Priusfreunde.de

CA-Klaus schrieb:
Benny schrieb:
Elektroautos können wohl in der Zukunft nicht nur Strom aufnehmen, sondern auch abgeben - nennt sich bekanntlich bidirektionales Laden und V2G (Vehicle to grid) und damit einer Sektorenkopplung.
Ist das realistisch? Ich werde meinen Akku ganz sicher nicht irgendwelchen Zyklen aussetzen, die nicht dem eigenen Vortrieb dienen. Stattdessen lade ich lieber zu Zeiten, in denen Überkapazitäten bestehen.

Auch dann nicht, wenn es Geld dafür gibt?

Nein. Wieviel will mir der Netzbetreiber denn bezahlen? Immerhin muss ich den Strom später ja auch wieder zurückkaufen und die Ladeverluste gehen vermutlich auch auf meine Kappe. Insbesondere im Winter, wenn die Batterie auch noch beheizt werden muss, ist das ein Problem.

Dazu kommt, dass ich keine Lust habe, mit leerer Batterie dazustehen, wenn ich kurzfristig irgendwo hinfahren will.

Das wäre auch alles nicht nötig, wenn man tageszeitabhängige Stromtarife hätte. Das habe ich an anderer Stelle aber bereits zur Genüge breitgetreten.

CA-Klaus schrieb:

Ist das realistisch? Ich werde meinen Akku ganz sicher nicht irgendwelchen Zyklen aussetzen, die nicht dem eigenen Vortrieb dienen. Stattdessen lade ich lieber zu Zeiten, in denen Überkapazitäten bestehen.

Mir ging es mehr darum, dass es Potential für die Zukunft hat und in der Gegenwart schon seit längerem erprobt wird. Selbstverständlich sollten die Zyklen innerhalb der 20 - 80 % Range stattfinden. Und ja, damit kann (könnte) man sogar Geld verdienen...
Dass nicht jeder E-Auto-Besitzer davon begeistert sein wird, versteht sich von selbst.

Das Münchner Unternehmen The Mobility House GmbH beschäftigt sich unter anderem damit, siehe
Zitat:
Nachhaltiges Stromnetz: Elektroautos sind die Lösung
www.mobilityhouse.com/de_de/magazin/emob...v2gprojekte-tmh.html

Viele Grüße
Benny

bujatronic schrieb:
... hat der iMiev im damals gültigen Fahrzyklus ... ab Steckdose ca. 3,3kWh/km gebraucht...
Ist das tendenziös?


Ähm sorry, aber wenn mir jemand weiß machen will, dass ein iMiEV ab Steckdose 330kWh/100km an Energie benötigt, dann fallen mir noch ganz andere Begrifflichkeiten ein als "tendenziös".

Wer ist eigentlich "wir" in deinem PLZ-Gebiet, der mit Fördergeldern Dinge erarbeitet, die am Ende sehr fraglich erscheinen?

Du schreibst von einem Winterverbrauch eines Kleinstwagens, der über dem des Winterverbrauchs eines Tesla Model S liegt. Wie soll das gehen? Welche Fahrweise soll man da an den Tag legen?

Zufällig bin ich im Sommer aus deinem PLZ-Gebiet weggezogen: ich kenne die Winter dort (auch die der vogtländischen Höhenlagen), ich weiß was mein Model S letzten Winter bei -12 Grad Celsius verbraucht hat, da wurden keine 25kWh/100km erreicht und kälter war' 2016 auch nicht, da hatten die Winter 2005/2006 und 2010 mehr Highlights zu bieten.

Ich gehe immer noch davon aus, dass mit "deiner/-m Studie/Experiment" ein Ergebnis erzielt werden sollte das erzielt werden musste.

