Priusfreunde.de

...hier auch noch...

"Innenstadt lahm gelegt
Mehrere tausend Biker demonstrieren in Wiesbaden"

www.hessenschau.de/gesellschaft/mehrere-...o-wiesbaden-100.html

...sieht konzertiert aus - oder sind die Leute echt so...???

Viele Motorradfahrer arbeiten mit ihren Demos derzeit mit "Erfolg" an ihrem Image.

Wenn sich dann noch eine Intelligenzbestie wie heute im TV outen darf, mit der Behauptung, dass Rasenmäher lauter als Motorräder seien, dann habe ich wirklich mit den vernünftigen Motorradfahrern Mitleid, die dieses Image mittragen müssen.

Lärm machen, um gegen eine drohende Verordnung gegen UNERTRÄGLICHEN Lärm zu protestieren, macht irgendwie keinen guten Eindruck.

Es hilft wenig weiter, wenn man damit vielleicht die Politik beeindruckt, aber die Negativstimmung gegen die Motorradfahrer damit nur noch größer wird. So etwas führt nur zu einer weiter verstärkten Polarisierung, wie in vielen anderen Bereichen auch.

Jetzt sind vor allem die vernünftigen Motorradfahrer gefragt, die ihren chaotischen Kollegen, die nichts Besseres zu tun haben, als ihren DB-Killer auszubauen, mit einem nicht druckreifen Wortschatz zu begegnen.

Und ja, gewisse total überlaufene Kradstrecken gehören limitiert und sei es durch eine Blockabfertigung a la Inntalautobahn bei LKWs.

Verbote sind immer unschöne Lösungen, aber wenn etwas deutlich zu viel wird, braucht es zumindest eine Limitierung. Beim Auto "limitiert" es sich zumindest von selbst und das nennt man Stau. Aber auch hier ist wenig Einsicht erkennbar, dass sich gewaltig etwas ändern muss.

eppf

Den Rasenmäher Vergleich kann man derzeit ständig in den Mainstreammedien lesen. Seit 2016 dürfen neu typzugelassene Motorräder nach UNECE-R 41.04 max. 78 dB(A) laut sein. Aktuelle benzinbetriebene Rasenmäher haben aber oft über 95 dB(A). Was ist an der Behauptung der „Intelligenzbestie“ falsch? Möchtes Du einen konkreten Hinweis geben, auf welchen TV Bericht sich die Aussage bezieht?

Die bundesweiten Demonstrationen der Motorradfahrer richten sich gegen geplante Fahrverbote an Sonn- und Feiertagen.

Legale Motorräder sollten auch legal genutzt werden können. Es werden verstärkte Kontrollen an neuralgischen Punkten und adäquate Ausstattung der Ordnungskräfte gefordert. Ausgebaute DB-Killer sind das erste, was bei einer Kontrolle auffällt. Wegen angeblich überlasteter Polizei und „chaotischen Kollegen“ Fahrverbote für alle Motorradfahrer auszusprechen, kann nicht der richtige Weg sein. Sonst müssten es wegen Auto-Posern und lauten zulässigen Klappenauspuffanlagen an Autos auch Einschränkungen für alle Autofahrer geben.

Ich bin klar gegen illegale, manipulierte Auspuffanlagen und Lärmbelästigung/akustische Umweltverschmutzung.

Wenn die Politik versäumt hat praktikable Zulassungsverordnungen zu erlassen, kann man aber nicht nachträglich die Halter bestrafen. Sonst dürften auch alle Diesel mit Thermofenster oder Schummel Software nicht mehr fahren.

Ich bin heute selbst auf einer Demo mitgefahren und hatte nicht den Eindruck, dass die Aktion eine Negativstimmung ausgelöst hat. Autofahrer, die warten mussten, waren verständnisvoll und Passanten haben gewunken, gefilmt und fotografiert. Ich habe den Eindruck, viele haben Angst davor, falls die Politik mit den geplanten Fahrverboten durchkommt, weitet sich das ganz schnell auch auf andere Bereiche aus.

