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Baukasten
Toyota will Autos nach dem VW-Prinzip bauen

Autobauer Toyota hat die Vorteile des Baukastenprinzips erkannt und will ab 2015 immer mehr gleiche Teile in den Modellen verwenden. Auf die Strategie setzen auch andere, denn sie spart Kosten.

www.welt.de/wirtschaft/article114834834/...W-Prinzip-bauen.html

Hallo,

bei dieser Überschrift ist es mir echt übel geworden. Als ob die Japaner, als Erfinder sämtlicher moderner Produktionsmethoden und Arbeitstechniken (lean production, job rotation, job enlargement, job enrichment, Kontrolle der Kontrolle, etc.) es nötig hätten einen Hersteller zu kopieren, der Toyota hinsichtlich Produktivität und Langzeitqualität nicht mal annähernd das Wasser reichen kann.

Die Welt ist für mich eines der schlimmsten Hetzblätter überhaupt. Auch zum Axel Springer Verlag gehörend, handelt es sich um die Bild-Zeitung für Pseudo-Intellektuelle und damit um eine weiteres Sprachrohr des VAG-Konzerns.

Wenn man sich nur mal die Fahrberichte zu Toyota-Fahrzeugen ansieht, bekommt die Bezeichnung "Hetzblatt" eine ganz neue Bedeutung. Das ist unterstes journalistisches Niveau. Die Kommentare unter dem Artikel zeigen, dass die gewünschte Zielgruppe erreicht wurde.

Kurz zum Thema: Wenn es sich um hinreichend getestete, langlebige, Teile handelt, profitieren sowohl der Kunde (gleichbleibend gute Qualität) als auch der Hersteller (Skaleneffekte) von dieser Strategie.

Viele Grüße

Christian

Ich habe mich nie näher damit befasst, aber die Familienähnlichkeit ist quer durch die gesamte Produktpalette präsent, bei Toyota wie bei VW. Das ist so offensichtlich, dass man es kaum übersehen kann und bei zahlreichen Details so, bis hin zu den Plattformen, auf denen die Fahrzeuge aufgebaut sind. Ich sehe daher nicht so recht das Neue an diesem Bericht?

Grüße, Egon

Der Sinn der modularen Querbauweise ist simpel und einfach die Gewinnmaximierung.

VW hofft pro Fahrzeug etwa 1500 EUR Produktionskosten zu sparen.
Statt 300 Motor-Getriebe Kombinationen gibt es zukünftig nur noch 36.
Statt 102 verschiedener Klimamodule zukünftig nur noch 28, statt mehrerer Dutzend Getriebeglocken nur noch eine.

Das spart natürlich Entwicklungskosten.

www.spiegel.de/auto/aktuell/neues-konstr...t-geil-a-814246.html

Die anderen Hersteller, nicht nur Toyota, werden hier nachziehen.

Gruß Jörg

als wenn vw das erfunden hätte. als alter ossi kann man sich da nur vor lachen auf dem boden wälzen. im osten wurde der motor des einzigen kleinkraftrades z.b für alles in dieser lkeistungsklasse verwendet. durchweg und durch diverse hersteller. bis hin zum wiesenmäher. und diese geräte werden heute auf ebay zu mondpreisen gehandelt, weil jeder mopedfahrer den balkenmäher oder die motorhacke reparieren kann. und weil die motoren so verbreitet waren und sind, werden heute noch ersatzteile dafür gefertigt, weil es einen riesigen markt gibt. so geht gleichteilepolitik!

und den japanern hat man auch schon vor 20 jahren etwas in der art vorgeworfen. hab ich selbst gelesen. und schon damals hab ich die autobild für das geschreibsel ausgelacht.

VW Prinzp - d.h. ab Werk mit billigen und defektem Getriebe?

Moin

Das ist nun wirklich Uralt. Schon im 2. Weltkrieg haben die meisten Armeen damit begonnen in möglichst vielen Fahrzeugen die gleichen Teile zu verwenden. So wurde schon damals im Tiger der gleiche Motor/Getriebe wie im Panther, Hummel, etc. verbaut. (Und schon damals mit Getriebeproblemen )

Die Amis bauen seit Menschen gedenken nur wenige Motoren für alle LKWs, Autos, etc. So bekam der Abrahams Panzer im Grunde die gleiche Turbine wie der Apache Hubschrauber als Motor, in der Viper sitzt ein LKW-Motor, etc.


Und auch VW hat dies schon vor Jahren gemacht. Der letzte Vorkammerdiesel wurde im Polo, im T4, im Golf, im Passat, in verschiedenen Audis, im Seat Ibiza, im .... verbaut. Lichtschalter vom Golf 2 passten in fast allen Fahrzeugen der damalige VAG Reihe. Im Grunde sehe ich das, auch als Nutzer, nicht als Problem an. So bekommt man auch einfacher Ersatzteile z.B. beim Teileverwerter.