nein, da irsst Du, es war eine ergebnisoffene Diplomarbeit, die ich betreut habe. Gefahren wurde nach dem damaligen Zyklus, aber nicht auf der Rolle mit den ganzen Tricksereien, sondern unter realistischen Umständen. Und zum wiederholten Male möchte ich darauf hinweisen, daß die Dekra zu exakt demselben Ergebnis (das erzielt werden musste???) gekommen ist.
Aber mal noch ein ganz anderes Zahlenspiel:
Letztes Jahr wurden in D fossile Kraftstoffe mit dem gesamten Heizwert von 5,29x10¹¹kWh verfeuert. Wirkungsgradbereinigt ist damit eine mechanische Arbeit von schätzungsweise 167TWh erbracht worden.
Gleichzeitig wurden 650TWh elektrische Energie erzeugt (und verbraucht). Unter Berücksichtigung von Ladungswirkungsgrad, Heizung usw. müßten zur Sicherung der selben mechanischen Arbeit als E-Mobilität 253TWh zusätzlich erzeugt werden (natürlich kann man das auch anders berechnen), so daß die Erzeugung von elektrischer Energie um ca. 40% gesteigert werden müßte. Unter Berücksichtigung vom Ausstieg aus Kernkraft und Kohle, des stagnierenden Ausbaus der Windkraft (selbst im grün regierten BW wurde voriges Jahr nur EINE neue Windkraftankage gebaut - siehe auch Krise von Enercon) ist mir schleierhaft, wie das funktionieren soll. Von Versorgungssicherheit ganz zu schweigen - das können nämlich BEVs bestenfalls kurzzeitig, nur Hybride auf längere Sicht.

Wie kommen die 253TWh zustande? (FH Zwickau?)

Umweltministerium sagt: 90TWh
Mc Kinsey sagt: 100TWh
PWC sagt: 175TWh

edison.media/erklaeren/so-viel-strom-bra...erkehr/23204256.html

BTW bist du mir noch eine Antwort auf die Frage der 330kWh/100km im iMiEV schuldig.

Der nachfolgende Beitrag dürfte etwas zur Versachlichung dienen:

Mythen der Elektromobilität
www.mosbach.dhbw.de/fileadmin/user_uploa...Vortrag_Okt_2019.pdf

Jeder, der sich vorurteilsfrei dem Thema annähert, kann die dort veröffentlichten Daten relativ leicht selber verifizieren.

Gruß
Herbert

"Mythos" 10 gefällt mir besonders gut, der Tesla 3 wird mit 11,3kg CO2/100km berechnet, der Diesel-Audi mit 22,26kg CO2/100km bei einem Verbrauch von 8,4 Litern/100km. Rechne ich das auf meinen Toyota Prius4 um, ich verbrauche im langfristigen Schnitt 4,2 Liter/100km, so müsste ich demzufolge 11,13kg CO2/100km emittieren.

Dafür brauche ich nicht 25.000Euro mehr ausgeben und nicht 50min an der "Tankstelle" stehen bis er wieder voll ist und meine reale Reichweite lt Restreichweitenanzeige nach dem Tanken liegt bei über 900km, als ich die mal auf 36km runter hatte waren noch 8-9 Liter Benzin im Tank.

So schnell überzeugt mich keiner von einem BEV, das ist ganz nüchtern gerechnet und ohne jegliche Vorurteile.

LG, Frank

@Frank: Einfach mal ein E-Auto ausleihen und einige Tage fahren. Danach sieht die automobile Welt anders aus. Es muss im Übrigen kein Tesla sein, auch wenn diese E-Autos süchtig machen.

BTW: Wenn Du eine Ladestation (Steckdose) zu Hause hast, steigst Du quasi jeden Tag in ein aufgeladenes Auto. Und auf Langstrecke(n) fährt man einfach viel entspannter und sieht sogar noch was vom Land...

Das Tesla Model S ist dabei mit dem Prius 4 nicht wirklich zu vergleichen. Und für die 25.000€ mehr bekommst Du sicherlich kein Model S.

Viele Grüße
Benny

Bei spritmonitor.de verbraucht das Model 3 durchschnittlich etwas über 17kWh/100km was ca. 7kg/100km an CO2 entspricht.

Aber real erfahrene Werte zählen ja scheinbar nix, wenn das vorgefertigte Weltbild entsprechend gefestigt ist.

priusherby schrieb:
Der nachfolgende Beitrag dürfte etwas zur Versachlichung dienen:

Mythen der Elektromobilität
www.mosbach.dhbw.de/fileadmin/user_uploa...Vortrag_Okt_2019.pdf

Jeder, der sich vorurteilsfrei dem Thema annähert, kann die dort veröffentlichten Daten relativ leicht selber verifizieren.

Gruß
Herbert

Und hier gibts den entsprechenden Vortrag zu den Folien (mit allerdings schlechter Tonqualität):



Viele Grüße
Benny

Richtig, ich hatte mich verguckt und dachte die hätten das Model 3 genommen, das ist ja günstiger in der Anschaffung. Das Günstigste bei mobile.de liegt bei knapp 49.000 Euro, also 29.000 mehr als ich für den Prius (gebraucht) hingelegt hab. Macht die Sache ja noch schlimmer, ich hab doch keinen Dukatenscheißer.

