Priusfreunde.de

Zitat:
Toyota bietet in Japan einen Signalgeber für den Prius an. Er sorgt im E-Modus für eine Art Motorgeräusch und soll die Fußgängersichheit erhöhen


Grüße, Egon

Hallo zusammen,

Fußgänger sind manchmal so ein Problem für sich.

Ich steige, von der Arbeit kommend, aus der S-Bahn aus. Unmittelbar neben dem Bahnsteig ein kleiner Grünstreifen, dann ein Fußweg, dann der P&R-Platz.

Ich fuhr, oder besser: "trug" gestern meinen P II auf dem Fahrstreifen des Parkplatzes langsamst an den Fußgängern vorbei.
Mindestens 2 hätte ich dabei fast zur Kühlerfigur gehabt, weil sie -in den unendlichen Weiten ihres Smartphones versunken- direkt auf den Fahrweg hechteten (drohen inzwischen vielleicht Strafen, wenn Twitter-Nachrichten nicht sofort beantwortet werden ? ) .

Bereits im Kindergarten anno domini 1957-1961 brachte man uns bei, dass man in erster Linie visuell am Straßenverkehr teilnimmt, soll heißen: man schaut hin wenn man die Straßenseite wechselt oder auf einen anderen Weg einbiegt.

In anderen, auch nicht unbedingt selten Situationen begegnen einem Jogger, die wegen der Totalverstöpselung ihrer Ohren mit Musikplärrern ohnehin nicht mehr in der Lage sind wahrzunehmen, dass es doch tatsächlich noch andere Verkehrsteilnehmer gibt.

Wie hieß es in einer Vorschrift beim Verein mit den knitterfreien Hüten ?
"Unmittelbar nach Sonnenuntergang ist mit dem Einbruch der Dunkelheit zu rechnen".
Auf einer Straße soll es vorkommen, dass da auch Autos fahren.
Nix für Ungut.

Ich hab echt ein leicht gespaltenes Verhältnis zum Verkehrsverhalten so mancher Zeitgenossen.

Das sehe ich auch so wie Ganymed,
Fussgänger sind manchmal schon ganz spezielle Zeitgenossen,
und es wird mit den vielen elektronischen Spielereien nicht besser.

Aber das wir dann unseren schönen leisen Prius o.ä. wieder
künstlich lauter machen, danke nein. Ok, wenn es abschaltbar ist.

Fussgänger haben ihre Rechte auf dem Fussweg oder Gehsteig, der Autofahrer hat seine auf der Strasse. Und da gehört normalerweise ein Fussgänger nicht hin. Auch an den Zebrastreifen sollte er
mindestens einmal nach links und rechts schauen, damit auch der Autofahrer erkennt, das er auch wirklich rüber will. Und nicht einfach drauflos zu latschen.

Für die Situationen auf Parkplätzen hab ich auch die elektronische
Klingel eingebaut, mit der Erfahrung, das hier der Ton einer
alten Fahrradklingel am besten wirkt. Die kennt noch jeder und reagiert - meistens - noch und schaut sich mal um.

Und häufig sieht man dann sogar ein Grinsen auf dem Gesicht
der Leute wenn sie statt einem Fahrrad den Hybrid sehen.

Gruss Chris

Den meisten Fußgänger schert es einen Dreck, wenn sie ohne links noch rechts zu gucken über die Kreuzung latschen.
Das erlebe ich täglich beim Abbiegen in unsere Straße.
Bei einem Unfall ist der Kraftfahrer der Dumme.
Aber ich rege mich nicht mehr auf, ich nicht! Bringt eh nix.

MfG Harzbube.

Ich halte es auch für sinnvoller, den Straßenlärmpegel zu reduzieren, anstatt sich irgendwelche Spinnereien wie künstliche Geräuschquellen auszudenken.

Der Schutz von Sehbehinderten in allen Ehren, aber wenn ich mich recht entsinne, geht eine fünfstellige Zahl von Toten jedes Jahr in Deutschland auf die negativen Auswirkungen von Verkehrslärm zurück.
Den Lärmpegel besonders in Städten zu senken sollte daher nicht als "nettes Gimmick" verstanden werden. Auch hier geht es um die Gesundheit von Menschen und wenn ich die Zahlen betrachte, sind die negativen gesundheitlichen Auswirkungen von lauten Autos um ein hohes Vielfaches schlimmer als die negativen gesundheitlichen Auswirkungen von leisen Autos.

Immer, wenn sich etwas verändert, macht irgendeine Lobbygruppe Theater. Ich möchte damit nicht suggerieren, dass ich den Schutz von Sehbehinderten Menschen nicht als wichtig erachten würde. Allerdings kann ich mir kaum vorstellen, dass es bei der Hybriddichte in Deutschland schon nennenswerte Unfälle gegeben hat - da wird also wieder viel Theater gemacht, bevor man weiß, ob überhaupt ein Problem bestünde.

