Priusfreunde.de

@ Priusbastler

Meine Toyotawerkstatt meint das gleiche: Stoßdämpfer nicht ersetzen.

Das scheint die Krux zu sein: ein 10 Jahre altes Toyotateil scheint nach 200.000km in einem besseren Zustand zu sein, als ein "Chinanteil" nach 1 Jahr und 10.000km.

Ich habe für den Manschettentausch auch schon das obere (nicht-Toyota-Original-)Stoßdämpferlager da, bin aber auch noch unsicher, ob ich die einbaue.

Wahrscheinlich schon, ihr sollt ja aus meinen Fehlern lernen

Grüße, Eric

Shar schrieb:
Die eingerissene Manschette ist aus gutem Grunde ein Mangel.
Es geht in der Antwort um die im Eingangsbeitrag genannten
Staubschutzmanschetten an den Stoßdämpfern
, oder? Für mich als Laie bitte eine Erklärung. Ich bin nicht 100% sicher, aber ich meine es hier im Forum schon als "Reparaturtipp" gelesen zu haben, die Dinger bei Defekt einfach zu entfernen, eben weil sie wie bujatronic schildert nicht dicht sind und "für nichts gut". Ich meine, es hätte damals keiner widersprochen, aber das ist schon einige Zeit her und ich mag mich irren.

LG
Klaus

Die Erfahrung kann ich bestätigen, insbesondere was Bremsenteile betrifft. Zubehör unklarer Herkunft (muß ja nicht China sein!) sieht gut aus, aber paßt nicht immer perfekt und Zink ist nach einem Winter dem Rost gewichen.
Es heißt nicht umsonst: Wer billig kauft, kauft zweimal. Und schraubt auch zweimal. Bremsenteile kaufe ich nur noch beim FTH, die paar Euro machen den Kohl nicht fett. Wobei ich mir aber nicht sicher bin, ob die nicht auch aus China kommen...
Allerdings gab es auch Beispiele, wo selbst das Billigste lange gehalten hat, Keillippenriemen z.B. über 155tkm, und da ist noch lange nicht Schluß. FTH wollte sie zu einem fast 10-fachen Preis schon nach 100tkm rausschmeißen. Auch DENSO-Zündkerzen kann man getrost im Zubehör für <8€/Stck. kaufen

Wenn die eingerissene Manschette als erheblicher Mangel gewertet wird, ist ja der kurzfristige Wechsel unumgäglich, nicht aus technischer, aber aus bürokratischer Sicht, denn man will ja die Plakette haben.
Zu überlegen wäre es, sie einfach zu kürzen bzw. ganz abzuschneiden und ganz harmlos zu einer anderen Prüfstelle zu gehen, das ist auf jeden Fall billiger als 1.000€.
Meist sehen sie ja so aus (Durchmesser-Unterschied ist deutlich zu sehen):



Wenn man da unten ein paar Rippen abschneidet, wird das wahrscheinlich keiner mitkriegen

Meine sind ja auf beiden Seiten oben komplett abgerissen und liegen somit immer unten über dem Dämpfer.

Meine sind auch kommplett abgerissen (scheiß bröselndes Gummi zeug) und liegen unten auf.
Die Dämpferstangen sind aber blitze Blank, hat bei den letzten 3 TÜV keinen gestört.

2008ter P2, 379tkm immer noch 1. Rippenriemen es geht mit Gummi(gewebe) also auch viel besser

Servus.

KSR1 schrieb:
Für mich als Laie bitte eine Erklärung. Ich bin nicht 100% sicher, aber ich meine es hier im Forum schon als "Reparaturtipp" gelesen zu haben, die Dinger bei Defekt einfach zu entfernen, eben weil sie wie bujatronic schildert nicht dicht sind und "für nichts gut".Ich teile nicht die Ansicht von bujatronic hinsichtlich der Nützlichkeit dieser Manschetten auf Grundlage meiner beruflichen Erfahrungen. Diese zeigen, daß Dämpfer mit komplett fehlender Manschette wesentlich schneller undicht werden können. Das Ausmaß hierzu hängt maßgeblich von der Umgebung ab, in der das Fahrzeug bewegt wird.
Zu dem weiter oben geposteten Bild ist zu ergänzen daß die Manschette je nach Auslegung (Länge) bei komplett ausgefederten Rad u.U. das Dämpferrohr kaum noch abdeckt. Im regulären (Rad eingefedert) Betrieb deckt die Manschette jedoch das Rohr weitestgehend ab und schützt so die Tauchstange und den Simmerring vor Verschmutzung. So stark wie bei aufgebockten Wagen federt das Rad im normalen Fahrzeugbetrieb i.d.R. nicht aus.


Jetzt kommt das Aber.
Ich habe mich heute erkundigt. Eine eingerissene Staubmanschette zählt nach Auskunft weder als GM (geringer Mangel) geschweige denn als EM (erheblicher Mangel).
Ein defekter Anschlagpuffer/Federwegsbegrenzer dagegen sehr wohl.
D.h. entfernen wäre eine Möglichkeit mit der Gefahr, daß der Stoßdämpfer, je nach Umgebung möglicher Weise bis hin zu großer Wahrscheinlichkeit früher undicht werden wird.


Zu dem einleitenden Bericht. Sollte die Staubmanschette der einzige Mangel am Fahrzeug gewesen sein, wäre ein Durchfallen durch die HU ausschließlich deswegen in Frage zu stellen.


Grüße ~Shar~

Vielleicht sollte man mal googlen ob es für diese Maße nicht auch offene gibt, die auch nach der Montage geschlossen werden können. So wie Rohrisolierungen.

MfG Harzbube.

