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Überlebt VW?

www.zdf.de/ZDFmediathek/hauptnavigation/...%C3%A4fer-l%C3%A4uft
www.zdf.de/ZDFmediathek/hauptnavigation/...berlebt-Volkswagen-1
www.zdf.de/ZDFmediathek/hauptnavigation/...berlebt-Volkswagen-2
www.zdf.de/ZDFmediathek/hauptnavigation/...9Cberlebt-Volkswagen

MfG Harzbube.

Too big to fail!

sportback schrieb:
Too big to fail!Auch durch ständiges Wiederholen wird dieser Satz nicht richtig!
Die Größe bewahrt einen zwar davor, von der Politik fallen gelassen zu werden, aber dann muss vom Konzern auch etwas kommen, außer heißer Luft in Dosen.

Es wäre nichts Neues, wenn sogar ehemalige Weltmarktführer von der Bildfläche verschwinden.

Meine Einschätzung zu VW ist ähnlich wie im TV-Bericht: Überleben ja, aber gleichzeitig zerschlagen, d.h. nach Verkauf einigen Tafelsilbers. Und wenn die Arbeitnehmervertreter und Betriebsräte meinen, es ginge ohne Einschnitte bei der Belegschaft weiter, sowohl anzahl- als auch gehaltsmäßig, dann werden auch die sich gewaltig täuschen. Nicht dass ich mir das wünsche, aber in der Zeit, in der wir leben, ist das leider eine unvermeidbare Konsequenz und wenn man es noch so beschissen findet.

eppf

Was mir als Arbeitnehmer in der Automobilindustrie (allerdings nicht VW bzw VW-Konzern) so richtig auf den Sack geht: den Mitarbeitern wird die Gewinnbeteiligung gestrichen, aber die Herren "da oben" wollen keinesfalls auf ihre Bonus-Millionen verzichten.
Bei sowas krieg ich die Hasskappe, zumal der Werker das untere Ende der Nahrungskette darstellt und am allerwenigsten bzw gar nichts für den Betrugsskandal kann.
Darum reagier ich auch pikiert, wenn hier und da blöde Sprüche wie "wenn VW pleite geht, schmeiss ich ne Party!" rausgehauen werden - leidtragend sind die armen Familienväter, die dann auf der Straße stehen und eine ruinierte Existenz haben.

Ich habe die Sendung bereits gestern gesehen. Es lautete 600.000 Beschäftigte weltweit.
In Deutschland gibt es wieviel Millionen Erwerbstätige? Der Großteil, aller in Deutschland Beschäftigten "armen Familienväter und Mütter" verdienen weitaus weniger und müssen dafür weitaus mehr Zeit investieren als ein VW Mitarbeiter. Dazu zählen auch die Leiharbeiter bei VW.
Dort hat sicher niemand 2 Jobs nötig, um über die Runden zu kommen.

Eine Gehaltseinbuße in der Management Ebene ist ebenso notwendig wie eine höhere Wochenarbeitszeit oder Gehaltseinbußen in der Belegschaft.

Wer für das ganze Verantwortlich ist, soll vor dem Gericht sein gerechtes Urteil erhalten.

Gruß
Hybridfan5

Timico schrieb:
..den Mitarbeitern wird die Gewinnbeteiligung gestrichen, aber die Herren "da oben" wollen keinesfalls auf ihre Bonus-Millionen verzichten. Diese Beschreibung hat aber gezielt mit der Autoindustrie recht wenig zu tun. Das ist der Allgemeinzustand über alle Branchen, quasi ein Systemfehler, an den niemand rangeht.

Was aber bei VW so ziemlich einzigartig ist, man versuchte Rentabilität über Betrug zu erreichen. Ich will jetzt keine Diskussion anfachen, welcher Lohn für einen Arbeiter in einem Automobilwerk angemessen ist, aber der RELATIV üppige Haustarif bei VW dürfte die Kostensituation nicht gerade verbessert haben. Insofern sind die Tarifparteien, die gegenüber dem ohnehin nicht schlechten Metalltarif möglichst bei jeder Tarifrunde noch eine Schippe drauflegen wollten, an der Kostensituation mitbeteiligt.

eppf

Ich würde es so modifizieren: Sie haben profitiert von einem Scheinerfolg, der zu erheblichen Teilen auf vorsätzlichem Betrug basierte. Die, die dafür verantwortlich sind, sollten angemessen bestraft werden (und man darf zweifeln, ob das der Fall sein wird), die, die die Folgen zu tragen haben, können einem wirklich leid tun, wie Timico mit Recht anmerkt. Denn sie können nichts dafür! Wenn sie mit Gehaltseinbußen davonkommen, haben sie noch Glück gehabt.

