Priusfreunde.de

Aus der Marken-Diskussion halte ich mich heraus. Man sieht am Disput zwischen happyyaris und eppf, dass diese von persönlichen Erfahrungen geprägt ist - und die fallen naturgemäß sehr individuell aus.

So habe ich schon als Student mehrfach katastrophale Erfahrungen mit französischen und italienischen Fahrzeugen gemacht. Das wirkt bei mir bis heute nach. Ob es sinnvoll ist, sich davon auch noch Jahrzehnte später in seinen Kaufentscheidungen beeinflussen zu lassen, erscheint fraglich. Aber ich weiß, dass es so ist.

Über Autos, die es irgendwann geben soll, mache ich mir nach wie vor keine Gedanken. Die Erfahrung lehrt, dass diese teurer werden, sehr viel später und oft auch schwieriger verfügbar sind als angekündigt.



bgl-tom schrieb:
Aktuell ~25kEUR für einen neuen e-Golf ist halt ein Preis, wo ich nicht widerstehen konnte.
Das kann ich sehr gut nachvollziehen, aber wie geht das? Die Frage ist ernst gemeint. Im offiziellen Konfigurator steht er immer noch mit 31.900 Grundpreis, mit ein paar Extras komme ich auf fast 39.000 Euro. Auf welchem Weg sind 25k realistisch?

Merkt man die irgendwo, außer beim größeren Wendekreis?
Man merkt schon, dass der Ioniq das größere Auto ist. 20 Zentimeter Längenunterschied zwischen zwei Autos verschwinden ganz gerne in den Überhängen, aber 7 Zentimeter Radstand (2,63 gegen 2,70 Meter) merkt man schon. Trotzdem sprechen wir hier nicht von gigantischen Unterschieden. Der e-Golf kann durch seine gute Raumnutzung durchaus punkten.



KSR1 schrieb:
Ist das ein reiner "welches Zweit-BEV für Egon?"-Thread?
So war er nicht gedacht, nein.

Schieflasterkennung macht schon Sinn.
Ja, grundsätzlich schon. Das ist aber vom Netz-Umfeld abhängig. An meiner Stamm-Ladesäule, die als vergleichsweise winziger Verbraucher an der Stromversorgung eines riesigen Einkaufszentrums auf der Grundfläche von drei Fußballfeldern hängt, wäre das völlig wumpe. Aber auch die macht bei 1 x 20 A dicht, wie die meisten anderen auch.

Ein Zwei- oder Dreiphasenlader ist deshalb bei nominell gleicher Leistung einer Einphasen-Lösung in der Praxis überlegen. Leider sind die Hersteller bei ihren Bordladern äußerst zurückhaltend, gerade die in punkto E-Auto starken Koreaner.

Den i3 halte ich für ein hervorragendes Auto, was die Antriebstechnik inkl. Lader betrifft. Leider hat er Nachteile wie die Carbon-Karosserie, die Räder, das eigenwillige Türkonzept.
Das bewerte ich genauso. Technisch ist er sehr ansprechend und steckt sowohl hinsichtlich Akku-Handling als auch Ladetechnik als auch Infotainment viele neuere Fahrzeuge locker in die Tasche. Aber der ganze Rest ist leider sehr kompromissbehaftet.

... kann mit 100 KW laden. ...Nach den Erfahrungen mit dem Ioniq würde ich das nicht überbewerten.
Ich würde das generell nicht überbewerten, bei keinem Auto. Dieses Wettrennen um die größte Ladeleistung ist einfach nur auf BEV-Verhältnisse adaptiertes Verbrenner-Marketing. Im Autoquartett der Zukunft wird es vermutlich auftauchen.

Natürlich ist die Ladeleistung (und daran gekoppelt die Akku-Temperierung) auf Langstrecke ein entscheidender Parameter, wenn es darum geht, die Gesamtdauer einer langen Fahrt zu berechnen. Man muss sich dabei aber die nüchterne Frage stellen: Wie oft fährt man so lange Strecken, dass man unterwegs überhaupt laden muss? Oder sogar mehrfach hintereinander?

Passiert mir selten, und dabei habe ich ein Langstrecken-Fahrprofil. Meine Stammstrecke beträgt 2 x 385 Kilometer mit Übernachtung dazwischen. Je nach E-Auto muss ich dazu gar nicht oder einmal extern laden. Ob das nun 30 oder 45 Minuten dauert, ist für meine Fahrzeugwahl nicht entscheidend.

Bitte nie die Grundidee aus den Augen verlieren: Man steigt jeden Morgen in ein geladenes Auto ein und das Thema Laden außer Haus ist dann einfach keines. Oder wenn, dann nur an wenigen Tagen im Jahr oder aufgrund günstiger Gelegenheit und für viele eben gar nicht.

