Priusfreunde.de

Hallo Prius-Freunde,

ich habe mir vor einiger Zeit ein durch Nachlässigkeit verursachtes Problem eingefangen.
Und zwar hatte ich so wenig Öl im Motor, dass bei Steigung (-> hohe Motorlast) und Kurvenfahrt (Linkskurve), die Motoröllampe kurz aufleuchtete. Hinzu kam ein zu diesem Zeitpunkt beginnendes Klappern, das bis heute, 20tkm später, immer noch anhält, bzw. in einigen Lastpunkten auftritt.
Die wären: starke Beschleunigung, niedriger Batteriestand, Kaltstart(bei den ersten paar Umdrehungen) und andere nicht definierte.

Anschließend besuchte ich drei Fachwerkstätten, von denen jede eine andere Vermutung hatte, aber nichts konkretes wusste.

Vor einiger Zeit meldete sich dann die Motorkontrolllampe mit dem Fehler P0420.

Zum besseren Verständnis habe ich eine Aufnahme gemacht(wegen Ton), das Aufnahmegerät lag hierbei auf dem Invertergehäuse.

P2 Motorgeräusche

Daher frage ich nun euch um Rat.

Zum Fahrzeug: P2 von 05 mit 235 000 km

Und bitte keine sinnlosen Kommentare über den niedrigen Ölstand!

Vielen Dank schon mal!

Ruhig bleiben!

1. Komplex: Fehlercode

P0420 ist nur angeblich verschlissener Katalysator... sagt erst mal nichts weiter, als daß etwas Dreck drin WAR oder der Motor so sauber läuft, daß kein Sauerstoff übrig blieb.

Löschen und erledigt... wenn der gleiche Code nach 10 Monaten oder zufällig früher wieder kommt... wieder löschen und erledigt. Es hat(te) NICHTS, ABER AUCH GAR NICHTS mit zu wenig Öl zu tun! (Höchstens mal zu viel... aber nichts mit zu wenig; also ruhig bleiben!

2. Komplex: Geräusche bei bestimmten Fahrzuständen

Ich kann Dein Video nicht abspielen. Ich vermute aber, heisere krächzende trockene Geräusche.

Der P2 hat keinen hydraulischen Ventilspielausgleich. Verschmutzte kalte Einlaßventile jenseits der 170.000 können schon mal klappern, weil sie auf Grund der Ablagerungen nicht mehr richtig in Endstellung kommen können und dadurch größeren Abstand + Spiel zur Nockenwelle bekommen.

Wie am preiswertesten reinigen? In dem man die Kraftstoffsorten tankt, in denen die Stoffe lt. Datenblatt (umweltschädliche, stinkende Aromaten) vermehrt vorhanden sind, die man bei Drittanbietern als Einlaßreiniger teuer kauft.

Meine Empfehlung: Tank leerfahren und die nächsten 3 bis 10 Tankfüllungen konsequent Aral Ultimate 102 oder Esso Superplus oder 'ne 60/40 Mischung aus beiden. Nach 3 Tankfüllungen sollte Dein Pronlem besser sein, nach 10 behoben. Später vobeugend ab und zu eine dieser Sorten benutzen... mein lange vorhandenes Ventilklappern ging so weg!

Viel Erfolg!

Vielen Dank für die schnelle Antwort,

Kann das Kat-Problem nicht von den Ventilen kommen? Falsches Benzin-Luft-Gemisch->unsaubere Verbrennung

Der Fehler trat in der regel etwa 10 Tage nach dem Löschen immer wieder auf. Irgendwann ging die Lampe dann aus, trotz bestehendem Fehler.

Das mit dem "besseren" Benzin werd ich dann mal ausprobieren!

Ich höre da ziemlich eindeutig ein Pleuel oder Kurbelwellenlager! Das ist keine große Hürde und für einen einigermaßen gut ausgestatteten Schrauber kein Problem. Oelwanne ab und man kann die Lager im montierten Zustand tauschen.

Irgendwann ging die Lampe dann aus, trotz bestehendem Fehler. 

Bei abgasrelevanten Fehlern geht die Lampe dann aus, wenn bei den nächsten 2X Motor benutzen dieser Fehler nicht mehr auftaucht. Abgasrelevante Fehler bleiben aber im Speicher, bis man sie von außen löscht.

Deshalb löschen und vergessen. Der P2 ist von Seiten der Monitorsonde sehr sensibel... deshalb ist dieser "Fehler" nicht selten - löschen und erledigt!

Langfristig könntest Du auch auf ein Öl umsteigen, das wenig Abdampfverluste hat (wie z.B. für VW TSI); das verdreckt die Einlaßventile weniger und belastet den Kat weniger. Genauere Empfehlungen kann ich erst Ende des Jahres geben, da frage ich einen Öl-Spezialisten. Allgemein: Castrol dampft doppelt so viel ab wie Shell... und bei Shell gibt es jetzt auch abdampfarme Spezialöle... aber dazu Ende des Jahres mehr!

