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Gefährden leise Fahrzeuge Sehbehinderte?
Umwelt-Themen, Vergleich von Antriebstechniken etc.
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THEMA: Gefährden leise Fahrzeuge Sehbehinderte?
#177798
Aw: Was kommt da auf uns zu? 02.10.2012 20:03 - vor 11 Jahren, 6 Monaten  
]MezzoL schrieb:[/b]

Warum?
Weil sich solche Autos genauso nicht als solche identifizieren lassen...(meine Meinung)


Ja, und im Umkehrschluss heißt das, dass auch Elektroautos markiert werden sollten. Also sind wir uns einig.

@Priusfann: Das trifft leider nicht den Kern der Diskussion. Es geht hier doch nur darum, dass man Hybridfahrzeuge auch als solche kennzeichnen sollte, um es der Feuerwehr einfacher zu machen. Mehr nicht.
schrubber
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Letzte Änderung: 02.10.2012 20:05 von schrubber.
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#177843
Aw: Was kommt da auf uns zu? 03.10.2012 00:01 - vor 11 Jahren, 6 Monaten  
Tut mir Leid, ich verstehe die Diskussion immer noch nicht.
Man muss es der Feuerwehr doch überhaupt nicht einfacher machen, weil von den Akkus keine Gefahr ausgeht!
Ich verstehe gar nicht wie oft man das noch schreiben muss!!

Beide Pole einer Batterie zu berühren wird man ja wohl noch vermeiden können. Und das ist doch nicht schwer einzuhalten?!
raffix
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#177847
Aw: Was kommt da auf uns zu? 03.10.2012 00:32 - vor 11 Jahren, 6 Monaten  
schrubber schrieb:
Ja, und im Umkehrschluss heißt das, dass auch Elektroautos markiert werden sollten. Also sind wir uns einig.

Also Dein/der Umkehrschluß stimmt, ja...ja, wenn denn diese anderen Autos auch gekennzeichnet werden würden (oder müssten/wären)
Der Rest allerdings nicht(für mich).
Mal der Reihe nach:

Es gibt jede Menge Unfälle mit Autos die die ganz normalen Kraftstoffe "dabei" haben.
Es gibt außerdem auch jede Menge Unfälle mit Autos die zusätzlich noch alternative Kraftstoffe (wie z.B. Gas) an Bord haben.
In beiden Fällen kann man diese Autos von außen genau nicht unterscheiden und es ist in keinster Weise irgendein Hinweis darauf an diesen Autos zu finden.
Trotzdem (seltsamerweise) rettet die FW die Leute seit Jahrzehnten dort heraus obwohl ja von den Autos mit zusätzlichen alternativen Kraftstoffen ebenfalls eine zusätzliche Gefahr ausgeht oder ausgehen dürfte.

Ist der "alternative Kraftstoff" jetzt allerdings Strom, soll es ein großes Problem werden?
Da bin ich ganz eindeutig nicht dieser Meinung!
Noch weit vor einem Unfall (bei Fahrtantritt) wird das elektrische System umfangreich geprüft-geht dort etwas nicht oder nicht wie es soll, gibt es eine Fehlermeldung und nichts startet(je nach Fehlerschwere).
Kommt es zu einem Unfall, wird neben Auslösung von Airbags, Gurtstraffern usw. auch die Batterie(also beide) vom Netz getrennt und die restliche Energie kontrolliert abgebaut. Somit liegt nur noch direkt an den Anschlüssen Strom an und ist auch nur dort gefährlich. Selbst wenn der Unfall so schwer ist, das es die Batterie mit erwischt, ist im Ablauf des Unfallverlaufs die Abschaltung bereits eingeleitet.
Ist der Unfall wirklich so schwer, dürfte sich der Anbringungsort solche eines Hinweisschllides eh "erübrigt" haben und damit ist man auch wieder bei "null".

Die im Fahrzeug (hier: die Toyoten) und ich würde sogar so weit gehen und sagen (hier=alle Elektrofahrzeuge < kühne Behauptung meinerseits) verbauten Sicherheiten reichen damit aus und man muß nix schlimmer reden als es ist.
Gastanks lassen kontrolliert das Gas ab wenn es einen Fehler gibt, Absprengbare Pole trennen die Elektrik vom Bordnetz um z.B. Fehlauslösungen bei Airbags zu unterbinden oder Elektrobrände zu vermeiden...alles in allem nicht minder gefährlich und trotzdem ist es so
Autos die wo tun noch mit Strom fahrn trennen eben zusätzlich noch den HV Kreis...


