Priusfreunde.de

Zitat:
Interview mit Toyota-Vizechef Didier Leroy
Yaris, autonome Autos und was bisher falsch lief

Didier Leroy war Renault-Ingenieur, jetzt ist er der zweithöchste Angestellte bei Toyota. Er ist verantwortlich für Forschung und Entwicklung, Design, Produktplanung und Produktion, Vertrieb und Motorsport in den Regionen Japan, Nordamerika, Europa und Afrika. Wir haben mit Didier darüber gesprochen, wie es ist, für ein japanisches Unternehmen zu arbeiten, was er von autonomen Autos hält und was deutsche Kunden von ihm erwarten dürfen.
- www.auto-motor-und-sport.de/verkehr/toyo...eroy-interview-2019/

Grüße, Egon

Zitat:
Toyota startet nur langsam ins BEV-Zeitalter

Toyota plant laut einem japanischen Medienbericht mit einem weltweiten Absatz von gerade mal 500.000 reinen Elektroautos im Jahr 2025. Das ist nur ein Bruchteil dessen, was andere Autobauer wie VW und Tesla planen.
- www.electrive.net/2020/01/09/toyota-star...m-ins-bev-zeitalter/

Grüße, Egon

OB da Toyota nicht bisschen was verschläft?
Darüber lässt sich gut schlecht spekulieren, weil es erst die Zukunft zeigen wird.
Ich denk Elektro ist jetzt erstmal modern und in und wird durch die Presse aufgebaut und aufgebauscht.
Was in 3 Jahren ist weiss man nocht nicht.

Ich teile Toyotas Skepsis gegenüber dem BEV voll und ganz. Wenn die tägliche durchschnittliche Fahrstrecke tatsächlich nur bei 39km liegt und wenn ich von nur einem Fahrzeug für die Familie ausgehe (jaja, ich weis, sehr Viele haben 2 und mehr PKW) dann macht ein reines BEV zur Abdeckung aller Bedürfnisse, einschließlich der langen Urlaubsfahrt, wenig Sinn. Bei einem reinen BEV muß dann der Akku für die täglichen Aufgaben völlig überdimensioniert werden, ein PHEV mit 50-60km rein elektrischer Reichweite und danach sehr sparsam ausgelegt, wie zB der P4 PHEV, wäre dafür wesentlich besser geeignet.

Mal sehen ob und wann da mal ein Nachfolger kommt, ob dieser dann eine praxisnahe Zuladung sowie ein größeres Kofferraumvolumen bietet. Da könnte ich glatt schwach werden.

Ich nehme mich mal als Beispiel. ÖPNV ist bei uns im Saarland eine Katastrophe, daher frage ich mich gerade, warum ich nur den Aygo abgegeben habe

Meine Strecke sind ca. 17km (einfacher Weg), im Sommer mit dem Fahrrad (Ebike) zu bewältigen (allerdings streckenweise lebensgefährlich).

Ein BEV wäre hier passend. Ich lade zuhause auf, und die Reichweite reicht locker, sogar wenn ich anschließend noch einkaufen gehe.

Eine Renault Zoe wäre z.B. passend, wäre da nicht der ... Preis. Über 20000 für nen Kleinwagen, ja, da gehört viel Idealismus dazu.

Was wäre also sinnvoll? Ein Kleinwagen, Reichweite 100-200km, Format "Aygo", über Nacht ladbar in der Garage (bei der Reichweite dürfte auch keine aufwändige und teure Elektroinstallation notwendig sein) für um die 10000€. Würde ich direkt kaufen und das Jobticket abgeben.

Aber vielleicht isses auch ganz gut, dass so was nicht kommt. Denn ein grundsätzliches Problem lösen auch BEVs nicht: Das immer höher werdende Verkehrsaufkommen. Das lässt sich nur durch einen effizienten ÖPNV lösen, und davon sind wir hier so unvorstellbar weit entfernt... da gibts gar kein Maß für.

