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Umstieg auf ein BEV - oder auch nicht
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priusfreunde.de befasst sich nicht nur mit den Hybriden des Toyota-Konzerns, sondern blickt gerne über den Tellerrand. In dieser Rubrik geht es um die Elektromobilität.
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THEMA: Umstieg auf ein BEV - oder auch nicht
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#323232
Umstieg auf ein BEV - oder auch nicht 06.03.2016 12:29 - vor 8 Jahren, 1 Monat  
Das wird jetzt etwas ausführlicher und ist in mehrere Teile gegliedert.

Wer keinen Nerv für lange Texte hat oder wem es schlicht egal ist, wie ich dieses Thema mit Stand 03/2016 für mich bewerte, sollte gar nicht erst anfangen zu lesen.

Grüße, Egon
Egon
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#323233
Aw: Umstieg auf ein BEV - oder auch nicht 06.03.2016 12:29 - vor 8 Jahren, 1 Monat  
Teil 1


Die Verkaufszahlen von Elektroautos und auch allen anderen Fahrzeugen mit alternativen Antrieben entwickeln sich in Deutschland weiterhin katastrophal. Januar 2016 gegenüber Januar 2015: Minus 28 Prozent. Monat für Monat für Monat nehme ich die aktuelle Zulassungs-Statistik kopfschüttelnd zur Kenntnis.

Zwischen 0,2 und 0,5 Prozent BEV-Anteil sind ein Debakel, das selbst die größten Skeptiker - wir schreiben 2016, nicht mehr 2009! - so nicht vorhergesehen haben.

Aus den Erfahrungen der letzten Jahrzehnte weiß man natürlich, dass solche Entwicklungen immer sehr viel länger dauern als das zuvor prognostiziert wurde - zumal, wenn Industrie und Politik gezielt dagegen anarbeiten so wie bei diesem Thema. Aber diesen desaströsen Verlauf hätte ich nicht für möglich gehalten.

Als neuer Faktor kommt nun hinzu, dass alle potenziellen Interessenten auf eine Entscheidung zum Thema Kaufprämie warten und ihre eigene entsprechend hinauszögern. Es steht zu befürchten, dass nach erfolgter Entscheidung die Zahlen zwar insgesamt kräftig ansteigen, sich dabei aber die Plugin-Hybride noch stärker von den Elektrofahrzeugen absetzen werden als bisher schon.

Auf diese Weise fördert man aber keine Elektromobilität, sondern zögert den Abschied vom Verbrennungsmotor nur noch weiter hinaus. Von wegen Übergangstechnologie - nein, die Intention, die hinter der gezielten Plugin-Förderung und dem zuvor installierten ECE R101-Messzyklus steckt, ist erkennbar eine andere. Insbesondere der einheimischen Automobilindustrie verschafft man damit viele weitere Verbrenner-Jahre ohne echten Kurswechsel.

Aufgrund einer anregenden Diskussion - unter anderem mit Santosha - beim Treffen letzten Samstag in Neuwied habe ich mir Gedanken gemacht, wie das eigentlich bei mir persönlich aussieht. Ich mache ja keinen Hehl daraus, dass ich wahrscheinlich einer der letzten sein werde, der auf ein reines Elektroauto umsteigen wird. Aber warum eigentlich?

So Dinge wie Angst vor Magnetfeldern, diffuses Unbehagen oder sich-nicht-umgewöhnen-wollen kann man bei mir eher streichen, das kann es also nicht sein. Aber was ist es denn dann?
Egon
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#323234
Aw: Umstieg auf ein BEV - oder auch nicht 06.03.2016 12:30 - vor 8 Jahren, 1 Monat  
Teil 2


Ich habe mir diese Frage noch nie wirklich gestellt und beantwortet. Das habe ich nun nachgeholt, und das ist das Ergebnis.

Was für mich persönlich dagegen spricht, dass mein nächstes Auto ein BEV sein wird

  1. Mein aktuelles Fahrprofil lässt sich mit einem BEV größtenteils nicht oder nur unter großem Gewürge oder nur mit einer an Lademöglichkeiten ausgerichteten Routenplanung abbilden. Spontane Abweichungen, bei uns mehr Regel als Ausnahme, wären nur noch eingeschränkt möglich.