PS: Was mit dem HV Kreis passiert, wenn ein "schwerer Fehler" während der Fahrt diagnostiziert wird, weiß ich leider nicht.
ex_MezzoL
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Letzte Änderung: 03.10.2012 00:42 von ex_MezzoL.
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#177850
Aw: Was kommt da auf uns zu? 03.10.2012 01:57 - vor 11 Jahren, 6 Monaten  
Ok, jetzt verstehe ich dich. Damit du mich besser verstehst: Für mich besteht das Problem nicht erst seit dem Auftauchen von Strom als alternativen Antrieb. Auch andere Fahrzeuge sollten eine entsprechende Markierung tragen, denn die Vielfalt auf den Straßen wächst stetig und mit ihr die Herausforderungen, die an die Retter gestellt werden.

Das HV- System kann nicht so unbedenklich sein wie du schreibst, denn sonst hätte sich Toyota nicht die Mühe gemacht, die Lage des HV- Systems auf der Rettungskarte gesondert zu markieren. Im übrigen weißt Toyota gezielt in den Einsatzhinweisen darauf hin, dass die Gelpacks der Batterien bei über 100°C aufplatzen könnten..
Außerdem wird davor gewarnt, VDE 0132 einzuhalten, sofern nicht sichergestellt wurde, dass das Hybridsystem deaktiviert ist. Und VDE 0132 sagt eindeutig: Unter Vollstrahl muss ein Sicherheitsabstand von 5m eingehalten werden (den Vollstrahl nimmt man gewöhnlich zum Löschen, da er den meisten Wumms hat).

Und jetzt erzähle mir bitte nicht, dass die Batterie unbedenklich ist!


Im Übrigen finde ich es schade, dass hier mit so viel Energie eine Abwehrhaltung gegen eine in meinem Augen vernünftige, weil einfache Sache aufgebaut wird.

Ich gebe es jetzt dennoch auf, hier Überzeugungsarbeit zu leisten. Schließlich ist es jedem selbst überlassen, so zu handeln, wie er/sie es für vernünftig und richtig hält. Was meine Bedenken angeht, so bin ich der Hoffnung, dass der Gesetzgeber schon richtig reagieren wird, fern jedweder Vorwürfe, die böse Seite der (Automobil-) Macht würde hier im Hintergrund verschwörisch aktiv sein, um den alternativen Antriebsformen den Absatz schwer zu machen.


VDE 0132: www.elektrofachkraft.de/fachwissen/facha...lektrischer-anlagen/

Rettungsdatenblatt PII: www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&...6p7qRib_TgOOlYvP0Uvg
schrubber
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Letzte Änderung: 03.10.2012 02:11 von schrubber.
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#177862
Aw: Was kommt da auf uns zu? 03.10.2012 09:34 - vor 11 Jahren, 6 Monaten  
Moin

Ich werde nicht jeden mit Namen Antworten, dafür stehen hier zu viele Meinungen. Zu erst einmal: Niemand kann auch nur im Ansatz erahnen welche Art der Deformierung ein Auto nach einem Crash haben kann. Somit kann auch niemand die Crashsicherheit von Bauteilen auch nur in irgendeiner Art sicherstellen. Einige Menschen sterben bei einem Unfall mit 50 kmh, andere überleben den Crash mit 150 gegen den Baum im hinteren Teil des in 3 Teile zerrissenen PKW. Alles schon selber gesehen und mitgemacht.

Wenn ein LKW einen PKW in einem Graben unter sich durch rollt, und da noch jemand lebt, gab es auch schon, dann haben alle Ingenieure der Welt keine Chance vorher zu sagen wie sich die Systeme im Auto verhalten.

Natürlich ist das keine Grundlage auf derer man jetzt Sicherheitssysteme für einen PKW entwickeln muß. Auch ich bin der Meinung das der Prius schon recht sicher ist, dies gilt im übrigen auch für den Opel Ampera, selbst der Chinabrand gehört nach dem was man dazu liest in die Kategorie: Kann man nichts gegen machen.