Dass die Demonstrationen in München wegen möglicher Verkehrsbehinderungen mit nur einem Tag Vorlauf untersagt wurde und in Karlsruhe die Ordnungskräfte aus gleichem Grund versucht haben, die meisten Teilnehmer an der letzten Etappe, der Anfahrt zum Platz der Grundrechte zu hindern ist ein Angriff auf das Demonstrationsrecht oder hat mindestens ein Gschmäckle. Die meisten Demos dürften mit "Verkehrsbehinderungen" verbunden sein.

yarison

Zustimmung, yarison.
Wo war in München BMW? Bauen die keine Motorräder mehr? Bei Luftverschmutzung durch Pkw funktioniert es ja auch. Nur das es anteilig mehr leise Motorräder gibt, als saubere Diesel beim Pkw.

Die meisten Demos dürften mit "Verkehrsbehinderungen" verbunden sein.
Was ich so erlebt habe ist das wohl sogar eher Teil des Plans. Wenn Gewerkschaftsmitglieder demonstrieren erzeugt es viel mehr Aufmerksamkeit, wenn sie dabei vom Gewerkschaftshaus zur Firmenzentrale marschieren und somit eine zweispurige Straße blockieren. Oder zumindest für zeitweise Straßensperrungen sorgen. Ich halte das nicht nur für legitim, sondern für essentiell in unserer Demokratie.

LG
Klaus

yarison schrieb:
Den Rasenmäher Vergleich kann man derzeit ständig in den Mainstreammedien lesen. Seit 2016 dürfen neu typzugelassene Motorräder nach UNECE-R 41.04 max. 78 dB(A) laut sein. Aktuelle benzinbetriebene Rasenmäher haben aber oft über 95 dB(A). Was ist an der Behauptung der „Intelligenzbestie“ falsch? Erkennst du es wirklich nicht? Dann hast du aus dem Abgasskandal aber gar nichts gelernt, was der Unterschied zwischen einem Norm- und einem Praxiswert ist.

Die 78dB beziehen sich auf eine kurze Teststrecke bei 50kmh, wo die Hersteller zudem garantiert dafür sorgen, dass noch keine "Klappe" extra laut ist!

Beim Rasenmäher ist es das Praxisbetriebsgeräusch.

Übrigens, seit Sept. 2015 haben Diesel-Neufahrzeuge eigentlich einen Grenzwert von 80mg NOx/km...

"Eigentliche" Werte, die in der Norm stehen, sind das Papier nicht wert, auf dem sie stehen!

Außerdem, war deine Aussage jetzt ein Plädoyer für eine Differenzierung nach Baujahr vor/nach 2016? Den lärmgeplagten Anwohnern hilft es nur wenig weiter, wenn 80% oder noch mehr vor der verschärften Lärmverordnung zugelassen wurde, vollkommen unabhängig vom Norm/Praxis-Problem.

Die bundesweiten Demonstrationen der Motorradfahrer richten sich gegen geplante Fahrverbote an Sonn- und Feiertagen.Das macht den Rasenmähervergleich nochmals unsinniger.
Ich wüsste nicht, dass es für Motorradfahrten ebenso genaue Zeitvorschriften wie bei Rasenmähern gibt, wann sie benutzt werden dürfen. Am Sonntag nämlich gar nicht!

Noch kurz zur Frage, wo ich die Aussage der "Intelligenzbestie" her habe. Aus einer Standard-Nachrichtensendung ARD oder ZDF, genau kann ich es nicht mehr nennen.

eppf

Zitat:
"Ausreichende Regeln"
Scheuer unterstützt Proteste gegen Motorrad-Fahrverbote

Der Bundesrat will Motorradfahrten an Sonn- und Feiertagen zu bestimmten Uhrzeiten verbieten. Verkehrsminister Andreas Scheuer hält nichts davon - so wie Tausende Biker, die in ganz Deutschland demonstrierten. - www.spiegel.de/auto/fahrkultur/motorraed...6d-8686-0c5faffd9d8b


Zitat:
Korso gegen Fahrverbote
Tausende Motorradfahrer röhren durch Deutschland- www.n-tv.de/der_tag/Korso-gegen-Fahrverb...article21890724.html
- www.n-tv.de/politik/Etliche-Motorrad-Dem...article21890851.html


Grüße, Egon

Servus.

In München hat es zumindest einmal eine kleine Gruppe an KRAD-Fahrern gegeben - es hat zumindest den Eindruck bei mir erweckt, daß sie des Protestes wegen unterwegs waren. Von deren dabei verursachten Geräuschemission ableitend, wäre ich jetzt auch nicht unbedingt von deren Ansinnen überzeugt worden.


