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Nach jahrelangem "Eigentlich würde ich gerne mal" habe ich es nun endlich geschafft, einen Traum zu verwirklichen: ich habe mich mit meiner Freundin auf eine zweiwöchige Tour in die Kanadischen Rocky Mountains aufgemacht.

Unser Reiseziel war Fernie in British Columbia. Der Grund, warum es ausgerechnet dorthin ging, war ein eher pragmatischer: Dort gibt es ein Hotel mit Ladestation. Wenn man mit dem Elektroauto unterwegs ist, muss man ein wenig mehr planen, insbesondere wenn die Fahrtstrecke seeehr lang ist. Pro Richtung sind es knapp 3700 km, die wir über vier Tage verteilt gefahren sind.

Die Ladestrategie war, so wenig Kosten wie möglich zu verursachen. Supercharger werden hier minutenweise abgerechnet. Somit macht es Sinn, die Batterie so gut es geht leerzufahren, damit die volle Ladeleistung von 250 kW zur Verfügung steht. Die Ladestops waren eher kurz, da ich nur den nächsten Supercharger erreichen wollte. Das ist billiger und schneller, als jedesmal die Batterie vollzuladen. An den Hotels habe ich jeweils über Nacht bis auf 90% aufgeladen und dann gleich nach dem Aufstehen die restlichen 10% gestartet. In der Regel sind wir also mit >98% losgefahren.

Insgesamt sind wir 8999 km gefahren, haben 1375 kWh verbraten und somit einen Verbrauch von rund 15.3 kWh/100km erreicht. Die Stromkosten lagen umgerechnet bei insgesamt etwa 73 €, allesamt durch das DC-Laden. Für das AC-Laden habe ich nichts bezahlt.

Wir sind vom östlichen Teil Ontarios aufgebrochen. Nach zwei Tagen á ca. 900 km waren wir immer noch in Ontario. Kanada ist riesig, allein Ontario ist etwa dreimal so groß wie Deutschland. Weiter ging es durch Manitoba und dann Saskatchewan, wo es entlang des Trans Canada Highways praktisch ausschließlich Rapsfelder gibt. Weiter ging es durch die Provinz Alberta, wo wir endlich die Berge gesehen haben, bis wir am letzten Tag schließlich in Fernie, BC angekommen sind.

Die Woche, die wir hier verbracht haben, war recht prall gefüllt. Hubschrauberflug über die Rockies, lange Wanderungen, Ausritte, Seadoo Riding... Langeweile kam nie auf. Nach acht Tagen ging es dann wieder zurück.

Natürlich gibt es auch ein paar Fotos. In manchen Bildern sieht man noch gut die Folgen der Waldbrände von 2017.

Super und Danke für das Teilen mit Uns. 73€ für die Tour, d werden es die kann mein Diesel auch aber schwer haben


Thomas

Danke für Deinen Bericht und den Bildern. Da kann der Harz nicht gegen anstinken. Was mir auffiel, kein Corona in Sicht.

MfG Harzbube.

Respekt! Eine tolle Tour und danke für die Bilder.

schöne bilder - danke
esox

Wunderschön, danke. (bin 1995 mal von Vancouver aus in die Gegenrichtung gefahren, große Runde über die USA Nationalparks und Vancouver Island zurück...)

Sieht echt toll aus!

Muss auch wirklich schön sein da.

Etwas schade finde ich, dass man sich so sehr nach dem Auto richten muss und quasi nur von einer Ladesäule zur nächsten fahren kann und so vielleicht nicht die schönsten Routen zur Verfügung hat.

GT24 schrieb:
73€ für die Tour, d werden es die kann mein Diesel auch aber schwer haben
73€ Diesel, da kann man froh sein wenn man 1/10 der Tour schafft also 899km

Danke für die vielen Antworten.

Marcel21 schrieb:
Etwas schade finde ich, dass man sich so sehr nach dem Auto richten muss und quasi nur von einer Ladesäule zur nächsten fahren kann und so vielleicht nicht die schönsten Routen zur Verfügung hat.
Angesichts der rund 900 km pro Tag mit Tempolimit <=110 km/h hatten wir keine Absichten, von der kürzesten Route abzuweichen.

Mit zwei Ausnahmen waren alle Supercharger auf der Strecke V3 Charger, die bis zu 250 kW bereitstellen. Teilweise war der Abstand zwischen den Ladepunkten kleiner als 100 km. Bei 500 km Reichweite bestand also durchaus die Möglichkeit, hier und da auch mal einen Schlenker zu machen. Wir haben uns hauptsächlich aus Zeitgründen dagegen entschieden.

Auf dem Hinweg waren übrigens zwei Supercharger in Folge außer Betrieb. Das war aber kein Problem, da die Navigation mich zuvor darauf hingewiesen und entsprechend reagiert hat. Später hat sich herausgestellt, dass die Meldung "reduced service" kein Problem gewesen wäre. Ich war mir nur nicht sicher, was Tesla unter "reduced service" versteht. Dass keine Toiletten zur Verfügung stehen? Ist die Ladeleistung eingeschränkt? Funktioniert ein Teil der Supercharger nicht? Hier war letzteres der Fall. Da ich während der gesamten Tour fast immer der einzige Kunde am SuC war, wäre also auch das kein Problem gewesen.

Es mag nach zu vielen Ladestops klingen, besonders wenn man berücksichtigt, dass ich mit dem P3 jede Etappe ohne Nachtanken geschafft hätte. Tatsächlich wären aber eh Pinkelpausen nötig gewesen und ich habe kaum jemals mehr als 10 Minuten am Supercharger verbracht.

Als ich schrieb, dass die Tour ein wenig Planung benötigte, meinte ich damit, dass ich Hotels mit Lademöglichkeit finden musste, und das in einem Abstand von ca. 900 km. Das wollte ich so haben, um die kostenpflichtige und potentiell nicht akkufreundliche DC-Ladung zu vermeiden.

Letzteres hat sich als unbegründet herausgestellt. Bei 80% SoC habe ich genau wie vorher 403-406 km zur Verfügung, je nach Außentemperatur. Also bisher keine sichtbare Degradation, obwohl ich den Akku an den Hotels immer zu fast 100% geladen, ihn während der Fahrt auf bis zu 4% entladen und zu guter Letzt mit bis zu 250 kW wieder geladen habe.

Am Ziel angelangt war Reichweite eh kein Thema, da das Hotel dort eine 8 kW Ladebox hatte und wir somit jeden Morgen bis zu 500 km zur Verfügung hatten. Das haben wir nur am letzten Tag aus Geizgründen ausgereizt.

@Harzbube: der Harz ist auch schön, und wenn's denn etwas größer sein soll, sind die Alpen wesentlich dichter dran als die Rocky Mountains (jedenfalls wenn man in DACH lebt). Ich kann mich noch gut an eine tolle Motorradtour über den Jaufenpass erinnern .