Hierzu muß man noch wissen das Crashtest nur bei einer Geschwindigkeit weit unter 100 kmh statt finden.


Was unterscheidet nun aber den normalen PKW von einem E-Wagen egal ob Hybrid oder reinrassig.


Ein ganz wichtiger Faktor ist hier die Spannung. Hier zunächst eine kleine Anmerkung: Spannungen bis 1500 Volt (Gleichstrom) werden als Niederspannung oder auch Mittelspannung bezeichnet. Der Prius ist also in keinster Weise eine Hochspannungsfahrzeug. Hochvolt ist eine KFZ-Bezeichnung, welche bei denen aber auch schon bei 48 Volt anfängt.

Im normalen KFZ haben wir eine Kleinstspannung, in der Regel 12 Volt. (Kleinstspannung im Gleichstrombereich gehen bis 120 Volt)

Die Bedeutung von Kleinstspannung liegt für den Menschen im folgenden: Eine Schadfreie Berührung einer Spannung ist unter 50 Volt Wechsel und 120 Volt Gleichspannung zu erwarten.

Im Prius haben wir 200 Volt. An solchen Spannungen, wenn sie nicht sicher frei geschaltet sind, dürfen nur speziell ausgebildete Elektriker arbeiten. Keine Laien, keine Azubis... (VDE 0105)

Weder kann garantiert werden das die Spannung frei ist, noch sind die Jungs vom Rettungsdienst und der Feuerwehr Elektro-Profis.



Haben wir beim normalen PKW nur eine Gefahr: Kraftstoff, egal welcher Form, haben wir beim Prius zwei gefahren: Kraftstoff und Spannung mit viel Strom.


Das schlimmste was mit Kraftstoff, egal ab Benzin, Diesel oder Gas passieren kann ist: Er läuft/strömt aus und er brennt oder kann sich entzünden nach dem Austritt. Beiden Punkten kann man sehr schnell abhelfen: Schaum.
Läuft Kraftstoff aus und die Person ist noch im Fahrzeug, dann wird ein Schaumteppich ums Fahrzeug gelegt. Dies garantiert einen effektiven Luftabschluß der Brennbaren Flüssigkeit zu einer eventuellen Zündquelle. Nebenbei werden noch heise Motor und Abgasteile hierdurch gekühlt. Ob eine solche Maßnahme ergriffen wird ist aber immer Sache des Einsatzleiters und der zu erwartenden Gefährdung. Ist keine Zündquelle zu erwarten, dann verzichtet man zugunsten des Patienten gerne auf Schaum.

Gas welches Abströmt (Tank kaputt, unter Wärmeeinwirkung auch das Überdruckventil) kann effektiv mit einem Sprühstrahl vom Fahrzeug weg gedrückt werden. Hier ist Autogas gefährlicher da es schwerer als Luft ist und sich ums Fahrzeug sammelt. Erdgas ist leichter und damit leichter vom Fahrzeug weg zu halten.


Zum Thema Löschen: Effektives Löschen findet nur und ausschließlich mit dem Sprühstrahl statt. Am besten mit einem Hohlstrahlrohr, welches den Sprühstrahl nochmals feiner gestaltet. Mit einem Vollstrahl löschen nur nicht ausreichend ausgebildete Personen oder wenn man die Gewalteinwirkung des Vollstrahles zur Aufwirbelung von Material nutzen möchte. Auch große Reichweiten sind nur mit einem Vollstrahl möglich, dies sollte aber maximal beim Kühlen von Gastanks oder unerreichbaren Brandstellen eingesetzt werden. Wann immer möglich: Sprühstrahl, der Kühleffekt pro liter Wasser ist ungleich höher.



Welches Problem haben wir nun beim Hybrid: Er hat eine Batterie, welche nicht ungefährlich "machbar" ist. Sie ist aufgrund ihrer Spannung und Kapazität eine Gefahr in sich. Ein Sicherheitsdefekt führt zu Lebensbedrohlichen Spannungen an und im Fahzeug. Der dazugehörige Benzintank bietet eine weitere Gefahr. Batterie und Benzin sind "Brandgefährlich" in sich. Eine defekte HV Batterie und ein defekter Tank kann zu einer Eigenzündung führen.