Schließlich wird der Autofahrer hier außer Acht gelassen. Ab 50 ist das Auto sowieso durch Reifenabrollgeräusche etc. entsprechend laut. Ist es denn so, dass Autofahrer unterhalb dieser Geschwindigkeit nicht mehr auf die Straße sehen?

Wenn ich - unabhängig vom Auto - einen Menschen mit Blindenstock am Straßenrand sehe, bin ich doch automatisch vorsichtiger, genau wie bei spielenden Kindern oder Hunden, die nicht angeleint sind.

Ich würde erst mal abwarten, ob überhaupt ein Problem besteht.

sehbehinderte Menschen sind grundsätzlich gut beraten, nicht auf Gehör eine Strasse zu betreten. Luxuswagen mit dicken und perfekt gedämpften 8 oder 12 Zylinderbrummer sind bei Schritttempo genauso unhörbar. Müssen die nun auch elektronisch summen?

Auf Parkplätzen ist gegenseitige Vorsicht geboten und Fußgänger haben absolute Priorität. Wer elektr. auf Parkplätzen rollt, weiss nach wenigen Tagen, wie vorsichtig er das Fahrzeug bewegen sollte.

Fahrgeräusche braucht es nicht…. Fahrer und Fußgänger werden sich anpassen.
Ich als Prius Fahrer habe mich schon darauf eingestellt.
Nehme mehr Rücksicht und gebe den Fußgängern Zeit …. bis sie mich bemerken.
Manche brauchen eben etwas länger.
Bis sie mitbekommen, dass hinter ihnen ein Auto fährt.
Manche im Parkhaus schauen… als würden sie grad ein Ufo sehen…. Unbezahlbar….

Schreibt Euren Europa Abgeordneten!

Ich lese gerade, dass am Mittwoch - das wäre dann schon der 6. Februar - über den Vorschlag, stille Autos künstlich lauter zu machen, im Europaparlement abgestimmt werden soll.

Offenbar haben die Apelle und Briefe seitens der Sachverständigen, also von uns, keinen Effekt gehabt und hat die Kommission stur an diese Schnappsidee festgehalten. Die Abstimmung könnte es noch kippen.

Richard W. B.

Oh diese Schmerzen...

WER hat die nochmal gewählt?

Der Entwurf senkt die Lärm-Grenzwerte für neue Personenkraftwagen und Lieferwagen. Diese Maßnahmen würden in mindestens sechs Jahren Wirkung zeigen und zunächst bei Zulassungen für neue Fahrzeugtypen zur Anwendung kommen. Die neuen Vorschriften würden auch die Hörbarkeit von Hybrid- und Elektrofahrzeugen für Fußgänger gewährleisten.

www.europarl.europa.eu/news/de/pressroom...d-bessere-Gesundheit

Wie bitte? Einerseits soll der Lärmpegel gesenkt werden, andererseits dieser Blödsinn mit künstlichem Geräusch, das ja gerade zusätzlichen Lärm verursachen wird?

Schwachsinnige, Euer Bus fährt!

Hach, die EU. Zentrum der Bekloppten.
Lärmsenkung bei gleichzeitiger künstlicher Schaffung von neuem Lärm! Sowas gibts nur in Brüssel.

Hallo zusammen,

ich weiß, dass das Thema "Soundgenerator" schon irgendwo im Forum behandelt wurde. Die Suchfunktion führt mich immer wieder hierher, so dass ich meinen Beitrag hier zum Besten geben möchte.

Ich greife das Thema noch mal auf, weil ich erneut davon gelesen habe, dass ernsthafte Überlegungen bestehen, und in Amiland bereits umgesetzt worden sein sollen, dass man Elektro- und Hybridfahrzeuge im "Lautlosbetrieb" einen Soundgenerator zwangsweise zuschalten will.

Um der Sache einmal nachzugehen, habe ich mich bei einem Blindenverband erkundigt und heute die unten stehende Antwort erhalten.


" Guten Tag ...,

von der Geschäftsstelle des Blinden- und Sehbehindertenbundes in Frankfurt habe ich Ihre Mail weitergeleitet bekommen.

Als Vorbemerkung möchte ich feststellen, dass es aus Umweltgründen sowie
aufgrund der Verkehrslärmreduzierung zu begrüßen ist, dass umweltfreundliche
und auch leise Fahrzeuge entwickelt werden.
Allerdings darf die Nutzung von solchen Fahrzeugen nicht dazu führen, dass
andere Verkehrsteilnehmer - insbesondere blinde und sehbehinderte Menshcen -
dadurch unmittelbar gefährdet sind.

