Priusfreunde.de

Aus meinen Beiträgen hier kann man ja gelegentlich eine gewisse Zuneigung zu den mitunter innovativen Ideen der BMW-Ingenieure herauslesen. Beispielsweise halte ich die (wenn auch eingeschränkte) Verfügbarkeit des "efficient dynamics"-Systems in vielen BMW-Fahrzeugen für eine gute Sache, auch wenn es natürlich nicht mit dem Komfort und der Effektivität eines Vollhybrid-Antriebs konkurrieren kann.

Deutsche Entwicklungsingenieure scheinen oft über das Ziel hinaus zu schiessen, das geht dann immer auf Kosten der Zuverlässigkeit. Beim Begriff "Software-Update", vor allem im Zusammenhang mit deutschen Autos, stellen sich seitdem sofort meine Nackenhaare auf. Aber ich begrüsse es dennoch ausdrücklich, dass man sich wenigstens Gedanken in die richtige Richtung macht.

Zitat:Mit neuen Ansätzen will BMW Spritverbrauch und Schadstoffausstoß seiner Fahrzeuge verringern. So soll künftig neben der Sonnenenergie auch die Motoren-Abwärme zur Stromerzeugung an Bord genutzt werden. Im Sinne eines «vorausschauenden Fahrzeugs» sollen sich Autos darüber hinaus aus den Daten des Navigationssystems und verschiedener Sensoren besser auf die jeweilige Fahrsituation einstellen können. [...] Abwärme. Zumindest einen Teil davon will der Hersteller künftig retten, indem er einen sogenannten thermoelektrischen Generator in den Auspuff einbaut.
- Zum Bericht (autogazette.de) hier klicken.
- EDIT: Und noch ausführlicher hier bei Spiegel Online (KLICK).

Witzigerweise war jeder einzelne dieser Punkte auch schon mal hier bei priusfreunde.de als Idee zu lesen, aber dass so etwas nun ein grosser Fahrzeughersteller aufgreift, lässt mich doch ein bisschen hoffen. Ich finde die genannten Ansätze vom Grundsatz her recht vielversprechend, auch wenn mir natürlich klar ist, dass es zur Erzeugung wirklich relevanter Energiemengen nicht reicht. Aber Kleinvieh macht auch Mist, und auf die Flotte gerechnet sind selbst 0.1 Liter/100 km pro Fahrzeug eine Menge Holz.

Auf Eure Meinung dazu bin ich schon sehr gespannt!

Grüße, Egon<br><br>Posting ge&auml;ndert von: Egon, am: 15/05/2008 16:36

Sagen wir mal die Solarzellen bringen wirklich 200 Watt.Und sagen wir weiter der BMW hat einen Starterbatterie mit 80Ah also maximal ca. 1kWh Kapazität. Gehen wir weiter davon aus,dass der Ladezustand so bei 50% gehalten wird.

Dann würden die Solarzellen bei voller Sonne die Batterie voll gepumpt haben und dann?

Würde also nur Sinn machen mit wesentlich größrerem Stromspeicher. Denn selbst die große Solarzelle kann die Lima nicht ersetzen.


Zu den Pelztieren. Eins mit einer elektrischen Leistung von ca. 50 Watt, was u.a. in Kühlboxen eingebaut ist, kostet so um die 10-20 Euro. Soll umgekehrt aus einer Temperaturdifferenz elektrische Energie gewonnen werden, liegt die Leistung bei höchstens einigen Milliwatt.

Mittlerweile gibt es aber auch spezielle thermoelektrische Generatoren nach diesem Prinzip, die einen deutlich höheren Wirkungsgrad von 3-5% haben.

Um die geforderten 1000 Watt des Bordnetzes zu erzeugen müßte man also 20-30 KW Wärme am Auspuff abzweigen.

Stelle ich mir bei Stadtfahrten etwas schwierig vor. Vor allem im Winter bei vielen Kurzstrecken dürfte da bald die Batterie schlapp machen, wenn man dann auch noch Licht und die Heckscheibenheizung nutzt. Ganz zu schweigen von der Sitzheizung, der Scheibenlüftung etc.


Ich denke das diese Sachen nicht bis zu Ende durchdacht sind.

Eine einfache Start-Stopp-Automatik mit einem Startergenerator ist weit weniger aufwändig und spart deutlich mehr Spritt.

Hier wurde wahrscheinlich nur mal wieder die PR Maschine angeworfen.

Hallo Egon,

ich stimme dir zu, insbesondere das Efficient Dynamics bei doch einigen Modellen mit drin ist. Bei Toyo vermisse ich irgendwie ausserhalb des Prius die Innovation in der Richtung.

die BMW-ler habe auch schon an einen &quot;Turbostreamer&quot; gearbeitet.. eine art Dampfmaschine, die aus Auspuff-Abwärme gespeist wurde.

Wenn man sich die Menge an Energie anschaut, die als Wärme aus den Aupuff kommt könnte es schon interessant sein, das irgendwie zu retten.. Beim Prius könnte man &quot;einfach&quot; eine Dampfturbine antreiben, die dann wirder - über einen Generator - die Traktionsbatterie bzw MG2 direkt unterstützt... das wäre mechanisch schon aufwendig, aber immerhin besser als nix.. gerade auf längeren AB-etappen, wo ja jede Menge wärme anfällt sollte das den Prius noch mal weitere Vorteile bringen.

Zu den Solarzellen.. wenn ich auch während der Fahrt 100Watt zusätzlich bekomme ist das auf jeden Fall &quot;günstige&quot; elektrizität.. weil der Wirkungsgrad Verbrenner-Lima wohl nicht soo übermäßig sein wird. Wieviel man dadurch jetzt weniger verbraucht kann man schwer abschätzen.. aber es ist ja schon mal schön, das man drüber nachdenkt.

ciao

Florian

Besser wäre es da sicher mit der Auspuffwärme eine Stirlingmotor zu betreiben, der dann einen Generator antreibt.