  2. An zwei von drei Wohnsitzen besteht keine Möglichkeit des Destination Charging, auch nicht mit viel gutem Willen oder durch Mitwirkung Dritter. An dem einen Wohnsitz, wo das wenigstens theoretisch geht, müsste ich mit großem Aufwand eine Leitung über das Grundstück des vermieteten Nachbarhauses zu den Garagen legen lassen, wozu der Garten der Nachbarn aufgegraben werden muss. Das ist nicht völlig unmöglich, birgt aber großes Konfliktpotenzial und löst das Kernproblem trotzdem nicht.

  3. Ich habe keinen festen Arbeitsplatz, sondern fast täglich wechselnde Fahrtziele. Bis auf sehr seltene Ausnahmen ist auch dort kein Destination Charging zu realisieren.

  4. Unangenehme praktische Einschränkungen im Alltag

    • Beispiel 1:

      Viele meiner regelmäßigen Fahrten enden nach 400 km in der Innenstadt von München. Dort wird das Gepäck entladen, was schon alleine ziemlich nervenaufreibend ist, weil es in der Nähe unserer Zweitwohnung keine legalen Parkplätze gibt. Die Mitarbeiter der Parkraumbewirtschaftung sind omnipräsent, hochmotiviert und nicht diskussionswillig.

      Hat es dann doch irgendwie und in aller Hektik geklappt, fahre ich anschließend das Auto vor die Tore der Stadt und mit der nächsten U-Bahn wieder zurück. Das ist so schon jedes Mal ein ausgesprochen lästiges Prozedere. Wenn ich mich jetzt auch noch um Stromnachschub für die Rückfahrt kümmern müsste - nein danke, das muss ich wirklich nicht haben.

    • Beispiel 2:

      Typische Situation Mit Familie unterwegs irgendwo im tiefen Mittelgebirge. Aus geplanten 180 km werden durch zahlreiche Umwege und Sonderwünsche fast 300. Später am Abend kommen ziemlich unerwartet 2x70 dazu, weil ich unvorbereiteterweise noch eine ältere Dame nach Hause fahren muss, die ihren Zug verpasst hat. Ziemlich genau so habe ich das letzten Sommer mehrfach erlebt.

      Strom hätte ich dabei irgendwo zwischen Kusel und Baumholder gebraucht, ein anderes Mal in einem verwunschenen Tal im bayerischen Teil des Odenwalds. Und zwar richtig Strom, nicht nur theoretischen Strom (weil die örtlichen Stadtwerke Sonntags geschlossen haben oder die notwendige Karte nicht vorhanden ist) und auch nicht nur 2 kW aus einer Steckdose.

      Wie so etwas dann in der Praxis läuft, kann man in den zahlreichen gut gemeinten Berichten im Netz nachlesen, Ihr wisst schon: Wir sind mit einem kleinen Elektroauto quer durch Europa gefahren. Hat ein bisschen länger gedauert, aber irgendwie ging es dann doch immer wieder weiter. Schon mal so was gelesen? Horror! Mit Passagieren im Auto: Auf gar keinen Fall.

Kurzum: Passt nicht. Damit habe ich das gemacht, was viele so machen: Ich habe nach Gründen gegen den Umstieg gesucht. Die wird man immer finden, jeder von uns. Also kommt jetzt die andere Richtung.
Egon
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#323235
Aw: Umstieg auf ein BEV - oder auch nicht 06.03.2016 12:30 - vor 8 Jahren, 1 Monat  
Teil 3a


Die Frage, die ich mir nun als nächstes gestellt habe lautet: Was müsste denn anders laufen und gegeben sein, um mich in meinem automobilen Alltag zu einem BEV greifen zu lassen? Und zwar als Hauptfahrzeug, nicht als Zweitwagen? Das habe ich notiert und stelle fest, dass es eigentlich gar nicht so viel ist!

