Priusfreunde.de

Hallo und alle Hybriden erst mal ein frohes, stets zuverlässiges und unfallfreies Jahr 2019! Oder richtiger: Jahr 22 n.P1. (nach Prius1)!
Ich habe schon öfters Ausfälle bei der Instrumentenbeleuchtung gehabt, ich meine damit die grüne Hinterleuchtung der Tasten und Knöpfe an der mittigen "Konsolenblendeneinheit" (Originalbezeichnung Toyota) und links.
Bisher habe ich es stets vom FTH bei der Durchsicht erledigen lassen, aber langsam reicht es mir. Es ist nicht nur teuer, sondern auch nicht sehr langlebig. Es sind ganz kleine Glühlampen, und die leben nun mal nicht ewig. Letztens mußte ich sogar einen Tag auf den Wagen warten, weil im Lager keine derartigen Lampen verfügbar waren...
Also rüste ich auf LED um. Den Anfang habe ich heut bei der Leuchtweitenregulierung gemacht. Es muß Einiges abgebaut werden.
Zunächst wird das untere Abschlußpaneel gelöst. Ist nicht schwer: 2 Schrauben unten SW10 und dann einfach vorsichtig etwas ziehen. Das Teil selbst läßt sich mühelos ausbauen, mit einem kleinen Schraubenzieher die obere Snapnase anheben, nach unten herauskippen, Stecker abziehen (Verriegelung drücken!) - fertig:

Um die Lampe zu wechseln, kann man sie einfach mit einem Schraubendreher etwas nach links drehen und durch die große Öffnung herausnehmen. Da mein FTH inzwiswchen 4,61€ ("naja, 10% Rabatt können wir machen") aufruft, habe ich mich aber nun entschlossen, dem Übel auf den Grund zu gehen. Dazu muß das Gehäuse geöffnet werden, ist aber kein Thema, nur 2 Snapnasen aushebeln.
Da bei LED die Polarität wichtig ist, habe ich sie ausgemessen und auf die PCB gemalt: G. für Ground (Masse) und + für Plus:

Nun die LED, natürlich mit Vorwiderstand. Ich hatte in der 3mm-Größe nur eine stinknormale in Grün rumliegen, daher mußte ich mit 20mA die maximale Helligkeit rausholen, also 560Ohm. Für superhelle LED (<10mA) sind 1,2 bis 2 KiloOhm angemessen, alles Pfennigartikel, nein Centartikel.
Hier die Lösung mit eingelöteter LED, die Schrägstellung deswegen, weil die LED in einem kleineren Winkel strahlt als eine Glühlampe, und ich wollte auch das Symbol (über den Lichtleiter) noch etwas erleuchtet haben:

Jetzt angeschlossen und eine Probe, leider (1/2s Belichtungszeit) etwas verwackelt, aber man sieht: Ziel erreicht! Und für dauernd!
Demnächst will ich das auch am mittleren Teil machen und werde natürlich alles posten, aber dazu ist etwas mehr abzubauen und auch aufwendige Vorbereitung nötig.

Wer nicht löten mag: Für die Birnchen gibt es fertige LED Alternativen. Nach „T5 B8,5“ googeln.

Viele Grüße, yarison

EDIT: @bujatronic, bitte nicht als Kritik an der Bastellösung verstehen. Nicht jeder mag löten.

Nein, keineswegs! Danke für den Tip!
Allerdings stellt sich mir die Frage der Polarität. Oder sind da 2 LED antiparallel geschaltet? Und die Einbaumaße unterscheiden sich doch deutlich, ob die beim P1 reinpassen?
Egal, bei den Preisen kann man nicht viel falsch machen. Ich werd mal ein Dutzend kommen lassen und experimentieren!

Servus.

Ich hätte eine ganz andere Frage, die mich echt interessieren würde.
Wie realisierst du das Anlöten an diese Leiterbahn? Hatte das auch schon einmal probiert, war jedoch dazu irgendwie zu doof und tendenziell eher "geklebt" als wie gelötet (will sagen, ich war mit der Verbindung nie wirklich zufrieden).
Und was verwendest du zum Löten (Lötstation, Lötkolben, -pistole, Gaslötkolben....)?