Oder warum nicht gleich eine Turbine, die die Lima antreibt.


Ich frage mich wieviel Spritteinsparung die 100 Watt elektrische Nenergie bringen, wenn ich mal an das zusätzliche Gewicht denke.

Das sind doch alles nur Wasserstandsmeldungen, die von den Entwicklungsabteilungen (via PR-Abteilung) immer mal wieder auf das Publikum losgelassen werden.

Damit soll die technische Kompetenz des jeweiligen Herstellers unterstrichen werden. BMW ist darin schon immer besonders gut gewesen.

Von der Serienfertigung sind solche Dinge meilenweit entfernt - wenn sie denn jemals in Serie gehen werden.

gshybrid schrieb:Das sind doch alles nur Wasserstandsmeldungen, die von den Entwicklungsabteilungen (via PR-Abteilung) immer mal wieder auf das Publikum losgelassen werden. Damit soll die technische Kompetenz des jeweiligen Herstellers unterstrichen werden. BMW ist darin schon immer besonders gut gewesen.
Natürlich, soweit d´accord.

Von der Serienfertigung sind solche Dinge meilenweit entfernt - wenn sie denn jemals in Serie gehen werden.
Ich hatte auf ein wenig mehr Substanz seitens des Herstellers gehofft.

Grüße, Egon

Und ich dachte BMW ist Experte bei den Wasserstoff-Meldungen

Das übliche Verfahren: irgendeine Technik am quasie unverändertem Verbrenner.

dank atkinson dürfte beim prius übrigens erheblich weniger im auspuff zu holen sein. zumindest theoretisch.

Immerhin: Die entsprechende Software soll bereits &quot;in der Entwicklung&quot; sein! KLICK.

Grüße, Egon

Ich lese da was von 30% Wirkungsgrad? Habsch da was verpasst? Ich dachte ein herkömmliches Auto hat nichtmal 10% ???

Hallo Priusfann,

Das mit den Wirkungsgrad ist so eine Sache.. bei den Motorgen wird normalerweise der maximale Wirkungsgrad angegeben.. so um die 30% sind bei einen Benziner da schon drin... NUR fährt man normalerweise nicht in diesen Betriebspunkt des maximalen Wirkungsgrades...

Und jetzt wird es ganz lustig... denn der Wirkungsgrad des Fahrzeuges hängt dann natürlich vom jeweiligen Testzyklus ab..

Ein normales Auto der Prius-Größe braucht so über den Daumen 0.5MJ um einen KM zu fahren... also 50MJ auf 100KM.

Wenn eine Karre jetzt 7l/100km braucht, sind das 8.9KWh/liter sprit, oder 32MJ/Liter. 7Liter sind dann 224MJ.

Wirkungsgrad = Wout/Win = 50MJ/224MJ = 22%.

Damit kannst du dir den Wikrungsgrad von sowas ausrechnen. Bei anderen Fahrzeugtypen musst du erst ermitteln, wieviel Energie das Audo braucht...

Wenn man den Prius jetzt hernimmt:

4.3Liter Benzin -&gt; 137MJ

Wirkungsgrad = 50MJ/137MJ= 36%.

Die 0.5MJ sind GESCHÄTZT.. bitte nicht bis auf die Kommastellen festnageln...

ciao

Florian

Ich denke so kann man das nur rechnen, wenn man konstant mit einer bestimmten Geschwindigkeit mit einem bestimmten Fahrzeug eine ebene Strecke fährt.

Im Stadtverkehr oder auch auf einer hadelsüblichen Landstraße fließen noch viele andere Faktoren mit ein, die man so nicht ermitteln kann. (Bremsen, Beschleunigen, Rekuperieren, Kurvenfahren, Steigungen u.s.w.)

Hallo Priusfann,

Das ist auf den NEFZ bezogen.. ist eigentlich ganz einfach.. man nimmt sich ein Auto und rechnen, welche mechanische Energie zum beschleunigen aufgewendet werden muss (hängt von der Masse, Frontfläche und Rollwiderstand ab). Damit hat man dann einen Wert, der unabhängig vom eigentlichen Motor ist.

Da der Testzyklus eine definierte Länge hat, kann man daraus dann so etwas die Energie/Strecke, also Joule/km ausrechnen.

Wie gesagt.. haut nicht auf die 2. Kommastelle hin, aber von der Richtung passt das eigentlich ganz gut...

ciao

Florian

Genau - auf lange Strecken gemittelt reicht die Fahrstrecke, die Benzinmenge und die erreichte Durchschnittsgeschwindigkeit um eine Angabe über den auf der Straße erreichten Durchschnittswirkungsgrad machen zu können. Wind/Regen/Winter/Sommer mittelt sich alles raus. Parameter wie Masse und Luftwiderstand definieren dann das physikalisch Machbare.

Faustregel: Wenn man mit 4,3 l/100km 36% Wirkungsgrad hat, hat man mit 5,0 l nur noch 31%.

Das läßt sich sogar auf ein gleichgroßes und gleichschweres Konkurrenzfahrzeug beziehen - verbraucht der z.B. 6.5 l Diesel oder 7.4 l Benzin entspricht das 21% Wirkungsgrad (10l ~= 15%)
spritmonitor.de:
alle 3er BMW =9.4l
Skoda Oktavia B=7,76l
Skoda Oktavia D=6.2l
Golf D=6.7l
Golf B=8.3l


Oder anders ausgedrückt:
Der Prius holt im Durchschnitt ein Drittel mehr aus dem gleichen Sprit raus.