Priusfreunde.de

Zitat:
Toyota ist der größte Autobauer der Welt - und der sturste. Während andere Hersteller Elektroauto-Offensiven starten, beharrt Toyota auf dem Hybridantrieb - und plant für eine andere Zukunft.
- www.spiegel.de/auto/aktuell/toyota-hybri...autos-a-1106272.html

Grüße, Egon

Ich verstehe es auch nicht, man kann doch anbieten was der Markt will, die Technik dazu haben sie ja vorrätig.

Für eine vernünftige Reichweite kommt man aber nicht drumherum eine Plattform für Akku im Unterboden bereit zustellen.

Die glauben doch nicht im Ernst das man sich lieber einen Mirai in die Garage stellt als einen Tesla fürs gleiche Geld?

Na, Toyota vertritt seine eigene, durchaus nachvollziehbare, Auffassung zu Elektroautos. Diese besagt, das Elektroautos nur was für den urbanen Bereich sind, aber in der Herstellung zu teuer. Ferner nimmt der Markt nur bedingt Elektroautos auf, was sich u.a. an den Zulassungszahlen in Deutschland zeigt. Die sind nämlich in Relation zum Gesamtmarkt eher "mau". Die Skandinavier mit ihren massiven Incentivierungen lassen ich mal bewußt raus.

Das ist beim Mirai besser?

Geringe Reichweite, man kann praktisch nur um die Tankstellen herum fahren, Brennstoffzelle extrem teuer, Platin Nachfrage erhöht potentiell noch für Kosten. Aufbau eines Wasserstoff Netzes noch unwahrscheinlich, Transport via LKW indiskutabel.

Das einzig teure an ev ist der akku, für einen City Stromer wird der Preis bei 3000€ liegen, eine Brennstoffzelle herum zu fahren wäre hier nun wirklich Schwachsinn.

Wenn also Brennstoffzelle, dann als mietbaren Range extender für den urlaub und da könnte man auch einen größeren Akku mieten.

Die Nachfrage zeigt nur, das die Leute mit jeden Cent geizen und sehr wohl einschätzen können ob der Preis zum Produkt passt.
Und das tut er nicht, die Teile werden zu überhöhten Preisen angeboten da kaufen nur Idealisten.

Hinzu kommt mmn noch ein psychologischer Sicherheitsfaktor, man will eine Reichweiten Reserve um auch im gefühlt ungünstigsten Fall noch nach Hause zu kommen.

Zitat aus dem oben verlinkten Interview:

Bei der Brennstoffzelle plant Toyota defensiv und rechnet damit, dass wohl frühestens ab 2030 große Stückzahlen erreicht werden.
Grüße, Egon

@gcf: Wenn ich schaue was der Mirai kostet und was ich vergleichbares bei Tesla bekomme, dann ist die Reichweite des Mirai höher (NEFZ bezogen).
Das gleiche Argument bzgl. Infrastruktur kann man auch bei Elektrofahrzeugen anbringen, Tesla mal bewußt außen vor gelassen.
Das mit dem Platin ist ja "in Arbeit", wobei dort momentan mehr zu erwarten ist als in der Batterieentwicklung.
Es wird auch in Zukunft darum gehen das sich die Menschen eher ein "Allround"-Fahrzeug kaufen werden, also eines das möglichst viele Einsatzbereiche abdeckt. Insofern ist der Vergleich mit "Citystromern" und "mietbaren Rangextendern" unpassend. Mit Ausnahme der Fahrzeuge von Tesla, kann man mit einem Elektroauto zwar auch lange Strecken zurücklegen, braucht dafür aber deutlich länger als mit einem Hybrid oder Auto 1.0. Und hier setzt der Mirai an.
Und, es geht ja auch um Nutzfahrzeuge etc. für die man eine Lösung wird finden müssen. Gerade bei Anwendungsszenarien mit hohen Energieverbrauch bei denen eine hohe Reichweite oder lange tgl. Arbeitszeit benötigt wird bietet sich die FC an. Deshalb sehe ich das was Toyota da momentan mit dem Mirai betreibt auch als eine Art Grundlagenforschung an.

Für Nutzfahrzeuge gehe ich mit, die fahren Punkt zu Punkt und haben mehr Platz für Tanks, auf Tankstellen könnte verzichtet werden, nur Destination "charging".