Bei intensiven Tests wurde übereinstimmend festgestellt, dass
Elektrofahrzeuge bis zu einer Geschwindigkeit von 40-45 km nur sehr schlecht
oder teilweise gar nicht zu hören sind.
Bei Geschwindigkeiten über 45 km sind die Fahrzeuge durch Reifenabrieb und
Fahrtwind deutlich genug zu hören.
Diese Testergebnisse haben dankenswerterweise dazu geführt, dass in den
Entwicklungsabteilungen der Autohersteller darüber nachgedacht wurde, wie
man die Gefährdung von Fußgängern durch nicht oder nur kaum hörbare
Fahrzeuge vermeiden kann.
In die Fahrzeuge wurden Soundgeneratoren eingebaut, die vom Fahrer nicht
ein- oder ausgeschaltet werden können.
Nach dem Start des Fahrzeuges ist dieser Soundgenerator sofort aktiv.
Nach erreichen einer Geschwindigkeit von 45 km schaltet sich dieser
Soundgenerator automatisch ab.

Zusammen mit anderen blinden Menschen konnte ich mich z. B. in der
Entwickungsabteilung eines führenden Herstellers von Elektrofahrzeugen davon
überzeugen, dass durch den Soundgenerator das Elektrofahrzeug auch in den
Geschwindigkeitsbereichen von
0-45 km gut gehört werden kann.

In den USA gibt es bereits eine Gesetzesvorlage, um die erwähnten
Soundgeneratoren zwingend vorzuschreiben.
Bei der EU gibt es gleiche Überlegungen.
Diese Entwicklung ist sehr zu begrüßen.
Bei den Autoherstellern gibt es aus jetziger Sicht auch keinen nennenswerten
Widerstand gegen eine solche Lösung.

Sie fragten in Ihrer Mail, wie sich blinde Menschen im Straßenverkehr
orientieren.
Ohne Blindenlangstock ist dies überhaupt nicht möglich.
Dann ist der Bordstein des Bürgersteiges eine entscheidende Hilfe, um nicht
auf die Straße zu laufen.
Aufgrund diverser Regelungen werden in den letzten Jahren vermehrt
sogenannte Bodenindikatoren verlegt.
So wird der blinde Verkehrsteilnehmer durch sehr gut mit dem Langstock
fühlbare Noppenplatten auf eine Querungsmöglichkeit aufmerksam gemacht.
Ebenso gibt es Rillenplatten, die den Blinden beispielsweise zu einer
Haltestelle führen.
Eine gar nicht mehr wegzudenkende Hilfe sind natürlich Ampeln mit
akustischeer Anzeige der Grünphase.

Bei weiteren Fragen stehe ich gern zur Verfügung.


Freundliche Grüße"

Ob so ein Ding nun stört oder nicht: irgedwie kann ich die Argumentation schon nachvollziehen.

Wir waren vor einigen Monaten einmal im "Dialogmuseum" Frankfurt zu Besuch und haben am "Taste of Darknes" teilgenommen.
Über 2 Stunden in absoluter Dunkelheit zu verbringen und ein mehrgängiges Menü mit Getränken zu sich zu nehmen ist schon eine echte Leistung. Die Bedienung ist selbst blind und trifft dennoch zielgenau den Platz des Gastes.
Selbst der Gang zur Toilette wird zum Abenteuer, da man bis hin nur von einem Blinden geführt wird.

Themen zusammengeführt.

Grüße, Egon

So ganz von der Hand zu weisen ist das Problem ja aber nicht so.
Ich weiß ja, alles was die EU macht ist böse , aber ich sehe da einen Reglungsbedarf.
Wenn man sich an Fußgänger und Radfahrer ranpirschen kann um die gehörig zu erschrecken, ist dass zwar lustig, aber es kann in anderen Situationen böse enden.

Ich würde auch lieber lautlos dahingleiten. Aber ich habe keine Ahnung wie man ohne Soundgeneratoren dieses Problem lösen könnte. Kinder, Sehschwache (muss ja nicht ganz blind sein), unaufmerksame Passanten. Oft orientiert man sich auch unbewusst an Geräuschen. Letztens habe ich mich gerade selbst erwischt wie ich "nach Gehör" über eine Straße gelaufen bin. Dann dachte ich "Das war blöd. Wenn da ein Prius gekommen wäre". Da wurde mir bewusst: Es gibt ein Problem.

Ja in Hinblick auf sehbehinderte Menschen kann ich das schon nachvollziehen, aber auch sehende Menschen sind oft abwesend oder in Gedanken unterwegs, geht einen manchmal ja selbst so.

Solange das kein nervendes Geräusch wird, bin ich sogar damit einverstanden. Lassen wir uns mal überraschen was da so noch kommt.

Die byrokratischen Mühlen mahlen bekanntlich gaaaaaanz langsam, also wird das wohl noch dauern.

In den USA wird schon seit dem Facelift des P 3 dieser nur noch mit dem Soundgenerator im E-Modus ausgeliefert !
Im Gegensatz zu Japan wo dieser abschaltbar ist, gibt es in den USA keinen Abschaltkopf für das System !
Wir haben hier also noch mal Glück gehabt,aber ich fürchte für zukünftige Fahrzeuge wird Brüssel diesen Quatsch wohl durchsetzen...