Brände in 12 Volt Systemen kommen selten von der Batterie, meist brennt der Wagen weil Benzin auf den Krümmer oder Kat gekommen ist, weshalb man davon ab ist Batterien aus dem System zu klemmen. Absprengende Batteriepole sind daher auch Rückläufig, die Nachteile einer abgeklemmten Batterie überwiegen bei weiten die Vorteile.

Auslaufendes Benzin oder ausströmendes Gas rieche ich, eventuell sehe ich es sogar. Eine vor sich hin kochende Batterie rieche ich nicht, auch sehe ich nichts. (Auch normale Batterien, nicht nur LiIon können kochen und platzen/brennen.) Wird an E-Fahrzeugen ein Schaumteppich gelegt, dann kann dieser auch bei 200 Volt unter Spannung stehen und die Elektrische Schutzwirkung aller Feuerwehrschutzausrüstungen zu nichte machen. Stehender Schaum leitet ähnlich gut wie Wasser.



Was helfen nun Rettungskarten/Aufkleber/Fahnen/Rundumlichter...

Nichts. Bei solchen Unfallgeschehen ist nicht mehr zu garantieren das man an die Sonnenblende heran kommt, das die Scheiben noch heile sind in denen die Aufkleber waren etc.

Crashtest werden nicht umsonst nur mit um 60 gemacht, die meisten Aufprallgeschehen sind unterhalb dieser Geschwindigkeit. Sind die PKW schneller, dann ist nichts mehr zu Garantieren. Weder das ich an Rettungskarten ran komme, noch das ich einen Aufkleber finde.

Ein Fahrzeug nach einem derart heftigen Unfall ist meist selbst für Profis nicht zu identifizieren.

Was man aber fast immer finden kann ist eines der Kennzeichen. Unsere Leitstelle hat eine Cooperation mit der Polizei. Wir ein Unfall gemeldet, so kann anhand des Kennzeichens ermittelt werden um was für einen PKW es sich handelt.

Das lindert natürlich keine der Gefahren welche von Hybriden, Gas, E, Benzin, etc Fahrzeugen ausgehen, aber sie zu wissen macht das Auge wacher.


Reingehen und den Menschen versuchen zu retten, das machen die meisten eh ohne die Gefahren zu beachten. Meist sehr Erfolgreich.


Ich bin gegen eine extra Kennzeichnung.


Moin
Björn
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#177881
Aw: Was kommt da auf uns zu? 03.10.2012 11:10 - vor 11 Jahren, 6 Monaten  
Danke für deine fundierte Meinung. Damit ist hoffentlich ein für alle man geklärt, dass das Hybridsystem eine Gefährdung für die Retter darstellt (oder darstellen kann).

Zwar sind wir uns uneins über die Rückschlüsse, die daraus gezogen werden sollten (ich merke, du hast deutlich mehr Praxis), allerdings habt ihr auch einen guten Weg gefunden, um mehr über die Antriebsart des Fahrzeuges zu erfahren.
schrubber
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Letzte Änderung: 03.10.2012 11:24 von schrubber.
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#177885
Aw: Was kommt da auf uns zu? 03.10.2012 11:32 - vor 11 Jahren, 6 Monaten  
Guten Morgen "schrubber"

ich nehme mir mal diese zwei Sätze, alles andere zu zitieren wäre bissel viel.

schrubber schrieb:

Und jetzt erzähle mir bitte nicht, dass die Batterie unbedenklich ist!


Oh nein, natürlich nicht!

Im Übrigen finde ich es schade, dass hier mit so viel Energie eine Abwehrhaltung gegen eine in meinem Augen vernünftige, weil einfache Sache aufgebaut wird.

"Abwehrhaltung" würde ich so nicht sagen.
Björn´s/Friesel´s Beitrag hat die Dinge wirklich ganz gut rübergebracht und ich wünschte ich hätte das gleich auch so gekonnt!
Es geht nicht um die "Abwehrhaltung", sondern (mir) einfach darum, das es ab einem gewissen Punkt, Björn schrieb es ja schon, keine Garantie für auch nur irgendwas gibt und da kann man halt nicht alles berücksichtigen was irgendwo mal irgendwer aufgeschnappt hat oder für eine Gefahr hält(das ist nicht wertend gemeint!).
Alle Vorfälle die sich unterhalb dieses "Limit" abspielen, regelt das Auto mit den vorhanden Sicherheiten/-rungen ab.