Ich glaube nicht dass der Bedarf was für Autos die Leute brauchen sich wesentlich geändert hat (brauchen tut ein SUV sicher wenige, was haben die den vorher genommen?)

Man leistet es sich einfach und lässt sich von der Werbung leiten.

Natürlich braucht man mindestens ein universal Auto, wenn man sich überhaupt eins kauft, will man nicht für jeden Quatsch ein anderes mieten müssen.

Der 2. wagen darf gern auch groß genug sein, da reicht aber meist ein kleinerer Akku.

Letztere werden in 10 Jahren nur für Hälfte kosten und die doppelte Kapazität haben, selbst eine dreifache Kapazität ist drin. Lion 400wh/kg derzeit auf der Strasse 80-160wh/kg !

Wenn Toyota also Wasserstoff verkaufen will dann jetzt, später will das keiner mehr, die Grundlagenforschung hat Daimler gemacht schon seit zig jahren.

Zitat:
Toyota will nicht mehr langweilig sein: Die Japaner arbeiten an neuen Produkten für den europäischen Markt. Im Interview spricht Europachef Johan van Zyl über neue Antriebe, erste Erfolge – und politische Rückschläge.
- www.wiwo.de/unternehmen/industrie/toyota...empeln/14650928.html

Grüße, Egon

Zitat:
Es ist wirklich schwierig, zu behaupten, dass die Menschen wegen der Diesel-Thematik zum Hybrid wechseln. Wir glauben eher, dass diese Kunden von der Hybrid-Technologie überzeugt sind. Wir werden auch in Zukunft noch Diesel im Markt sehen. Das wird ein Teil des Technologie-Mixes bleiben. Aber unser Fokus liegt ganz klar auf dem Hybrid.
- www.handelsblatt.com/unternehmen/industr...empeln/14643124.html

Grüße, Egon

Antriebsstrategien bei Toyota

Vortrag beim Community Day in Köln am 8. Oktober 2016

von Dirk Breuer, Pressesprecher Technik der Toyota Deutschland GmbH

- Direkt zum Download (PDF, 6.5 MB): KLICK
- Zum Vortrag gehörende Videos: KLICK

Grüße, Egon

Interessant, wie man sich den Wirkungsgrad des BSZ-Autos schönrechnet und dann auch noch den Strom für die BEVs vergleichsweise zu 100% aus Erdgas erzeugt. So drückt man den Gesamtwirkungsgrad der BEVs glatt noch unter den HSD ohne Plug-In.

Ähem, langfristig sollte doch die Energie für die Mobilität komplett auf erneuerbar umgestellt werden und Erdgas gehört da nicht dazu!

Ich hätte gerne den Vergleich zwischen BSZ und BEV auf Basis 100% erneuerbarer Energie gesehen. Ich zitiere hierzu einmal Wikipedia (Wasserstoffwirtschaft):

Bei Aufladung mit Ökostrom aus Eigenerzeugung ergibt sich für batteriegetriebene Elektrofahrzeuge mit der Energiekette

Photovoltaikanlage/Wechselrichter → Akku stationär → Akku im Fahrzeug → Elektromotor

ein Wirkungsgrad von 0,9 × 0,94 × 0,94 × 0,95 = 0,75

und für Elektrofahrzeuge mit Brennstoffzelle mit der Energiekette

Photovoltaikanlage/Wechselrichter → Akku stationär → Elektrolyse → Verdichtung auf 700 bar → Brennstoffzelle → Elektromotor

ein Wirkungsgrad von 0,9 × 0,94 × 0,8 × 0,88 × 0,6 × 0,95 = 0,34.

eppf

Die wohlwollende Optimierung der Wirkungsgrad-Berechnung ist schon vor einem Jahr aufgefallen.

Wenn ich es richtig verstanden habe, basiert derjenige Teil von Toyotas "Environmental Challenge 2050", bei dem Wasserstoff im Spiel ist**, auf der Erzeugung von Wasserstoff aufgrund seiner Nutzung als Puffermedium für überschüssigen Strom aus erneuerbaren Energien.

Damit würde der Wirkungsgrad als dominierender Faktor an Bedeutung verlieren. Wenn es sich so entwickelt; wir sprechen hier von Jahrzehnten.