MrKil schrieb:
Das immer höher werdende Verkehrsaufkommen. Das lässt sich nur durch einen effizienten ÖPNV lösen, und davon sind wir hier so unvorstellbar weit entfernt... da gibts gar kein Maß für.Das immer höhere Verkehrsaufkommen im Berufsverkehr kommt aber nicht zuletzt daher, dass sich Wohnung und Arbeitsplatz immer weiter voneinander entfernen und der politische Fokus auf die Straße hat zwar massiv Hauptverbindungsstraßen und Autobahnen ausbauen lassen, das Nadelöhr an deren Ende konnte aber naturgemäß nicht beseitigt werden, weil das gar nicht geht. Und der ÖPNV wurde dagegen komplett verschlafen.

Aber einen ÖPNV aufzubauen, der so engmaschig ist, dass er quasi flächendeckend auch kurze Arbeitswege in dem von dir genannten Bereich rundum akzeptabel abdeckt, ist die pure Illusion.

Insoferm machen Klein-BEVs durchaus sehr viel Sinn, um
- jemand auf einem kurzen Arbeitsweg direkt zur Arbeit zu bringen, wenn man nicht gerade an einer passenden Buslinie etc. wohnt.
- jemand mit einem längeren Arbeitsweg zum nächsten Bahnhof zu bringen, wo es von dort öffentlich weitergeht, aber bitte zuverlässig mit einer ordentlichen Taktung.

Individualverkehr und ÖPNV müssen hier Hand in Hand gehen. Weder das eine noch andere alleine kann funktionieren.

eppf

Warum soll das nicht mit einem engmaschigen ÖPNV funktionieren? In der DDR hat es funktioniert, kaum einer dachte daran den sündhaft teuren privaten PKW im Berufsverkehr zu verschleißen. Jedes der großen Neubaugebiete bekam als Erstes einen vernünftigen ÖPNV Anschluss, noch bevor die Häuser standen, die Bauarbeiter sollten ja auch zur Baustelle kommen.

Ja aber DDR war ja so was von Böse
Alles schecht, wenn man so denen glauben will (am meisten meckern die, die nicht da gewohnt, gearbeitet, gelebt und geliebt haben)

Aber wieder zum Text.
Ich habe auch schon überlegt den P4 gegen einen P4Plugin einzutauschen, wenn ja wenn ich denn zu Hause laden könnte.
Hat also nix mit Toyota, oder anderen E-Auto Anbietern zu tun, sondern nur mit der Ladeinfrastruktur.
PS.
Das Fahren mit Bus in meine (2km) Innenstadt kostet soviel wie 1 1/2 Ltr. Benzin. Wie weit ich damit mit dem P4 komme weiss jeder.

eppf schrieb:
Insoferm machen Klein-BEVs durchaus sehr viel Sinn, um
- jemand mit einem längeren Arbeitsweg zum nächsten Bahnhof zu bringen, wo es von dort öffentlich weitergeht, aber bitte zuverlässig mit einer ordentlichen Taktung.Ich möchte dem Thread sein Thema lassen aber in diesem Fall vorsichtig meine offenen Fragen anmerken:
Mit dem privaten BEV oder zumindest mit dem Auto zum Bahnhof. Vom Bahnhof zu einem anderen Bahnhof. Und dann ? ÖPNV ? Warum dann nicht bereits zum ersten Bahnhof mit ÖPNV ? Wenn am zweiten Bahnhof kein ÖPNV wie dann weiter ? Und wie auch wieder zurück ?
Es braucht eine stimmige "spiegelbildliche" Lösung. Vom zu Hause zum Bahnhof, vom nächsten Bahnhof zum Punkt x und danach alles wieder "spiegelbildlich" umgekehrt.

Es gibt sicher auf alles eine Antwort. Aber die zitierte Formulierung ist m.M.n. zunächst unvollständig.

Bitte nur als eine Anmerkung meinerseits verstehen und das Thread Thema belassen.

