Priusfreunde.de

Jorin schrieb:
Wenn der Akku "leer" ist, was er nie ganz ist, verhält sich der 225er Plug-in wie ein bekannter Hybrid, rekuperiert also ständig und fährt auch immer noch zeitweise elektrisch. Wie soll man da einen reinen Verbrenner-Verbrauch ohne Batterie-Nutzung heraus bekommen? Es war ja nicht der reine Verbrenner-Verbrauch gemeint, sondern der Hybridverbrauch ohne den vorausgegangenen reinen E-Anteil.

Autotester, aber das ist ja bekanntlich eine besondere Spezies, was die Fahrweise betrifft, haben jedenfalls bei diesem Betriebsmodus mehr Benzin durchgebracht, als durch den 2er mit reinem Verbrennermotor. Das hängt wohl maßgeblich mit dem sehr deutlich höheren Gewicht des Plug-In zusammen. Wenn da jemand seine altbewährte digitale Fahrweise durchzieht, schlagen sich die vielen Beschleunigungsvorgänge negativ nieder.

Man darf nicht unterschätzen, dieses Ding wiegt 1735kg! Auch unabhängig von einem gegenüber Prius & Co abweichenden Hybridkonzept (sicherlich nicht so sparsam wie ein HSD), wird alleine deshalb ein Verbrauch wie beim Prius nicht möglich sein.

eppf

Dake für die erklärenden Worte. Ich kann am Wochenende mal drauf achten, denn es geht uns sehr darum, den Antrieb und Verbrauch zu erforschen. Und happyyaris kann natürlich mit Erfahrungen aus dem Alltag glänzen, auf welche ich auch sehr neugierig bin.

7Liter scheint er wohl zu brauchen:

www.active-tourer-forum.de/index.php/Thr...postID=7390#post7390

Kein Weltwunder...

Ich bin mir sicher, dass der Durschnittsverbrauch aller 225xe inkl. der gefahrenen Stromkilometer merklich höher ausfallen wird als beim P4 ohne Steckdosenanschluss. Wer nicht mindestens 30% E-Anteil zusammenbringt, hat hier doch keine Chance, mit dem P4 mitzuhalten.

D.h. wiederrum auf die Laufleistung umgerechnet, dass man bei einer Ladung pro Arbeitstag in Summe kaum mehr als 15000km im Jahr fahren darf, um den Gleichstand noch erreichen zu können.

Das Ganze dann bei einem um 10000 EUR höheren Grundpreis, 100l weniger Kofferraum. Naja, das muss man schon mögen.

Oder anders ausgedrückt, nur bei Mehrfachladung pro Tag macht dieses Auto Sinn.

eppf

Gulfoss schrieb:
Genau diesen Verbrauch beim Hybridmodus meine ich ja. Akku nicht extern aufgeladen und dann fahren.
Das will bei Plugin-Hybriden niemand so genau wissen.

Es ist auch nur mit eigenen Messungen über längere Distanzen ermittelbar. Bei manchen Modellen rechnen die Bordcomputer elektrisch zurückgelegte Streckenanteile dem Spritverbrauch als Nullverbrauchsstrecke hinzu, so dass geschönte Fantasiewerte herauskommen (zum Beispiel Opel Ampera).

Man muss also immer selbst ermitteln, wenn man es wirklich wissen möchte. Das scheitert bei Probefahrten schon daran, dass man das Auto in der Regel geladen übernimmt und die Fahrt nicht lange genug ist, um den Spritverbrauch ohne Ladung ermitteln zu können. Dazu müsste man es nämlich nach Leeren der Traktionsbatterie voll tanken, dann weiter fahren und zum Schluss wieder voll tanken.

Bei sehr vielen Plugin-Hybriden kommt hinzu, dass es keine hundertprozentige Trennung zwischen EV- und Benzin-Betrieb gibt, also auch mit voller Traktionsbatterie der Einsatz des Verbrenners nicht zu verhindern ist (Kia Optima PHEV, als Beispiel).

Wenn man von den beiden Prius-Plugins absieht, tendieren sämtliche Erfahrungswerte in die Richtung, dass sie nur durch ständiges Nachladen von Strom am Saufen gehindert werden können. Wobei sich Fahrzeuge wie Ampera, Audi A3 oder auch der 225xe mit einer 6 oder 7 vor dem Komma noch halbwegs zurückhalten, während bei üppig motorisierten Plugin-SUVs Realverbräuche oberhalb 10 Liter/100 km keine Seltenheit sind.

Hinzu kommt, dass der Stromverbrauch deutlich oberhalb des Stromverbrauchs eines vergleichbaren BEVs liegt. Das macht es nicht besser.

Grüße, Egon

Gulfoss schrieb:

Antwort: 2,0l.


tja - die haben sogar ne selbstentwickelte Physik eingebaut.
Wenn die mir das schriftlich zusichern wuerden ....

Egon schrieb:
Das will bei Plugin-Hybriden niemand so genau wissen.


