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Gäbe es an der Tankstelle einen CO2 kompensierten Treibstoff, würdet ihr in Tanken?

1 Liter Benzin verbrennt unter anderem zu 2,3 kg CO2.

Möchte man dies zu 100 % kompensieren, kostet es laut atmosfair gerade mal lächerliche 5 Cent aufpreis pro Liter.

Klar kann man mittels atmosfair auch selbst seinen Austoss kompensieren, aber wäre es nicht viel einfacher, wenn man das dem Otto-(Diesel) Normalverbraucher nicht gleich an der Tankstelle anböte?

Sprich statt Ulimate,V-Power und wie sie alle heißen gibt es eine die speziell als "Klimafreundlich" gekennzeichnet ist, da der CO2 Austoss pro Liter kompensiert wird. Das zahlt man dann an der Kasse, statt V-Power einfach ÖkoPower.

Ja, ich würde es tun. Allgemein finde ich die Idee wirklich gut, schreib doch mal den Tankstellenkonzernen, vielleicht stößt du auf Interesse?

Hab mal ein paar der großen Betreiber angeschrieben...gespannt ob es ne Antwort gibt...

Erwarte keine Begeisterungssprünge. Aber hey, wer nichts tut hat schon verloren!

Wäre es unhöflich zu unterstellen, dass der Obolus möglicherweise nur unvollständig (und das ist noch sehr verharmlost ausgedrückt) der Natur zugute käme?
Ich bin ja von Natur aus misstrauisch, wenn ich mir mit Geld ein reines Gewissen kaufen soll, aber mal im Ernst: was passiert mit dem eingenommenen Geld und wer überwacht das? Fliegt Herr Shell Junior damit in den Urlaub nach Brasilien, pflanzt ein Gebüsch und sagt dann "sorry, für mehr hat's nicht gereicht" oder wie darf ich mir das vorstellen?

Das Problem mit dem "Bäume pflanzen" ist einfach, dass damit das CO2 nur temporär während der Wachstumsphase aus der Atmosphäre verschwindet.

Wenn der Baum stirbt, dann vermodert er üblicherweise und das bedeutet, dass der im Baum gebundene Kohlenstoff wieder zu CO2 wird und sich wieder in der Atmospähre zeigt (ich denke dass die Humusproduktion nicht dauerhaft sein wird). Aber nur wenn das Holz dann dauerhaft sicher unter der Erde gelagert wird, sagen wir mal in einigen 100 m Tiefe, dann besteht die Chance, dass dieser Kohlenstoff mangels Luftsauerstoff dauerhaft der Atmosphäre entzogen wurde.
Da ich aber nur Berichte kenne, die vom "Bäume pflanzen" reden, aber nicht über Planungen mit deren Enkeln, die den dann irgendwann alterschwachen Baum in 50 bis 100 Jahren in eine einige 100 m tiefe Grube werfen und mit Erde versiegeln, halte ich von diese Methode absolut überhaupt nichts.

Ich fragte mich schon als Zwanzigjähriger, was, abgesehen von der Naturzerstörung, des Staubproblems und der einmaligen CO2 Freisetzung, die Abholzung und Verbrennung des Regenwaldes bedeuten würde. Ich denke dass der CO2 Eintrag durch Erdgas, Öl und Kohle ein Vielfaches an CO2 einträgt. Und das jedes Jahr. Nicht falsch verstehen, ich bin für die Bewahrung der letzten Urwälder (der deutsche Wald ist schon lange kein Urwald mehr, das ist eine Industrieproduktion mit C-Austrag über Jahrhunderte. Urwald, wie er bei uns aussehen könnte, sah ich in Chile oder Argentinien. Nicht in Deutschland).

Ein synthetiscjes Moor anlegen könnte vielleicht auch klappen, aber wenn es z.B. in 100 Jahren trockengelegt wird weil der Platz gebraucht wird, ja dann könnte es auch brennen und das C wäre als CO2 doch wieder in der Luft. Also leider nicht wirklich nachhaltig.


