister scheiden.

e-motion schrieb:
ab: "Wann können wir die mit Spannung erwartete Mittelklasse-Limousine (hs: Tesla Model E) zum ersten Mal sehen?"Ein "mit Spannung" erwartetes E-Auto... schönes Wortspiel

Hallo,
ist die kamerabasierte Verkehrszeichenerkennung nicht ab 2021 Pflicht in der EU?

Gruß Silberrücken

Zitat:
Blog: Tesla Model 3 in USA mit weitem Abstand vor allen anderen Autos seiner Klasse
- teslamag.de/news/verkauf-tesla-model-3-u...nd-alle-klasse-28356

Grüße, Egon

Finde diese Vergleiche sehr seltsam. Was will Tesla damit beweisen?

In den USA habe ich fast keine BMW 3er gesehen. Das ist ein seltener Luxuswagen, den kaum jemand kauft. Ebenso fast keine Mercedes C-Klasse. Wer Luxus will, kauft die Klassen darüber. Oder einen SUV. Ich habe außerhalb von Kalifornien fast keine Tesla gesehen.

Die Leute kaufen in der Größe des BMW 3er oder Mercedes C-Klasse m.E. eher Nissan, Toyota, Chevrolet oder andere.

Ich weiß nicht, wer teslamag.de betreibt, vermute aber ein Fanbase-Projekt?

Statistisch kann man fast alles belegen, je nachdem welche Teilbereiche man vergleicht, betrachtet oder ausklammert. Zum Beispiel verkauft Toyota in den USA fast zehnmal so viele Autos wie Tesla und Vokswagen immerhin noch das 2,5-fache. Ohne Berücksichtigung der Marktsegmente sind das aber keine Aussagen, mit denen man wirklich etwas anfangen kann.

Wer Lust hat, kann sich etwas intensiver mit den Zahlen befassen. Eine sehr gute Adresse dafür ist diese hier, man muss sich allerdings etwas einlesen:

- www.goodcarbadcar.net/

Unter dem Strich läuft es ziemlich gut für Tesla. Doch wie überall sonst auf der Welt dominieren auch in Nordamerika Autos mit Verbrennungsmotoren den Fahrzeugbestand klar und es ist nicht wahrscheinlich, dass sich das in nächster Zeit ändert.

Grüße, Egon