Weißt du, Egon. Jetzt mal Butter bei die Fische. Meine Frau sucht einen Nachfolger für ihren 200 PS-Tiguan. Näheres dazu hier in unserem Forum.

Das "Problem" ist, ein Toyota fällt aus durchaus nachvollziehbaren Gründen einfach raus: Zu billige Verarbeitung bzw. zu wenig Leistung (C-HR zum Beispiel; sie hat derzeit 200 PS unterm Hintern und fährt gerne mal sportlich). Ein Prius wäre sparsamer, gefällt ihr optisch aber nicht. Ein Lexus NX fällt aus, weil das Multimediasystem zu altbacken ist, die Bedienung umständlich, und der gebraucht immer noch soviel kostet wie ihr derzeitiger Kandidat als Neuwagen. Mercedes ist zu eng (C-Klasse, A-Klasse erst recht). Audi und VW sind eigentlich zu groß, der Tiguan ist nochmal gewachsen und passt kaum noch auf unsere Stellfläche neben dem Haus. Kia Niro passt auch nicht, da stören zu viele Kleinigkeiten, die sich eben zu was Großem summieren. Das einzige BEV, welches ihr gefällt, ist preislich zu abgehoben.

Nun könnte sie beim Neuen ihrer Wahl einen Benziner mit fast 200 PS kaufen (es gibt nur 136 oder 200 zur Auswahl), Diesel kommt zum Glück nicht in Frage. Für den exakt gleichen Preis, den der Händler für den neuen Benziner möchte, kann sie das gleiche Fahrzeug als Plug-in mit realistischen 30 km Reichweite bekommen. Und genau die 30 km fährt sie täglich als Pendelstrecke, 15 km hin, 15 km zurück.

Ist es nun also dumm, den Plug-in zu kaufen? Wir haben gerechnet und kommen mit geschätzten Strom- und Benzinkosten mit dem Plug-in auf etwa 4,50 Euro pro 100 Kilometer. Ihr jetziger Tiguan (und auch der Neue als reiner Benziner, die verbrauchen etwa gleich viel) liegt bei fast 9 Euro pro 100 Kilometer.

Das bedeutet also nicht nur zu 90% ihrer Fahrten einen emissionslosen Betrieb des Fahrzeugs, sondern eine Einsparung an den Energiekosten um die Hälfte.

In diesem Szenario ist es mir dann auch egal, ob der Neue im Hybridmodus 5 oder 7 Liter verbraucht. Immer noch besser als 9 Liter, die die Alternative schlucken würde.

Edit: Dazu kommt, dass der ins Auge gefasste Neue haptisch deutlich besser daher kommt als alle Toyota, und auch die Assistenten funktionieren deutlich besser. Das Navi ist todschick und es ist nichts halbherzig implementiert. Ich kann zwar gut mit meinem Prius leben, aber ihre Ansprüche sind eben etwas anders. Ich kann sie durchaus verstehen.

Gulfoss schrieb:

Sprich ich fahre in den Urlaub 1000km auf der Autobahn ohne elektrisch extern aufzuladen.

Dann wird er vermutlich keine 20liter für 1000km brauchen, sondern etwas mehr...
Wie kommst Du darauf?

Bei der Überführungsfahrt Anfang des Monats, bin ich im normalen Auto eDrive gefahren. Das ist der normale Hybridmodus, der den Akku nicht leerfährt. Vergleichbar mit dem normalen Modus bei meinem Yaris Hybrid. Das Auto wurde geladen übergeben. Am Ende der Fahrt nach 550 km war der Akku noch zur Hälfte voll bzw. wieder voll (ist halt ein Hybrid). Bei den niedrigen Temperaturen und Regen sind als Reichweite ca. 30 km drin. Im Sommer werden es mehr sein. Ich kann also für den Akkuverbrauch ca. 15km Reichweite rechnen. Durch die zu berücksichtigten 15km würden sich die 6,7l auf etwa 6,9l erhöhen.

Ich kann den realen Verbrauch der bei der Überführungsfahrt nicht komplett ermitteln, da ich den Tank etwas halb voll übernommen habe und erst getankt hatte als er leer war.

Ich kann aber den zweiten Teil der Überführungsfahrt real berechnen.

Den zweiten Teil dieser Strecke hatte ich mit leerem Akku getankt (hatte mich verschätzt und bin mit leerem Tank und auf den letzten Prozenten Akku zur Tankstelle. Das war knapp. Glück gehabt ). Ich bin dann im Regen 290 km gefahren. Am Ende war der Akku wieder halb voll (also etwa 15km Reichweite real). Gemäß Tanken habe ich für diesen Streckenteil 7,3l pro 100 km verbraucht, wobei zu berücksichtigen ist, dass der Hybridakku am Ende der Fahrt wieder 15km gewonnen hat. Wenn ich das berücksichtige (Dreisatz), hat er real 6,95l verbraucht.
Dafür, dass es eine Überführungsfahrt war, es geregnet hat, zügig gefahren bin und ich viel ausprobiert habe (z.B. ACC), bin ich damit super zufrieden. Zudem hatte er bei Übergabe ganze 2km.