Daher ist das mit der CO2 Kompensation m.M. n. nur Augenwischerei zur Gewissensberuhigung. Aber ich denke, dass das System wie das mit dem Diesel auch irgendwann auffliegen wird. Daher halte ich auch nichts von einer Kompensation bei der eAutoproduktion (ich glaube ich habe mich diesbezüglich über VW an einem Kompensations-Standort in Belgien geärgert).

Wogegen ich nichts einzuwenden hätte wäre, wenn durch das zusätzlich bezahlte Geld an der Tankstelle in PV, Windenergie oder in Wärmekollektoren investiert werden würde. Das habe ich persönlich gemacht und "erzeuge" damit deutlich mehr Energie in Form von Strom, als was die Familie und die Eltern für Strom, Wärme und Autofahren verbrauchen.

Es gibt in der Tat unseriöse CO2 Kompensations-"Firmen". Hatte bei einer mal nach der angeblichen TÜV-Beglaubigung angefragt.

Antwort war, wer ich den sei das ich das ich auf die Idee kommen und das sehen möchte...


Atmosfair hat aber schon einen recht guten Ruf, hier schreibt auch greenpeace positiv davon (www.greenpeace.de/themen/umwelt-gesellsc...se-ins-gute-gewissen)


Man braucht ja keine Bäume Pflanzen, häufig wird auch in Solar oder Windparks investiert.

Antwort habe ich noch.... keine...

Alles Erdöl, Erdgas, Kohle war ursprünglich organisches „Material“. Und die UrErde hatte keinen, bzw. kaum Sauerstoff. Die Pflanzen haber erst CO2 gebunden und Sauerstoff in die Erdathmosphäre gebracht.

Wenn wir das gebundene CO2 nicht da lassen, wo es ist, gibt es für uns keinen Weg zurück. Nicht in der Zeit, die uns bleibt.

Daraus folgt für mich - fossile Brennstoffe allenfalls als chemischen Grundstoff nutzen, Energie auf andere Weise nutzbar machen und ansonsten erst mal die menschlichen Probleme, wie Raffgier, Profitdenken, Vermehrung, usw. versuchen human in den Griff zu kriegen.

Wer soll damit anfangen, wenn nicht wir in der westlichen Welt, die vor Sattheit am Rad drehen.

Man könnte ja die Bäume für die ersten 100 Jahre als Balken für Häuser nutzen.

5ct/Liter kommt mir sehr günstig vor, bei dem Preis würde keine Firma Carbon sequestration entwickeln...

Es ist davon auszugehen, das die ersten Millionen Tonnen deutlich günstiger zu kompensieren sind als wenn das dann in großem Stil gemacht wird...

Laut anderer Quellen sollte man eher mit mindestens 30Ct/kg co2 rechnen.

Und (nur) dann kommen wir an einem Punkt, wo es ökonomisch keinen Sinn mehr macht das Zeug erst zu emmitieren um es danach wieder zu kompensieren, weil die Alternativen dann bereits deutlich günstiger sind.

Zu Bedenken ist auch, das das dann trotzdem noch nicht nachhaltig ist.

5ct pro Liter habe ich via atmosfair ausgerechnet.

2000 kg kosten dort ~ 46 €.

Ich finde es ist ein Anfang und besser als nichts.

Totreden kann man alles. Alles hat Vor- und Nachteile.

Und ihr wisst, wirklich CO2-konsequent ist Massensuezid der Menschheit.
Die ersten Anzeichen hierzu hatten wir ja schon:
www.morgenpost.de/politik/article2112891...ima-Killer-sind.html



Wer fängt an? Ich nicht. Irgendwo hört es für mich auf...

Hast du Recht, ich mach's für die gesamte Familie pauschal nach uba co2 Rechner und lege noch ein bisschen was drauf um den Footprint bereits gekaufter Güter über die Nutzungsdauer zu kompensieren.

