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Panorama Dach ?
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THEMA: Panorama Dach ?
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#444937
Aw: Panorama Dach ? 07.01.2018 12:55 - vor 6 Jahren, 3 Monaten  
Leider nein.
Das Plexiglas taugt nicht wirklich für flächige dünne und lasttragende Strukturen!

Die niedrige spezifische Steifigkeit (*) des Plexiglases führt immer zu mehr Materialeinsatz und damit Gewicht.
Stahl wird in dieser Hinsicht nur von Kohlefaserverbundwerkstoffen übertroffen.

(*) Bei den flächigen Bauteilen ist die Steifigkeit (Widerstand gegen Verformung) im Verhältnis zum Gewicht des Materials maßgebend. Die Festigkeiten (gegen Bruch) sind von untergeordneter Bedeutung und meist automatisch erfüllt.
Ein Blechdach könnte dünn wie eine Haut gebaut werden. Aber irgendwann scheppert und rappelt es, der Schlüsselbund und größere Graupel könnten bleibende Eindrücke hinterlassen...
Bei Steifigkeitsaufgaben ist Stahl sehr gut. Bei Festigkeitsaufgaben die Leichtmetalle, z.B. Alu.
Dix
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Letzte Änderung: 07.01.2018 13:00 von Dix.
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Dirk
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#445057
Aw: Panorama Dach ? 07.01.2018 21:03 - vor 6 Jahren, 3 Monaten  
Ich hatte bei der Bestellung von Meinem keine Möglichkeit, ein Glasdach zu sehen, zu testen oder anzufassen. Habe mich erst geärgert, dass Ich keins genommen habe, weil Ich dachte, dass das schwerere Glas die Geräusche besser dämmt und auch mehr aushält.

Wenn Ich DAS aber lese (Polycarbonat) dann bin Ich froh, dass Ich keins habe.

Ist das eigentlich kratzempfindlich?
musikus
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#445090
Aw: Panorama Dach ? 07.01.2018 23:38 - vor 6 Jahren, 3 Monaten  
Ne Arbeitskollegin verwendet für ihren Schmaat Roadster ausschliesslich Enteiserspray... Noch Fragen?
Dix
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Dirk
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#445097
Aw: Panorama Dach ? 08.01.2018 00:45 - vor 6 Jahren, 3 Monaten  
Darf man damit auch durch ein Gewitter fahren? Besser gefragt, bleibt mit so einem Dach die Eigenschaft des Faradayschen Käfigs einer Karosserie mit Stahldach erhalten?
ex_VIP
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Yaris Hybrid
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#445101
Aw: Panorama Dach ? 08.01.2018 01:45 - vor 6 Jahren, 3 Monaten  
Interessante Frage! Ich kann dazu Erfahrungen aus der Studienzeit (Hochspannungslabor) beisteuern und mitteilen, daß:

1) ein Faraday'scher Käfig nicht 100% sicher ist, weil das Metall nicht beliebig gut leitet und der Strom am Metall entlang springt, wenn die Stromstärke hoch genug ist (was sie beim Blitz definitiv ist) und ferner das Innere nicht völlig feldfrei ist. Je nach dem, wie engmaschig der Käfig ist, dringen frequenzabhängig Feldanteile ins Innere und erzeugen messbare Ladungen, dabei sucht sich der Blitz am Leiter entlang seinen Weg. Je klarer der definiert ist, desto sauberer folgt der Blitz dem Leiter. Ein guter Käfig besteht aus einem Kupferdrahtgeflecht mit dicken Drähten, welche mindestens 5mm dick sind und einen Abstand von maximal 2cm haben. Darin wird man man einen echten Blitz zu 99% ohne Schaden überstehen.

2) ein Auto kein Faraday'scher Käfig ist, auch wenn das gerne immer wieder behauptet wird. Das Blech leitet bei Weitem nicht so viel und auch nicht so gut und kann von einem künstlichen Hochspannungspuls mit 15kV bei entsprechendem Gegenpol bequem durchschlagen werden. Allerdings bietet die Unterseite des Autos keinen richtigen Gegenpol, weil sie schlecht geerdet ist (Reifen), von daher "sieht" der Blitz vorwiegend an der Aussenseite des Wagens leitfähiges Material, wozu auch die Luft gehört.

