yarison schrieb: ... Witzig, dass ausgerechnet die Österreichische Polizei auf die Ducati Multistrada mit 102 dB(A) setzt.
Nochmal die von mir hochgeladene Tabelle zur Einordnung: 103dB sollte man sich nicht mehr als 7,5 Minuten am Tag ausgesetzt sein. So eine "Reichweite" hat auch ein Elektro-Motorrad. Ohne Lärm und gerade in den Alpen dürften die wegen des Drehmomentverlaufs auch besser geeignet sein. Und es besteht eine bessere Chance den "Gipfel" zu erreichen, als in 7,5Minuten mit diesem Verbrenner.
Ich war heute mal wieder mit dem Auto in den österreichischen Bergen unterwegs und habe auch etliche Motorradfahrer gesehen, der Großteil war sehr gesittet unterwegs. Sowohl die Fahrweise war wenig agressiv, als auch die Lärmkulisse äußerst moderat. Kommt mir das nur so vor, dass die jetzt deutlich braver fahren weil man in Österreich eine Linie bzgl. Motorradlärm gezogen hat und die Motorradfahrer befürchten, dass noch mehr kommt wenn sie sich nicht zusammenreißen oder nehme ich das nur durch die vielen Diskussionen und Medienberichte zu diesem Thema anders wahr?
Ich erinnere mich gerade an Urlaube in den 90ern. Im französischen Zentralmassiv, Westalpen, Schwarzwald usw.. Damals gab es auch Spaßbiker. Leute die oft mit angepassten Enduros mit 500-600ccm Serpentinen hoch geballert sind. Die waren im Vergleich zu heutigen Zwiebacksägen sehr dezent. Und womöglich hatten die Fahrer damals trotzdem mehr Spaß, als heute.
Andi_mit_i schrieb: Kommt mir das nur so vor, dass die jetzt deutlich braver fahren weil man in Österreich eine Linie bzgl. Motorradlärm gezogen hat und die Motorradfahrer befürchten, dass noch mehr kommt wenn sie sich nicht zusammenreißen oder nehme ich das nur durch die vielen Diskussionen und Medienberichte zu diesem Thema anders wahr? Wahrscheinlich spielt dabei selektive Wahrnehmung eine Rolle. Das zeigt, dass ein einzelnes oder einige wenige Motorräder genügen, um alle Motorräder als laut zu empfinden. Deswegen ist es ausreichend, diese einzelnen schwarzen Schafe durch Klarheit bei Messmethoden und technischen Vorgaben von der Straße fern zu halten bzw. Uneinsichtige durch verstärkte Kontrollen von der Straße zu holen, anstatt das Fahren für alle Motorräder zu verbieten.
Erste positive Erkenntnisse aus den Maßnahmen gegen Motorradlärm in Tirol: "Es ist spürbar leiser geworden, die Grenze bei 95 Dezibel hat sich in kurzer Zeit bewährt", sagt Markus Eberle, Bürgermeister der Gemeinde Tannheim, die an einer der betroffenen Strecken liegt.
Zitat: Fahrverbot für Motorräder an Sonn- und Feiertagen? „Alle Biker werden über einen Kamm geschert - wegen einiger Dummköpfe“
Laute, schnelle Motorräder - vor allem am Wochenende. Viele sind davon genervt. Der Bundesrat schlägt deshalb ein Sonntagsfahrverbot für Motorräder vor. Die große Mehrheit im SWR.de-Voting lehnt das ab.
„Es gibt heute schon alle gesetzlichen Grundlagen, um die Krawallbrüder unter den Motorradfahrern rauszuholen und zu sanktionieren. Aber dann müsste die Politik sich womöglich eingestehen, dass sie auch bei der Polizei über die Jahre gespart hat. Da sind Kollektivstrafen natürlich einfacher.“- www.swr.de/home/voting-fahrverbot-motorr...-wochenende-100.html
In der heutigen Tagesschau wurde von einer Demo berichtet, gegen "das geplante Maßnahmenpaket gegen Motorradlärm" und als einziges Beispiel wurde genannt, das es um eine Obergrenze von 8ßdB bei Neuzulassung gehe. Das wirkt ein wenig so, als hätten jeder Demonstrant für laute Motorräder demonstriert. Aber vielleicht habe ich auch zuviel interpretiert, bin ich doch durch diesen Thread sensibilisiert.