Aber vorab die Gegenfrage:

Was muss nicht gegeben sein, damit ich mir ein BEV als Hauptfahrzeug anschaffe?

Unglaubliche Fortschritte in der Akku-Technik, ein Auto mit 1000 Kilometer Reichweite und 5 Minuten Ladedauer. Diese Eigenschaften werden noch auf sehr, sehr lange Zeit Verbrennern oder FCEVs vorbehalten bleiben. Darauf zu warten, dass Elektroautos sie aufweisen, verschiebt den Umstieg dauerhaft auf den St. Nimmerleinstag. Es wird nicht passieren und es ist auch nicht nötig.
Egon
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#323236
Aw: Umstieg auf ein BEV - oder auch nicht 06.03.2016 12:30 - vor 8 Jahren, 1 Monat  
Teil 3b


Was muss gegeben sein, damit ich mir ein BEV als Hauptfahrzeug anschaffe?

  • Ein Modell im Segment der Kompaktklasse oder unteren Mittelklasse, Größe Golf bis Passat. Kombi/Fließheck oder SUV mit großer Heckklappe, variabler Innenraum, meinem Geschmack entsprechende Komfortausstattung optional verfügbar. Grundpreis 45.000 Euro, mit etwas Firlefanz sind 50.000 Euro Listenpreis ok.

  • Reale E-Reichweite unter ungünstigen Umständen (= Winter, schweinekalt, Schnee, Heizung, Autobahn 110 km/h) 250 Kilometer. Intelligentes Lademanagement mit aktiver Batterietemperierung.

  • Nutzung eines ausreichend dichten Ladenetzwerks entlang der Fernstraßen. Für die Energie zahle ich gerne, allerdings nach Energiemenge, nicht nach Ladezeit.

Fertig. Mehr ist eigentlich nicht notwendig. Damit kann ich natürlich immer noch nicht alle meiner übliche Alltags-Situationen abdecken, müsste also gegenüber einem Verbrenner weiterhin mit deutlichen Einschränkungen leben.

Im Sinne der guten Sache bin ich aber durchaus zu Kompromissen bereit und für die Situationen, in denen es gar nicht anders geht, gibt es Mietwagen oder ein anderes Auto im Familien-Fuhrpark.
Egon
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Letzte Änderung: 06.03.2016 12:36 von Egon.Grund: Tippfehler korrigiert.
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#323237
Aw: Umstieg auf ein BEV - oder auch nicht 06.03.2016 12:30 - vor 8 Jahren, 1 Monat  
Teil 4


Und jetzt?

...zucke ich etwas ratlos mit den Schultern. Ich finde nicht, dass meine persönlichen Kriterien überzogen sind. Sie werden aber trotzdem von keinem Anbieter erfüllt.

Die deutschen Hersteller stehen zusammen mit der Politik auf der Bremse, tun so als ob, produzieren aber nur reichweitenschwache und für das Gebotene auffallend teure E-Mobile. Sie bieten kein praktisch nutzbares Ladenetzwerk an und bauen auch keines auf.

Wozu auch, sie wollen doch in erster Linie Plugin-Hybride verkaufen, von denen die meisten Energiefresser sind. Das ist aber egal, weil sie sich dank der entsprechenden Gesetzgebung trotzdem dazu eignen, den Flottenverbrauch der Hersteller schönzurechnen mit dem Ziel, dass diese weiterhin noch dickere Spritschlucker produzieren dürfen.

In meinen Augen ist das ein Skandal und nicht nur völlig ungeeignet, Leute zum Umstieg auf E-Autos zu bewegen, sondern ein Mittel, um genau das Gegenteil zu erreichen.

Die Ladeinfrastruktur ist ein bunter Flickenteppich, ihre Nutzung in der Praxis ein unkalkulierbares Abenteuer. Die lokal höchst unterschiedlichen Förderrichtlinien scheinen diese Flickschusterei noch zu fördern. Wenn ich lese, dass man aus Ladesäulen nachträglich den Chademo-Teil entfernt, weil sonst keine Fördergelder fließen, fällt mir dazu nichts mehr ein.