Es sei denn, man ist Laternenparker. Dann aber würde ich mir das mit dem E-Auto sowieso gut überlegen, denn das ist immer noch ziemlich kompromissbehaftet.

Ich glaube, der Vorteil eines Ioniq auf langen Strecken liegt eher zu ⅔ am geringen Verbrauch.
Genau so ist es. Aber das ist natürlich etwas Gutes.


Grüße, Egon

Egon schrieb:

Es sei denn, man ist Laternenparker. Dann aber würde ich mir das mit dem E-Auto sowieso gut überlegen, denn das ist immer noch ziemlich kompromissbehaftet.


Dieser Satz bringt den Wunsch nach einer allumfassenden E-Mobilität in einem Volk mit nicht sonderlich hohem Wohneigentum in Hausform, günstigenfalls noch mit ergiebiger Solaranlage plus Speicher- und Schnelllademöglichkeit bestückt, gut in seiner Grenze auf den Punkt. Als Laternenparker will die Anschaffung eines E-Autos gut überlegt sein. Als Laternenparker wird sie wohl auch bis auf unabsehbare Zeit sehr kompromissbehaftet bleiben. Ich gehe noch einen deutlichen Schritt weiter, die Anschaffung wird wohl in vielen Fällen nicht diskutierbar mit einem klaren Nein beanwortet werden. Somit wird ein E-Auto nur etwas für "Priviligierte" fern ab von Massenmobilität bleiben. Nur zunächst?

Wisedrum

Egon schrieb:

Im offiziellen Konfigurator steht er immer noch mit 31.900 Grundpreis, mit ein paar Extras komme ich auf fast 39.000 Euro. Auf welchem Weg sind 25k realistisch?

Das würde mich auch interessieren. Auch ich komme auf ca. 39K bei einer Konfiguration als Minimum, wenn ich mich bei Extras zurückhalte. Ansonsten können es auch leicht 43k werden. Ich habe mal beide Konfigurationen bei Carwow eingestellt. Für die 39K Konfiguration ist das beste Angebot 32.263 EUR inkl. Überführung. Das sind inkl. der Hersteller-Prämie (2.380 € Elektro- & Plug-in Hybrid-Prämie) 21,1%. Der Rabatt hat mich gerade vom Hocker gehauen. Den bekommt man bei einem neuen BMW i3 derzeit auch. Selbst wenn ich noch die BAFA-Prämie abziehe sind es immer noch als Endpreis 30.263 EUR. Ich habe auch keinen Diesel mehr, den ich angerechnet bekommen kann.

Wie kann man da auf 25k kommen?

Bei 30k macht es mehr Sinn für mich auf die Akku-Basisversion des ID.3 zu warten. Hat dann immer noch eine höhere Kapazität als der e-Golf und einen schnelleren Lader. Oder eine Klasse darunter zu nehmen (e-208).

@yarison: VW hat tatsächlich eine grützige Phase gehabt, grob kann man den Zeitraum 2000-2010 einkreisen. Besonders Passat und Touran waren geplagt von zahlreichen Mängeln. Ein Bekannter von mir hat gar seinen Passat (2005?) gewandelt, weil das Teil zahllose Elektronik-Probleme bis hin zur Unfahrbarkeit hatte. Der Ersatz war besser, aber auch nicht fehlerfrei.

Dem Vernehmen nach (Dauertests, Foren etc) bewegt VW sich heute aber auf einem unverdächtigen Niveau, die Langzeitqualität scheint wieder zum Anspruch zu passen.

Timo

Ein Kollege von mir hat sich vor 1-2 Jahren den e-Golf bestellt und hat ähnliche Angaben gemacht: Er sprach damals von einem Rabatt (inklusive aller Förderprämien der Politik und von VW gegebenen Vergünstigungen) von 11500€(!). Ich meine, er hatte ihn dann letztendlich für allerhöchtens 25000€ (es waren eher 22000 oder so was) kaufen können. Insofern ist an den 25k durchaus was dran!

Ich ging davon aus, dass VW möchte, dass der e-Golf mehr gekauft wird und sie somit ihr Image und evt.auch ihre CO2-Bilanz in der Flotte verbessern...

Mag sein, dass 25k vor ein oder zwei Jahren möglich waren. Die angesprochenen Vergünstigungen gibt es aber m.E. nicht mehr. Ich vermute die 25k sind nur möglich, wenn man einen Diesel in Zahlung geben kann.

Stimmt, das hat auch er getan - er hatte einen alten Corsa (oder wars ein Astra) Diesel, meine ich...Also auch dies hat er mitgenommen!

Ich habe heute irgendwo gehört dass VW aktuell den E-Golf für 20.000€ (neu) verscherbelt.