3) man sich vergegenwärtigen sollte, dass Autos an den Seiten- und Frontscheiben (und eben auch am Dach) kein Metall hat, welches gut leitet und den Blitz an sich entlang führen kann und sich daher Feldlinien auch ohne große Stromstärken in das Fahrzeuginnere hineinbiegen. Von daher ergeht ja auch die Empfehlung, sich in die Mitte des Autos zu setzen und die Finger von Dach, Scheiben oder irgendwelchen Teilen zu lassen.

4) ein Blitz sich üblicherweise von unten nach oben ausbildet, indem sich durch Ladungsverschiebung ein sogenannter Plasmafaden bildet, welcher aus ionisierten Atomen besteht, weil die Elektronen im Leitungsband durch das hohe elektrische Feld auseinander gezogen wurden. Man kann das vor einem Blitz schon merken, wenn Papierstückchen nach oben fliegen oder einem die Haare nach oben gehen, bzw man ein Knistern wahrnimmt. Der gesamte Raum ist Ladungsverschoben und irgendwo beginnt dann der Durchbruch. Da die Feldstärke Spannung per Meter ist, ist das vorzugsweise dort, wo der Abstand zur Wolke am kleinsten ist. Das ist bei Antennen, Bäumen etc der Fall.

5) daß Glas und Kunststoffe nicht gut leiten, also einen Blitz nicht führen können, aber auch die Plasmabildung behindern, also keine Kandidaten sind, von denen ein solcher Faden bevorzugt ausgehen kann.

Wenn man das alles nun zusammenfasst, dann wird die Situation durch das Glasdach oder Kunststoffdach nicht besser, weil im Dachbereich, wo der Blitz vorzugsweise einschlagen wird, weniger Metall zur Verfügung steht, wobei die mangelnde Ionisationsfähigkeit dafür sorgen wird, dass der Blitz mit großer Sicherheit in eine der Säulen einschlägt und dort auch abgeleitet werden dürfte. Ob der in den Innenraum gelangen kann, lässt sich nicht sagen. Da die Luft aussen auch ionisiert ist und sich beim Einschlag stark erwärt, wird sich gut leitfähig. Andererseits wird sie durch Explosion auch weggedrängt. Der Strom sucht sich seinen Weg.

Ich sage mal, daß die größte Ladungsverschiebung an dem Dreieck einer Säule entsteht, dort, wo Dachblech und eine Säule zusammenlaufen. Von dort verteilt sich die Ladung nach unten und über das Dach, in die Motorhaube und die Seiten und von dort per Lichtbogen irgendwo in den Boden.

Da die Karosserie damit viel Ladung aufnimmt, aber nicht so übermässig gut leitet (stahl), gibt es nennenswerte Potenzialdifferenzen zwischen oben und unten, die sich auch in die elektrischen Leitungen (GND) fortsetzen werden. Das ist zwar kein richtiger Stromkreis, aber eben ein Ladungspuls.

Es ist daher weder empfehlenswert, elektrische Geräte anzufassen, insbesondere nicht metallene Abschirmungen, die auf GND liegen, noch das Dach oder ein Metallteil der Karosserie zu berühren, wenn es oben funkelt. Ganz schlecht wäre z.B. die Handbremse oder den metallenen Schaltknüppel zu greifen und mit der anderen Hand das Dach zu berühren und damit dem Blitz irgendwas anzubieten. Es gibt immer irgendwelche Restladungen, die innen entlang fliessen können. Vor allem die Scheiben können problematisch sein, wenn innen auf dem Schmutz oberflächlich Ladung fließt.

Letzlich kann man das nur durch Tests wirklich prüfen.

Ich würde empfehlen, sich beim Gewitter wirklich einfach mal in die Mitte des Autos unter das Dach zu setzen. Dann wissen wir's
musikus
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Letzte Änderung: 08.01.2018 01:58 von musikus.
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