Priusfreunde.de

YarisGerd schrieb:
Wenn der Thien-Motor Motor tatsächlich einen höheren Wirkungsgrad erzielen kann

genau DAS ist physikalisch ausgeschlossen ...
wir wissen ja ziemlich genau wo das theor. Max vom Otto und Diesel Prozess liegt. Und aktuelle 'Hardware' kommt schon relativ nah dran ...

Solche Diskussionen erinnern mich immer an die Nummer mit den Windkraft-Propellern ... da wird auch jedes Jahr eine neue Idee vorgestellt - die dann bei simpelstem Nachrechnen - das Betzsche Gesetz verletzen - und alle jubeln ... sicher

Fehlt nur noch, dass jemand einen Wunder-Motor vorstellt, der mehr als ~9 kWh Arbeit aus 1 Liter Spezial-Bio-Benzin rausholen kann.

Der Tienmotor ist zwar ein Verbrennungsmotor, aber kein Ottomotor! Auch ich bezweifle, dass er dieses kann. Aber ein Beweis fehlt. Der Ansatz liegt in den ungünstigen Hebelwinkel der Pleuelstange zur Krbelwelle,bei Ottomotoren, wenn das Gemisch entzündet wird. Am OT geht o% der Kolben katholischen in Drehrichtung. Das ist beim Thien-Motoranders.

Gerd

Der Thien-Motor soll auch wie ein Dieselmotor als Selbstzünder laufen. Vielleicht kann er auch wie der Skyactiv von Mazda mit Benzin laufen. Er soll ja auch während des Betriebes den Hubraum ( nur Hub ) und auch die Kompression ändern können. Ich frage mich allerdings aus welchen Materialien die Hüsenrohre, Pendelböcke usw sind? Es wird davon gesprochen, dass der Thien-Motor schon bei sehr niedrigen Ďrehzahlen sein maximales Drehmoment erreicht. Vielleicht läuft er auch grundsätzlich langsam?

Auf alle Fälle kann auch ein Tienmotor nicht 100% an Energie aus der Verbrennung von Kraftstoff herausholen. Wenn er mehr als 40% schaffen sollte, möchte ich den Beweis dafür sehen.

Gerd

hirni,

Kannst bitte mal ausführen, was da Betz'sche Gesetz (=Ertrag/Wirkungsgrad von Winenergieanlagen/generatoren) mit dem Mopped da zu tun hat?

Irgendwie hat der gute Herr Thien die Rechnung ohne mindestens diverse Gesetzmäßigkeiten der Physik, Konstruktionslehre und Fertigungtechnik gemacht...

Abdichtungen? -> Das ganze Hülsensystem.

Passfedern in Kulissenführungen gleitend?
Eine Passfeder ist ein nicht-bewegliches Element.

Massenträgheiten und Maschinendynamik?
-> Rechtwinklige Richtungsänderungen. Unharmonisch oszillierende Massen. Die Trägheitskräfte und lokalen Belastungen werden zerstörerisch.
Mindestens aber bremsen sie das System erheblich ein.

Strömungsmechanik?
-> Umschaltende Strömungskanäle = Bescheidene Luftführung. Wo war noch gleich der Auspuff?

Ob das Ding als Wärmekraftmaschine grundsätzlich lauffähig ist, (und nutzbar?) dafür fehlt mir die thermodynamische Phantasie...

Erstmal möchte ich eine lauffähige Maschine sehen. Und dann bitte reden wir weiter. CAD und das Blaue vom Himmel versprechen kann heute JEDER Inschenör. (Siehe Lilium...)

WENN alle oben unvollständig genannten offenen Hausaufgaben erledigt sind und das Ding läuft: DANN müssten alle Nachteile vom neuen thermodynamischen Prozess überkompensiert werden, damit sich ein Vorteil einstellt gegenüber dem herkömmlichen Kurbeltrieb...

DAS hätten schlaue Köpfe doch schon längst rausgefunden.
Mederer-Motor mit Knickpleuel, um bereits im OT Drehmoment zu erzeugen. Hat sich nicht durchgesetzt...

PS: Der Gegenkolbenmotor wurde bereits von Junkers Flugmotoren Ende der 1930er Jahre erfolgreich gebaut und geflogen!! Der Krams war nur zu klobig und schwer. (2 Kurbelwellen plus Verbindungsgetriebe sind zusammen mit der sperrigen Bauweise nicht lohnenswert gewesen.)