Ohne in die Rebound-Falle zu laufen, versteht sich.

Nachtrag: auf atmosfair wird die weiter unten gestellte Frage beantwortet:
Nein, es ist nicht sinnvoll Benzin oder fossilen Strom zu kompensieren, weil damit nur die Einführung besserer Technologien bzw. die notwendige Anpassung des Verhaltens verzögert wird.

Das bedeutet:
Es führt kein Weg daran vorbei, co2 von vorn herein zu vermeiden auch wenn das wenig "sozial verträglich" erscheinen mag oder zu unangenehmen Einschränkungen führt.

Wenn man etwas bewirken möchte kann man meiner Meinung nach einfach etwas Geld in erneuerbare Energien investieren. Auch wenn man kein eigenes Dach o.ä. zur Verfügung hat kann das immer auch als Beteiligung oder als Darlehen erfolgen.

In vielen Städten gibt es sogenannte Bürgerenergien. Man kann sich als Genosse mit einer Stimme daran beteiligen und ein Darlehen geben. Z.B. hier: www.heidelberger-energiegenossenschaft.d...-uns/veranstaltungen
Diese Energiegenossenschaft verteilt den Betrag zu 20% auf Anteilseigner (Genossen) mit ggfs. Dividendenzahlung und zu 80% auf ein zu 3% verzinsliches Darlehen. Damit bleibt man nicht nur Eigentümer seines Geldes sondern bekommt sogar noch eine Verzinsung, die zumindest die aktuelle Inflationsrate kompensiert. Da sind auch kleine Beträge möglich. Oder man sammelt für jeden getankten Liter Benzin 10 cts in ein Sparschwein und investiert dann am Jahresende.

Aber eine Spende an Atmosfair ist sicher auch gut bzw. vielleicht sogar besser, denn dann bekommen die Projekte die Zinsen weil das Geld einem nicht mehr gehört.

Einen Baum auf dem Dach für 100 oder 200 Jahre "zwischenzulagern" klappt eben nur für die Zeit der Lagerung. Spätestens wenn das Dach erneuert wird, wird er den üblichen Weg alles Organischen gehen, also hin zu CO2 und H2O, im allerbesten Fall. Eine Endlagerung unter der Erde wird nichts stattfinden. Aufforstung ist sicher gut, ändert aber ohne die "dauerhafte Holz-Endlagerung unter Sauerstoffabwesenheit" nichts wesentliches am CO2-Treibhauseffekt.

Das ist doch genau das Problem an allen guten Ansätzen: Wenn das nicht sofort zu 100% und noch darüber funktioniert, wird es schlecht gemacht. Wenn jeder auch nur die Hälfte seines Energieverbrauchs als Holz 100 Jahre lang lagern würde, sähe das alles schon vieeel entspannter aus!
Was dann ist, müssen sich halt die Enkel überlegen, die werden ja hoffentlich auch nicht komplett doof sein.
Aber an sich ist das schon richtig, daß man auch gleich in ein Windkraftwerk investieren kann, als anderen das Geld zu schenken damit die das bauen können.

PS: Der Vorteil an Wald ist der zusätzliche Lebensraum für Tiere (die dann allerdings wieder CO2 abgeben!).

Nur weil es laut atmosfair nicht sinnvoll ist Treibstoff zu kompensieren, ist es natürlich geschriebenes Gesetz dem man zu folgen hat... ich entscheide immer noch selbst was sinnvoll ist oder nicht...

Biofleisch ist auch besser als normales Fleisch, noch besser ist es gar kein Fleisch zu essen... Frutarier im Idealfall

Ich weiß nicht, ob das stimmt, habe aber gelesen, daß nur der Verzicht auf Rindfleisch (alles andere ist erlaubt) bereits 10% der CO₂ Emissionen einsparen würde!