Priusfreunde.de

Eine E-Maschine im herkömmlichen Hybridfahrzeug und der Kompressor im hydropneumatischen sind vergleichbar schwer, allerdings ist der Druckspeicher leichter als ein Akku. Monsieur Faury sagt, der hydropneumatische Hybridantrieb für einen Kompaktwagen wird etwa 100 kg wiegen, also nur rund die Hälfte eines elektrischen. Zudem soll er weder im Kofferraum noch im Passagierabteil Platz kosten, wie das ja bei den Speichern elektrischer Hybridfahrzeugen bisweilen der Fall ist. Die Blasenspeicher erinnern in ihrer Größe an die Tanks in Erdgasfahrzeugen. Der äußerst simpel aufgebaute Zylinder (stellen Sie sich eine stählerne Gasflasche mit einem kräftigen Elastomerballon im Inneren vor, daher auch der Name „Blasenspeicher“) kostet zudem nur den Bruchteil eines Stromspeichers. Im Prototypen sieht man zwei Druckbehälter, einen langen längs eingebaut und einen kurzen hinten quer. Der Grund: Um bei kleiner Druckdifferenz ein möglichst großes Flüssigkeitsvolumen entnehmen zu können, wurde hier das Gasvolumen der Blase im langen Tank durch einen nachgeschalteten Stickstoffbehälter vergrößert.

Da er im Gegensatz zu Akkus zyklenfest ist, kann er ermüdungsfrei fast beliebig oft ge- und entladen werden, dank seiner Temperaturstabilität büßt er bei Kälte keine Kapazität ein wie ein elektrischer Speicher und muss daher weder gekühlt noch beheizt werden. Der Wirkungsgrad liegt laut Bosch Rexroth je nach Auslegung, Fahrzeug und Fahrzyklus bei rund 60 Prozent und damit fast doppelt so hoch wie bei der chemischen Energiespeicherung, bei der viel Energie durch die mehrfache Umwandlung verlorengeht. Weitere Vorteile des Druckspeichers: Für die Produktion von Akkus und Elektromotoren werden exotische Materialien wie Seltenerdmetalle (Neodym als Bestandteil der Dauermagnete in der E-Maschine oder Lanthan für NiMh-Akkus) benötigt. Zudem müssen die leistungsfähigen Lithium-Ionen-Speicher gut geschützt werden, damit es bei Unfall, Kurzschluss oder Fehlsteuerung nicht zu einer selbst verstärkenden chemischen Reaktion – dem sogenannten "thermal runaway" – kommen kann, bei dem es zu einem nur schwer löschbaren Brand kommt.

www.heise.de/autos/artikel/Transfer-Leistung-1790037.html

Eine höchst interessante Alternative zum elektrischen Hybrid wie ich finde.

Zitat:
PSA-Innovationspaket: Baukasten, Druckluft-Hybrid und E-Mini // Der französische Autokonzern PSA will mit einem umfangreichen Innovationspaket aus der Krise fahren. Dazu zählen neue Motoren, Hybridantriebe und eine Baukastenstrategie für die Kompakt- und Mittelklasse.
www.auto-motor-und-sport.de/news/psa-inn...-e-mini-6504011.html

Grüße, Egon

Zitat:
Bosch und der französische Automobilkonzern PSA mit den Marken Peugeot und Citroen planen die gemeinsame Entwicklung eines hydraulischen Hybridantriebs für Personenwagen.
www.auto.de/magazin/showArticle/article/...komponenten-ersetzen

Grüße, Egon

Weitere Berichte dazu:

- Hydraulik-Hybrid für Kleinwagen
- Hybrid Air - Peugeot fährt mit Luft
- Zusammenarbeit mit PSA Peugeot Citroen an hydraulischem Hybrid für Pkw
- Hydraulik-Hybrid für Kleinwagen - Druck statt Strom

Grüße, Egon

Zitat:
Hydraulischer Hybrid kommt 2016 // Bosch und PSA forschen gemeinsam an einem hydraulischen Hybrid-Motor. Im Stadtverkehr soll das System bis zu 45 Prozent Sprit sparen.
- www.autobild.de/artikel/neuer-hybridantr...und-psa-3801512.html
- www.automobil-produktion.de/2013/01/bosc...utobauer-ansprechen/
- de.autoblog.com/2013/01/27/2-liter-auto-...-air-fahrt-mit-luft/
- www.mein-elektroauto.com/2013/01/psa-peu...zeug-vor-video/7612/

Grüße, Egon

So, ich habe das jetzt zugeordnet.
Es gibt nun zwei Threads in der PSA-Rubrik:

- PSA Diesel-Hybrid
- PSA Air-Hybrid

Grüße, Egon

Klingt wirklich super. Das könnte den Hybridantrieb auch für kleinstwagen erschwinglich machen.

Wie ist eure Meinung zu dem System?