Dix schrieb:
hirni,

Kannst bitte mal ausführen, was da Betz'sche Gesetz (=Ertrag/Wirkungsgrad von Winenergieanlagen/generatoren) mit dem Mopped da zu tun hat?

es ist doch immer das gleiche Schema erkennbar:

* Tüftler hat eine neuartige Maschine erfunden, die alle Nachteile 'vom Alten' ausmerzt - und sogar noch 'besser' (effizienter) ist.
* grossartige Wirkungsgrade werden versprochen, die fast immer üBER dem physikalisch moeglichen Maximum liegen ...

...anderes Beispiel: Batterien ! - genau das gleiche wieder.
* Gefühlt - jeden Tag - wird eine neue Wunderbatterie erfunden ... die natürlich in allen Punkten(!) mindestens 4x so gut ist, wie die akt. Technologie ....
Auch hier gibt es bekannte Limits, die man nicht 'einfach so' ins Beliebige steigern kann - egal wie 'genial' man ist

Es ist egal, ob ein Pleuelstange gerade oder geknickt ist. Der Kraft Vektor richtet sich immer Richtung Kurbelwelle. Aber wen der geknackt is, braucht er mehr Masse. Wie die Kühlung der Zylinderbuchse erfolgen soll ist nicht bekannt.

Ich sehe große Reibungsverluste an den Schrägen der Pendelböcke und den Hüksenbuchsen. Und wo Reibung ist entsteht auch Wärme.

Gerd

Jo YarisGerd, den Kraftvektor mal auf diesen Motor angewendet.

Die Physik läßt sich auch hier nicht überlisten.
Ist der Helixanstieg wie im Video 45°, so ist die Kraft die maximal in Rotation umgewandelt werden kann, bei einem Reibungskoeffizienten von 0 (sprich NULL) gleich dem Sinus von 45°, also 70,7% und das bei jeder Endspannungsphase nach Zündung des Zündgemisches!!

Wer das erkannt hat, wird keinen Versuchsaufbau mehr bauen wollen.

Ansonsten sehr gut gemachtes Video / Demo

Ja, aber beim Pleuel ist der Winkel noch schlechter. Aber ich gehe davon aus, dass der Reibungswiderstand ohne Lager zu hch ist. Auch wird Die Abnutzung sehr groß sein. Aus meiner Sich ist das so nicht machbar. Deshalb schrieb ich ja, dass man erst einmal einen Beweis erbringen müsse, um mich zu überzeugen. Die Idee an sich ist gut aber meiner Meinung nach funktioniert das so noch nicht.


Gerd

Warum baut der guter Herr Thiem nicht seinen Entwurf? Mich würde schon interessieren, ob so ein Ding funktionert. Übrigens die Diskussionen mit der Leistung erlebe ich fast jeden Tag bei meinen Bekannten, die immer wieder vergessen, das es eine Physik gibt, die man nicht "überlisten" kann aber es trotzdem jedesmal behaupten. Darum versuche ich es, möglich nicht mit "Laien" zu streiten. Bringt nichts.
Siegfried

Es geht ja nicht um Leistung. Es geht um Effizienz. Einige Punkte sprechen schon für eine gute Effizienz. Aber ander sprechen doch eher dagegen. Dagege sprechen die große bewegliche Masse de Zylinderbuchse und die Reibung an den Schrägflachen. Um nur einige zu nennen. Trotzdem ist das ein interessanter Ansatz.

Gerd

Es wird immer um Leistung gehen. Und so wie es aussieht ist das Leistungsgewicht (= kleine Leistung, hohe Masse) dieses Motors unterirdisch. Daher bestenfalls für stationäre Anwendung geeignet.


Da fällt mir gerade auf: Das Ding nuss ausgewuchtet werden! In dieser axialen Bauweise gibt es kein durchgehendes Element, welches für Geradheit sorgt.
Uiuiui. Das wird ein Spaß, spätestens bei Auftreten der ersten Verschleißzustände...

Da gefällt mir mein V 180-Hybrid Zweitakthybrid schon besser. Dieser Thien hat einfach zu viele Teile, die noch hochpräzise hergestellt werden müssen und wo ist die Schmierung? Die geführten Buchsen sind durch die Führungsstifte reine Verbrauchsteile, der gesamte Apparat wird sich abnutzen und durch Unwucht irgendwann selbst zerlegen.
Auch die hohe Verdichtung wird ein mords Abgasproblem ergeben und was die im Kolben eingebauten Teile bei der Hitze machen, ist mir auch nicht ganz klar.
Ein Motor zur Unzeit, denn jeder weiß, dass ein Elektromotor viel weniger Teile braucht und nur das zählt.