**Das ist Challenge 3, beschreiben in Chapter 3:



- http://www.toyota-global.com/sustainability/environment/challenge2050/

Unterteilt in sechs Kapitel (Englisch):

- Chapter 1: New Vehicle Zero CO2 Emissions Challenge
- Chapter 2: Life Cycle Zero CO2 Emissions Challenge
- Chapter 3: Plant Zero CO2 Emissions Challenge
- Chapter 4: Challenge of Minimizing and Optimizing Water Usage
- Chapter 5: Challenge of Establishing a Recycling-based Society and Systems
- Chapter 6: Challenge of Establishing a Future Society in Harmony with Nature

Präsentationen dazu (Powerpoint-Folien als PDF):

- Präsentation zu Chapter 1: New Vehicle Zero CO2 Emissions Challenge
- Präsentation zu Chapter 2: Life Cycle Zero CO2 Emissions Challenge
- Präsentation zu Chapter 3: Plant Zero CO2 Emissions Challenge
- Präsentation zu Chapter 4: Challenge of Minimizing and Optimizing Water Usage
- Präsentation zu Chapter 5: Challenge of Establishing a Recycling-based Society and Systems
- Weiteres Material zu Chapter 5: Recycling etc.
- Präsentation zu Chapter 6: Challenge of Establishing a Future Society in Harmony with Nature

Grüße, Egon

Egon schrieb:
... auf der Erzeugung von Wasserstoff aufgrund seiner Nutzung als Puffermedium für überschüssigen Strom aus erneuerbaren Energien.

Damit würde der Wirkungsgrad als dominierender Faktor an Bedeutung verlieren. Der Wirkungsgrad verliert aber nur dann an Bedeutung, wenn eben wirklich genug überschüssiger Strom vorhanden ist. Bei BSZ braucht man halt mehr als doppelt so viel überschüssigen Strom als bei BEV.

Vor allem wenn ich mir den Energiehunger der aufkommenden Schwellenländer ansehe, wird dort keinerlei Spielraum sein, freiwillig doppelt so viel Energie zu verbraten, wie es sein müsste.

Wenn ich mir bloß China ansehe, da ist man absoluter Weltmeister beim Aufbau von PV- und Windstrom. Selbst relativ zur Bevölkerungszahl baut man da jetzt schon mehr auf als bei uns in D, wo wir uns die Energiewende auf die Fahnen geschrieben haben. Und trotzdem werden in China neue Kohlekraftwerke gebaut.

Dass also der für die Wasserstoffwirtschaft notwendige Strom überschüssig vorhanden sein wird, kann man wohl bis auf einige wenige Länder in der Welt komplett knicken.

Selbst wenn es im Endausbau einmal möglich sein würde, bis dahin dauert es noch so lange, dass man sich für diesen Zeitraum die Ineffizienz der H-Wirtschaft nicht leisten kann.

eppf

Da Öl leider nicht nachwächst brauchen wir zum Zeitpunkt X Alternativen. Keiner weiß, ob das Elektroauto (nur Akku)zum Zeitpunkt X auch für lange Distanzen geeignet sein wird.
Insofern ist es sinnvoll so wie Toyota "zweigleisig" (Wasserstoff oder Akku)für die Zukunft zu planen, um dann flexibel reagieren zu können.

Das Problem wird bloß sein, dass die BSZ-Autos zu spät dran sind. Die BEVs kann man heute schon kaufen und es werden auch immer mehr Modelle mit größeren Reichweiten angekündigt.

Das Hauptproblem sind die Versäumnisse bei der Ladeinfrastruktur (ausgenommen Tesla-SC). Bloß dürfte es auch hier sehr deutlich günstiger kommen, Ladestationen für BEVs zu bauen, als eine H-Infrastruktur aufzubauen.

Der H-Antrieb hatte seine Chance, aber sie wurde in meinen Augen verspielt. Hätte man die H-Ankündigungen seit 1995 ernsthaft weiterverfolgt, würde es heute das BEV-Auto deutlich schwerer haben, weil es zwischenzeitlich schon ein ansehnliches H-Tankstellennetz gäbe.

Aber die Autoindustrie hat es vorgezogen, den Leuten wie einem Esel die Mohrrübe vor's Maul zu binden und hinauszuschieben und hinauszuschieben, Hauptsache die alte Technik verkauft sich bestens weiter. So hat man sich jetzt mit den BEVs eine Konkurrenz eingehandelt, die man wohl nicht mehr los wird.

Gorbatschow in seiner reinsten Form!

eppf