Gruß!
JoAHa

"Too big to fail!

Auch durch ständiges Wiederholen wird dieser Satz nicht richtig!
Die Größe bewahrt einen zwar davor, von der Politik fallen gelassen zu werden, aber dann muss vom Konzern auch etwas kommen, außer heißer Luft in Dosen."

Natürlich wird dieses Bonmot durch ständiges Wiederholen nicht richtig. Ich bin jedoch überzeugt davon, dass die Politik dies im Zweifelsfalle konsequent ignorieren wird.

Ich erinnere an die Holzmann Pleite 1999. Da hat die Politik auch schon massiv "gestützt". Schlechtem Geld wurde gutes nachgeworfen. Von dieser Situation ist VW noch meilenweit entfernt, aber bei VW gehen die Zulassungen zurück und es wird bereits gespart, natürlich als erstes mal an den Leuten, die für die Krise am wenigsten können.

sportback schrieb:
es wird bereits gespart, natürlich als erstes mal an den Leuten, die für die Krise am wenigsten können....aber die Bosse von VW bestehen auf ihre Boni. Heute morgen gelesen in der Volksstimme.

MfG Harzbube.

Wenn das Schiff demnächst sinken sollte, haben sie ihren Rettungsring und werden auch als erstes von Board gehen.
Hybridfan5

harzbube schrieb:
sportback schrieb:
es wird bereits gespart, natürlich als erstes mal an den Leuten, die für die Krise am wenigsten können....aber die Bosse von VW bestehen auf ihre Boni. Heute morgen gelesen in der Volksstimme.

MfG Harzbube.

Die Verantwortlichen benötigen dringend "Risikozuschläge" für die hohe Verantwortung, die sie zu tragen haben - wenn's aber schief läuft, wenn sogar vorsätzlich falsche Entscheidungen getroffen werden, dann müßte es einen Malus geben, sprich, man müßte mit dem angehäuften Vermögen auch mal in Haftung genommen werden.
Bis das kommt, können wir noch lange warten, fürchte ich.

Gruß!
JoAHa

Das sind halt so die Regeln in einem kapitalistischen System.
Beschwert euch nicht, ihr wählt ja die Cxy + Syz Parteien, die der Umverteilung von unten nach oben Vorschub leisten.
Das arbeitende Volk ist das Kanonenfutter für die Macht- und Luxusspiele der Upperclass.
Kauft euch ein VW, "da weiss man was man hat". Guten Abend.

Diese Last der Verantwortung ist doch überall so. Das ist das System und hat Nichts mit VW zu tun.

Euer Chef (so ihr denn einen habt) verdient ein vielfaches von euch. Oder besser er bekommts.

Und er wird euch mit traurigem Blick sagen das er soviel zwar bekommt aber eben auch mit viel mehr Verantwortung im gleichen Boot sitzt.
Steuert er falsch, wird er ersetzt. Ihr könnt weiterrudern.
Dann muss er mit weniger auskommen und das passiert dann auch noch einfacher und viel schneller als bei euch kleinen Arbeitern.So schlecht hat es der kleine Mann dann wohl doch nicht, oder?

Kurios ist es aber das es selbst dann, wenn es passiert, am Ende sicher ein vielfaches dessen ist, was der Arbeiter bei Bestleistung bekommt.
Und wenn das Boot untergeht, gehen alle. Nur fallen die dann in dickere Netze und der kleine Mann...naja...System halt.

Bei VW waren es auch die Massen an Leiharbeitern (die ja nicht unwesentlich zum Erfüllen des Zieles die weltweite Nr.1 zu werden beigetragen haben) die es zu spüren bekamen.

TF104 schrieb:
...
Steuert er falsch, wird er ersetzt. Ihr könnt weiterrudern.
...

Wer (auch nur angeblich) falsch rudert, wird noch viel schneller "ersetzt" !
mfG schwarzvogel

TF104 schrieb:
Euer Chef (so ihr denn einen habt) verdient ein vielfaches von euch. Oder besser er bekommts.

Und er wird euch mit traurigem Blick sagen das er soviel zwar bekommt aber eben auch mit viel mehr Verantwortung im gleichen Boot sitzt.
In kleinen Unternehmen (wie unserem) stimmt dies sogar. Da hat mal als Chef die Verantwortung, die richtigen Entscheidungen für die Zukunft zu treffen. Wenn sie falsch waren, geht es in die Insolvenz. Bei größeren Unternehmen fallen manche ab einer bestimmten Stufe immer nur aufwärts, weil sie keine Verantwortung für ihr Tun mehr tragen müssen.