Priusfreunde.de

In den vergangenen Tagen - seit Schnee liegt - hat mein Prius 2 (2007, Facelift, 75.000 km) ein auffälliges Verhalten gezeigt. Das Ganze tritt nur auf der Autobahn ab etwa 100 km/h auf. Auf meiner "Hausstrecke" liegt der Verbrauch plötzlich 1-1,5 Liter über dem, was ich dort normal so verbrauche. Wenn ich langsamer fahre, liegt der Mehrverbrauch dagegen im Rahmen des üblichen (kaltes Wetter, Winterreifen, ...).

Mit warm gefahrenem Auto liegen die 5-Minuten-Balken bei konstant 100-120 km/h auf einer leicht welligen Strecke bei wenig Verkehr (B17 Augsburg-Landsberg, A96 Landsberg-Memmingen) zwischen 6,5 und 7 Litern. Die Straße war naß, aber geräumt (kein Schneematsch). Normal liege ich bei um die 0 Grad und mit Winterreifen unter diesen Bedingungen bei 5,3 Litern. Subjektiv arbeitet der Benzinmotor auch deutlich mehr als gewohnt, die HV-Batterie zeigt fast konstant grüne Balken. Es wirkt ein bisschen, als ob die Feststellbremse angezogen wäre. Bei langsamerer Fahrt rollt das Auto aber normal, beim letzten Werkstattbesuch im Dezember drehten sich die Räder auf der Hebebühne frei.

Im vergangenen Winter habe ich dieses "Phänomen" auch schon genau so beobachtet. Bevor ich in die Werkstatt konnte, hatte sich das Problem aber von selbst erledigt (Tauwetter...).

Es kann ja eigentlich nicht sein, dass der Wagen erkennt, dass da was weißes auf dem Feld neben der Straße liegt. Zwei Ideen:
1. Als Laternenparker habe ich das Auto zwar abgekehrt. Auf dem Dach war aber eine angefrorene dünne Schnee-/Eisschicht, die möglicherweise durch die rauhe Oberfläche die Aerodynamik verschlechtert. Aber so massiv?
2. Wenn der Schnee liegen bleibt, ist es vielleicht doch noch drei oder vier Grad kälter als sonst - aber dass sich das so massiv auswirkt, käme mir seltsam vor.

Hat einer der Priusfreunde schon mal etwas ähnliches beobachtet? Oder wird das ein Thema für den nächsten Kundendienst?

Das Phänomen hatte ich auch mal bei mir waren damals beim P2 die hinteren Bremssättel fest, prüf mal ob die Bremsscheiben heiß werden hinten wenn Du bei der Arbeit ankommst...

Gruß Stephan

Hallo!

Wie liegt denn Dein Durchschnittsverbrauch? Steigt der auch unverhätnissmaäßig an? Falls nicht, würde ich mir keine Sorgen machen.

Gruß
Christian

@knever: Durchschnitt liegt laut BC aktuell bei 5,2 Litern, zuletzt zurückgesetzt vor einigen Monaten. Die 200 km mit erhöhtem "Winterverbrauch" merkt man da natürlich noch nicht.

@ stephanp: Danke für den Hinweis. Ich arbeite zu Hause und nutze das Auto daher momentan nur relativ selten. Nach der nächsten längeren Fahrt prüfe ich die Scheiben.
Seltsam wäre allerdings, dass das Problem vor einem Jahr schon mal bei ähnlichem Wetter aufgetreten und dann von selbst wieder verschwunden ist. Aber das kann damals auch was anderes gewesen sein. Im März steht der nächste Service an, da werden die Bremsen dann sowieso zerlegt.

Ich hab das Gleiche Phänomen. Im Moment braucht er gut 1-1,5 Liter mehr als bei Temperaturen über 0 Grad. Verbrauch schoss richtig nach oben. Zuerst dachte ich, es lag am SuperPlus der vorletzten Tankung aber nun bin ich eine Tankfüllung Super gefahren, dennoch ein sehr hoher Verbrauch.

Ich vermute, dass liegt an der Batterie Temperatur. Wenn ich nämlich erstmal 2-3 Stunden im Auto unterwegs war, dann komme ich auch bei -8 Grad wieder auf Verbräuche um 5 Liter.

Vollkommen normal würde ich sagen !
Auch 1.0 Autos verbrauchen bei den derzeitigen Temperaturen deutlich mehr .
Der Prius ist zwar ein sehr effizientes Auto,aber Wunder kann man auch nicht erwarten .

Klingt plausibel. Die letzten zwei Fahrten waren je ca. 100km/eine Stunde. Würde ja auch Sinn ergeben, dass das Auto das Lademanagement bei kalter Batterie ändert.

Kann man im Diagnose-Modus eigentlich auch die Batterietemperatur ablesen?`Wäre ja interessant, wo die nach einer Stunde Fahrt bei Minusgraden so liegt. Oder braucht man dafür ein Scangauge?

@civic2006: Dass der Verbrauch im Winter deutlich höher liegt, ist klar. Normal macht das bei meinem Fahrprofil etwa einen halben Liter aus. Was ich seltsam fand, war der nochmal um ca. 1,5 Liter höhere Verbrauch, obwohl es nur um wenige Grad kälter wurde und sich die anderen Parameter (Reifen, Zuladung, ...) nicht geändert haben.