Tesla hat in diesem Punkt das einzig richtige gemacht und ohne jahrelange Debatte konsequent eine eigene Ladeinfrastruktur aufgebaut. Die funktioniert und ist bei uns zumindest so dicht, dass sie für meine Zwecke in vielen Fällen ausreichen würde. Vergleichbare Systeme anderer Anbieter sind hingegen Science Fiction.

Leider bietet Tesla keine Fahrzeuge an, die meinen Kriterien entsprechen. Model S und X sind keine Autos, die mich als solche ansprechen - vom technischen Grundkonzept schon, als Fahrzeuge nicht. Ob das vielleicht 2018 (?) käufliche Model 3 das ändert, bleibt abzuwarten, aber insgeheim hoffe ich nach wie vor, dass auch andere Hersteller brauchbare Fahrezeuge und ein Ladenetz anbieten. Sie tun es aber nicht.

Wenn ich demnächst meinen Fuhrpark erweitere, wird das also wieder einmal auf einen leistungsverzweigten Hybriden hinauslaufen. Ob zum letzten oder vorletzten oder vorvorletzten Mal, hängt davon ab, wann meine persönlichen Kriterien an ein BEV erfüllt werden.

Ich muss nochmals betonen, dass diese wahrlich nicht überzogen sind und ich kann selbst kaum glauben, dass sie im Jahr 2016 immer noch nicht von mehreren Herstellern erfüllt werden.

Grüße, Egon
Egon
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#323241
Aw: Umstieg auf ein BEV - oder auch nicht 06.03.2016 13:03 - vor 8 Jahren, 1 Monat  
@Egon
Ich versteh nicht ganz warum ein gebrauchtes Model S nicht genau deinen Anforderungen entspricht?
Du schreibst, dass dich die Fahrzeuge nicht ansprechen, das klingt für mich als Fazit aber eher nach einer bequemen Ausrede.
Das Model S erfüllt doch genau all deine Anforderungen und übertrifft diese sogar noch. "Nicht ansprechend" kann dann doch nicht das Ausschlusskriterium sein. Du hast doch auch schon zuvor Fahrzeuge gekauft, die du nicht 100%tig ansprechend fandst, die aber vom Gesamtkonzept unschlagbar waren. Prius und RX waren doch auch Kompromisse.
Ohne dich angreifen zu wollen, richtig nachvollziehbar ist es durch deine Ausführung leider nicht geworden. Die ganze Argumentation führt auf Tesla hin, ich dachte schon "oh, Egon kauft sich jetzt auch einen" und endet mit "nicht ansprechend"...
Frufus
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#323242
Aw: Umstieg auf ein BEV - oder auch nicht 06.03.2016 13:14 - vor 8 Jahren, 1 Monat  
Servus.

@frufus: Hast du Teil 2 gelesen? Die dort angeführten Gründe klingen ziemlich gewichtig und lassen kaum Platz für Kompromisse.


Grüße ~Shar~
Shar
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#323243
Aw: Umstieg auf ein BEV - oder auch nicht 06.03.2016 13:16 - vor 8 Jahren, 1 Monat  
Das soll jetzt nicht arrogant rüberkommen, aber wenn ich ein Model S haben wollte, würde schon lange eines in der Garage stehen.

Das war aber nicht das Thema.

Grüße, Egon
Egon
Admin
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#323244
Aw: Umstieg auf ein BEV - oder auch nicht 06.03.2016 13:30 - vor 8 Jahren, 1 Monat  
Auch ich bin über die Argumente sehr erstaunt. Insbesondere von:

Egon schrieb:

Grundpreis 45.000 Euro, mit etwas Firlefanz sind 50.000 Euro Listenpreis ok.