Sicher hat sich jemand was dabei gedacht, dort diesen Balg (wie es korrekt heißen müßte) vorzusehen. Und richtig ist auch, daß mein Foto ein voll ausgefedertes Teil zeigt. Aber auch im eingefederten Zustand ist zwischen Balg und Dämpfer ein fast 5mm breiter Spalt, weswegen ich den Nutzen anzweifle, zumal durch die Bewegung eine Pumpwirkung entsteht.
Wir sind mit unseren Prii sicher Hunderttausende km mit defekten oder fehlenden Bälgen gefahren, bis heute (km-Stnd ca. 260.000) ist kein Schwingungsdämpfer undicht. Auch stellte die DEKRA (die haben Schwingungsprüfstände) noch nie nachlassende Wirkung fest.
Ich lasse beim FTH übrigens auch nie mehr eine HU machen. Der Meister hat mir bei der Annahme erzählt, was der Prüfer alles bemängeln würde, darunter wirkliche Bagatellen (z.B. ein Riß im Gelblack der Blinklichtbirne, aber nie diese Manschette), und das stand 1:1 dann auch im Befund. 2 Jahre später hat die DEKRA keinen einzigen dieser "Mängel" gefunden, obwohl ich nichts gemacht hatte. Ein Schelm, wer Arges dabei denkt!
Auf die defekte Manschette hat mich die DEKRA allerdings hingewiesen, jedoch nie als Mangel eingetragen.

Hi, danke nochmal für eure vielen Antworten und für die Tipps.
Ich habe es jetzt heute hinter mich gebracht. Ich hab mich jetzt nicht gestresst und hab ca 5-6 Stunden gebraucht. Ging alles wirklich einfach und problemlos. Auch alle Muttern hab ich mit Hilfe meines Schlagschraubers ohne Probleme herausbekommen. Die beiden Dicken unten am Federbein wären ohne Schlagschrauber bestimmt tricky geworden. Die eine hat sich schon kurz gewehrt.

Danke auch für den Tipp mit dem Laser, das habe ich gleich mal übernommen. Ich habe beide Reifen runtergenommen, einen Laserentfernungsmesser an die Bremsscheibe angelegt und im Radkasten und auf dem Fussboden einige Markierungen gemacht und z.B. auch die Entfernung der Bremsscheiben zum Boden notiert und ein paar andere Punkte in bestimmten Winkeln gemacht.

Nach dem Zusammenschrauben haben die Punkte alle wieder mit der neuen Messung übereingestimmt. Ich werde jetzt mal schauen, wie er sich fährt und evtl. eine Achsvermessung nochmal machen lassen.

Ausgetauscht habe ich jetzt wirklich nur die Schrauben und Muttern, die Staubmanschetten selber und diesen Anschlagpuffer. Sollte was anders kaputt gehen, hätte ich jetzt kein Problem die Prozedur zu wiederholen. Die Dämpfer an sich sahen aber gut aus.
Nötiges Werkzeug, wie z.B. Federspanner hab ich mir gekauft. Ist meist so meine Herangehensweise, zumindest ein Teil vom Ersparten dann eben in das Werkzeug zu investieren. Mein Vater fährt ebenfalls den Prius 3 und dort werden wir wohl ohnehin auch nochmal bei gehen...

Dann werde ich die Tage mal zum TÜV fahren und schauen, was der sagt.

achso kleine Ergänzung noch: Der einzige Teil der Staubschutzmanschette, der noch ansatzweise ganz war, war der obere, der unterm Domlager sitz und dann nach unten so zusammenläuft. Der ganze "Schlauch"/Rest darunter hatte sich in einzelne kleine Ringe zerlegt.

Ich erinnere mich noch genau daran, wie ich das erste Mal einen Federspanner in der Werkstatt benutzt hatte. Das war damals Neuland. Ich hatte die Feder mit dem Federspanner zusammen gezogen und guckte mir das genau aus der Nähe an. Ich war mit dem Gesicht genau drüber. Plötzlich rauschte die Feder los, direkt in mein Gesicht und katapultierte mich etwa zwei Meter durch die Luft. Der Werkstatt Meister ging gerade in der Nähe, hörte und sah das. Er rannte zu mir. Aber mir war nichts passiert. Der Federspanner war neu und damals hatte bei uns noch niemand damit gearbeitet. Zum Glück war ich nah genug mit dem Kopf drann. Sonst wäre ich wohl tot. Denn so hat er mich nur wegkatapultiert. Nach 10 oder 30 zentimetern wäre die Feder mit do hoher Geschwindigkeit auf mein Gedicht aufgeschlagen, dass sie meinen Kopf zertrümmert hätte. Ich hatte schon darauf geachtet, dass der Federspanner gut sitzt. Aber er war nicht für dieses Federbein geeignet. Also passr gut auf, wenn ihr einen Federspanner benutzt.

Gerd

Phew, Glück gehabt.

Wie werden die Federn eigentlich im Werk am Band eingebaut?

Ich denke, daß die Federbeine vormontiert und vermutlich von einem Zulieferer kommen. Da kann man natürlich in entsprechendes Spezialwerkzeug investieren.
Noch ein Hinweis:
Ein guter Federspanner hat so eine Art Drahtseilschlaufe, mit der die Feder gesichert wird (rechts im Bild):

Urheberrecht: www.scangrip.com/de-de/rechtlicher-hinweis Hinweis vom Moderator ergänzt

Noch eine Episode am Rande: Früher (es gab ja nüscht!) haben wir Federn mit Wagenheber und Schraubstock gespannt und mit dickem Bindfaden gesichert. Wenn ich heute daran denke...

Ist mir eben über die Tastatur gelaufen. Wenn sie passen? Ob sie passen?
de.aliexpress.com/item/1005001994895859....901333%21rec%21DE%21