Grüße ~Shar~

yarison schrieb:
... Bastellösung verstehen. Nicht jeder mag löten.
Nicht jeder mag und kann löten. Aber die soliden Arbeiten von @bujatronic würde ich nicht als basteln bezeichnen.

LG
Klaus

Shar schrieb:
Wie realisierst du das Anlöten an diese Leiterbahn? Hatte das auch schon einmal probiert, war jedoch dazu irgendwie zu doof und tendenziell eher "geklebt" als wie gelötet (will sagen, ich war mit der Verbindung nie wirklich zufrieden).
Nach meiner Erfahrung hilft es, die Kontaktstelle anzurauen und eventuelle Patina sowie Lackversiegelungen zu entfernen. Dazu verwende ich je nach Material und Situation eine Klinge oder einen Glasfaserstift.
Und was verwendest du zum Löten (Lötstation, Lötkolben, -pistole, Gaslötkolben....)?
Ich bin für solche feinen Arbeiten nach einigen Experimenten bei dem Mittel gelandet, mit dem ich vor ca. 25 Jahren im Außendienst Telefone repariert habe: Engel-Löter Beispiellink. Wobei mein Modell zusätzlich 2 LED hat, die die Lötstelle ausleuchten.
Ich habe so schon gebrochene Leiterbahnen auf Folien dauerhaft repariert, unterbrochene Heizdrähte von Heckscheiben usw..

LG
Klaus

Dem kann ich kaum was hinzufügen. Grundsätzlich müssen die Lötstellen sauber sein, und auf Leiterplatten bzw. generell in der Elektronik haben agressive Flußmittel (Lötfett, -wasser) nichts zu suchen. Ein temperaturgeregelter Lötkolben mit sauberer Spitze, Kolofoniumdraht (LSn40) und bei schwierigen Fällen etwas Löthonig, und das Lot fließt von ganz allein dorthin, wo es hin soll.
Frohes Schaffen!

Hallo allerseits. Erst mal eine Richtigstellung zu meinem letzten Beitrag: Es muß heißen LSn60Pb40, das ist ein Lot nahe am Eutektikum und erlaubt schonendes Löten, wie es auf Leiterplatten nun mal erforderlich ist.
Heute kamen die T5B8,5 an. Es sind superhelle grüne LED, deren Helligkeit ab ca. 9V aufwärts annähernd konstant bleibt, also durchaus geeignet.
Und nun die ABER: Die Bauform setzt voraus, daß nach hinten mindestens 11mm Luft ist (Original-Birnen: <2mm). Bei der Leuchtweitenregulierung könnte es gerade so passen, ohne mit der Spiegelverstellung daneben zu kollidieren. Bei den anderen Tastenbeleuchtungen muß ich erst mal sehen.
Die Lichtverteilung ist ziemlich direkt koaxial zur LED, im Gegensatz zur Glühlampe wird seitlich deutlich weniger abgestrahlt. Auch hier muß man mal sehen...
Weiter: Die Dinger sind gepolt, d.h. man muß für jeden Einsatzort vorher die Polarität der Spannung und die Kontaktbelegung der LED ermitteln, denn dort ist nicht gekennzeichnet, was Anode und Katode ist (habe jedenfalls nichts gefunden). Allerdings hat falsches Einsetzen keine schlimmen Folgen, die Sperrspannung ist jedenfalls bei der geprüften LED >14V. Also entweder messen oder Lotto spielen. LEDs, die nicht leuchten, dann einfach umdrehen.
Und last not least: Es sind Kontakte auf beiden Seiten der Leiterplatte vorhanden (Pfeil). Man muß also vorher mal auf die Rückseite schauen, nicht daß da Leiterzüge o.ä. sind.
Und hier das Ganze mal im Bild. Die Lampe mit dem blauen Sockel war in der Leuchtweiten-regulierung, die mit dem weißen in der Mittelkonsole (da ist schon wieder eine Glühlampe defekt!):

Moin, moin,

bei meinem Prius1 ist die Armaturenbeleuchtung schlafen gegangen.
Gibt es da eine Leuchtquelle oder mehrere u nd wie komme ich daran?
Wenn es mehrere Birnchen gibt, dann wird es wohl die Sicherung sein,
die nach der Gewerkschaft ruft.
Freue mich, wenn mich einer von euch schlau macht.