Was hat ein Listenpreis mit den tatsächlichen Fahrzeugkosten zu tun? Ein großer Akku kostet nun mal Geld und damit sind wir bei:


Reale E-Reichweite unter ungünstigen Umständen (= Winter, schweinekalt, Schnee, Heizung, Autobahn 110 km/h) 250 Kilometer.Jeden E-Kilometer Reichweite musst du bezahlen. Wenn du die nicht nutzt ist das weitestgehend totes Kapital, wenn man von höherer Leistung bei Schnellladung mal ab sieht. Deshalb wären für dich Reichweitenverlängerungskonzepte interessant, wobei die derzeit am Markt vorhandenen Konzepte wirklich schlecht sind, wie wir alle wissen.


Für die Energie zahle ich gerne, allerdings nach Energiemenge, nicht nach Ladezeit.Die Energiekosten sind ein Witz verglichen mit den Kosten der Infrastruktur. An Fernstraßen wird (wenn überhaupt) nach Zeit abgerechnet, um die teure Infrastruktur höher aus zulasten.


Andere Argumente kann ich natürlich nachvollziehen und es sollte jedem klar sein, dass BEV mittelfristig nicht für Jeden eine Lösung sein können.
Master Sal
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Letzte Änderung: 06.03.2016 13:31 von Master Sal.


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#323245
Aw: Umstieg auf ein BEV - oder auch nicht 06.03.2016 13:31 - vor 8 Jahren, 1 Monat  
Gerade das Teil 2 trifft auch auf mich zu.
Wenn ich spontan Richtung "Pampa" fahre, wo nichtmal eine "stinknormale" Tanke gibt, was nun? Bringt mir ein BEV gar nichts!
Deswegen meine persönliche Option, den PHEV solange zu fahren, bis wir als Rentner nicht fahren müssen, sondern fahren können.
Das kann bei derzeitigen Wirtschaftslage gaaanz schnell passieren.
Woody
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Seit August 2019 Hyundai Kona Electric Premium mit 64 kWh Batterie , Durchschnittsverbrauch z.Zt. 12,8 kWh/100Km
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#323272
Aw: Umstieg auf ein BEV - oder auch nicht 06.03.2016 16:29 - vor 8 Jahren, 1 Monat  
Hallo,

Elektroautos sind optimal für technikaffine Rentner mit viel Geld und Zeit und keiner Lust mehr, weit zu fahren. Trifft auf mich zu, aber mein Reichweitenbedarf ist noch etwas zu hoch. Vielleicht einmal der Opel Ampera-e ?

Gruß Ernst
eschmidb
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#323278
Aw: Umstieg auf ein BEV - oder auch nicht 06.03.2016 16:54 - vor 8 Jahren, 1 Monat  
Ich stand ja jetzt vor der Entscheidung - BEV, Hybrid oder 0815-Verbrenner bis es etwas ordentliches gibt. Ich habe mich für den Yaris HSD entschieden, obwohl mir hier im Forum viele zu einem BEV geraten haben.

Ich wollte einen zuverlässigen Kleinwagen mit Liste von max. 20k€. Das hätte zwar der Renault Zoe erfüllt, aber nur knapp. Die Reichweite von im Winter bis zu 130km hätte mir gereicht. Es gab aber für mich zu viele Risiken, insbesondere das Thema Akkumiete auf Lebenszeit (was wenn Renault nach 3 Jahren plötzlich höhere Preise aufruft?), Zuverlässigkeit (bei goingelectric gibt es einige, die über Ladeprobleme oder auch Probleme mit dem Motor berichtet haben). Weiters gefühl mir überhaupt nicht das Gefühl in einem Transporter zu sitzen (hohe Sitzposition, windige Türen, ganze Haptik, relativ laut). Es fiel mir zudem bei einer Probefahrt extrem schwer, sparsame zu fahren - rollenlassen (also den Wagen am Nullverbrauch zu halten), war sehr schwierig. Ich bin auch einen VW e-Up Probe gefahren, der sich deutlich angenehmer fahren lies - das fing bei einem vernünftigen Tacho an, bei der angenehmen Sitzposition (trotz nur stufenweise Lehnenneigungseinstellung) bis hin zur einstellbaren Rekuperation. Der e-Up wäre fast das perfekte Auto für mich gewesen - nur war mir da der aufgerufene Preis von ca. 22k€ für einen Jahreswagen viel zu hoch. Für max. 17k€ hätte ich ihn neu gekauft.