Ich glaube, dass man dies bei sparsamer Fahrt auch noch reduzieren kann. Klar verbraucht er mehr als ein P4, aber man muss ihn von der Höhe/Stirnfläche eher mit einem Lexus RX oder Prius+ vergleichen.

Ich bin damit vollkommen zufrieden.

Weitere reine Tests des reinen Hybrid-Modus werde ich erst Ostern wieder machen können. Wir laden halt täglich an der eigenen Wallbox. Das Auto nutzen meine Frau und ich abwechselnd (ich will auch mal testen). Meine Frau hat zudem das Glück, dass Sie bei der Arbeit an einer Ladestation der Energiewerke derzeit kostenfrei laden kann. Ich selbst komme mit dem Auto rein elektrisch zur Arbeit und fahre im Hybridmodus wieder zurück. Die Fahrten in der Stadt können wir jetzt rein elektrisch fahren.

Für eine zügige Fahrt nicht schlecht, wenn zügig auch Geschwindigkeiten >120km/h bedeutet...

Gulfoss schrieb:
Für eine zügige Fahrt nicht schlecht, wenn zügig auch Geschwindigkeiten >120km/h bedeutet...
Zügig bedeutet bei mir, dass ich, wo möglich, 130-150 km/h gefahren bin.Das "Problem" beim 225xe ist, dass er auf der Autobahn so leise ist, dass man nicht merkt wie schnell man fährt (er hat aber auch eine Tachoanzeige ). Im Vergleich zum Prius+ Facelift, den ich probegefahren bin, ist er besser gedämmt.

@Jorin

Es gilt grundsätzlich dasselbe wie bei einem BEV: Wenn das Fahrprofil passt, dann passt es. Das ist marken-unabhängig.

Meine persönliche Schlussfolgerung wäre aber eine andere. Bei einem PHEV-geeigneten Fahrprofil würde ich nicht ausgerechnet zu einer vergleichsweise ineffizienten Umsetzung dieses Antriebskonzepts greifen, sondern zu einem hinsichtlich der Anschaffungskosten vergleichbaren BEV - unter Inkaufnahme der damit verbundenen Nachteile. Natürlich ist das eine sehr individuelle Entscheidung, muss also jeder selbst wissen.

Abseits der Diskussion über das Antriebsprinzip kommt in diesem speziellen Fall noch etwas anderes hinzu: BMW verbaut für die Plugin-Hybride des Hauses, also im BMW 225xe, im Mini Countryman und sogar im i8 Verbrenner der Baureihe B38B(15).

Das sind aufgeladene Dreizylinder-Direkteinspritzer, denen eine prinzipbedingte Abgasproblematik innewohnt und die herstellerseitig mit einer Ausgleichswelle ausgerüstet werden müssen, um sie halbwegs laufruhig zu bekommen. Besonders im i8 mit seiner aberwitzigen Literleistung, aber auch in den kleineren Modellen halte ich das in mehrfacher Hinsicht für ein technisch wenig ansprechendes und nicht auf Langlebigkeit ausgerichtetes Konzept.

Grüße, Egon

Wobei der Motor B38B beim ADAC Test nicht negativ bzgl. Partikelemissionen genannt wird(Haben den Motor ohne Hybrid im Active Tourer getestet).

Zitat:"Eine neue Kraftstoffpumpe sorgt in Kombination mit überarbeiteten Injektoren dafür, dass der maximale Einspritzdruck von bisher 200 auf künftig bis zu 350 bar angehoben werden kann. Der höhere Einspritzdruck sorgt für eine bessere Verbrennung und reduziert die Partikel-Emissionen deutlich, daher werden die meisten Otto-Motoren auch unter den verschärften Bedingungen der nächsten Jahre ohne Partikelfilter auskommen."

Quelle: www.bimmertoday.de/2016/08/11/bmw-benzin...8-b48-b58-evolution/


Im Gegensatz zum Golf GTE, dort werden explizit die hohen Partikelemissionen im Test genannt.
"Der VW Golf GTE erhält im ADAC EcoTest nur vier Sterne. Dafür ist vor allem der Wert für die Partikelemissionen des Verbrennungsmotors verantwortlich."

Quelle: de.toyota.ch/world-of-toyota/articles-ne...s/2015/adac2015.json

Die Links funktionieren beide nicht. Liegt an den "

Noch dazu bezieht sich der erste Artikel auf einen Motor, der erst ab 2018 eingeführt werden soll und der eine andere Bezeichnung hat als der im 225 Plug-in.

Ist es nicht so, das durch den höheren Druck die Partikel im Wesentlichen kleiner werden?

D.h. die sind dann außerhalb der gemessenen Große nach Euronorm und damit für die Einhaltung dieser nicht relevant.

Für die Lunge ist aber eher die Anzahl der Partikel relevant.

Am ende ist es ein sogenannter Bärendienst...

Die Links funktionieren jetzt.

Grüße, Egon