Hier das Video aus den ZDFheute Nachrichten (von Minute 10:08 bis 12:23): youtu.be/srktejg39vg
Etwas ausgewogener der Bericht der heutigen Badischen Neuesten Nachtrichten. Wobei ich die derzeit an den Wochenenden stattfindenden Motorraddemos als notwendig erachte, um die Diskussion um Entschließung des Bundesrates in die Öffentlichkeit zu rücken.
Zitat: Wie viel Repression gegenüber Motorradfahrern ist nötig? Sasbachwaldens Bürgermeisterin Sonja Schuchter und Michael Lenzen vom Bundesverband der Motorradfahrer sprechen über Motorenlärm - und sind sich weitgehend einig.- bnn.de/mittelbaden/ortenau/achern/streit...m-eine-ruhige-minute
Auch wenn ich nicht unparteiisch bin, fahre ja auch Motorrad. Wir stehen gerade an einer Kreisstraße im Saarland, welche heute sehr stark von Motorradfahrern frequentiert wird. Außer einer Harley war da bis jetzt noch nichts Lärmendes dabei, die meisten fahren wirklich sehr vernünftig. Dagegen sind hier schon drei deutsche Premium- VWs mit offenem Klappenauspuff vorbeigefahren. Und das war laut!
Komm mal in den Harz. Verschiedene Strecken sind auf 70 Km/h für Motorräder begrenzt. (Blankenburg-Hüttenrode, B27) Das haben die Anwohner durchgesetzt.
Die Strecke macht Spaß!
Prius II Facl. 09.2006
Prius III Vorfl. 12.2009
Prius IV Vorfl. 05.2016
Meine Hybridvergangenheit anno 1956, damaliger Antrieb: Muskel-Benzin, Systemleistung 1,5 PS.
Damals, kein TÜV, keine ASU, keine ABE, kein Führerschein.
PRIUS fahn is wi wennze fliechst!
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Richtig, es ist immer eine Frage, wo man sich befindet und da gibt es halt Motorradstrecken, die schlicht und einfach viel zu stark frequentiert sind.
Wenn es dort zu lokalen Sperrungen kommt, ist es alles andere als verwunderlich. Bloß dann wird halt die nächstbeste Strecke zum Hotspot.
Lärm bemisst sich maßgeblich immer noch an 2 Faktoren, der individuellen Lautstärke eines Gefährts und natürlich auch dem Verkehrsaufkommen.
An beiden Stellschrauben muss man drehen, die Fahrzeuge müssen leiser werden und das Verkehrsaufkommen weniger.
Nur an einem der beiden Parameter zu drehen, bringt uns nicht so richtig weiter. Das gilt jetzt schlussendlich auch für PKWs und nicht nur für Motorräder.
Solange nicht das Bewusstsein vorhanden ist, dass das noch tolerierbare Verkehrsaufkommen bereits überschritten ist, wird aber ein Gegensteuern schwierig und deshalb wird die hässliche Vokabel "Verbote" immer häufiger ins Spiel kommen.
Dazu noch eine ganz kurze Anekdote:
Ich bin neulich an einem Sonntag mit einem leidenschaftlichen Motorradfahrer im Biergarten unseres Vereinsheims gesessen. Da wurde er von einem anderen Kumpel gefragt, ob er denn heute schon unterwegs war. Die Antwort: "Am Sonntag fahre ich nicht mehr, da ist mir viel zu viel los"
Wer nur Sonntags fährt ist sowieso nur Wochenendbiker. Vor denen muss man sich in Acht nehmen.
Mein Geburtsort liegt an der B276. Dort ist Sonntags schon seit Ewigkeiten die Hölle los (Laubacher Wald/Falltorhaus/Schottenring). Über die Jahre wurden dort immer mehr Einschränkungen verfügt (Tempo 80/60/bauliche Maßnahmen). Geholfen hat es wenig, der Verkehr ist gestiegen und die Raser fahren wie eh und je volle Pulle. Die Strecke gaukelt mittlerweile eine hohe bauliche Sicherheit vor, was auch den Sonntagsfahrer zum Rasen animiert. Die Folge sind stark gestiegene Unfallzahlen mit oftmals fatalem Ausgang. Man sollte statt der x-ten doppelten Leitplanke mit Schaumstoffschutz besser alle Leitplanken abmontieren und die Bäume mit Stahlstacheln umhüllen...