Danke
und Gruß
Hybridfan5

Priuskater schrieb:
Jedes der großen Neubaugebiete bekam als Erstes einen vernünftigen ÖPNV Anschluss,...Genau hier liegt das Problem, weil die von dir genannten "großen Neubaugebiete" mit unserer zersiedelten Landschaft recht wenig zu tun haben.

Hier z.B. ein ÖPNV-Busnetz aufzubauen, sodass man von jedem Ort zu jedem anderen Ort ohne mehrfaches Umsteigen kommt, wäre ein Linienoverkill, der zudem nie eine ausreichend hohe Auslastung erreichen könnte, um ökologisch sinnvoll zu sein.

Es wird immer sehr viele Punkte geben, ab denen man zuerst den Individualverkehr nutzen muss, um zum nächstgelegenen ÖPNV-Knotenpunkt zu kommen und genau dafür wären kostengünstige BEV eine sehr gute Wahl. Noch besser wäre natürlich so etwas wie ein Fahrrad, aber das kann man beim besten Willen nicht als für die Allgemeinheit akzeptabel voraussetzen.

Unser Problem liegt heute darin, dass auf Grund des schlechten ÖPNV die meisten Leute gleich den ganzen Weg zur Arbeit mit dem Auto abspulen, was dann die Akzeptanz, sich einen günstigen kleinen BEV mit relativ geringer Reichweite zu kaufen, deutlich sinken lässt.

eppf

Hybridfan5 schrieb:
Mit dem privaten BEV oder zumindest mit dem Auto zum Bahnhof. Vom Bahnhof zu einem anderen Bahnhof. Und dann ? ÖPNV ? Warum dann nicht bereits zum ersten Bahnhof mit ÖPNV ? Wenn am zweiten Bahnhof kein ÖPNV wie dann weiter ? Und wie auch wieder zurück ?Erfahrungsgemäß sind zumindest die größeren Arbeitgeber gut mit dem ÖPNV angebunden, was allerdings nichts über die Zuverlässigkeit des ÖPNV aussagt.

Nochmals folgender Satz herausgegriffen:
"Warum dann nicht bereits zum ersten Bahnhof mit ÖPNV ?"
Gerne, wenn es passt, aber genau das wird man flächendeckend eben nicht hinbekommen, da es hierzu wie gesagt eine derartige Unmenge an Busverbindungen bräuchte, die sowohl kostenmäßig als auch ökologisch ein Overkill wären.

Das mag zwar für Rentner etc ok sein, wenn man erst eine Ehrenrunde mit dem Bus dreht, bis man am Bahnhof ankommt, oder auch einmal umsteigen muss. Aber ein Arbeitnehmer wird es niemals täglich mitmachen, alleine schon bis zum Bahnhof eine halbe Stunde ÖPNV-Zeit zu versenken, wenn die Fahrt mit dem Auto die Fahrt zu diesem Bahnhof nicht länger als 10 Minuten benötigt.

Zudem kommt, dass die ländlichen Busse üblicher Weise einen Stundentakt haben, was für Arbeitnehmer auch wenig praktikabel ist.

Seit ich nicht mehr in die Arbeit gehe, bin ich durchaus öfters mit unserem lokalen Bus unterwegs. Während meines Berufslebens wäre mir das aber nicht im Traum eingefallen, Tag für Tag im Durchschnitt eine Dreiviertelstunde Arbeitsweg zusätzlich zu versenken.

Ein kostengünstiges BEV mit kurzer Reichweite wäre für viele Leute genau das, was sie in Verbindung mit einem funktionierenden ÖPNV bräuchten.

eppf

Exakt und ob du mit dem kleinen BEV oder elektrischem ÖPNV fährst, ist laut ecopassenger.org sowieso Wurst.
Fährt der ÖPNV wie bei mir mit stinkenden Dieseln (Bus und Bahn) erst Recht.