Nach der Zoe-Probefahrt war ich also weg vom Zoe. Blieb noch die Wahl zwischen 0815-Verbrenner und Yaris HSD. Da siegte dann recht schnell der Bauch über den Kopf. Ich wollte schon etwas sparsames und komfortables. Sparsam wäre zwar auch ein Mitsubishi "Space" Star gewesen, aber der Yaris spricht mich mehr optisch und vom Fahrgefühl an. Ich gehe davon aus, dass der Yaris von den Verbrennern noch einer der zuverlässigsten sein wird - da ich mir einrede, mehr auf Nachhaltigkeit zu achten zu versuchen - ein mir wichtiges Argument für ihn.

Was müsste sich ändern, damit es in ein paar Jahren ein BEV werden könnte? Reichweite gern etwas höher, wobei mir 150km im Winter auch reichen würden - ich bin halt nur zu faul, täglich ihn aufzuladen. Ansonsten wäre es mir leichter gefallen, einen BEV von einem bekannt zuverlässigen Hersteller zu nehmen - Toyota, Honda oder Mazda (nur die bieten heute noch keinen an). Nicht zuletzt der Preis sollte in einer ähnlichen Größenordnung liegen, wie für einen gut ausgestatteten Verbrenner, nicht bis zu 80% darüber. Eine viel größere Winter-Reichweite als 150km würde sich mit meinem Preislimit wohl nicht ausgehen.

Ich finde es vor allem schade, dass BEV-Anbieter BEV immer noch so anbieten wie sie dies mit Verbrennern getan haben. Ich würde aber gern neue Ideen im Sinne von Nachhaltigkeit sehen - z.B. längere Weiterentwicklung, also Updatemöglichkeiten. Ich wäre gern bereit, als Betatester zu arbeiten, wenn ich a) direkt mitarbeiten könnte, Software zu verbessern und b) an Neuerungen partizipieren zu können ohne mir einen neuen Wagen kaufen zu müssen.
bgl-tom
Beiträge: 3758
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#323292
Aw: Umstieg auf ein BEV - oder auch nicht 06.03.2016 19:30 - vor 8 Jahren, 1 Monat  
bgl-tom schrieb:
Nicht zuletzt der Preis sollte in einer ähnlichen Größenordnung liegen, wie für einen gut ausgestatteten Verbrenner, nicht bis zu 80% darüber.
Richtig. Die von mir genannte Summe sollte nicht meinen finanziellen Rahmen umreißen, sondern folgende Aussage transportieren: Etwa 25 Prozent Aufpreis gegenüber einem vergleichbaren konventionell motorisierten Fahrzeug halte ich für angemessen.

Ich finde es vor allem schade, dass BEV-Anbieter BEV immer noch so anbieten wie sie dies mit Verbrennern getan haben. Ich würde aber gern neue Ideen im Sinne von Nachhaltigkeit sehen - z.B. längere Weiterentwicklung, also Updatemöglichkeiten.
Ein weiterer Punkt, den Tesla in meiner Wahrnehmung richtig macht.


frufus schrieb:
Du hast doch auch schon zuvor Fahrzeuge gekauft, die du nicht 100%tig ansprechend fandst, die aber vom Gesamtkonzept unschlagbar waren. Prius und RX waren doch auch Kompromisse.
Natürlich, wie alle meine anderen Autos auch. Jedes hat Stärken und Schwächen, Vorteile und Nachteile, keines kann alles gleich gut abdecken. Auch von einem Elektroauto erwarte ich das nicht. Es muss nur insgesamt passen, und ob ein bestimmtes Modell das tut oder nicht, kann am besten ich selbst beurteilen. Nicht böse gemeint.


Master Sal schrieb:
Auch ich bin über die Argumente sehr erstaunt.
Mittlerweile bin ich nicht mehr sicher, ob mein doch sehr umfangreicher Beitrag auch wirklich transportiert hat, was ich rüberbringen wollte. Das war kein flammender Appell in die eine oder andere Richtung, dem entsprechend wollte ich gar nicht argumentieren.