- Nur kurzzeitige Funktion.
- Nur im Stadtverkehr sinnvoll, wirklich nur bei Stopp&Go
- keine Rekuperation überschüssiger Verbrennerleistung
- Kann E-Hybriden nicht ersetzen
- Plug-in sowieso nicht

+ vielleicht als zusätzliche Power-Rekuperation in Luxus-E-Hybriden
+ Müllfahrzeuge, weil schwer und garantiertes Stopp&Go als Hauptfahrtzustand
+ Hydropneumatische Rekuperation passt zur Hydropneumatischen Federung

Der Heise-Beitrag zeigt doch schön, wo die Stärken und Schwächen liegen.

www.heise.de/autos/artikel/Transfer-Leistung-1790037.html

Vielleicht wollt ihr auch mal ein bissle in diesem Thread der Citroën-Freunde lesen

forum.andre-citroen-club.de/showthread.p...quot-Hybrid-Air-quot

hs

Ich frage mich, wie sie die adiabatischen Temperaturunterschiede in den Griff bekommen haben. Darüber steht in den Artikeln nichts.

Wenn ich in kürzester Zeit aus einer Gasflasche 300 bar entnehme, friert mir doch alles zu, vielleicht sogar so extrem, dass der Stickstoff in der Umgebung kondensiert. Im Gegenzug entsteht extreme Hitze, wenn ich beim Bremsen die Energie wieder reinpressen will. Ein Kühlschrank funktioniert so, und als Taucher sind vereisende Ventile aufgrund zu hoher Luftentnahme in kaltem Wasser das größte Unfallrisiko.

Oder mache ich irgendwo einen Denkfehler?

Aber irgendwie müssen sie es ja in den Griff bekommen haben, anscheinend fahren ja schon einige Testautos und -Lkws damit herum.

Trotzdem bin ich seeeehr skeptisch. Alleine wegen der Langzeitzuverlässigkeit. Und die speicherbare Energiemenge von rund 0,06 kwh.... naja.

e-motion schrieb:
Vielleicht wollt ihr auch mal ein bissle in diesem Thread der Citroën-Freunde lesen
Mit Interesse gelesen, das war gerade meine U-Bahn-Lektüre. Thematisch spannend, und irgendwie erkenne ich gewisse Parallelen zur hiesigen Diskussionskultur.

Grüße, Egon

frufus schrieb:
Klingt wirklich super. Das könnte den Hybridantrieb auch für kleinstwagen erschwinglich machen.

Wie ist eure Meinung zu dem System?

Halte ich eher für unwahrscheinlich, die Leistungsfähigkeit des Systems geht kaum über die einer reinen Anfahrassistenz hinaus. Wer sollte dafür in einem ohnehin extrem preissensiblen Bereich des Marktes noch extra Geld ausgeben?

Ghost schrieb:
frufus schrieb:
Klingt wirklich super. Das könnte den Hybridantrieb auch für kleinstwagen erschwinglich machen.

Wie ist eure Meinung zu dem System?

Halte ich eher für unwahrscheinlich, die Leistungsfähigkeit des Systems geht kaum über die einer reinen Anfahrassistenz hinaus. Wer sollte dafür in einem ohnehin extrem preissensiblen Bereich des Marktes noch extra Geld ausgeben?

Ja, aber was wenn zb. ein Peugeot 108 statt 5,4 plötzlich 3,2 Liter in der Stadt verbraucht (40% weniger) würde sich dann ein Aufpreis von 1000 Euro nicht lohnen? Ich denke schon. Das System ist ja gerade für kleine Stadtautos interessant. Zumindest nach dem was ich so so lese.

Habe mal Fragen.
Da wird dauernd von Stickstoff gesprochen. Beim rekuperieren wird aber nicht nur Stickstoff nachgefüllt, da ist noch über 20% Sauerstoff dabei. Bis zu welchem Druck, das habe ich wohl überlesen, oder doch nicht?   Das AG Versicherungsamt hat mir kürzlich nahegelegt mit der Pressluftflasche (Tauchgerät) die ich regelmässig zur Regulierung des Reifendrucks benütze, aus der Tiefgarage zu verschwinden.
Die werden dann Pressluftautos wohl dort auch nicht stehen haben wollen, oder wie?
Gruss ¥

Hi, wo soll denn da Sauerstoff sein?

Zum Rekuperieren dient eine hydraulische Pumpe, die eine Hydraulikflüssigkeit aus einem Reservoir in den Blasendruckspeicher fördert und damit den darin enthaltenen (und durch eine Membran vom Hydrauliköl getrennten) Stickstoff komprimiert.

Beim Entlassen des Drucks geht der Prozess umgekehrt. Bei PSA ist für den Antrieb allerdings nicht die Pumpe selber, sondern ein zusätzlicher Hydraulikmotor zuständig.

Vereinfacht erklärt, bei PSA ist es noch etwas komprexer.

Gruß
hs

Kaffetasse schrieb:
Wenn ich in kürzester Zeit aus einer Gasflasche 300 bar entnehme

wenn ich das richtig gelesen habe, wird der Stickstoff nicht entnommen, er verbleibt in dem Speicher. Sonst müssten sie auch während der Fahrt neuen Stickstoff ins System bekommen, also erzeugen!?