Grüße ~Shar~

eppf schrieb:
Erkennst du es wirklich nicht? Dann hast du aus dem Abgasskandal aber gar nichts gelernt, was der Unterschied zwischen einem Norm- und einem Praxiswert ist. Das erkenne ich sehr wohl. Habe doch geschrieben; „Wenn die Politik versäumt hat praktikable Zulassungsverordnungen zu erlassen, kann man aber nicht nachträglich die Halter bestrafen.“

Die 78dB beziehen sich auf eine kurze Teststrecke bei 50kmh, wo die Hersteller zudem garantiert dafür sorgen, dass noch keine "Klappe" extra laut ist!

Beim Rasenmäher ist es das Praxisbetriebsgeräusch. Ich habe gesucht und nicht viel zur Messmethode gefunden. Das aus wikipedia: „Bei Krafträdern wird ab 50 km/h jeweils im zweiten und im dritten Gang voll beschleunigt. Die gemessenen Werte ergeben gemittelt das Fahrgeräusch. Bei Krädern mit nicht mehr als 4 Gängen wird nur im zweiten Gang gemessen.“ In der von mir zitierten Norm UNECE-R 41.04 ist ein „Verbot von Testzykluserkennungen durch die Motorsteuerung“ genannt. Somit müssten auch evtl. vorhandene klappen „garantiert“⁽¹⁾ offen sein. Dann müsste das „Praxisbetriebsgeräusch“, gerade bei leistungsstärkeren Motorrädern, sogar noch darunter liegen.

Übrigens, seit Sept. 2015 haben Diesel-Neufahrzeuge eigentlich einen Grenzwert von 80mg NOx/km...

"Eigentliche" Werte, die in der Norm stehen, sind das Papier nicht wert, auf dem sie stehen! Meine Rede. Habe ich auch so geschrieben: Wenn der Gesetzgeber es versäumt „praktikable Zulassungsverordnungen“ zu erstellen, drückt man bei Autos anschließend alle Augen zu. Bei Motorrädern versucht man alle Halter pauschal zu beschränken. Egal, ob das Motorrad überhaupt davon betroffen ist.

Außerdem, war deine Aussage jetzt ein Plädoyer für eine Differenzierung nach Baujahr vor/nach 2016? Den lärmgeplagten Anwohnern hilft es nur wenig weiter, wenn 80% oder noch mehr vor der verschärften Lärmverordnung zugelassen wurde, vollkommen unabhängig vom Norm/Praxis-Problem. Wie bei den Autos: Der Umwelt hilft es auch nicht weiter, wenn die meisten Autos noch vor einer verschärften Euronorm zugelassen wurden. Es dürfen auch noch Fahrzeuge nach Euro Norm 1 oder ohne Euro Norm weiterfahren. Es gibt Umweltzonen, die Fahrzeuge unter Euro 3 ausschließen. Etwas ähnliches hat Österreich gemacht, wo Strecken für Motorräder über 95 dB(A) Standgeräusch gesperrt wurden. Auch das wird kritisiert. Aber damit kann man noch eher leben. Ein Problem dürfte sein, dass Motorräder im Durchschnitt wesentlich älter werden als Autos und damit ein größerer Anteil mit veralten oder ohne Norm auf der Straße sind.

Das macht den Rasenmähervergleich nochmals unsinniger.
Ich wüsste nicht, dass es für Motorradfahrten ebenso genaue Zeitvorschriften wie bei Rasenmähern gibt, wann sie benutzt werden dürfen. Am Sonntag nämlich gar nicht! Der unsinnige Rasenmäher Vergleich kommt, wie gesagt, von den Mainstreammedien. Autos mit veralteten Euro Normen fahren auch am Sonntag.