Selbstverständlich bin auch ich dafür, das unsere Retter so wenigen Gefahren wie möglich ausgesetzt sein sollen, wenn Sie uns schon retten

So, und beim nächsten Treffen machen wir da gern persönlich weiter...bei Pizza, Bier oder alkoholfrei (mir egal).
Dann wird man wohl schnell sehen, das die Meinungen vom Grundsatz her gar nicht so weit auseinander liegen


Schönen Feiertag
ex_MezzoL
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#177894
Aw: Was kommt da auf uns zu? 03.10.2012 12:18 - vor 11 Jahren, 6 Monaten  
schrubber schrieb:
Damit ist hoffentlich ein für alle man geklärt, dass das Hybridsystem eine Gefährdung für die Retter darstellt
Da muss ich Dich enttäuschen, das sehe ich nach wie vor nicht so.

Allenfalls würde ich bejahen, dass das Mitführen einer großen Batterie grundsätzlich eine potenzielle Gefahr darstellt, wenn diese in Brand gerät. Einfach deshalb, weil mehr Substanz da ist, die aktiv abfackeln kann, sowie wegen der Gefahr der Selbstentzündung, wenn Separatoren durch massive Gewalteinwirkung zerstört werden.

Die beschworene Gefahr durch Elektrizität ist meiner Meinung nach konstruiert und an den Haaren herbei gezogen. Ich sehe kein realistisches (Unfall-)Szenario, durch das ein Helfer bei einem Hybriden mit der Spannung der Traktionsbatterie in Berührung kommen könnte, beim besten Willen nicht. Da muss man schon sehr viel Phantasie haben.

Grüße, Egon
Egon
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#177898
Aw: Was kommt da auf uns zu? 03.10.2012 12:51 - vor 11 Jahren, 6 Monaten  
Friesel hat doch gut beschrieben, wie es passieren kann, dass die Retter mit der Spannung der Hybridbatterie in Berührung kommen könnten. Natürlich sind das alles Extremsituationen, das sehe ich auch so.

Ansonsten stimme ich MezzoL zu, dass unsere Positionen im Grundsatz gar nicht so weit auseinander liegen. So wünsche ich auch einen schönen Feiertag,

Gruß
schrubber
schrubber
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Letzte Änderung: 03.10.2012 12:53 von schrubber.
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#177907
Aw: Was kommt da auf uns zu? 03.10.2012 15:32 - vor 11 Jahren, 6 Monaten  
Moin

Und ich möchte es nochmal unterstreichen: Die Batterie KANN eine Gefährdung sein, sie ist nunmal schlicht da.

In keinster Weise meine ich das diese Fahrzeuge deswegen deutlich Gefährlicher sind. Sie haben eine andere Gefährdungslage als Autos 1.0.
Und in einem Einsatz möchte ich mich vor bösen Überraschungen einfach gewappnet fühlen. Ich will schlicht wissen: Da sitzt noch ein rießiger, für sich schon gefährlicher, Akku drin, denk dran. Mehr nicht. Rein gehe ich dennoch.


Ist mit den Airbags nicht anders gewesen. "Oh, Airbag, ganz doll schlimm, nur nichts machen Batterie muß ab, etc." Mittlerweile weis man zum einen das in jedem Auto Airbags sitzen, nicht nur einer, man weis worauf man achten muß beim Umgang mit solchen Fahrzeugen und insbesondere mit den Airbags.
Batterien werden nicht mehr ab geklemmt weil keiner mehr weis wo die überall sitzen, wiviele vor allem, und vor allem werden mit abgeklemmter Batterie alle Komfortschaltungen deaktiviert.
Hier Fensterheber, Sitzverstellung, Lenkradverstellung, etc.

Auch Schlüssel wurden früher immer abgezogen: Batteriespannung aus dem Innenraum nehmen wegen Brandgefahr, Airbags.
Auch Geschichte: Brandgefahr, ich beschrieb es schon, selten zündet ein 12 Volt Akku ein Auto an, auch wenn der das auch könnte, es kommt nur eben selten vor.
Wichtiger aber: Komfortschaltungen welche bei abgezogenen Schlüssel die Lenksäule UNGEWOLLT verstellen oder den Sitz in eine Ausstiegsposition fahren, die möchte man nicht unkontrolliert provozieren wenn der Patient gerade klemmt.