Wenn ich mir meinen täglichen Hin- u. Rückweg zur Arbeit anschaue, behaupte mal, es ist normal.

Hier die Erklärung:
Zu Hause als Laternenparker ist die Batterie morgens natürlich eiskalt, ca. -7°C. Entsprechend sind die ersten beiden Verbrauchsbalken auch deutlich höher als bei wärmeren Temperaturen. Wenn dann noch Schnee auf der Straße liegt ist es nochmal schlimmer............
In der Firma steht das Auto in der Tiefgarage, dort sind momentan so ca. 8-10°C.
Auf der Heimfahrt verhält sich das Auto dann wieder "normal" und die ersten beiden Verbrauchsbalken sehen sehr moderat aus.

Für die Werkstatt ist das sicher nichts, dort würden sie den Fehlerspeicher auslesen und nix finden, fertig ist der Lack.

Meine Empfehlung:
Zurück lehnen und auf das Frühjahr warten, alles wird gut.

Auch wenn ich meinen Prius neu habe, klingt das für mich nicht so sehr überraschend. Seit die Temperatur um gut acht Grad gefallen ist, läuft bei mir auf der Kurzstrecke der Benziner fast permanent. Wenn ich die Lüftung und Heizung ausschalte, geht er aus. Mit Heizung brauchte ich den Benziner gestern und heute fast ständig. Ohne Lüftung komme ich auf fast normale Anteile an E-Betrieb. Heute bin ich mit Heizung beispielsweise im Schnitt nur 10% mit E-Motor gefahren. Da liege ich auf den gleichen Strecken sonst locker bei 45%.

Aber merkwürdig ist es natürlich schon, dass Du im langsamen Betrieb nicht so viel Mehrverbrauch hast. Aber letztlich verändern sich vielleicht bei der Kälte auch irgendwelche Luftströmungen, die wir so gar nicht erkennen. Zusätzlich zum kalten Akku...

Hallo,

in der Stadt fällt mir auf, dass ich im Stand oder bei langsamer Fahrt den Verbrenner oft per Tastendruck auf den Temperaturregler deaktivieren kann. Sprich: die Heizung von 22 auf 21,5 grad reduzieren (im sommer umgekehrt.)

Ich protokolliere seit ende 2013 meine betankungen per spritmonitor. Die daten übernehme ich auch in eine Exceltabelle und lasse den Verbrauch im Jahresverlauf darstellen. Da sieht man sehr deutlich einen Mehrverbrauch in den Monaten Januar bis etwa März. (Und gegenüber 2014 einen allgemein geringeren Verbrauch... hybridfahren kann man lernen )

Ich hoffe diesmal klappts mit dem hochladen der grafik per smartphone, ansonsten müsst ihr bis abend warten:

Ich lasse bei Fahrten in der Stadt die Heizung auf 17 oder 18 Grad, damit der Benziner nicht unnötig an der Ampel für die Heizung laufen muss (den Kat und sich selbst muss er natürlich trotzdem auf Temperatur halten). Nur auf Außerorts-Strecken, wo der Motor sowieso fast ständig läuft, stelle ich 20 oder 21 Grad ein.

Im Sommer komme ich so auf 4,9 bis 5 Liter, im Winter sind es 5,2 bis 5,5, mit viel Kurzstrecke auch mal 5,8. Und bei "Schneewetter" habe ich nun das zweite Jahr den beschriebenen Verbrauchssprung auf bis zu 7 Liter beobachtet.

Wenn die Bremsscheiben nach der nächsten Fahrt nicht heiß sind, werde ich damit jetzt auch nicht in die Werkstatt gehen, sondern wärmeres Wetter abwarten. Und vielleicht die 12V-Batterie mal bei Gelegenheit noch prüfen - nicht dass die kurz vor dem Exitus steht und bei nasskaltem Wetter dauerhaft hohe Ladeströme abzweigt.

Ich weiß dass mehr Motorlauf den Verbrauch erhöht, wenn es euch also um mehr "Motor aus" geht, dann empfehle ich den Einbau des ECT Spoofers.

Siehe Link:
www.priusfreunde.de/portal/index.php?opt...tid=17&id=296991

Inzwischen ist es wieder ein paar Grad wärmer und vorgestern stand mal wieder eine längere Fahrt an. Bei +3 Grad war plötzlich wieder alles wie immer, Autobahnverbrauch von gut 5 Litern mit warmgefahrenem Wagen. Die Bremsschreiben werden nicht heiß.

Offenbar ändert das Auto das Lademanagement, wenn es unter 0 Grad hat (oder die Batterietemperatur unterschreitet dann eine gewisse Schwelle), und das wirkt sich bei höherer Leistungsanforderung stark auf den Verbrauch aus.

Danke für eure Antworten.

Ich nutze Torque um die Ladung und Entladung der HV_Batterie zu überwachen. Unter 0°C erlaubt sie meist keine Ladung mit mehr als ca. 20A - im warmen Zustand dürfen es auch mal über 100A sein. Ich denke also, dass Du mit der Vermutung einer temperaturabhängigen Ladesteuerung recht hast. Sobald die Temperatur der Batterie über 0°C steigt, steigt auch der Strom, den der Laderegler an die Batterie schickt.