Was soll ich denn mit einem BEV wie dem Golf E der um die 200km reale Reichweite hat? Da komme ich ja nicht mal nach Berlin hin und zurück. Ich mag keine 30-60min an der "Tankstelle" stehen irgendwo in der Pampa oder auf dem BAB Rasthof, was soll ich da? Ich bin nicht so der Typ für lange Pausen nach kurzer Strecke, meist wird eh nur gehalten weil irgendwer mal das stille Örtchen aufsuchen muß, ich bin das jedenfalls nicht

Nein, wirklich, der Prius4 ist für mich das ideale Auto, ein bequemer, geräumiger und sehr sparsamer Reisewagen, stößt wenig an Schadstoffen aus, ist noch erschwinglich und hat eine tolle Reichweite.

E-Auto ausleihen? Ich wüsste so aus dem Hut nur das im(!) Leipziger Hauptbahnhof etliche rumstehen (100km weg), bestimmt gibt es in Berlin (120km weg) oder Dresden (80km weg) solche Fahrzeuge, hier gibts nichts.

LG, Frank

@Frank

Schnellschüsse haben so ihre Tücken:

1. Schnellladestationen werden mit Strom aus Erneuerbaren Energien (EE) betrieben (da sonst die Förderung entfällt).

2. Zuhause werden Wallboxen hier in NRW nur bezuschusst, wenn der Käufer nachweist, dass er 100%-igen Strom aus EE bezieht. Ich kenne persönlich keinen E-Fahrer, der den deutschen Strommix tankt.

3. Die Rechnung von Prof. Rainer Klein zeigt noch etwas:
- Nur bei Nutzung des deutschem Strommixes, mit 489g CO2/kWh, fallen bei dem besagten Tesla die 11,3kg CO2/100km an!
- Wenn Das Fahrzeug aber mit EE aus Wind- oder Wasserkraft betrieben wird, dann sind das nur noch 10g CO2/kWh, und bei PV sind es 50g CO2/kWh. In diesem Fall hat der Tesla, mit einem Verbrauch von 20,8kWh/100km, einen CO2-Ausstoss von 0,21kg/100km bis 1,04kg/100km - und keiner muss dabei husten!

Überzeugt?

Gruß
Herbert

Das ist vollkommen korrekt, wird der Strom nur aus erneuerbaren Energien bezogen steht das BEV natürlich deutlich besser da. Lokal emissionsfrei ist natürlich ebenfalls ein Vorteil, vor allem in den Städten.

Was mich nach wie vor überhaupt nicht überzeugt ist die heutige Akkutechnologie die einen tonnenschweren Akku im Fahrzeug benötigt sowie die viel zu lange Ladedauer wenn man wirklich mal "Strecke" machen will. Da sehe ich wiederum Vorteile beim Brennstoffzellenauto, aber da fehlt es an Infrastruktur. Das Argument Wasserstoff würde ja kaum aus erneuerbaren Energien hergestellt lasse ich nicht gelten, da es eben möglich wäre auch Wasserstoff aus erneuerbaren Energien herzustellen, genau so wie sich BEV Fahrer gegen die Berechnung des Strommix wehren. Leider sind diese Fahrzeuge unglaublich teuer.

Denkbar wäre eben auch eine Produktion von Bioethanol aus organischen Abfällen und der Betrieb eines Vollhybriden eben mit diesem Ethanol, aber da wird nicht mal an einer Entwicklung gearbeitet, die Politik hat sich festgelegt: nur das BEV soll gefördert werden, nur das BEV ist die Lösung

LG, Frank

@Frank

Betr.: Preisvergleich

Ein Tesla Model 3 kostet heute in der Version
Model 3 Standard-Reichweite Plus Hinterradantrieb
Pearl White Lackierung
18-Zoll Aero-Felgen
Partieller Premium-Innenraum komplett schwarz
Autopilot
komplett 45.370 Euro.
Davon gehen zur Zeit noch 2000 Euro an BAFA-Prämie ab, so dass dieses Fz heute für 43.370 Euro erhältlich ist.

Der Restwert für Tesla entwickelt sich zur Zeit erheblich anders als beim Auto 1.0
www.auto-motor-und-sport.de/verkehr/rest...-gewinnt-oberklasse/
www.electrive.net/2019/07/16/tesla-model...-restwert-vergleich/

Mein Prius P4Plugin war bis zum Tesla das beste Auto.

Gruß
Herbert