Gruß Dietrich

In passenden Thread überführt.
Ich hoffe, was weiter oben steht hilft Dir weiter, Dietrich.

Grüße, Egon

Auf den Tip von yarison (merci!) hab ich mir dann mal ein paar von den LED (T5 B8,5) besorgt, sind ja spottbillig. Und wie es das Schicksal will, 5 Jahre kein Ausfall, und sie haben nur rumgelegen.
Aber gestern ging dann endlich eine Kontrollampe kaputt, die vom Tempomat. Nun wird mancher einwenden, daß man die ja nicht unbedingt braucht, weil man ja merkt, ob "CRUISE" arbeitet. Ich bin da aber etwas pingelig und will, daß alles funktioniert.
Hab das Tacho (O-Ton Toyota: Kombinationsmesser) ausgebaut, geht easy, aber man muß höllisch aufpassen, das keine der Schrauben hinter das Armaturenbrett fällt. Zerlegen, damit man an die Lämpchen kommt, war auch nicht weiter schwierig. Aber dann fing der Terror an. Die Fahnen, mit denen die LED gehalten werden, sind zu lang, sie passen nicht durch die Aussparungen, verbiegen sich dabei, und dann sitzen sie nicht richtig, haben keinen Kontakt. Erst nach vorsichtigem Abschleifen lassen sie sich mit viel Gefühl zerstörungsfrei einsetzen, wackeln aber. Daher mit einem Tropfen Schmelzklebstoff gesichert. Natürlich erst, nachdem man getestet hat, denn die richtige Polarität muß man durch Versuch ermitteln. Bei mir hat es gepaßt, als die Schrift "12V LED" richtigrum zu lesen war.
Es ist also etwas Geduld gefragt und man muß das Teil ein paar Mal aus- und wieder einbauen.
Die Krönung kam einen Tag später: Auch die Lampe daneben (Licht) ist ausgefallen, also alles noch einmal, aber inzwischen könnte ich das Ritual mit verbundenen Augen ausführen...

Hier im Bild sieht man den Unterschied zur Glühlampe deutlich:



Was mir nicht gefällt: Die LED sind deutlich heller, so daß es bei Nachtfahrt etwas stört, sie werden ja nicht gedimmt. Das nächste Mal werde ich mir wohl wieder Lämpchen beim FTH holen, auch wenn sie das Zehnfache kosten. Aber sie sind dann ruckzuck gewechselt...

Nächster Erfahrungsbericht. Die "CRUISE"-LED arbeitete mal so, mal nicht (je nachdem das Schlagloch links oder rechts war). Ausgebaut und festgestellt, daß trotz Klebstoff (der auf der flexiblen PCB keinen richtigen Halt fand) das Teil tüchtig wackelte. Um sicher zu gehen, habe ich eine neue LED genommen, die Kontakte etwas gebogen, damit sie mehr Vorspannung haben und in der gleichen Lage eingebaut wie die vorherige. Zusammengebaut - und geht gar nicht mehr! Leiterzüge geprüft - ok. LED geprüft, und da stellte sich heraus, daß sie andersrum gepolt war.
Man muß also vor dem Einsetzen die Polarität auf der PCB als auch der LED ermitteln (es ist keine Markierung o.ä. erkennbar), damit es funzt. Dazu braucht man schon ein kleines Labor oder man spielt Lotto...
Außerdem ist die Lichtverteilung zu eng gebündelt, es ist nur noch cRUISe zu lesen.
Mein Fazit: Nicht empfehlenswert.