Die Strategie von Toyota ist für mich relativ klar, Sie sind in der Hinsicht sehr pragmatisch. Sie schauen wie viel müssen sie machen, damit die Vorgaben in den jeweiligen Ländern erfüllt werden und sie sehen ganz nüchtern, dass der der E-Automarkt nach dem Boom bei den Enthusiasten zu einem weniger exponentiellen Wachstum bei den Normalverbrauchern kommt.
Ich denke Toyota betrachtet im Moment die Kosten mit Argusaugen, vor allem für den Akku. Sobald sie denken, dass sie die Anforderungen erreichen können, die z.B. auch MrKil gerade geäußert hat, dann werden sie in den Markt stürmen. Man hat bestimmt schon seine Beak-Even-Points markiert und lauert. Mit den jetzt anlaufenden Fertigungen hat man den Markt auch gut im Blick.

Dabei denke ich, sehen es die Toyota-Oberen eher nüchtern mit dem BEV. Wenn es kommt, kommt es, wenn nicht, dann nicht. Ich denke man ist der Überzeugung vom Benzin-Vollhybrid-Massenmarkt (welcher noch Jahrzehnte anhalten wird) gleich auf den Wasserstoff-Massenmarkt gehen zu können. BEVs werden als ohne großen Idealismus behandelt und nur nach Bedarf bzw. nur dort wo es klar ist eingesetzt (10k€ für 200km z.B.). Den Enthusiasmus eines Prius oder eines Mirai löst der Akku beim Japaner wohl weiterhin nicht aus.

Priuskater schrieb:
... dann macht ein reines BEV zur Abdeckung aller Bedürfnisse, einschließlich der langen Urlaubsfahrt, wenig Sinn.
Das haben wir auch so erkannt und deshalb deckt das BEV nur alle Alltagsfahrten ab. Große Umzüge oder lange Urlaubsfahrten sind da nicht möglich, kann ich aber durch Leihwagen oder den Urlaub auch mal mit der Bahn abdecken. Ein wesentliches Problem bei vielen ist, dass sie ihr Auto nach dem größten, aber seltenen Einsatzzweck zulegen und dann maulen, wenn der große Wagen im Alltag zu unhandlich ist oder säuft wie ein Loch.

derbarnimer schrieb:
Ja aber DDR war ja so was von Böse
Alles schlecht, wenn man so denen glauben will (am meisten meckern die, die nicht da gewohnt, gearbeitet, gelebt und geliebt haben)
+1 Heute unvorstellbar, dass wir mit einem 3,55m langen, 26PS-"starken" Fahrzeug in Limousinenform überhaupt einen Traktor überholen konnten. Meine Eltern fuhren einen von 1983 bis 1992. Damals war man noch zufrieden mit dem was man hatte.

dukesim schrieb:
Die Strategie von Toyota ist für mich relativ klar, Sie sind in der Hinsicht sehr pragmatisch. Sie schauen wie viel müssen sie machen, damit die Vorgaben in den jeweiligen Ländern erfüllt werden und sie sehen ganz nüchtern, dass der der E-Automarkt nach dem Boom bei den Enthusiasten zu einem weniger exponentiellen Wachstum bei den Normalverbrauchern kommt.
Das sehe ich ähnlich. Schade, dass Toyota offenbar nicht einmal elektrische Modelle auf ihren Standardplattformen anbieten, um den Markt zu testen. Da war zumindest der böse VauWeh-Konzern schon vor 7 Jahren mit e-Up und e-Golf weiter. Es geht einfach darum, Kunden zu behalten - was einfacher ist als neue zu gewinnen.

Hallo,

Letzen Herbst beim Kundendienst hat der Toyota Händler nur kurz
erzählt er wird bald ein Elektroauto von Toyota bekommen. Er weiss noch gar nichts darüber. Aber es soll bald kommen.
Er weiss nicht wie groß es ist und auch keinen Preis.

Könnte da was dran sein?
Hat jemand mehr Informationen?

Gruß Mr.LongRun