Genau so ist es mit den Hybriden. Eine Gefährdung ist da. Mit ihr umgehen werden wir. Logisch. Nur wissen das sie da ist, das wäre schön. Und wie beim Airbag: Aufkleber helfen kaum, man muß suchen. Bei den Airbags weis ich wo. Bei den Akkus leider nicht immer. Hierfür wäre eine Kennzeichnung (KEINE Aufkleber auf der Scheibe meiner Meinung nach) in irgendeiner Art nützlich, oder eben eine Einheitliche Auskunft über die Leitstelle mit dem Kennzeichen.


Ich möchte E-Antriebe nicht als generell Gefährlich hinstellen. Sie sind einfach nur anders.

Moin
Björn
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#177912
Aw: Was kommt da auf uns zu? 03.10.2012 16:19 - vor 11 Jahren, 6 Monaten  
Friesel schrieb:
Moin
Und ich möchte es nochmal unterstreichen: Die Batterie KANN eine Gefährdung sein, sie ist nunmal schlicht da. In keinster Weise meine ich das diese Fahrzeuge deswegen deutlich Gefährlicher sind.


So sehe ich das auch. Wenn ich das gleich so geschrieben hätte, hätten wir uns wahrscheinlich zwei Seiten Diskussion sparen können
schrubber
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Letzte Änderung: 03.10.2012 16:20 von schrubber.
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#177932
Aw: Was kommt da auf uns zu? 03.10.2012 19:57 - vor 11 Jahren, 6 Monaten  
Auch ich stimme Friesel in (fast) allen Punkten zu.
Einen Punkte ich jedoch ergänzen bzw. korrigieren:
Ich sehe keine Gefahr, wenn ein Schaumteppich um das Auto gelegt wird und gleichzeitig die Batterie mit ihren zwei Polen in diesem Schaumteppich schwimmt. Der Strom nimmt immer den Weg des geringsten Widerstandes und der wäre durch das Wasser von einem Pol zum nächsten. Aber mit Sicherheit nicht von einem Pol durchs Wasser, dann durch den Körper eines Menschen und dann wieder übers Wasser in den zweiten Pol. So fließt Strom nicht, es sei denn es handelt sich um mehrere Millionen Volt. Da sieht die Sache anders aus.
Aber bei einer Gleichspannung von 200 Volt ist das völlig uninteressant.
Selbst wenn eine geringe Spannung über den Menschen fließt, ist das noch nicht tödlich.

Die Vorstellung, dass ein Stromkabel, das im Wasser hängt, gefährlich ist, kommt von unserer alltäglichen Erfahrung mit dem 230V-Wechselstrom. Diese Spannung wird aber gegen die Erde hergestellt. Das heißt, wenn ich einen Föhn in eine Badewanne schmeiße, dann kann der Strom von der Phase sowohl über den Nullleiter gen Erde fließen, was er ja normalerweise tut ODER über das Wasser (und den Menschen darin) in die Erde fließen. In so einem Fall ist es also sehr gefährlich, wenn ein Stromkabel Kontakt zum Wasser hat. Und zwar allein deshalb, weil Spannung ggü. der Erde existiert.

Bei einer Batterie ist es aber NICHT so. Ein Stromfluss kommt nicht zustande, wenn ein Pol mit dem Wasser Kontakt hat, weil die Spannung der Batterie nicht gegen die Erde erzeugt wird, sondern gegen den zweiten Pol. Das heißt: Der Stromfluss MUSS von einem Pol zum anderen Pol hergestellt werden. Der Widerstand ggü. Erde spielt keine Rolle. Wenn aber beide Pole Kontakt zum Wasser haben, ist der direkte Weg immer der mit dem geringsten Widerstand. Ein Mensch, der im Wasser liegt, würde von der Spannung der Batterie gar nichts mitbekommen, weil der direkte Weg übers Wasser für den Strom viel leichter ist als über den Menschen.
(Eine kleiner Teil der Spannung fließt natürlich auch über alle Teile, die im Wasser liegen, der ist aber vernachlässigbar)

Es gibt nur ein Szenario, bei dem die Batterie für einen Menschen gefährlich wird, nämlich genau dann, wenn die Person BEIDE Pole GLEICHZEITIG berührt. Dann und nur dann ist der Weg über die Person der Weg mit dem geringsten Widerstand und dann kann die Sache tödlich enden.