Ich hab mir das Geräusch mehrfach angehört. Definitiv Pleuel oder KW Lager. Würde auch passen zu der Geschichte mit dem Oel, auch wenn es nicht erwähnt werden soll

jmm schrieb:
Ich hab mir das Geräusch mehrfach angehört. Definitiv Pleuel oder KW Lager. Würde auch passen zu der Geschichte mit dem Oel, auch wenn es nicht erwähnt werden soll

pflichte dem bei und absolut auch meine Meinung!

das klingt nicht gut. eine Pleuellagerschaden ist sehr wahrscheinlich. Das dauert bei fehlendem Öldruck nur Sekunden.
Typischerweise kriegt in diesem Fall auch die KW einen ab.
Angesichts der niedrigen Kosten für einen gebrauchten Motor, ich habe sie für 300€ gesehen, würde ich den Motor tauschen.
Man kann ja vorher zu Inspektionszwecken die untere Lagerschale mal demontieren.
Die Kosten für Arbeit, Zylinderkopfdichtung etc. sind in dem Fall höher als ein Tauschmotor.

´gebrauchter Motor mit wenig km :

www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anzeige/moto...-/329413910-223-1048

oder vielleicht madmarc fragen....

viel Glück

Okay, das habe ich schon befürchtet, dass es die Lagerschalen sind.

Ich würde die gern selbst austauschen. Hat das schon mal jemand gemacht hier?
Ich kann mir jedoch nicht vorstellen, wie ich da bei demontierter Ölwanne allein hin kommen kann. Muss die KW dazu nicht ganz raus? Und wie wird die vom Getriebe entkoppelt?

Würde halt am besten KW- und Pleuellager auf einmal machen!

@ive
Wieso brauchst du nach der Inspektion der Pleuellagerschalen eine Zylinderkopfdichtung?
Zur "Inspektion" muss die Ölwanne runter, entsprechend ist eine neue Ölwannendichtung erforderlich.

@Strongstone
Pleuelschrauben sind Dehnschrauben, diese dürfen nur einmal verwendet werden und müssen nach Demontage zwingend ersetzt werden.

Also Pleuellager und KW Wellen Lager sind nicht ganz so einfach zu machen.

Schrauben sag ich mal, ohne nachzuschauen braucht man nicht tauschen. Bei keinem Toyota waren die zum tauschen, kontrollieren ja, tauschen vor allem beim 1. Mal auf und zu machen nein.

KW Wellen Lager sind normal nicht kaputt wenn man ohne Öl fährt.

Mein Tip, entferne mal den Riemen für die Wasserpumpe.

Wenn er dann noch immer scheppern sollte, dann sind es wirklich die Pleuellager (sehr unwahrscheinlich).

Ansonsten Spannrolle und Wasserpumpe prüfen, meist ist es die Wasserpumpe. Das Lager ist kaputt.

Zur Inspektion nicht, aber zum Wechsel. Die Kolben müssen ja an der Kurbelwelle vorbei. Kolben werden von oben ein- und ausgebaut.
Hierzu empfehle ich Trichter zum Komprimieren der Kolbenringe. Diese Ringkompressoren zum Zudrehen taugen nichts. Einmal Trichter und man benutzt nie wieder was anderes. Draufstecken und einfach mit dem Daumen den Kolben in die Bohrung drücken.

Pleuelschrauben sind nicht immer und nicht notwendigerweise Dehnschrauben. Trotzdem werden Pleuelschrauben idealerweise auf eine bestimmte Streckung angezogen. Diese liegt aber im elastischen Bereich des Materials. Hierdurch erreicht man eine definierte Zugkraft, die unabhängig von der das Anzugsmoment reduzierenden Reibung im Gewindegang ist. Bei Anziehen mit Drehmoment ist daher eine besondere Prozedur nach Herstellerangaben zu beachten und bestimmte Schmiermittel beim Eindrehen zu benutzen.
Dehnschrauben kann man je nach Anwendung auch wiederverwenden. Auch hier macht der Hersteller typischerweise Angaben.
Es ist z.B. sicherzustellen, dass die Dehnung nicht im Gewinde stattgefunden hat. Dies ist zu prüfen. Lässt sie sich ohne Widerstand in das Gewinde eindrehen, ist das Gewinde der Schraube OK.
Zylinderkopfschrauben sind heute meist Dehnschrauben.

Pleuellager kann man einfach von unten tauschen. Schon 100x gemacht.

KW ist ein wenig spannend, weil die Ölpumpe draufsitzt, und du den Steuerketten Deckel runternehmen mußt.

Machbar ohne Motorzerlegen, Aufwand ist Groß.

Meine Taxler fahren schon mal ohne Öl, aber Motor mussten wir noch nie einen tauschen.

Maximum sind Pleuellager, aber da musst mehrere Tage mit der roten Lampe normal fahren...

Ich tippe sehr stark auf ein Pleuel Lager. Dazu ist das Geräusch zu gleichmäßig klopfend. KW Lager sind monotoner brummend, mehr in die Länge gezogen statt kurzes, gleichmäßiges Schlagen.
Der Austausch ist von unten her machbar. Aber immer neue Schrauben benutzen! Und die auch vorher in dem Oel baden. Sozusagen nass einschrauben. Dabei auf die Richtung des Lagerdeckels achten. Geh einfach Deckel für Deckel vor. Vor Demontage mittels dickem Edding eine Markierung setzten wie er eingebaut war. Die Lagerschalen mit Oel einsetzten. Und prüfen ob du nach festziehens des Pleuel die Kurbelwelle drehen kannst. Wenn ja alles richtig gemacht
Das alles hört sich kompliziert an, ist es aber nicht und für einigermaßen geübte Hände problemlos machbar.