Ein Problem wird das immer erst dann, wenn der Sparfuchs eine Sollbruchstelle übersehen hat, und ein z.B. Getriebe eben nicht so gut ist wie geplant. (DSG ist eine Supersache, auch wenn hier gleich wieder Steine fliegen) Dieser Fehler zieht sich dann natürlich rasent schnell durch alle Modelle in denen dieses Getriebe verwendet wird, und das ist dann immer gleich eine Riesenzahl.

So hat es Toyota ja auch schon oft erwischt, ein kleines Teil, welches in allen Toyotas und teils Lexus sitzt, macht mucken und Millionen Autos müßen z.B. die Lenkspindel tauschen. (Und eine eventuell brechende Lenkung, so das schreiben von Toyota, finde ich persönlich schlimmer als ein defektes Getriebe auch wenn beides nervt)

Also, Hetzblatt hin oder her, willkommen in der Wirklichkeit.

Moin
Björn

Ich will ja nicht meckern, aber ein wenig nervt es schon, dass hier jede Meldung zu einem VW-ist-Kacke-Circlejerk verkommt.

Alle Beiträge, die sich mehr mit dem problematischen VW-DSG befassen als mit der Strategie des Konzerns, sind nun im passenden Thread, also hier: KLICK.

Auch einen Beitrag von Priuschris habe ich dorthin verschoben, aber weil dieser sich gleichzeitig ausführlich mit der VW-Strategie befasst hat, noch einmal die Passagen, die zum Thema hier gehören:

Priuschris schrieb:
@Friesel:

Ich stimme deinen Ausführungen größtenteils zu. Plattformstrategie und Gleichteilestrategie sind ein uralter Hut. Toyota verwendet bspw. für nahezu jedes Auto dieselben Spiegelverstellschalter, Fensterheberschalter, Spiegelverstellschalter, Heizungsregler, etc. Auch Motoren und Getriebe werden in mehreren Modellen verbaut. Weiterhin basieren oft mehrere Modelle auf derselben Plattform (Verso-S und Urban auf der Yaris-Plattform bspw.)
Jedoch finde ich den Artikel der "Welt" äußerst seltsam, weil so getan wird, als hätte VW dies erfunden und als würde sich Toyota an deren Produktionsmethoden orientieren. Umgekehrt wird ein Schuh draus. Die deutschen Hersteller haben nämlich zur Kostensenkung und Qualitätssteigerung (diese Gegensätze müssen sich nicht ausschließen) in den 80er- und 90er-Jahren fleißig japanische Produktionsmethoden implementiert. [...]

@Kaffeetasse:

Der realitätsferne Artikel der Welt macht das Benennen der Fakten erforderlich. Im Zuge der Realitätsbeschreibung kommt leider grundsätzlich das von dir beschriebene Phänomen zum Vorschein.
Es tut mir leid. Werde versuchen es künftig zu vermeiden.

Viele Grüße

Christian
Grüße, Egon

Zitat:
Strategiewechsel - Toyota entdeckt den Querbaukasten // Toyota ändert seine Strategie und will ab 2015 Autos nach dem Baukastenprinzip verkaufen. Das Unternehmen plant, drei Plattformen für jeweils mehrere Fahrzeuge zu entwickeln. Toyota eifert so Volkswagen nach.
www.handelsblatt.com/unternehmen/industr...ukasten/7996734.html

Grüße, Egon

Wie schon mehrfach bemerkt wurde ist die Gleichteilestrategie uralt.

Früher sagte man: "Alter Wein in neuen Schläuchen"

Heute heißt das "Retro".

Und was tatsächlich nervt ist - ich nutze da auch mal den gebräuchlichen Ausdruck - "Shitstorm" sobald irgendwo VW und Co. in einem Bericht auftauchen.
Hat das wirklich irgendein Toyotafahrer nötig?

Und mich nervt es, wenn man überall von Facebook und Anglizismen verfolgt wird.
Dass die Erfindernation sämtlicher moderner Produktions-und Qualitätssicherungssysteme es ganz sicher nicht nötig hat, von einem Hersteller bei dem letzteres anscheinend nicht vorhanden ist zu kopieren, ist kein Fäkaliensturm, sondern lediglich die Realität.

Priuschris schrieb:
Und mich nervt es, wenn man überall von Facebook und Anglizismen verfolgt wird.
Dass die Erfindernation sämtlicher moderner Produktions-und Qualitätssicherungssysteme es ganz sicher nicht nötig hat, von einem Hersteller bei dem letzteres anscheinend nicht vorhanden ist zu kopieren, ist kein Fäkaliensturm, sondern lediglich die Realität.

Du hast sowas von Recht. Genau deswegen lohnt es sich nicht sich über die oben genannten Berichte auch nur im Ansatz aufzuregen.

Moin

Nun, nötig oder auch nicht, Erfindernation oder nicht, Fäkalsprache oder nicht,


anscheinend macht es Toyota dennoch. Und?


Moin
Björn

Was macht Toyota denn? Seine bisherige Strategie intensivieren. Wo da irgendein Zusammenhang zu VW besteht, bleibt das Geheimnis der "Welt". Nicht mehr und nicht weniger will ich seit dem ersten Beitrag in diesem Thread zum Ausdruck bringen.

Gruß

Christian