Unter der Voraussetzung würde ich tatsächlich zu diesen Gefährt raten, es ist zwar nur ein Golf, aber Preis/Leistung ist schon gut.

Egon schrieb:
bgl-tom schrieb:
Aktuell ~25kEUR für einen neuen e-Golf ist halt ein Preis, wo ich nicht widerstehen konnte.
Das kann ich sehr gut nachvollziehen, aber wie geht das? Die Frage ist ernst gemeint. Im offiziellen Konfigurator steht er immer noch mit 31.900 Grundpreis, mit ein paar Extras komme ich auf fast 39.000 Euro. Auf welchem Weg sind 25k realistisch?
Nun, nicht bei 39k Listenpreis. Ich habe ~37k Liste und komme auf 28k inkl. ÜF/Zulassung, abzgl. der 2,1k Bafa-Förderung. Ohne WP, ohne Garantieerweiterung und ohne Ladekabel war das Angebot entsprechend niedriger. 25k sind also nicht unmöglich.

happyyaris schrieb:
Mag sein, dass 25k vor ein oder zwei Jahren möglich waren. Die angesprochenen Vergünstigungen gibt es aber m.E. nicht mehr. Ich vermute die 25k sind nur möglich, wenn man einen Diesel in Zahlung geben kann.
Das widerspricht meiner Erfahrung vor 2 Wochen. Von 3 Angeboten waren 2 besonders günstig und ohne Inzahlungnahme irgend eines Wagens. Das andere, angenommene Angebot war für die Inzahlungnahme unseres Mazda (Benziner).

Für 20.000 verscherbelt - dann wäre er (der nur ein Golf!) ein absolutes Schnäppchen!

Gruß
Martin

Absolut. Keine Chance für Startups wie Sono!

Für 20.000,- bekommt man aktuell laut Liste nicht einmal einen nackten Basis-Golf. Zu dem Preis ein e-Golf, das wäre ein Hammer - wenn es denn stimmt.

Timo

Timico schrieb:
@yarison: VW hat tatsächlich eine grützige Phase gehabt, grob kann man den Zeitraum 2000-2010 einkreisen. Ich bin zugegebenermaßen VW belastet. Meine Eltern hatten in den Siebzigern und Achtzigern Käfer und Passat. Meine Frau in den Neunzigern Golf. Ich bin dann erst 2010 wieder bei Skoda und VW angekommen. Ohne bewusst darauf geachtet zu haben, habe ich also genau den von dir genannten Zeitraum ausgelassen. Ich bin dennoch kein VW Fan und meine Erfahrungen mit VW Händlern und Werkstätten sind durchaus durchwachsen. Aufgrund meiner Werkstatterfahrungen schließe ich persönlich aber zwei deutsche (beide mit amerikanischem Migrationshintergrund) Autohersteller lebenslang komplett für mich aus. Und die Premiumhersteller bekomme ich nicht in mein Budget. Von daher bin ich durchaus auf den ID.3 und insbesondere Derivate gespannt.

So, jetzt den Bogen zurück zum Thema. Egon schreibt er ignoriert „grundsätzlich Autos, die es geben soll oder kann oder könnte, vielleicht möglicherweise eventuell irgendwann.“ Ich gebe ihm da schon recht. Aber in diesem Thema würde ich noch 2020 abwarten, was sich am Markt tut.

Grüße, yarison

Wisedrum schrieb:
Somit wird ein E-Auto nur etwas für "Priviligierte" fern ab von Massenmobilität bleiben.Ich glaube nicht, dass privilegiert viel mit Wohneigentum in Hausform zu tun hat. Aber wenn sich einige "Privilegierte" statt einer AMG- oder M-Sport-Radautüte oder eines (Diesel-)SUV ein E-Auto anschaffen, wäre das schon mal ein Anfang im Umdenken. Das Auto V1 hatte seinen Start auch in "privilegierten" Kreisen. Und eine Umstellung von heute auf morgen wird es eh nicht geben, sondern maximal eine langsame Durchdringung. Aber deswegen hier auch die Frage nach „E-Auto-Alternativen in der Golf-Klasse“. In der Premiumklasse gibt es langsam ein Angebot. Die Golf-Klasse kommt (hoffentlich) noch.

Viele Grüße, yarison

Nun ja, priviliegiert sein, sich ein Haus leisten zu können, ist halt Ansichtssache, es als solches zu empfinden und zu bezeichnen, kriegt man's nicht geschenkt oder vererbt. Es gibt viele Menschen, die das nicht können. Die werden sich auch kein teures E-Auto leisten können. Ein besseres Wort fiel mir in diesem Zusammenhang nicht ein. Welches passt denn besser, finanzstark mit oder ohne auf Pump?

Wisedrum