Noch kurz zur Frage, wo ich die Aussage der "Intelligenzbestie" her habe. Aus einer Standard-Nachrichtensendung ARD oder ZDF, genau kann ich es nicht mehr nennen. Hier eine, m.M.n., recht sachliche Berichterstattung über die gestrigen Demos mit einem Rasenmähervergleich von Joerg Brucker, dem Initiator der Demo Radolfzell: SWR Aktuell - Tausende Motorradfahrer demonstrieren gegen mögliche Fahrverbote

Shar schrieb:
Von deren dabei verursachten Geräuschemission ableitend, wäre ich jetzt auch nicht unbedingt von deren Ansinnen überzeugt worden.Das kann ich leider auch für die Karlsruher Demo bestätigen, bei der ich mitgefahren bin: Etliche der Biker, weswegen wir die Diskussion überhaupt haben, waren auch bei der Demo dabei. Vielleicht trete ich damit einigen auf die Füße, aber ein Importverbot amerikanischer Motorräder würde schon einen Großteil des Problems beheben.

yarison

⁽¹⁾garantiert: > 625 mal „garantiert“

Innerorts sollten offene Klappenauspuffanlagen verboten werden. Wer ohne DB Killer fährt tut das mit Absicht, also einen Monat zu Fuß gehen bitte. Und zu guter letzt vielleicht eine Leistungsgrenze wie beim Motorrad in einer bestimmten Zeit.
Es gibt sehr sehr viel Verantwortungsvolle Fahrer und Fahrerin, aber diese Geistigen Tiefflieger nerven extrem und gefühlt werden es jedes Jahr mehr. Diese ewigen Ampel Sprints sind sehr Laut das man oft besser alles zu macht in der Wohnung.

Thomas

GT24: 1+

GT24 schrieb:
Innerorts sollten offene Klappenauspuffanlagen verboten werden.
Auch außerorts! Nicht selten gibt es gegenüber vom Ort am Hang eine/die Straße. Es gibt Wohngebäude außerhalb. Menschen suchen außerhalb der Ortschaft in der Natur Erholung. Daher kann man auch hier keine lauten Fahrzeuge gebrauchen.

LG
Klaus

Mich hatte ein Bekannter privat ziemlich rüde angeschrieben (mit Teufel- und In-die-Fresse-hauen-Symbol). Es ging ihm scheinbar um das aus Motorradfahrersicht gottgegebene "Freiheitsrecht", die Freiheit anderer beeinträchtigen zu dürfen.

"Komisch", gerade ER fährt 'ne Harley-Davidson mit nachgerüstetem, lauteren Auspuff, der dank Geheimschalter und elektrisch betriebener Klappe nochmals lauter wird.

Ich habe ihm zu verstehen gegeben, daß ich eher die Gegenresolution unterschreibe.

Er ist übrigens eingefleischter Dieselfahrer und einiges mehr.

Mir gehen zu laute Motorräder ebenfalls gehörig auf die Ohren. Und das sage ich, obwohl ich das gleiche Hobby habe. Eine Maschine kann sich geil anhören und trotzdem die Lärmgrenzwerte einhalten, man muss eben nur ins richtige Material investieren anstatt in so einen Krachmachersch... Hat die Maschine einen miesen Sound, wird der auch mit mehr Krafh nicht besser. Mein Auspuff endet bspw. direkt unterm Fahrer, dadurch hat man den Sound gut im Ohr ohne andere zu nerven.
Fahrverbote gefallen mir gar nicht, denn wo soll das enden? Was ist mit Quads? Oder Trikes? Wieso nicht gleich die Strecke für alle Verbrenner sperren? Ich finde, man sollte denjenigen, welche das Hobby vernünftig betreiben (und das ist nachwievor eine deutliche Mehrheit) nicht aufgrund einer Minderheit bestrafen. Es ist die Aufgabe der Polizei, hier für Recht und Ordnung zu sorgen. Wenn sie das nicht tut, nutzen auch Fahrverbote nix, denn die werden dann einfach geflissentlich ignoriert.

Servus.

Mich stören laute Motorräder ebenfalls aber auch zu laute PKWs. Noch schlimmer finde ich die 2t-Roller, am besten noch mit "Sportauspuff". Die machen Lärm für vier, stinken, daß gleich alles zu spät ist und man hört sie in Ermangelung an Leistung noch ewig.

KSR1 schrieb:
Auch außerorts! Nicht selten gibt es gegenüber vom Ort am Hang eine/die Straße....
Und selbst wenn es keine Anwohner gibt, hat es in der Umgebung meist eine Flora und Fauna, von denen gerade letztere ebenfalls dann mehr als unbedingt nötig beeinflusst werden.


Grüße ~Shar~

Ja, diese 50er- Roller sind echt die Pest. Viel Lärm und noch mehr Gestank für null Leistung.