Bei Tesla ist alles ein bisschen anders und selbst scheinbar einfache Zusammenhänge sind meist komplexer als vermutet. Man muss sich ein wenig mit den Details befassen, wenn man nicht Schiffbruch erleiden möchte und dann nicht weiß, warum. Ganz allgemein gesprochen.
Man zahlt nämlich
nicht für die permanente Anbindung ans Mobilfunknetz und auch nicht für die Datenübertragung. Das gehört immer zum Auto und jeder Tesla hat es serienmäßig ohne Aufpreis ab Werk, auch die neueren Modelle. Dadurch sind sie permanent mit dem Mutterschiff verbunden, erhalten aktuelle Verkehrsinfos und sicherheitsrelevante System-Updates. Vor allem aber ist jeder Tesla - wenn nicht fahrerseitig abgewählt - automatisch Bestandteil des Fleet Learnings. Stichwort "
Shadowing", falls sich jemand für Details interessiert:
In shadow testing, a car is being driven by a human or a human with autopilot. A new revision of the autopilot software is also present on the vehicle, receiving data from the sensors but not taking control of the car in any way. Rather, it makes decisions about how to drive based on the sensors, and those decisions can be compared to the decisions of a human driver or the older version of the autopilot. If there is a decision -- the new software decides to zig where the old one zags, or the new software cruises on when the human hits the brakes, an attempt can be made to figure out how different the decisions were, and how important that difference is. Some portion of those incidents can be given to human beings to examine and learn if the new software is making a mistake. If there is a mistake, it can be marked to be fixed, and the testing continues.
Geld verlangt Tesla hingegen für Zusatzdienste und deren noch weit höheres Datenaufkommen. Wer im Auto Netflix und Youtube schauen, im Internet surfen, Musik aus dem Web streamen, Internetradio hören will und dergleichen, wer seine Umgebung als detailreiches Satellitenbild und nicht nur als Landkarte sehen will, der zahlt dafür in neueren Teslas zukünftig Geld. Das ist seit Jahren angekündigt, die Rede war immer von 10 US$/Monat oder 10 Euro/Monat. Ältere Fahrzeuge bleiben weiterhin ausgenommen, selbst der Spotify-Premiumaccount bleibt für diese kostenfrei.
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www.tesla.com/de_DE/support/connectivity
Einige (nicht alle!) dieser Dienste sind per WLAN kostenfrei verfügbar. Für diese reicht in der Tat ein WLAN per Smartphone (Tethering) auf eigene Kosten. Allerdings nur mit Einschränkungen, da ein Einloggen in mobile WLANs nur in Stellung D funktioniert, wenn auch
während der anschließenden Fahrt weiterhin darauf zugegriffen werden soll. Beim Umschalten von N/P nach D/R oder umgekehrt erfolgt nämlich ein Fallback auf die interne LTE-Anbindung. Das hängt damit zusammen, dass der Standort jedes bekannten WLANs im System gespeichert wird, um sich dort bei einem neuerlichen Anfahren des Standorts zukünftig automatisch wieder einzuloggen.
Eine weitere Einschränkung betrifft mobile Endgeräte, die ihr WLAN ausgerechnet auf nicht in den USA zugelassenen Kanälen aufspannen. Das sind gar nicht so wenige, wie man vielleicht glaubt und hängt auch von der Kanalbelegung am aktuellen Standort ab. Hintergrund sind die IEEE-Standards 802.11g und 802.11n. Sie empfehlen, in Europa im 2,4 GHz-Band nur die Kanäle 1, 5, 9 und 13 zu verwenden, weil das Kanalraster niedriger ist als die Kanalbreite.
Doof nur, dass die WLAN-Kanäle 12 bis 14 (f
Mitte 2467, 2472 und 2484 MHz) in den USA gar nicht verwendet werden dürfen. Das berücksichtigt aber ein für Europa bestimmtes Handy nicht und spannt auch gerne mal auf Kanal 13 sein WLAN auf. Dann geht gar nix, denn der Tesla kann es weder sehen noch verwenden.
Ein weiteres Problemfeld ist, dass die gesamte Datenkommunikation eines Teslas grundsätzlich über VPN-Tunnel realisiert wird. Es gibt leider mobile Endgeräte, die das per Tethering nicht zulassen.
Also kurzum: WLAN per Tethering funktioniert oft, aber nicht immer, nicht überall und nicht mit jedem Endgerät. Wer gerne immer alles verfügbar hat, was ein Tesla so bietet, sollte die 10 Euro im Monat nicht scheuen. Dafür wird richtig viel geboten, finde ich. Wer nichts davon braucht, kann sich das Geld ruhig sparen, denn die wirklich wichtigen Dinge funktionieren trotzdem.
Grüße, Egon