Ich gehe aber stets davon aus, dass jeder sowohl das Opfer wie auch der Retter nicht so blöd ist einen Pol der Batterie anzufassen und über Wasser oder Ungeschicktheit auch noch Kontakt zum zweiten Pol zu bekommen.
Man sollte sich als Person also generell von den Polen der HV-Batterie fernhalten, aber das ist auch schon alles, was einzuhalten ist.

Das sind jetzt rein die elektrischen Wirkungen. Die chemischen, also auslaufende Säure, Bersten der Batterie, etc. bleiben als Restgefahr übrig (und diese schätze ich als deutlich höher ein als die elektrische). Allerdings möchte ich hinzufügen, dass das auf die 12V-Batterie ebenso zutrifft (wie Friesel schon geschrieben hat) und das neue Kältemittel in den neuen Klimaanlagen da ein größeres Problem darstellt, auch brennende Kunststoffe aus dem Innenraum des Fahrzeuges sind dabei nicht ohne.

Ich würde es aber sehr begrüßen, wenn dazu noch weitere Tests gemacht werden und die Gefahr wissenschaftlich untersucht wird, damit die Retter und Insassen keiner unnötigen Gefahr ausgesetzt werden, die vermeidbar ist. Und die Politik ist danach natürlich gefordert, die entsprechenden gesetzlichen Rahmenbedingungen zu setzen.
raffix
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Letzte Änderung: 03.10.2012 19:59 von raffix.
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#177936
Aw: Was kommt da auf uns zu? 03.10.2012 20:38 - vor 11 Jahren, 6 Monaten  
raffix,
das alles kann ich nachvollziehen.
Endlich eine Fachaussage.
Danke.
suhlYCD
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suhlYCD grüßt herzlich!
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#177951
Aw: Was kommt da auf uns zu? 03.10.2012 23:11 - vor 11 Jahren, 6 Monaten  
Moin
Stimme dir mit dem Weg des Stromes bei einem Akku komplett überein.
Und von einem Spannungstrichter sind wir hier wirklich Meilenweit weg.

Was hier aber im Raum stand war die Frage: Was passiert wenn die Sicherungen nicht greifen, ich also eine Leitung mit Spannung treffe und dann über den Schaum mit der Masse verbunden werde.

Ich über die defekte Abdeckung klettere (von hinten) und dadurch eventuell mit beiden Kontakten in Berührung komme.



Alles weit her geholt, keine zwei Meinungen aber der Teufel ist ein Eichhörnchen.

Wie ich schon schrieb: Für mich ist diese Gefahr einfach im Hinterkopf zu behalten (Für die Retter)

Moin
Björn
ex_Friesel
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#177957
Aw: Was kommt da auf uns zu? 04.10.2012 00:55 - vor 11 Jahren, 6 Monaten  
suhlprius schrieb:
..."Sicherheits-Experten".. Boah, gleich zwei Reizworte auf einmal! Es geht mir reichlich auf die Nerven, dass "Sicherheit" heute völlig irrational für alles herhalten muss, was ungeprüft irgendwelche "Experten" bescheinigen. Natürlich möchte kein Feuerwehrmann von der Batterie eines Hybrid- oder Elektroautos niedergestreckt werden, aber wie wahrscheinlich ist das denn? Wie groß ist der Aufwand, um da etwas zu verhindern? Oder gibt es umgekehrt z.B. Zahlen darüber, wie viel weniger Frührentner es durch weniger Emissionen gibt?

Paradebeispiel sind für mich die Rauchmelder in Wohnungen: überall steht etwas von 600 Leuten, die durch Wohnungsbrände jährlich umkommen, von denen ein Teil durch Alarmierung zu retten sei. So, und dafür werden nur schätzungsweise 40000000 Rauchmelder in D montiert? Wie groß ist die Unfallrate bei Montage und Batteriewechsel? Wie groß die Herzinfarktquote durch Fehlalarme?

Aber es wird ja alles sooo viel sicherer.
mattmiksys
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