Im Grunde wollte ich einfach nur auflisten, was für mich einen Umstieg auf BEV derzeit unattraktiv macht und was sich aus meiner Sicht ändern müsste, damit das nicht mehr so ist.

Was hat ein Listenpreis mit den tatsächlichen Fahrzeugkosten zu tun?
Man braucht zum Vergleichen einen einheitlichen Richtwert. Dazu eignet sich der Listenpreis eines Fahrzeugs in Relation zu den Listenpreisen anderer Fahrzeuge. Womit sollte man denn sonst vergleichen?

Ein großer Akku kostet nun mal Geld [...] Jeden E-Kilometer Reichweite musst du bezahlen. Wenn du die nicht nutzt ist das weitestgehend totes Kapital
Ja, natürlich. Mit weniger Reichweite kann ich in meinem Alltag aber einfach nicht viel anfangen. Mehr brauche ich hingegen öfter, aber das lässt sich mit einem gut ausgebauten Ladenetzwerk wahrscheinlich in so vielen Fällen kompensieren, dass ich damit leben kann. Ein Kompromiss bleibt es so oder so.

Deshalb wären für dich Reichweitenverlängerungskonzepte interessant, wobei die derzeit am Markt vorhandenen Konzepte wirklich schlecht sind, wie wir alle wissen.
Es gibt gleich zwei Gründe, warum das nicht in Frage kommt:

1. Damit fahre ich ja schon wieder einen Verbrenner spazieren. Wo ist denn dabei der Fortschritt?

2. Bei meinem Fahrprofil verbrauche ich mit einem der bislang erhältlichen E-Autos mit Reichweitenverlängerer (= serielle Hybride) erheblich mehr Energie, als mit einem leistungsverzweigten Hybrid. Da fehlt mir nicht nur der Fortschritt, das wäre ein Rückschritt.

An Fernstraßen wird (wenn überhaupt) nach Zeit abgerechnet, um die teure Infrastruktur höher aus zulasten.
Eine Abrechnung nach Zeit ist ein Gedanke, mit dem ich mich überhaupt nicht anfreunden kann - und auch nicht will.

es sollte jedem klar sein, dass BEV mittelfristig nicht für Jeden eine Lösung sein können.
Ja, selbstverständlich. Das ist auch keine Forderung, jedenfalls nicht von mir. Mit Maximalforderungen (Reichweite, Ladezeit und Abdeckung wie konventionelle Autos) wird die Elektromobilität in Deutschland auch weiterhin keine Rolle spielen. Ein bisschen Kompromissbereitschaft gehört dazu.


Grüße, Egon
Egon
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@Egon,
vorab sei mir der Hinweis gestattet, um die Verkaufsprämie steht es schlecht. Ohne Zustimmung des Finanzministers ist und bleibt die Prämie nur ein Luftschloss.

Bei Deinem Beitrag bin ich unschlüssig. Ja, es gibt Fahrer, für die sind die aktuellen BEV's nichts, wie Deine Beschreibung des Wochenablaufs zeigt. Das gebe ich als Befürworter des BEV gerne zu.

Nur gibt es auch viele Menschen, die angeblich vergleichbare Anforderungen haben, die diese mit einem Fahrtenbuch nie für sich selbst geprüft haben. Es ist jedem seine Sache, nur zeigen die Zahlen in anderen Ländern, so unbrauchbar sind die BEV's nicht, wie sie oft in Deutschland dargestellt werden.

Aus meiner ganz persönlichen Sicht behindert und verunsichert auch die LSV im Jahr 2016 mehr die Entwicklung in Deutschland. Vor 5 Jahren wäre sie noch ein Gewinn gewesen. Deutschland hat die Zeit für den Leitmarkt verschlafen. Ich kann jeden verstehen, der eher vom "Leidmarkt" spricht, leider.

Ich kann nur für einen fairen Umgang mit den BEV's werben.
Prius57
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Letzte Änderung: 06.03.2016 19:39 von Prius57.
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