Als Tesla-Fahrer bekomme ich die rustikal-nachlässige US-amerikanische Verarbeitung täglich vor Augen geführt. Auch wenn das von Tesla-Eignern gerne klein geredet wird
("was interessieren mich Spaltmaße"), ist das keine gute Sache. Die mangelhafte Tesla'sche Verarbeitungsqualität ist ein jederzeit sicht- und spürbares Defizit, mit dem man völlig zurecht unzufrieden sein kann.
Tesla-spezifisch ist das allerdings nicht. Ich kenne das ganz ähnlich von meinem
Buick Park Avenue, den ich während meiner USA-Aufenthalte immer gefahren habe, und auch von anderen US-Modellen. Die bauen in Nordamerika die Autos einfach so und verfolgen anderen Prioritäten. Ein Cadillac hat was, doch mit der kühlen Innenraum-Präzision eines dicken Audi oder Lexus wird er nie mithalten.
Zu erwarten, ausgerechnet beim Model 3 wäre das grundsätzlich anders, ist einigermaßen unrealistisch. Zu pessimistisch muss man aber auch nicht sein.
Durch ihre nach wie vor faktisch konkurrenzlosen Gesamteigenschaften - Schnelllade-Netz inklusive - wissen die Teslas trotzdem von sich zu überzeugen. Sind eines Tages die seit mindestens 2012 permanent angekündigten Alternativen auf dem Markt, wird man sich aber bei der Tesla-Produktion deutlich mehr Mühe geben müssen als bisher.
Grüße, Egon