Priusfreunde.de

Ich habe mal ein defektes Modul versucht zu laden und dabei den Spannungsverlauf aufgezeichnet. Das Modul hatte eine Modulspannung von 6,4V. Der Spannungsverlauf ist unten im Bild zu sehen:



Geladen habe ich da mit 3A Konstantstrom.
Interessant ist der schlagartige Sprung nach ca. 1 Minute auf 8,2V. Nach kurzer Zeit war dann das Modul auf 8,4V, bei der Spannung höre ich dann automatisch auf zu laden.

Alle defekten Module die ich aus meinem Prius rausgeholt habe, haben so um die 6,xV Spannung. Mir kommt es so vor, dass in dem Modul immer eine einzelne Zelle hinüber ist, da immer die 1,2V fehlen.

Aber zurück zu dem Spannungssprung. Habt ihr eine Erklärung, wie der Sprung zustande kommt? Bei funktionierenden Modulen steigt die Spannung stetig (ohne den Sprung) an bis es bei 8,4V anlangt. Die Kennlinie muss ähnlich wie die Entladekennlinie aussehen. Meine Theorie ist, dass es ein Schutzmechanismus ist, der die anderen Module vor Überspannung schützt, wenn der Prius die Batterie lädt, trotz defektem Modul. Sonst würde die fehlende Spannung sich auf die anderen Module verteilen und so zu einem Überladen führen.

Was haltet ihr davon? Kann man so ein Modul überhaupt wieder beleben? Bei mir hat es nicht wirklich geklappt. Habe fünf Lade-Entlade-Zyklen durchgeführt. Keine Chance. Oder gibt es da eine andere Taktik?

Hallo, auch wenn ich keine Erklärung für den Spannungssprung habe, will ich doch mal etwas Kaffeesatzlesen versuchen.
Grundsätzlich ist es bei den herkömmlichen Batterie-Systemen so, daß eine Balancierung nicht nötig ist. Die Zellen sind in Reihe geschaltet (auch die insgesamt 228 beim Prius), und wenn beim Laden eine Zelle früher als die anderen voll ist, gast sie aus, dadurch reguliert sich das System automatisch. Eine gefährliche Überspannung entsteht nicht. Nur bei den Lithium-Akkus (die nicht gasen, sondern bei Überladung explodieren) muß man balancieren.
Bei einigen Batteriesytemen (z.B. Gel-Akkus) wird das Gas intern rekombiniert, so kann man sie hermetisch dicht bauen. Inwieweit das bei den Ni-MH-Zellen unseres geliebten Hybriden funktioniert, weiß ich nicht, aber etliche der vielen Patente, die Panasonic darauf hält, werden wohl in diese Richtung gehen. Auf jeden Fall hat jede Zelle zwei Öffnungen, die zusammengefaßt in Fahrtrichtung rechts nach unten ins Freie führen. Dann kommt noch hinzu, daß ja im Normalbetrieb die Zellen nie ganz voll geladen werden.
Die im Forum gelegentlich erwähnte Ausgleichsladung habe ich an meinem noch nicht beobachtet. Das ist aber mit Sicherheit keine Balancierung, dazu sind die Leitungen, die zu den einzelnen Blöcken gehen, einfach zu dünn. Ich denke, daß da schlicht nur ordentlich Ladestrom draufgehauen wird, damit zu schwache Zellen wieder belebt werden, die anderen läßt man dann einfach bis zum Ladeschluß bzw. zum Gasen (und damit über-) laden...

Der Spannungssprung könnte bedeuten, das zu diesem Zeitpunkt sich ein interner Kurzschluss aufgelöst hat (Kristalle).

Problem ist dass die Zelle nun auf jeden Fall schneller wieder leer wird wie die übrigen, da sie quasi später angefangen hat aufzuladen.

Zumindest sollte man diese eine Zelle separat Nachladen, es ist aber sehr wahrscheinlich das diese sich auch schneller wieder entladen wird oder bereits weniger Kapazität hat.

Probieren kann man es aber ich würde mir nicht zu viel davon versprechen.

bujatronic schrieb:
Auf jeden Fall hat jede Zelle zwei Öffnungen, die zusammengefaßt in Fahrtrichtung rechts nach unten ins Freie führen.
Sorry, muß mich korrigieren, jede Zelle hat EINE Öffnung (nicht mittig), wegen der wechselseitigen Montage werden daher zwei Entgasungsleitungen gebraucht...

Der Rest stimmt aber (hoffentlich)...